Veterinärmedizinische Genetik Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Vererbung?

A

Weitergabe der identischen Erbinformation an die Tochterzellen bei der Zellteilung

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Q

Erkläre die Bedeutung von Verwandschaft

A

„Identisch durch Abstammung“

Der Verwandschaftsgrad zwischen zwei Tieren bezeichnet den Anteil der Genstellen, auf denen bei beiden Individuen Erbinformationen zu finden sind, die von einem gemeinsamen Vorfahren stammen.

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3
Q

Erkläre den Begriff Inzucht

A
  • Inzucht entsteht bei Verpaarungen verwandter Tiere
  • Inzucht verringert die Variabilität der Erbinformationen
  • Genstellen werden homozygot
  • Inzucht erhöht die Homozygotie und führt zu einer genetischen Verarmung
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4
Q

Nenne die Grundbestandteile einer Zelle

A
  • Zellmembran (Zellhaut)
  • Zytoplasma (Zellflüssigkeit)
  • Organellen ( versch. Stoffwechselfunktionen)
  • Zellkern
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5
Q

Welche speziellen Zellen bilden die Ausnahme und haben keinen Zellkern?

A

Rote Blutkörperchen

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6
Q

Bei der Zellteilung löst sich der Kern in fadenförmige Einzelteile auf. Wie nennt man diese und welche Struktur haben sie?

A

Chromosomen, Träger der Erbsubstanz
Dargestellt als Doppelhelix

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7
Q

Was ist die biochemische Bezeichnung für die Chromosomensubstanz?

A

DNS (Deoxyribo Nuklein Säure) DNA (Deoxyribo Nucleic Acid)

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8
Q

Wie nennt man die Grundbauteile (gewissermassen die Sprossenverbindung) der Chromosomen?

A

Nukleotide

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9
Q

Die Nukleotide bestehen lediglich aus 4 Substanzen, die sich in jedem Chromosom millionfach wiederholen. Nenne diese mit dem Anfangsbuchstaben und wie sie verbunden sind.

A

A (Adenin) immer mit T (Thymin) verbunden
C (Cytosin) immer mit G (Guanin) verbunden

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10
Q

Die Abfolge der Nukeotidpaare entlang der Chromosomen bestimmen den Code der Erbinformationen. Aus einer bestimmten Anzahl dieser „Buchstaben“ setzt sich WAS zusammen?

A

Ein Gen

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11
Q

Wieviele Chromosomen bzw. Chromosomenpaare liegen in jeder Körperzelle eines Hundes vor?

A

78 Chromosomen bzw. 39 Chromosomenpaare

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12
Q

Bei den Chromosomen sehen immer 2 exakt gleich aus, abgesehen von welcher Ausnahme?

A

Den Geschlechtschromosomen

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13
Q

Was ist ein Allel?

A

Ein Allel ist eine Genvariante, welche die Ausprägung eines Merkmals bestimmt. (Haarfarbe, Augenfarbe etc.) Sie haben also Auswirkungen auf das äussere Erscheinungsbild – den Phänotyp.
Allele befinden sich jeweils an einer bestimmten Stelle auf einem Chromosom. Das wird als Genlocus bezeichnet.

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14
Q

Wann wird eine Genstelle als heterozygot (mischerbig) bezeichnet?

A

Wenn die beiden Allele verschieden sind (z.B. Haarfarbe rot oder schwarz)

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15
Q

Wie bezeichnet man eine Genstelle, wenn zwei gleichwertige Allele vorliegen?

A

Homozygot (reinerbig)

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16
Q

Wie heisst die 1. Mendelsche Regel?

A

Uniformitätsregel

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17
Q

Erkläre die 1. Mendelsche Regel (Uniformitätsregel)

A

Kreuzt man zwei Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal unterscheiden, aber jeweils reinerbig, also homozygot sind, dann sind ihre Nachkommen in der 1. Tochtergeneration (F1-Generation) in diesem Merkmal alle gleich, beziehungsweise uniform.

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18
Q

Wie heisst die 2. Mendelsche Regel?

A

Spaltungsregel

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19
Q

Erkläre die 2. Mendelsche Regel (Spaltungsregel)

A

Kreuzt man die Individuen der F1-Generation (mischerbig, alle gleich) miteinander, dann spalten sich die Merkmale der Nachkommen (F2-Generation) nach festen Zahlenverhältnissen auf.

