VL 5 - Windenergie Flashcards

- Möglichkeiten der Beschreibung des Windpotentials - Arten von Windkraftanlagen - Betriebscharakteristik von Windkraftanlagen - Leistungsberechnungen durchführen - Aufbau von Windkraftanlagen und Windparks - Umweltauswirkungen, die von Windkraftanlagen ausgehen

1
Q

Beschreibung des Windangebots

A
  • Windgeschwindigkeit wird durch Weibull-Verteilung beschrieben
  • Windgeschwindigkeiten sind stark höhenabhängig
  • Die Dichte- und Verteilungsfunktion zur Beschreibung des Windangebots sind von der Geschwindigkeit abhängig.

Folien 6 und 7

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Hellmann-Exponent

bei der Berechnung von Windgeschwindigkeit

A

Abhängig von der Geländeoberfläche

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Angebotsfluktuation

A
  • im Winter gibt es ein größeres Angebot als in Sommer
  • das Windangebot im Winter gleicht die Jahresschwankung der Photovoltaik-Stromproduktion teilweise aus.
  • jahreszeitliche Schwankungen werden durch Fluktuationen auf Wochen-/Tagesebene überlagert.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wonach werden Windkraftanlagen klassifiziert?

A
Achsausrichtung:
- horizontale Ausrichtung
     → Einflügler
     → Zweiflügler
     → Dreiflügler
- vertikale Ausrichtung
     → Darrieus-Rotor
     → Savonius-Rotor
Antriebsprinzip:
- Auftriebskonventer:
     → Einflügler
     → Zweiflügler
     → Dreiflügler
     → Darrieus-Rotor
- Widerstandsprinzip:
     → Savonius-Rotor
  • Flügelanzahl
    → Einflügler
    → Zweiflügler
    → Dreiflügler
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Ein- und Zweiflügler

Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
+ günstigere Herstellung (weniger Flügel)
+ geringes Rotorgewicht
+ höhere Rotorfrequenz (geringeres Drehmoment, geringerer Materialaufwand für Getriebe und Generator)
+ größere Anlagen möglich, da Materialkonzentration
+ potential für Offshore-Anwendungen: Lärmemissionen weniger relevant + einfachere Installation

Nachteile:

  • größere Randwirbelverluste
  • hohe Geräuschemissionen (aufgrund der hohen Umfangsgeschwindigkeit)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Dreiflügler

Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
+ höhere theoretischer Wirkungsgrad (nimmt mit der Anzahl der Flügel zu)
+ geringere Geräuschemissionen
+ Schwingungsdynamik einfacher beherrschbar (geringere Wechsellasten)
+ erprobte Technik

Nachteile:

  • höhere Material- und Fertigungskosten
  • aufwendige Montage bei Offshore-Anlagen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Darrieus-Rotor

Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
+ keine WIndrichtungsnachführung notwendig
+ keine Blattverstellung notwendig
+ Getriebe und Generator können am Boden installiert werden
+ Blatt nach Prinzip der Kettenlinie geformt (nur Zugspannungen, keine Biegemomente)

Nachteile

  • höhere Anlaufgeschwindigkeit (4-5 m/s)
  • kein automatischer Anlauf (Motor notwendig)
  • geringere Wirkungsgrade (Leistungsbeiwerte bis 40%)
  • anfällig für Schwingungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Savonius-Rotor

Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
+ weder Windrichtungsnachführung noch Blattverstellung notwendig
+ Getriebe und Generator können am Boden installiert werden
+ automatischer Anlauf (zum Antrieb von Darrieus-Rotoren verwendet)
+ geringe Anlaufgeschwindigkeit (ab 2 m/s)

Nachteile:

  • geringe Leistung
  • hoher Materialbedarf (Schaufelgröße)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Betz-Faktor

A

Der Luft kann nicht die gesamte kinetische Energie entzogen werden.

Die theoretische Höchstgrenze ist der Betz-Faktor.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Annahmen zur Herleitung des Betz-Faktors

A
  • Luft wird als inkompressibles Fluid betrachtet.
  • Rotor ist unendlich dünne Scheibe, die dem Fluid kinetische Energie entzieht.

Folien 20-21

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Leistungsbeiwert cp

A

Verhältnis von elektrischer Abgabeleistung der Windkraftanlage und der eingehenden Windleistung (beide flächenbezogen). Er ergibt sich zwischen der Einschalt- und der Nenngeschwindigkeit.

c_p_max = 0,593

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Für welches Geschwindigkeitsverhältnisx wird der Leistungsbeiwert maximal?

A

Folie 22

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Schnelllaufzahl

A

Wichtige aerodynamische Auslegungsgröße.

λ = f(u, v, n_rot, R_rot)

u = Umfangsgeschwindigkeit der Blattspitze
v = Windgeschw.
n_rot = Drehzahl des Rotors
R_rot = Radius des Rotors

Folie 23

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Verlustmechanismen bei WKA

A
  • physikalisch nicht entnehmbare Leistung (Betz-Gesetz) = ca. 40%
  • zusätzliche aerodynamische Verluste (Rotor) = 15%
  • mechanische Verluste (Lager und Getriebe) = 2%
  • elektrische Verluste (Generator, Kabel, Transformator) = 4%

Etwa 38 % der kinetischen Energie des Windes kann ins Stromnetz eingespeist werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Leistungskennlinie

A

Folien 25-29

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Mechanische Belastungen

A

Skizzen Folie 30

  • stationäre Belastungen
  • stochastische Belastungen
  • periodisch wechselnde Belastungen:
    → Höhenprofil
    → Schräganströmung
    → Turmschatten (bei luvseitigem Rotor)
    → Gewichtskräfte
    → Kreisel- und Corioliskräfte
17
Q

Regelungsstrategien

A

Stallregelung: die maximal vom Wind entnehmbare Leistung wird durch einen Strömungsabriss begrenzt.

