V10 Flashcards
Analysetechniken für die Lagerstättenkunde - Geochemie:
Probennahme
- Analysen führen nur zu sinnvollen Aussagen, wenn ausgewählte Probe repräsentativ ist und nicht kontaminiertist
- Homogene Systeme (Flüssigkeiten, Lösungen, Gasgemische) erfüllen diese Bedingung
-
FĂĽr Gesteine:
- Probe muss frisch und unverwittert sein
- möglichst hoher Grad an Homogenisierung auf mechanischem Weg (z.B. Mahlen der Probe)
- Lösen oder Schmelzen der Probe (Aufschluss)
-
FĂĽr Minerale:
- Keine Homogenisierung
Analysetechniken für die Lagerstättenkunde - Geochemie:
Qualitative und Quantitative Analyse
-
Qualitativ:
- Minerale und Elemente identifizieren
- Was ist in der Probe vorhanden?
-
Quantitativ:
- Wie viel? Gemessen werden:
- Konzentrationen von Elementen
- Isotopenverhältnisse
- Menge eines Elements
- Wie viel? Gemessen werden:
Kalibrierung – Quantitative Analyse:
- Relativmethoden:
- es wird ein Signal (z.B., Spannung, Absorption) gemessen, das abhängig von der Konzentration oder Menge einer Substanz ist
- Größere Analytenmenge
- mehr Peakfläche(oder höheres Signal)
- Zuordnung des Signals zu Konzentrationen oder Menge ĂĽber Kalibrierfunktion
- Kalibrierfunktion muss vorher bestimmt werden, ideal ist eine Kalibriergerade
Haupt-, Neben-, und Spurenelemente:
-
Hauptelemente (>1 Gew.-%) und Nebenelemente (0,1-1 Gew.-%):
- Bauen den GroĂźteil des Gesteins auf
- Gehalte werden als Oxide in Gewichtsprozent angegeben (z.B. SiO2, Al2O3)
- Analysiert vorwiegend mit RFA, ICP-MS
-
Spurenelemente (ppm-ppb):
- In Konzentrationen <0,1 Gew.-%
- Angabe in ppm (mg/kg) oder ppb (ÎĽg/kg)
- Analysiert u.a. mit RFA, AAS, AES, ICP-MS
Methoden der Gesteinsgeochemie:
- Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)
- Atomabsorptionsspektrometrie (AAS)
- Atomemissionspektrometrie (AES)
- optische Emissionsspektrometrie (OES)
- Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS)
- Laser Ablation Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (LA-ICP-MS)
-
Besonderheit:
- ortsaufgelöst, auch für Mineralanalyse geeignet
-
Besonderheit:
Gesteinsgeochemie: Probenvorbereitung
- In seltenen Fällen ohne weitere Vorbereitung, glatte Oberfläche von Vorteil:
- RFA, LA-ICP-MS
- Zerkleinern und Mahlen des Gesteins ⇒ Herstellung von Pulver
- FĂĽllen des Pulvers in Probenbecher (sample cups) (portable RFA)
- Pressen von Pulver und Bindemittel zu Probentablette (RFA)• Aufschmelzen von Pulver und Flussmittel und gießen einer Schmelztablette (RFA)
- Aufschlüsse mit Säuren (Königswasser, 4 Säuren etc.) (AAS, ICP-AES, ICP-MS)
- Peroxid Aufschluss (AAS, ICP-AES, ICP-MS)
- je homogener die Probe, umso besser das Analyseergebnis
Röntgenfluoreszenzanalyse RFA:
- Primäre Röntgenstrahlung trifft auf Probe und schlägt Elektronen aus den inneren Atomschalen heraus
- Die LĂĽcken werden durch Elektronen aus weiter auĂźen liegenden Atomschalen aufgefĂĽllt
- Dabei entsteht eine für jedes Element charakteristische Röntgenstrahlung (Fluoreszenzstrahlung)
Röntgenfluoreszenzanalyse RFA:
WDX und EDX
- Charakteristische Röntgenstrahlung
- Messung von Energie (EDX) oder Wellenlänge (WDX)
-
Quantitative Analyse:
- Vergleich mit Standards (Kalibrierung)
Röntgenfluoreszenzanalyse RFA mit WDX System:
Aufbau
-
Röntgenröhre:
- Erzeugung der primären Röntgenstrahlung
- Wellenlängen der charakteristischen Röntgenstrahlung werden mit Hilfe von Beugungskristallen in spektrale Bestandteile zerlegt
- Detektorregistriert Anzahl der Röntgenquanten (Intensität) für eine vorgegebene Wellenlänge
Röntgenfluoreszenzanalyse RFA mit EDX System:
Aufbau
-
Röntgenröhre:
- Erzeugung der primären Röntgenstrahlung
-
Filter:
- UnterdrĂĽckung von Hintergrundrauschen
- Detektorregistriert Energieder Röntgenquanten und Anzahl der Röntgenquanten mit bestimmter Energie
Röntgenfluoreszenzanalyse RFA:
Stärken und Schwächen
-
Stärken:
- Bis zu 80 Elemente
- Detektionsbereich von 100 Gew.-% bis 1 ppm
- Elemente von Na bis U
- Schnell und vollautomatisch
-
Schwächen:
- Elemente leichter als Na können nicht analysiert werden
- Komplexe Methode, erfahrener Techniker nötig (WDX)
Portable Röntgenfluoreszenzanalyse RFA (pXRF):
Stärken und Schwächen
-
Stärken:
- Als „hand-held“ oder in der Messkammer
- Einsatz „vor Ort“ im Gelände
- Zur Analyse von Gesteinen und Bohrkernen geeignet
- Schnell
- Rel. günstig (verglichen mit Laborgeräten)
-
Schwächen:
- Nachweisgrenzen teils hoch
- Keine Messung von leichten Elementen (<mg>
</mg><li>Einfluss von z.B. Korngröße, Wassergehalt</li><li>Kalibrierungen oft nicht optimal für Proben</li>
Atomabsorptionsspektrometrie AAS:
- Funktionsprinzip:
- Probenlösung wird mit Zerstäuber in eine heiße Flamme gesprüht ⇒ Atomisierung (auch im Graphitrohrofen möglich)
- Anregung der Probe durch Bestrahlung mit elementspezifischem Licht, das gezielt vom zu untersuchenden Element absorbiert wird
- Intensität des in der Atomwolke abgeschwächten Lichtstrahls wird hinter der Atomisierungseinheit gemessen und mit Intensität des ungeschwächten Lichtes verglichen ⇒ Absorption
Atomabsorptionsspektrometrie AAS:
-
Stärken:
- Analyse von Spurenelementen
- ppm Bereich
- Detektionsbereich 100 Gew.-% bis 1 ppm
- einfach, robust
-
Schwächen:
- Chemischer Aufschluss mit Säuren notwendig
- ein Element nachdem anderen
- langsam
Atomemissionsspektrometrie AES oder OES:
- Atomisierung in Flamme (AES) oder ICP (induktiv gekoppeltes Plasma) (OES)
- Probe und Argon werden in Aerosol ĂĽberfĂĽhrt und in Plasmafackel verdampft und atomisiert
- Angeregte Atome/Ionen emittieren charakteristische Strahlung, die mit Monochromator zerlegt wird und dann gemessen wird