Bei einem dominant-rezessiven Erbgang erfolgt die Aufspaltung im Verhältnis 3:1.

20
Q

Wie heisst die 3. Mendelsche Regel?

A

Unabhängigkeitsregel

21
Q

Erkläre die 3. Mendelsche Regel (Unabhängigkeitsregel)

A

Die Unabhängigkeitsregel drückt aus, dass Merkmale frei und unabhängig voneinander kombiniert und vererbt werden können, wenn zwei reinerbige Individuen, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden, gekreuzt werden.

22
Q

Was ist sind Stufenmerkmale?

A

Qualitative Eigenschaften
(Gestuft, Abgegrenzt, Leicht sichtbar)
z.B. Haarfarbe, Augenfarbe, Blutgruppen, monogenetische Erbfehler

23
Q

Was sind Fliessmerkmale?

A

Quantitative Eigenschaften
(Fliessend, Kontinuierlich, Messbar)
z.B. Körpermerkmale wie Form, Grösse und Funktionen, Leistungseigenschaften

24
Q

Was sind Schwellenmerkmale?

A

Schwellenmerkmale weisen unterscheidbare, qualitative Stufen auf.
Kein Mendelsches Vererbungsmuster, weil die Merkmale von verschiedenen Genen beeinflusst werden.
Häufig im Bereich von Erbfehlern wie
z.B. HD, ED, Patellalux., Augenprobleme, Stoffwechselerkrankungen, Sterilität, Kryptorchismus

25
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Gen und einem Allel?

A
  • das Gen bestimmt, WAS für ein bestimmtes Merkmal ausgeprägt wird
  • das Allel bestimmt, WIE dieses Merkmal ausgeprägt wird
26
Q

Was bedeutet Diploid?

A

In jeder Zelle befinden sich ZWEI Chromosomensätze. Jedes Chromosom kommt doppelt vor, ausser bei den Geschlechtschromosomen

27
Q

Was bedeutet Haploid?

A

Nur ein Chromosom, also die Hälfte der Erbinformation. Kommt nur in den Spermien und Eizellen vor. Bei der Mutter XX und beim Vater XY

28
Q

Bei den Allelen, also bei der Variante WIE ein Merkmal ausgeprägt wird, unterscheidet man zwischen Dominant und Rezessiv. Was bedeutet das?

A

Dominant setzt sich immer gegen das Rezessive durch. Heisst das dominate Merkmal wird ausgeprägt.

29
Q

Definition Genotyp

A

Der Genotyp bezeichnet die genetische Zusammensetzung eines Organismus und somit alle seine Erbinformationen.
Vom Genotyp lässt sich auf den Phänotyp schließen, meistens aber nicht anders herum.

Ganz simpel ausgedrückt:
Der Genotyp beschreibt was man hat (Gene)

30
Q

Definition Phänotyp

A

Der Phänotyp beschreibt das äußere Erscheinungsbild eines Organismus. Er kann auch durch Umweltfaktoren beeinflusst werden, wodurch wiederum Modifikationen entstehen können.

Die Allele bestimmen, welche Art von Phänotyp sich herausbildet.

Ganz einfach ausgedrückt:
Der Phänotyp beschreibt was man sieht (Merkmale)

31
Q

Definition Heritabilität (Erblichkeit)

A

Die Heritabilität ist ein Mass für die Erblichkeit bestimmter Eigenschaften, für die sowohl die Gene als auch die Umwelteinflüsse von Bedeutung sind.

Die Heritabilität ist grundsätzlich auf sämtliche genetischen Eigenschaften anwendbar, z.B. auf körperliche Eigenschaften

32
Q

Die Heritabilität/Erblichkeit unterteilt sich in hoch, mittel und tief.
Nenne Beispiele dafür

A

Hoch (50 - 60%)
- Körpergrösse, Kopfform, Exterieur

Mittel (20 - 30%)
- Rückschluss auf Genotyp (Leistungseigenschaft) ziemlich zuverlässig

Tief (0.1 - 10%)
- Fruchtbarkeit, Krankheitsresistenz

33
Q

Was gibt der Zuchtwert an?

A

Der Zuchtwert gibt an, wieviel besser oder schlechter ein Tier für eine bestimmte Eigenschaft veranlagt ist als im Durchschnitt von von der Rasse zu erwarten wäre.

