VL 3: Psychodynamische Persönlichkeitstheorien Flashcards
Allgemeines Menschenbild der Psychodynamische Theorien
- # Begründer: Sigmund Freud• Verhaltensunterschiede als Ergebnis intrapsychischer Prozesse
• Betonung der Rolle des Unbewussten
• Mensch als Energiesystem: Psychische Prozesse
erfordern und verbrauchen Energie
• Homöostase- und Hedonismusprinzip (alle unsere Handlungen sind geplant und nicht zufällig)
• Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen
• Psychologischer Determinismus: jedes Verhalten ist
letztendlich vorbestimmt (Triebbefriedigung)
Dynamisches Modell (Trieblehre) - Freud
= Die menschliche Psyche als Energiesystem
- > alle psychischen Prozesse (Gedanken, Gefühle) erfordern und verbrauchen Energie
- > energie wird durch biologische Triebe erstellt (Unterschiede in Triebstärke = Persönlichkeitsunterschiede=
- > Triebspannung verlangt nach Entladung, bzw. sofortiger Befriedigung = > Aufstauung als unangenehm
- > Alles was wir tuen wird durch Triebbefriedigung gesteuert und lustgewinn ist das Ziel
Topographisches Modell (Topische Lehre) - Freud
= Freud unterscheidet drei Bewusstseinsebenen, bzw.
Schichten der Psyche
- Das Bewusstsein
= > Dinge die eine Person willentlich äußern kann und auf die sie willkürlich zugreifen kann
- Das Vorbewusste
= > Psychische Vorgänge und Inhalte, die im Augenblick nicht aktiviert, aber im Gegensatz zum Unbewussten prinzipiell zugänglich sind
- Das Unbewusste
= > nicht Zugänglich - > Triebe, nicht akzeptable oder
verdrängte Inhalte, Traumata
Zugänge zum Unbewussten
• Traumdeutung als via regia (Königsweg) zum Unbewussten (hier zeigen sich inhalte die den Menschen beschäftigen)
• freie Assoziationen (spontan, frei fließende Gedanken)
• Fehlleistungen (z.B. Versprecher) trotzdem kein zufälliges verhalten
- > werden als Therapiemethoden psychischer Störungen, aber auch als Forschungsmethoden verwendet, um das Unbewusste besser zu verstehen
Warum träumen wir? - Sigmund Freud
= > Traum als Ventil für das Unbewusste
- > Trauminhalte treten maskiert auf und man muss sie interpetieren
Warum träumen wir? - Allan Hobson
= Träume haben keinerlei inhaltliche, sinnvolle Bedeutung
= > nur Synapsenfeuern und Gehirn versucht Sinn daraus zu machen / zu Interpretieren
Warum träumen wir? - Michael Schredl
= Theorie der Wach-Traum-Kontinuität
= > Kernpunkt: Viele Trauminhalte sind bedeutungsvoll verbunden mit Interessen, Vorlieben,
Sorgen und Aktivitäten im täglichen Leben (hängen mit alltäglichen Dingen zsm)
Warum träumen wir? - Antti Revonsuo
= Träume als Trainingsprogramm das uns auf gefährliche Situationen & Herausforderungen vorbereitet
- > Auswirkung: Herausforderungen zu meistern, besser mit überschießenden Gefühlen umzugehen und die Intensität von Erinnerungen abzumildern
Strukturmodell (Instanzenlehre) - Freud
= ES, ICH & ÜBER-ICH
= Personen unterscheiden sich bezüglich der Stärke dieser Instanzen und bezüglich der Prozesse, die zwischen den Instanzen ablaufen
Strukturmodell - ES
= Triebe, verlangt Triebbefriediegung
- > von Anfang an da (angeborene Treibstärke)
- > handelt irrational (Lustgewinn)
- > Kann Triebe selber nicht in Verhalten umsetzten
Strukturmodell - ÜBER-ICH
= Alle Werte & Normen die man internalisiert hat
- > 2 Komponenten:
- Ich-Ideal (Gebote)
- Gewissen (Verbote)
- > handelt nach dem Moralprinzip: bestraft unmoralisches Verhalten mit Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen
- > erst ab 3. Jahren entwicklung
Strukturmodell - ICH
= Exekutive der Persönlichkeit
=> bewusste Wahrnehmung der äußeren Realität
- > vermittelt zwischen ÜBER-ICH, ES und Realität => Versuch des Erlangen der Triebbefriedigung
- > folgt dem Realitätsprinzip: handelt vernünftig & lösungsorientiert
Arten der Ängste bei keiner Triebbefriedigung
• Realangst
= entsteht durch Bedrohungen aus der Außenwelt
• Moralische Angst
= entsteht, wenn das ICH gegen Ansprüche des ÜBER-ICH verstößt („Gewissensbissen“)
• Neurotische Angst
= entsteht, wenn das ICH angst hat die Kontrolle über das ES zu verlieren
- > Zur Vorbeugung & Bewältigung von Ängsten setzt das ICH Abwehrmechanismen ein.
Abwehrmechanismen - Verschiebung
= Triebenergie wird auf anders Objekt verlagert
- Bsp: Wut auf Vater wird auf kleinen Bruder verlagert, da er sich nicht wehren kann
Abwehrmechanismen - Sublimierung
= Verbotene Triebbefriedigung werden durch akzeptierte Handlungen ersetzt
- Bsp: Aggressionen beim Schlagzeugspielen rauslassen anstatt an Menschen