V2 Flashcards
Erz:
- Mineralgemenge/Gestein, das ökonomisch abbauwĂŒrdig ist (i. d. Regel von Metallen)
- besteht aus Erzmineral und Gangmineral
Mineral:
- eine chemische Verbindung welche kristallin ist und welche als Resultat eines geologischen Prozesses gebildet wurde
Erzmineral:
- metallhaltiges Mineral
Gangmineral:
- nicht verwertbares Mineral
Sulfide:
- Mineralklasse/chemische Verbindung der Metalle mit Schwefel
Oxide/Hydroxide:
- Mineralklasse/chemische Verbindung der Metalle mit Sauerstoff oder Hydroxy-Gruppe (OH-)
Gesteine und LagerstÀtte (Grafik):
LagerstÀttenbildende Prozesse A:
- Spielen in der Tiefe ab
LagerstÀttenbildende Prozesse B:
- Spielen sich an der ErdoberflÀche ab
Magmatische LagerstÀtten:
-
Liquidmagmatische LagerstÀtten:
- Erzminerale scheiden sich im frĂŒhen flĂŒssigen Stadium aus (Hauptkristallisation)
-
Pegmagmatische LagerstÀtte:
- Erzminerale scheiden sich aus silikatischen Restschmelzen und spÀtmagmatischen Fluiden aus
Was sind Magmen?
- Hochtemperierte Gesteinsschmelzen und Mischungen von Gesteinsschmelzen und Kristallen
- Chemisch inhomogen
- Dynamische, nicht geschlossene Systeme, also einer konstanten chemischen VerÀnderung unterworfen
- Ein konvektierendes System mit stÀndiger Vermischung
- Magmen produzieren eine Vielzahl von verschiedenen Gesteinen
Prozesseder Element Fraktionierung:
- Beim AbkĂŒhlen und Kristallisierung von Magmen kommt es zur Separation, Fraktionierung und Differenzierung der Bestandteile (Schmelze, Kristalle, gelöste Fluide und Gase)
- Durch diese orthomagmatischen Prozesse kommt es zur Anreicherung und Konzentration von Erzkomponenten, so daĂ das magmatische Gesteins selbst aus Erz bestehen kann
-
Folgende orthomagmatische Anreicherungsprozesse werden unter anderem unterschieden:
- Fraktionierte Kristallisation und gravitative Mineralanreicherung
- Liquid Entmischung
- Sulfide, Oxide
Fraktionierte Kristallisation:
- Intrusion eines basischen Magmas, Schmelze mit ersten Kristallen (a) sowie einemâchilled marginâ an der Basis (b)
- Olivin kristallisiert und sinkt aufgrund der höheren Dichte auf den Boden der Magmenkammer ab (Dunit-Lagen) (c)
* Kristallisationsreihenfolge:- Pyroxene (Pyroxenitlagen bzw. Px+ Ol Lagen), dann Fe-Cr Spinelle (z.B. Chromit) und FeldspÀte
- Olivin kristallisiert und sinkt aufgrund der höheren Dichte auf den Boden der Magmenkammer ab (Dunit-Lagen) (c)
- Aufgrund von Dichteunterschieden kommt es zum Aufschwimmen der FeldspÀte im Magma (a) und zum Absinken der schwereren Fe-Cr Spinellen (d)
- Durch die gravitative Segregation bildet sich eine stratiforme oxiderzreiche Lage (Fe-Cr Spinelle) (d) ĂŒber Duniten (c) und einem hangenden Feldspatit (a)
Liquide Entmischung:
-
Grundlage:
- Begrenzte Mischbarkeit zwischen silikatischen und sulfidischen/oxidischen/karbonatischen Schmelzen
- Bei sinkender Temperatur und fortschreitender fraktionierter Kristallisation entmischt sich eine zuvor einheitliche Schmelze in zwei Schmelzen (z. B. Silikat âSulfid)
- Der GroĂteil der Metalle (z.B. Cu, Ni, Co, Au, Pt) geht in die Sulfidschmelze (Zusammensetzung v.a. FeS) ĂŒber und sinkt in Form von Tropfen zum Boden der Kammer um dort zu kompakten Erzmassen auszukristallisieren
- Zur Entmischung von Sulfidschmelzen kann es nur kommen, wenn das Ausgangsmagma an Schwefel gesÀttigt ist
- Bsp: Ni-Cu-PGE in Layered mafic intrusions
Bildungsprozesse von liquidmagmatischen LagerstÀtten I:
- Die Bildungsprozesse fĂŒr liquidmagmatische LagerstĂ€tten finden in der Regel in gröĂeren Tiefen der Erdkruste und dem Mantel statt
- Die Abtrennung und Konzentrierung des relativ niedrigen Metallgehalts der Schmelzen ist von vielen Einflussfaktoren abhÀngig
-
Einflussfaktoren:
- Intrusionstiefe
- Begleitende Tektonik
- Temperaturverlauf
- Fraktionierte Kristallisation
Bildungsprozesse von liquidmagmatischen LagerstÀtten II:
-
Weitere Einflussfaktoren:
- Innere Dynamik und FlieĂen des Magmas (ViskositĂ€t)
- Wiederholte Intrusionspulse (erneute Magma-Zufuhr)
- Fluidzufuhr von auĂen
- Abpressen von Schmelze aus dem bei der Erstarrung sich bildenden Kristallbrei
- Entmischung und eventuelle gravitative Saigerung von flĂŒssigen oder festen Silikat- bzw. Erzphasen und von magmatischen Fluiden
- Die Zusammensetzung der Magma, insbesondere der Anteil leicht flĂŒchtiger Komponenten bestimmt den GroĂteil dieser Einflussfaktoren
Liquidmagmatischen LagerstÀtten:
Liquidmagmatischen LagerstĂ€tten âCr-PGE und Ni-Cu-PGE in LMI:
- Ausgedehnte mafische Intrusionen
- Gebunden an Manteldiapiren unter kontinentaler Kruste mit Hotspot-Vulkanismus und/oder Grabenbildung
-
Layer:
- lagenförmige Gesteinseinheit die modal, chemisch und/oder texturell homogen ist (kann auch intern gradiert sein)
-
LagerstÀtten in Layered Mafic Intrusions (LMI):
- Cr (-PGE) (Chromit-Platin-Palladium Kumulate)
- BushveldUG-2!! (SA), Stillwater (USA), Great Dyke (Simbabwe), Kemi (Finnld.)
