V3 Flashcards
Hydrothermale Lagerstätten:
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Hydrothermale Lagerstätten entstehen durch hydrothermale Prozesse:
- in der Kruste
- am/im Ozeanboden
- an der Erdoberfläche
- Hydrothermale Lagerstätten sind mineralogisch, texturellund strukturell heterogen
- Hydrothermale Lagerstätten entstehen durch Lösung, Transport und Ausfällung von Phasen/Minerale (z.B. Sulfide, Oxide, elementar) aus aquatischen Fluiden
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Achtung bei magmatisch-hydrothermal:
- der Übergang zwischen hydrothermalen, pegmatitischen und magmatischen Tätigkeiten ist fließend
Hydrothermale Fluide:
- Hydrothermale Fluide
- Hydrothermale Fluide = moderat temperiert (50 –500 °C), wässrige Lösungen mit einer Vielzahl gelöster Stoffe (inklusive Gasen)
- Salinität (Konzentration aller festen, gelösten Bestandteile in Gew %): < 5% - > 40%
- Die wichtigsten Bestandteile sind dabei Chlor, Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium
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Weitere wichtige gelöste Stoffe sind:
- Schwefel (SO42-, S2), Kohlenstoff (HCO3-,CO2), Stickstoff (NH4-) und Metalle (Fe, Mn, Cu, Zn, Pb, ….)
- Alterationserscheinungen und Mineralparagenesen im Nebengestein können auf basische/saure Fluide hinweisen
Hydrothermale Fluide:
- Temperatur des Fluides
- durch Aufheizen im Bereich von Magmakammern
- durch geothermischen Gradienten beim Eindringen in Kruste
- Hydrothermal bedeutet auch kühle Wässer (supergene Alteration bei ~ 15 °C)
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Einteilung hydrothermaler Prozesse können anhand ihrer Temperaturen:
- hydrothermal (300 - 500 °C, hohe Drucke)
- mesothermal (200 - 300 °C, mittlere Drucke)
- epithermal (50 - 200 °C, niedrige Drucke)
Entstehung einer hydrothermalen Lagerstätte:
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Energie:
- Herkunft der Wärme
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Quellen:
- Herkunft der Fluide
- Herkunft der Metalle
- Herkunft der Liganden
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Wege:
- Wie werden Erz-Bestandteile gelöst und transportiert?
- Wie zirkulieren die Fluide in der Kruste?
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Trap/Fallen:
- Wie werden Erzbestandteile ausgefällt?
Hydrothermale Lagerstätte
Wärme:
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Herkunft der Wärme:
- Temperaturgradient (besonders wirksam oberhalb von Intrusionen oder in Bereichen stark ausgedĂĽnnter Kruste)
- Intrusionen im weitesten Sinne
- Reaktionswärme
- Zerfall radioaktiver Elemente in Graniten und Gneisen
- Die Herkunft der Fluide/Wärme/Metalle, beteiligte Prozesse und die zeitliche Abfolge ist für viele Lagerstätten umstritten
Hydrothermale Fluide:
- Juvenil (unmittelbar aus dem Mantel)
- Magmatisch (generell aus Schmelzen)
- Meteorisch (Hydrosphere)
- Marin
- Fossil (“basinalbrines”)
- Metamorph
Hydrothermale Lagerstätten
Herkunft der Metalle und gelösten Stoffe:
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Herkunft der Metalle und im Fluid gelöster Stoffe:
- Magmen, welche in Zusammenhang mit Vererzung stehen
- krustalen Gesteinen, welche mit den hydrothermalen Fluiden im Stoffaustausch stehen
⇒ nicht nur die Herkunft der Fluide auch Wechselwirkungen zwischen Fluid und Gestein sind wichtige Prozesse der Elementanreicherung
Hydrothermale Lagerstätten
Metalltransport und Wegsamkeiten:
- Wie und wo eine Lagerstätte entsteht ist auch abhängig von den Wegsamkeiten
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Wichtige Parameter fĂĽr Fluidtransport sind:
- Druckgradienten
- Temperaturgradienten
- Permeabilität (primär und sekundär)
- Porosität
- Fluid Zusammensetzung/chemischer Gradient
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Bei vielen epigenetischen Lagerstätten:
- ⇒ Fluidzirkulation entlang von sekundären Strukturen im Gestein (Falten/Störungen!)
