VII - Klassenführung und Teamentwicklung (SP: Konflikte in der Schule) Flashcards

1
Q

Def. Konflikt

A

Ein Konflikt ist gegeben, wenn die Betroffenen unterschiedliche Interessen, Meinungen, Werte, Handlungspläne oder Ziele haben.

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2
Q

Konflikte in der Schule - welche Konstellationen?=

A

Schüler - Lehrer
Schüler - Schüler
Eltern - Lehrer
zwischen Lehrern und Lehrer und SL

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3
Q

Konflikte zw. L und S

A
  • Konflikte zwischen Lehrern und Schülern treten meist als Disziplinprobleme auf.
  • Schüler charakterisieren Lehrer oft über ihren Umgang mit Konfliktsituationen.
  • Schüler schreiben konfliktscheues und zaghaftes Verhalten von Lehrern oft festliegenden Persönlichkeitseigenschaften zu, doch der erfolgreiche Umgang mit Konfliktsituationen ist trainierbar.
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4
Q

Welche Aspekte sollte man bzgl. Konflikten in der Schule beachten?

A

Prävention: Wie können Konflikte im Vorfeld vermieden werden?

Intervention: Wie können Konflikte mit der Klasse analysiert werden? Welche Hand-lungsmöglichkeiten versprechen Erfolg?

Konflikte zwischen Schülern: Wie können Lehrer Schülern helfen, ihre Konflikte selbst zu regeln, und was kann man bei Mobbing unternehmen?

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5
Q

Was ist die beste Prävention von Konflikten in der Schule?

A

Effektives Klassenmanagement ist die beste Prävention

Vier Faktoren, die Störungen verhindern (nach Kounin 2006):

  1. Faktor: Dabeisein, Überlappung:
    - Lehrer hat erkennbar alle Schüler im Auge
  2. Faktor: Flüssigkeit, Zügigkeit:
    - zügiger Unterricht beschäftigt alle Schüler
  3. Faktor: Gruppenmobilisierung, Rechenschaftsbericht:
    - viele Schüler werden gleichzeitig aktiviert; Schüler haben das Gefühl, dass ihre Arbeit überprüft wird
  4. Faktor: Überdrussvermeidung:
    - Lehrer geben stimulierende Anstöße, sorgen für einen lebendigen Unterricht und setzen auf Eigenverantwortlichkeit der Schüler

____

Bereiche präventiven Lehrerverhaltens (Nolting):

  • Wenige, positiv formulierte Regeln: Gebote sind besser als Verbote. (Wichtig ist es, dass die Lehrperson auf die Einhaltung der Regeln achtet.)
  • Präsenz- und Stoppsignale: nonverbale Signale unterstreichen, dass der Lehrer präsent ist (Blickkontakt, Mimik, Handbewegungen); unauffällige, kaum merkliche Handlungsweisen bewirken ein gutes Lernmanagement

Lernerzentriertes Classroom Management:
vom lehrer- zum lernerzentrierten Management (amerikanische Forschung, Evertson)
- Die Klassenführung kann nicht allein Angelegenheit eines einzelnen Lehrers sein, sondern sie muss auch in die Verantwortung der Schüler kommen (z.B. Peer-Beurteilung), aber unter Beibehaltung der tatsächlichen Machtverhältnisse (Schule und Bildungsplan, Notengebung)

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6
Q

Lehrerverhalten, das erfolgreiches Klassenmanagement erzielt

A

nach Nolting 2007
- geht von Kounins Erkenntnissen aus

    • Breite Aktivierung
    • Unterrichtsfluss
    • Regeln
    • Präsenz- und Stoppsignale
  • Wenige, positiv formulierte Regeln: Gebote sind besser als Verbote. Wichtig ist es, dass die Lehrperson auf die Einhaltung der Regeln achtet.
  • Präsenz- und Stoppsignale: nonverbale Signale unterstreichen, dass der Lehrer präsent ist (Blickkontakt, Mimik, Handbewegungen); unauffällige, kaum merkliche Handlungs-weisen bewirken ein gutes Lernmanagement
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7
Q

Welcher Lehrertyp ist für ein erfolgreiches Klassenmamagement am besten geeignet?

A

‚Fangfrage‘

Erfolgreiche Strategien: Laura Sophia Brand Mayr (2007) hat drei erfolgreiche Wege der engagierten Klassenführung ermittelt:

  • Der kommunikativ-beziehungsorientierte Typ
  • > pflegt das persönliche Verhältnis zu den Schülern.
  • > zeigt Humor, schätzt die Schüler sehr und bemüht sich um Verständnis.
  • Der fachorientierte Typ
  • > orientiert sich an den wichtigen Inhalten seines Faches.
  • Der disziplinierende Typ
  • > hat klare Verhaltenserwartungen.
  • > sorgt dafür, dass die SuS beschäftigt sind und greift bei Störungen angemessen und schnell ein.

— In empirischen Untersuchungen sind alle drei Lehrarten erfolgreich!

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8
Q

Welche Art der Kommunikation ist für Lehrer-Schüler-Beziehung allgemein förderlich, v.a. bei Konflikten?