  • pasive Stallregelung: Rotorblätter sind starr mit Rotomabe verbunden und ihr Profil so ausgelegt, dass es ab einer bestimmten Windgeschw. zum Strömungsabriss kommt.
  • aktive Stallregelung: Rotorblätter sind um ihre Längsachse drehbar. Bei Überschreiten einer bestimmten Windgeschw. wird der Strömungsabriss durch Erhöhung des Anstellwinkels aktiv herbeigeführt.

Pitchregelung: bei Überschreiten der Nennleistung werden die Rotorblätter um ihre Profilachse leicht aus dem Wind gedreht.

Bei Windgeschwindigkeiten 𝑣 > 𝑣_N wird die Leistung auf die Nennleistung begrenzt.
Zum Abschalten werden die Rotorblätter in Fahnenposition gestellt. Heutzutage gängige Praxis.

18
Q

Profilströmung bei Pitchregelung

A

Neigungswinkel (β, Pitch Angle): Winkel zwischen Profilsehne und Bewegungsrichtung.

Relativer Anströmwinkel (α, Angle of Attack): Winkel zwischen Profilsehne und relativer Anströmrichtung.

Bei Windgeschwindigkeiten 𝑣_𝑊 gleich / unterhalb der Nenngeschwindigkeit ist der

  • Neigungswinkel 𝜷 klein
  • Relativer Anströmwinkel 𝜶 groß (möglichst große Auftriebskraft)

Bei Windgeschwindigkeiten 𝑣_𝑊 oberhalb der Nenngeschwindigkeit ist der

  • Neigungswinkel 𝜷 groß
  • Relativer Anströmwinkel 𝜶 klein (Leistungsbegrenzung, 𝐹_𝐴 kleiner, 𝐹_𝐴,𝑡 = const.)
19
Q

WKA ohne Getriebe

A

Direkt Generator

+ keine Getriebe nötig
+ weniger Wartungsarbeiten wegen weniger Komponenten (gut bei Offshore)

  • Generator größer und teuerer
20
Q

Synergie-Effekt im Windpark

A
  • Schaffung von Infrastruktur zum Bau (Wegenetz, etc.)
  • gemeinsame elektrische Anbindung ans Stromnetz
  • geringerer logistischer Aufwand bei der Errichtung
21
Q

WAKE-Verluste

A

aerodynamische Abschattung vermindert Ertrag der einzelnen Windkraftanlagen

Notwendiger Mindestabstand:

  • 5-facher Rotordurchmesser in Hauptwindrichtung
  • 3-facher Rotordurchmesser in Nebenwindrichtung
22
Q

Vorteile und Nachteile von Windkraft auf dem Meer (Offshore) gegenüber Nutzung an Land (Onshore):

A
Vorteile:
\+ Höhere Windgeschwindigkeit
\+ Weniger Turbulenz
\+ Höheres Platzangebot als an Land
\+ Höhere Akzeptanz
\+ Großes Ausbaupotential

Nachteile:
–Große Entfernung zur Küste (> 30 km)
–Aufwändige Fundamente (Wassertiefen > 30 m)
–Rauere Umweltbedingungen (Salzwasser, Wellen, Stürme)
–Zugänglichkeit und Logistik (Schiff, Helikopter)
–Finanzierbarkeit großer Windparks
–Schutz von Flora und Fauna

23
Q

Offshore-Windpark

A
  • Wechselstrom mehrerer Windkraftanlagen wird in einer Substation zusammengeführt.
  • Der Strom mehrerer Substations wird zu einem Transformator geleitet, welcher den Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt.
  • Dieser wird verlustarm bis zur Küste transportiert, wo er wieder in Wechselstrom zum Weitertransport umgewandelt wird.
24
Q

Repowering

A

Ersatz alter Anlagen durch moderne, effizientere Anlagen:

  • höhere Leistung/Ertrag
  • (trotzdem) geräuschärmer
  • wartungsärmer, zuverlässiger
  • wesentlich stromnetzverträglicher
25
Q

Umweltauswirkungen von WKA

A
  • Veränderung des Landschaftsbildes
  • Schattenwurf
  • Schallemissionen
  • Flächenverbrauch
  • Störungen von Funk und Fernsehen, Radar
  • Vogel-/Fledermausschlag (Artenschutzgutachten zur Errichtung notwendig)
26
Q

Veränderung des Landschaftsbildes

A

→ Größe der WKA
→ Art der Landschaft: offene Gebiete (Felder) oder geschlossene Gebiete (Bebauung, Wald)
→ psychologische Faktoren

27
Q

Schattenentwurf

A

periodische Helligkeitsschwankungen und störende Reflexionen

28
Q

Schallemissionen

A

primäre Geräuschquelle ist die aerodynamische Umströmung des Rotors.

  • Kennzahl für die Geräuschintensität am Ort der Wahrnehmung ist der Schalldruckpegel dB(A)
  • Abhängig von:
    → Größe der Anlage
    → Blattspitzengeschw. (Geräuschemissionen steigen mit der 5. Potenz der Flügelgeschw.)
  • Schallausbreitung abhängig von:
    → Eigenschaften der Schallquelle (Ton-/Impulshaltigkeit)
    → Geometrie des Schallfeldes (Höhe und Entfernung der Quelle)
    → Topographie (Geländeform, Bewuchs, Bebauung)
    → Witterungsbedingungen (Windrichtung und -geschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Temperatur)
29
Q

Flächenverbrauch

A

Im Vergleich zu anderen regenerativen Energien geringer Flächenbedarf.

Trotzdem wenig Raum zur Planung neuer Anlagen aufgrund der geforderten Abstände zur Wohnbebauung.