34
Q

Was zeigt ein Zuchtwert von 95 an?

A

Häufig wird der Rassedurchschnit als 100 angenommen. Ein ZW von 95 zeigt an, dass das Tier schlechter als durchschnittlich veranlagt ist.

35
Q

Ein Zuchwert kann immer nur für ein ______________ berechnet werden, das gemessen werden kann.

A
  • ein genau definiertes Merkmal (Fliessmerkmal)

Für Stufenmerkmale kann kein Zuchtwert im eigentlichen Sinne geschätzt werden.

36
Q

Was versteht man unter Zuchtwertschätzung?

A

Sie bietet Orientierungshilfe für die Zuchtberatung oder die persönlichen Zuchtentscheidungen.

  • Bei messbaren Grössen am einfachsten
  • Nachkommenleistung (+ Elternleistung) am Zuverlässigsten
  • Wert wird immer nur für ein Merkmal berechnet
  • Häufig sind Merkmale voneinander abhängig
  • Entscheidung, welches Merkmal wichtiger ist und entsprechend selektioniert werden soll
37
Q

Nenne die 3 Gruppen der kynologischen Problemmerkmale

A
  1. Erbdefekte (Mutationen)
  2. Dispositionen (Veranlagung)
  3. Deformationen
38
Q

Nenne einige Beispiele für Erbdefekte (Mutationen)

A
  • Haarlosigkeit
  • Merle-Färbung
  • Bluterkrankheit
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Stummelschwanz
  • Retina-Atrophie
39
Q

Wie entsteht ein Erbdefekt (Mutation)?

A

Durch eine punktuelle Veränderung des genetischen Codes auf den Chromosomen. Der „Schreibfehler“ wird bei der Verdoppelung des Chromosoms weiter abgeschrieben.

40
Q

Nenne einige Beispiele für Dispositionen (Vererbliche Problemmerkmale)

A
  • Tumoren
  • Herz/Gefässmissbildungen
  • HD, ED, PL
  • Epilepsie
  • Magendrehung
41
Q

Nenne einige Beispiele für Deformationen (Vererbliche Problemmerkmale)

A
  • Taubheit
  • Aggressivität
  • Chronische Ekzeme
  • Chondrodystrophie
  • HD, ED, PL
42
Q

Was sind die Folgen der Reinzucht in kleinen Populationen?

A
  • Zwangsläufig generelle Inzuchtsteigerung in Rassen mit wenigen Zuchttieren pro Generation

Inzuchtfolgen:
Ahnenverlust —> Anstieg der Homozygotie
Risiko für Erbfehler steigt

43
Q

Nenne die negativen Auswirkungen der Inzuchtdepression

A

Inzuchtzunahme von 10% entspricht einem Vitalitätsverlust von 5%
Folgen:
- Gesundheitsstörungen
- Kurzlebigkeit
- kleine Würfe
- Unfruchtbarkeit

44
Q

Welche 3 Erbgänge gibt es?

A
  • Dominant-rezessiver Erbgang
  • Intermediärer Erbgang
  • Kodominanter Ergang
45
Q

Erkläre den dominant-rezessiven Erbgang

A

Bei dominant-rezessiven Erbgängen tritt immer nur ein Merkmal phänotypisch auf. Dominante Merkmale werden immer phänotypisch ausgeprägt und rezessive Merkmale werden nur bei Homozygoten ausgeprägt.

46
Q

Erkläre den intermediären Erbgang

A

Die F1-Generation, also die erste Tochtergeneration, ist beim intermediären Erbgang immer ein Mischtyp der vererbten Merkmale. In der F2-Generation (quasi die Enkelgeneration) kommen dann alle Phänotypen im Verhältnis 1:2:1 vor.

Die intermediäre Ausprägung funktioniert nur bei Heterozygoten.

47
Q

Erkläre den kodominanten Erbgang

A

Beim kodominanten Erbgang werden beide Merkmale in gleichem Mass ausgeprägt.
Achtung Verwechselungsgefahr: beim kodominanten Erbgang entsteht nicht, wie beim intermediären Erbgang, eine Mischform, sondern jedes Merkmal wird ausgeprägt, und zwar gleich stark.

Auch die Kodominanz kommt nur bei Heterozygoten vor.