A

Ich-Botschaften statt Vorwürfe

  • Balance zwischen Nähe und Distanz: Eine solche Kommunikation ist getragen von der Akzeptanz der Schüler als Person und einem respektvollen Umgang miteinander.
  • Anstatt: „Du bist unverschämt“ oder „Immer kommst du zu spät“: „Du kommst zu spät“, „Ich werde unterbrochen“ und „Das ärgert mich“
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9
Q

Hinweise für eine Situationsanalyse nach Konflikten (Nolting, 2011)

A
  1. Beschreibung: Beschreibung der Ereignisse der Stunde durch den Lehrer
  2. Selbstreflexion: Problem aus der Sicht des Lehrers
  3. Perspektivenwechsel: Lehrer versetzt sich in die anderen beteiligten Personen
  4. Beobachtung (durch Dritte)
  5. Befragung: Klärungsgespräch und Disziplinierungsgespräch voneinander trennen!
    - -> Gespräche mit der ganzen Klasse können sehr hilfreich sein. Auch andere Personen können bei der Analyse eines Konfliktes helfen.
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10
Q

Wie reagieren Sie wenn ein akuter Konflikt im Unterricht aufkommt?

A

–> Für Handlungsaufschub sorgen:
Bedenkzeit verschaffen, überlegt handeln reagieren.

–> Eskalation vermeiden

–> Auf Störungen reagieren:
Jede Intervention ist zugleich Störung

–> Auszeit geben:

–> Hilfe von Kollegen holen:
(Konstanzer Modell oft genutzt - Lehrertandems)

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11
Q

Konflikte zwischen Schülern:

Was macht Mobbing in der Schule so problematisch?

A

Beim Mobbing ist Ausgrenzung das Ziel

  • Die Klasse ist eine Zwangsgemeinschaft, aus der sich das Opfer nicht einfach zurückziehen kann.
  • Das Opfer ist dauerhaft seinen Peinigern ausgesetzt und verdient daher in besonderem Maße den Schutz und die Fürsorge seiner Lehrer.

Cybermobbing

  • Gerade in der Mittel- und Oberstufe sind Missbrauch von Internet und Handy die am weitesten verbreitete Mobbingform.
  • Anonymität senkt die Hemmschwelle: Die Schule muss klarlegen, dass sie gegen Cyber-mobbing vorgeht und sich bemüht, Täter zu ermitteln, sowie präventiv tätig zu werden.
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12
Q

Wie sollte man als Lehrkraft auf ein Mobbing-Fall reagieren?

A

Handeln auf verschiedenen Ebenen: Maßnahmen gegen Mobbing:
Olweus (2006) unterscheidet drei Ebenen, auf denen reagiert werden kann:

  1. Schulebene: z.B. Kooperation von Eltern und Schule, verbesserte Pausenaufsicht
  2. Klassenebene: Aufstellen von Regeln gegen Gewalt und Ausgrenzung
  3. Individuelle Ebene: Botschaft: „Wir dulden keine Gewalt an unserer Schule“

–> Voraussetzung des Handelns:
Opfer müssen Hilfe suchen:
- Ansprechpartner / Ansprechstellen: Beratungs-, Verbindungslehrer, Mobbingtelefone, Schülerstreitschlichter

Möglichkeit: No-Blame-Approach

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13
Q

Beschreiben Sie den No-Blame-Approach im Falle von Mobbing

A

No-Blame-Approach:
Vermeidung von Schuldzuweisungen

  • Den Tätern und Helfershelfern werden keine Vorwürfe gemacht, sondern sie werden zusammen mit den vertrauenswürdigen Mitschülern vom Lehrer eingeladen und bilden eine Unterstützungsgruppe:
    Unterstützungsgruppe hat die Aufgabe Hilfe für Opfer zu suchen
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14
Q

Mediation: Streitschlichtungsprogramme

A

„Die fünf Phasen des Mediationsgesprächs“ (Jamie Walker, 2001)

  1. Das Gespräch einleiten
  2. Sichtweisen nacheinander klären
  3. Konflikterhellung: Die persönliche Bedeutung des Konfliktes verstehen
  4. Gemeinsam nach Lösungen suchen: Wer bietet etwas an?
  5. Einigung und Abschluss

Streitschlichter verpflichten sich, Neutralität und Vertraulichkeit zu wahren. Sie haben keinen Schiedsspruch zwischen den streitenden Schülern zu fällen, sondern helfen, selbst eine Lösung für ihr Problem zu finden: Kontrahenten werden bei der Lösungssuche unterstützt.

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15
Q

Wie können sich Kolleg*innen behilflich sein, wenn man mit Störungen im Unterricht Probleme hat?

A

Das oft genutzte Konstanzer Modell beruht auf der Bildung von Lehrertandems, die sich
gegenseitig im Unterricht besuchen und gemeinsam den Umgang mit Störungssituationen reflektieren und trainieren.
Hierzu muss das Verhältnis der Kollegen offen und freundschaftlich sein, damit auch wirklich die kritischen Punkte angesprochen und verbessert werden können.

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