Hydrothermale Lagerstätten
Metalltransport und Wegsamkeiten:
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a) Konvektionin submarinen Riftzonen (MOR)
- angetrieben durch hohen geothermischen Gradienten und einer seichten Magmenkammer
- VMS Lagerstätten
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b) Fluidzirkulation um eine magmatische Intrusion Angetrieben durch den abkĂĽhlenden Pluton
- porphyry deposits und epithermale Gänge, Skarne
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c) Zirkulation im Zuge der Kompaktion von Sedimenten
- Siderit Lagerstätten?
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d) Schwerkraftabhängige Zirkulation von Fluiden in großen Sedimentbecken
- z.B. Vorlandbecken mit topographischen Erhebungen im Hinterland
- MVT
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e) Konvektion von Meerwasser entlang von tiefgreifenden Störungen in der Kruste
- SEDEX Lagerstätten
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f) Dehydration durch Metamorphose mit Wegsamkeiten entlang von Scherzonen
- orogene Au ?
Hydrothermale Lagerstätten
Metallausfällung (Fallen):
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Hydrothermale Fluide haben bestimmte physikalisch-chemische Parameter:
- Temperatur & Druck
- pH-Wert
- Redoxpotential
- Sauerstofffugazität
- Änderungen dieser Parameter können zur Ausfällung der gelösten Stoffe führen
- es handelt sich um eine Gleichgewichtsreaktion
- Änderung der Fluidparameter durch Interaktionen mit Nebengestein oder Infiltration von anderen Fluiden möglich
Hydrothermale Lagerstättentypen:
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Imprägnationslagerstätten:
- Cu-Au-Mo Porphyries
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Verdrängungslagerstätten:
- Skarne
- IOCG
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Hydrothermale Erz- und Mineralgänge:
- Epithermallagerstätten
- Orogenic Au
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(Vulkanisch) assoziierte marin-exhalative Lagerstätten:
- VHMS
- SEDEX
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Stratiforme- und schichtgebundene hydrothermale Lagerstätten:
- Pb-ZnMVT
Imprägnationslagerstätten
„porphyries“:
- Erz liegt fein verteilt auf Klüften und Störungen in großen Gesteinskomplexen vor
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Erze:
- porphyry copper ores
- Sn-W
- Mo
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Porphyries:
- In Assoziation von magmatischen Intrusion mit porphyrischer Erscheinung
- im Dachbereich der Intrusion
- in den (sub) vulkanischen Ausläufern
- Die Vererzungendes „porphyry typs“ sind mit den porphyrischen Magmatite/Vulkanite assoziiert, welche jedoch in einem spät-magmatischen Stadium stark hydrothermal überprägt werden (Verdrängung der ursprünglichen Paragenese!)
- Cuphorphyry (Cu, Mo, Au), Mo porphyry (Mo, Sn, W) Snporphyry (Sn, W, Mo, Bi, F)
- In Assoziation von magmatischen Intrusion mit porphyrischer Erscheinung
„Porphyries“:
- Steht in direktem Zusammenhang mit sauren bis intermedären Intrusionen
- Typischerweise an Subduktionszonen-Magmatismus gebunden
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In Mitteleuropa:
- vor allem die Kassiterit (SnO2) Lagerstätten des Erzgebirges
- Porphyrycopper = wichtigste und größte Cu Lagerstätten (Chile, USA)
- die meisten finden sich im pazifischen „Feuergürtel“
- generell sind die Erzgehalte gering aber die Gesamtmasse ist extrem groĂź
- die Erzgehalte nehmen tendenziell in die Tiefe und nach auĂźen hin ab
- „Giants“ mit mehr als 2 Mio t Kupfer und mehr als 100 t Gold
- „Supergiants“ > 24 Mio t Cu und > 1.200 t Gold
- 2/3 des Kupfers, 1/2 des Molybdäns, 1/5 des Goldes und nahezu das gesamte Selen und Rhenium stammt aus diesem Lagerstättentyp
Porphyries
Erz- und Alterationszonen:
Ganglagerstätten:
- Gänge entstehen durch tektonisch Bewegungen an Inhomgenitätsstellen
- Gänge/Adern eine Frage der Defintion
- Erze entstehen durch Platznahme von Lösungen in Spalten und Klüften (z.B. Scherzonen, Verwerfungen, Spannungsrisse)
- Hohe Metallgehalte, jedoch geringe Vorräte
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Lagerstättentypen:
- Orogene (oder mesothermale) Gold-Quarzgänge
- Epithermale Goldlagerstätten
- Mesothermale Kupfererzgänge
- Blei-Silber-Zink-Erzgänge
- Zinn-Silber-Wismut-Erzgänge
- Wismut-Kobalt-Nickel-Silber-Uran-Erzgänge
- Hydrothermale Siderit und Hämatit-Erzgänge