Lernverhalten Flashcards
Erkläre die lerntheoritischen Prinzipien
(positive) + Verstärkung/Belohnung:
Etwas Angenehmes wird hinzugefügt (= +)
(positive) + Strafe:
Etwas Unangenehmes wird hinzugefügt (= +)
(negative) - Verstärkung
Etwas Unangenehmes wird entfernt (= -)
(negative) - Strafe
Etwas Angenehmes wird entfernt (= -)
Was ist „Lernen“?
- Aneignung von Fertigkeiten, Kenntnissen u/o Erfahrungen
- Verarbeitung und Speicherung von Wissen, Können u. Erfahrung
- Verhaltensveränderung aufgrund von Wissen, Können u. Erfahrung
Was ist das Ziel des „Lernens“?
- Anpassung an wechselnde Lebensumstände
- Verbesserung der Überlebens-Chancen
- Optimierung des Kosten/Nutzen-Verhältnis von Verhalten
- Befriedigung der Motivation, Neugier, Interesse
- Steigerung der Volition (Umsetzungserfolg)
- Selbststeuerung und Selbstverwirklichung (Selbstwirksamkeit)
- Sozialer Vorteil/Gewinn
Nenne einige wichtige Faktoren, die auf das Lernverhalten einen Einfluss haben
- Motivation
- Belohnungen/Motive
- Selbstbelohnung
- Lernatmosphäre
Was bedeutet Motivation?
Motivation ist die Summe aller Beweggründe (Interesse, Lust, Bedürfnis, Antrieb, Wille, Bereitschaft) ein bestimmtes Verhalten auszuführen.
Was bedeutet Art und Wertigkeit von Belohnungen?
- Belohnungen sind sehr subjektiv und individuell
- Belohnungen sind situativ, oft auch nur kurzfristig
- wechselnde Belohnungen sind besser, als immer nur das Gleiche
- eine Belohnung ist nur, was der Hund auch als solche empfindet
Die beste Belohnung für einen Hund ist immer das, was er in diesem Moment gerade am liebsten haben oder tun möchte!!!
Was versteht man unter Selbstbelohnung?
Schnüffeln, Buddeln, Markieren, Jagen, Spielen gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Hunde.
Wenn sich ein Verhalten für den Hund gut anfühlt, dann ist das ein selbstbelohnendes Verhalten. Er tut diese Dinge nicht, um an eine extra Belohnung zu kommen, sondern weil diese Sachen selbst bereits als Belohnung wirken.
Worauf muss bei der Selbstbelohnung (zwingend) geachtet werden?
- selbstbelohnendes Verhalten gilt als Primär-Verstärker
- guter Indikator für eine wertvolle Belohnung (kontrolliert einsetzen, „keine Selbstbedienung!“)
- Gefahr der Konditionierungs-Konkurrenz!!!
Was bedeutet Lernatmosphäre?
Die Stimmung sollte fröhlich und entspannt sein. Negative Gefühle wie Angst, Furcht, Stress, Schmerz und Druck etc. sowie auch eine zu hohe Erregungslage (beim Mensch, wie beim Hund) sind gänzlich zu vermeiden, denn unter diesen Bedingungen kann Lernen kaum oder gar nicht stattfinden. Der Hund soll sich also entspannt und vor allem „in Sicherheit“ fühlen.
Nenne einige verschiedene Lernformen
- assoziative Lernformen
- nicht-assoziative Lernformen
- klassische Konditionierung
- operante/instrumentelle Konditionierung
- Markertraining
- soziales Lernen
- Lernen durch Einsicht
Was versteht man unter assoziativen Lernformen?
Das Lernen über Assoziationen (Verknüpfungen) teilen wir in zwei Komponenten ein:
- die klassische Konditionierung (nach Pawlow)
- die operante/instrumentelle Konditionierung (nach Thorndike / Skinner) - auch als Prinzip „Versuch und Irrtum“ oder „Lernen am Erfolg“ bekannt
Was versteht man unter nicht-assoziativen Lernformen?
Zu den einfachsten Formen des Lernens zählt die Fähigkeit, auf einen wiederholt auftretenden Reiz adaptiv (anpassend) und unbewusst mit einer Verhaltensänderung zu reagieren: entweder durch Abnahme (Habituation/Gewöhnung) oder durch Zunahme (Sensibilisierung/Sensitivierung) der Reaktionsstärke. Beides passiert unbewusst.
Was versteht man unter klassischer Konditionierung?
Bei der klassischen Konditionierung verknüpft der Hund unbewusst einen bisher für ihn neutralen (unbedeutenden) Reiz mit einem Reiz, der bei ihm automatisch eine Reaktion (Reflex) auslöst.
Der Hund kann also quasi weder darüber nachdenken, noch etwas dagegen tun, was er gerade lernt - es passiert einfach.
Bei klassischer Konditionierung reagiert das Individuum reflektorisch auf den auslösenden Reiz („Pawlow’scher Reflex“) und hat – typisch für Reflexe – keinen Einfluss auf das eigene Verhalten. Das reflektorisch gezeigte Verhalten entstammt immer dem natürlichen Verhaltensrepertoire.
Was versteht man unter operanter/instrumenteller Konditionierung?
Der Hund lernt eine neue Verhaltensweise bewusst anhand der Konsequenz, die auf sein Verhalten folgt. Die Konsequenzen, die innert 0.5 bis 1 Sekunde folgen, stehen also im Zentrum. Verhalten wird mehr oder weniger gezeigt indem man das Tier belohnt oder bestraft.
Wahrscheinlicher durch: positive und negative Verstärkung.
Unwahrscheinlicher: positive und negative Strafe.
„Versuch und Irrtum“ oder auch von „Lernen am Erfolg“
Was versteht man unter Markertraining?
Schwerpunkt beim Training mit Markersignalen ist es, gutes Verhalten des Hundes zu fördern und unerwünschtes Verhalten auf Dauer zu verändern.
Idee und Vorteile:
- schnell, handlich, einfach, präzise
- stimmungsunabhängig / emotionslos
- kompatibel mit fast allen Ausbildungsmethoden (klass. und operante Konditionierung) -> Sekundär-Verstärker
- (fast) immer einsetzbar