- PGE (in Pyroxeniten)
- Bushveld Merensky-Reef, J-M-Reefin Stillwater
- Ni-Cu-PGE (Pentlandit, Chalkopyrit, Platin-Palladium)
- Norilsk (Russland), Pechenga (Russland), Jinchian (China)
- Fe-Ti-V (Titanomagnetit, Ilmenit)
- Bushveld Main Magnetite Layer, Emei Shan (China), Chineyskoye (Russland)
- Cr (-PGE) (Chromit-Platin-Palladium Kumulate)
Bushveld Igneous Complex (SA) âChromit, PGE:
- 67340 km2 groĂe (entsp. Kreis mit ca. 300 km Durchmesser) Intrusion nördlich von Pretoria/Johannesburg
- 70% der Cr WeltvorrÀte! Einer der Haupt-Pt, Pd, V Produzenten
- GröĂte Crsowie (PGE) Pt, Pd, Os, Ir, Rh, Ru LagerstĂ€tte weltweit mit groĂen Fe, Ti und V VorrĂ€ten
- Alter ~ 2.1 Ga
-
â2-stufigeâ Intrusion :
- Gabbro-Norit mit Lagen von Harzburgit, Lherzolith, Pyroxenit
- Stratiforme, bis zu 2 m mÀchtige Chromit Lagen treten in den basischen/ultrabasischen Serien auf
- Intrusion in Zusammenhang mit kontinentalem Rifting
- Bushveld Granit (etwas jĂŒnger: ~ 2.0 Ga) enthĂ€lt zusĂ€tzlich disseminierte Sn (Kassiterit) Vererzungen
Weitere liquidmagmatische LagerstÀttentypen:
-
Magnetit-Apatit-LagerstÀtten:
- Absonderung von oxidischer Schmelze
- Bsp.: Kiruna, Schweden (Erz mit 60-67 % Fe und bis zu 5 % P)
-
ErzlagerstÀtten in Karbonatit-Alkalimagmatit-Komplexen:
- Abesonderung von karbonatischer Schmelze
- Bsp.: Mountain-Pass-Karbonatitin Kalifornien, USA (SEE)
-
Liquidmagmatische LagerstÀttenbildung an der OberflÀche:
- In extrusiven Komatiiten (Absonderung von Sulfidschmelzean der Basis der Komatiit-Lavaströme; Bsp.: Ni-Cu-LagerstÀtte Kambalda, Westaustralien)
- Magmenbildung durch Meteoriteneinschlag und anschlieĂende Entmischung (sehr selten; Bsp.: Ni-Cu-PGE-LagerstĂ€tte Sudbury, Kanada
Pegmatitische LagerstÀtten -Pegmatite:
- Entstehen aus Restschmelzen von Granitoiden
- Restschmelzen stark angereichert an H2O und inkompatiblen Elementen
- Unterschiedliche Pegmatite entstehen in AbhÀngigkeit von:
- Zusammensetzung der Restschmelze
- Art des intrudierten Nebengesteins
- Lage im Druck/Temperatur-Feld
- Nach Platznahme der niedrig viskosen Restschmelze in KlĂŒften kĂŒhlt diese schnell von auĂen nach innen ab
- Zur Bildung der riesenkörnigen Minerale kommt es durch eine geringe Nukleationsbereitschaft bei hohen Diffusionsraten
Pegmatitgenese:
- Die entmischte wasserreiche Phase reichert sich am Dach der Magmenkammer an
- Dadurch kommt es zu einem zunehmenden Druckaufbau sodass im Dach der Magmenkammer der Ăberlagerungsdruck sowie die Gebirgsfestigkeit ĂŒberschritten werden und die Restschmelze in das Nebengestein injiziert werden kann
Pegmatit-Beschreibung:
- Pegmatite sind meist sehr grobkörnige Gesteine welche gang- bis lagerartig ausgebildet und mineralogisch und chemisch inhomogen sind
- Die Haupt- und Nebenphasen sind unregelmĂ€Ăig verteilt â Zonierung
- Pegmatite können von ihrer Zusammensetzung von basisch bis sauer variieren â wirtschaftlich interessant = saure Pegmatite
- Saure Pegmatite bestehen hauptsÀchlich aus Quarz + Feldspat + Glimmer (hÀufig Muskovit)
- In der pegmatitischen Restschmelze sind zahlreiche inkompatible Elemente stark angereichert
Pegmatitische LagerstÀtten: