VL 1: Gegenstandsbereiche und Methoden der Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Definition Sozialpsychologie

A

= „Sozialpsychologie ist der Versuch, zu verstehen und zu
erklären, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen
von Personen durch die tatsächliche, vorgestellte oder
implizite Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden.“

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2
Q

Was wird in der Sozialpsychologie untersucht ?

A

• sozialer Einfluss (d.h. Auswirkungen anderer Personen)
• auf Gedanken, Gefühle, Verhalten und kognitive Prozesse von Individuen
• unter Verwendung wissenschaftlicher Methoden

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3
Q

Fokus auf allgemeingültigen psychologischen Prozessen,
sozialer Kontext spielt keine Rolle

A

= Allgemeine

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4
Q

Fokus auf Persönlichkeitsmerkmalen, die entscheiden,
wie sich Personen in sozialen Situationen verhalten

A

= Personlichkeits

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5
Q

Fokus auf soziostrukturelle Variablen als Erklärung für individuelles
Verhalten (Normen, Schichtzugehörigkeit, etc.)

A

= Soziologie

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6
Q

Der Nationalsozialismus und die nordamerikanische Sozialpsychologie

A
  1. Interesse an sozialpsychologischer Forschung zu Persuasion durch WW2
    2.Emigration von jüdischen Wissenschaftler*innen (z.B. Kofta, Lewin, Wertheimer) in die USA
  2. Interesse an sozialpsychologischer Forschung zu Autoritarismus und Gehorsam (z.B. Adorno, Milgram)
    - > Wie konnte es dazu kommen, dass die deutschen da mitgemacht haben
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7
Q

Definition Experiment

A

= „Methode, bei welcher der die Versuchsleitung absichtlich eine Veränderung der Situation herbeiführt, um die Folgen dieser Veränderung zu untersuchen.”
- > Randomisierte Zuteilung auf die experimentellen Bedingung (d.h. die Ausprägungen der UV werden werden zufällig mit Versuchspersonen „befüllt“)

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8
Q

Feld-Experiment

A

= „Ein echtes Experiment mit Zufallszuweisung im natürlichen Setting“

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9
Q

Quasi-Experiment

A

= „Experiment, bei dem die Versuchspersonen den verschiedenen Experimentalbedingungen nicht zufällig zugeteilt werden“

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10
Q

Darley & Batson

A

= Experiment zur Untersuchung des Hilfeverhalten
- > Ergebnis:
- Haupteffekt Zeitdruck = Je mehr Zeitdruck, desto weniger Hilfe
- Keine Interaktion

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11
Q

Moderation

A

= Der Effekt einer UV auf eine AV ist abhängig von der Ausprägung einer moderierenden Variable

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12
Q

Mediation

A

= Der direkte Effekt einer UV auf eine AV wird durch die Aufnahme einer mediierenden Variable reduziert. Die mediierende Variable „erklärt“ (einen Teil) des Zusammenhangs zwischen UV und AV.

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13
Q

Korrelation

A

= Gibt an, ob ein Zusammenhang zwischen zwei Variablen besteht

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14
Q

Kausaler Zusammenhang

A

= Die Veränderung in einer AV geht auf die Veränderung in einer UV zurück.

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15
Q

Auslöser der Krise der (Sozial-)psychologie

A
  1. Bems Paper über Psi (Bem, 2011)
  2. Diederik Stapel
  3. Replikationsstudien
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16
Q

Auslöser 1: Bem (2011)

A

• 9 Experimente zu Psi (N = 1000)
• Psi: Precognition & Premonition
• Reaktionen von Vpn werden gemessen bevor Stimuli präsentiert werden (Zukunftssehen)

17
Q

Auslöser 2: Diederik Stapel

A

• Bis 2011 Professor für Sozialpsychologie in Tilburg
• Mehr als 100 Publikationen, davon viele in den TopJournals
• 58 Retractions bis 2016
- > Er hat die Daten seiner “Studien” erfunden

18
Q

Auslöser 3: Replikationsstudien

A
  • Open Science Collaboration (2015)
    • 100 Replikationen von korrelativen und experimentellen Ergebnissen aus vier Top-Journals
  • > Viele Befunde lassen sich nicht replizieren
    • Angemessene(re) Stichprobengrößen
    als Originalarbeiten
19
Q

• Gleiches Ergebnis mit neuen Daten und anderen
Analysen?
• i.d.R. neue Studie mit gleichem/ähnlichen Design

A

= Replizierbarkeit

20
Q

• Selbes Ergebnis mit selben Daten, aber anderen Analysen?

A

= Robustheit

21
Q

• Selbes Ergebnis bei selber Analyse mit selben Daten?
• Fehlende Prozessreproduzierbarkeit: Analyse kann nicht wiederholt werden, will Code, Skripte oder Daten nicht verfügbar
• Fehlende Ergebnisreproduzierbarkeit: Reanalyse liefert anderes Ergebnis

A

= Reproduzierbarkeit

22
Q

Direkte vs. konzeptionelle Replikationen

A
  • Direkte = Alles genauso wie in der original Studie
  • Konzeptuelle = Untersuchung verläuft etwas anders
  • > BSP: Andere Population mit gleicher Logik
23
Q

Power-Posing

A

= Die Idee, dass wenn wir Posen einnehmen in denen wir uns groß machen, wir uns mächtiger fühlen und darstellen
- Effekt: Power Posing führt zu einem Anstieg des Testosteron- und einem Absinken des Cortisol-Levels,
mehr Bereitschaft zu Risiko-Entscheidungen und mehr selbst-berichteten Gefühlen von Macht
= Ergebnis: Nur Effekt als Gefühl bleibt bestehen in der Debatte

24
Q

Was bedeutet es, wenn eine Studie nicht repliziert wird?

A

• Keine statistische Definition von Replizierbarkeit, Aber…
• Ursachen von Nicht-Replizierbarkeit:
- Methodische Unterschiede zwischen den Studien
- Kontext
- Fehlender wahrer Effekt (false positive)

25
Q

Das System Wissenschaft: „Publish or perish“

A

• Motivation zur Publikation von Forschung nicht nur Kumulation von Wissen
• Anzahl Publikation zentrales Kriterium für Hochschulkarriere
• Neue, positive und „eye-catching“ Ergebnisse erhöhen Erfolgswahrscheinlichkeiten
• Rolle des Journal-Renommees/Impact-Factors
→ Hohe Verbreitung von Questionable Research Practices (QRPs)

26
Q

Nicht signifikante Studien werden nicht berichtet/veröffentlicht

A

= File-Drawer-Problem

27
Q

Nachträgliche Anpassung der Testparameter bei der statistischen Auswertung

A

= p-Hacking

28
Q

Hypothesizing After the Results are Known

A

= HARKing

29
Q

Womit beschäftigt sich die Sozialpsychologie?

A

= Sozialer Einfluss anderer Personen auf Gedanken, Gefühle, kognitive Prozesse und
Verhaltensweisen von Individuen

30
Q

Welcher wissenschaftlicher Methoden bedient sich die Sozialpsychologie?

A

• U.a. Experimente, Umfrageforschung, Metaanalysen
• Besonderheiten von Experimenten: experimentelle Variation der UV, Zufallszuweisung

31
Q

Was sind Maßnahmen der Open Science Bewegung?

A

= Wichtigste Maßnahmen: Power-Analysen, Offenlegen von Daten, Materialien, Skripten und
Artikeln, Präregistrierung von Hypothesen und methodischem Vorgehen, Replikationen