V2.1 Einführung in O&W-Psy Flashcards
Drei Bedeutungen von Organisation
- Gesamtheit aller Regelungen bezogen auf Verteilung von Aufgaben, Kompetenzen, Abwicklung von Arbeitsprozessen
- Organisieren im Sinne aktiver Gestaltung der Organisation: Arbeiten auf Mitarbeiter (Arbeitsteilung), Arbeiten auf übergeordnete Ziele ausrichten (Koordination)
- soziale Systeme, die sich beschreiben lassen als
- zeitlich relativ stabile
- ggn. der Umwelt offene
- aus Individuen und Gruppen zusammengesetzte
- zielgerichtet handelnde
- strukturierte Systeme
Organisation (Definition im psychologischen Sinne)
Zusammenschluss von Menschen zur Erreichung bestimmter Ziele, die hierfür
- zielgerichtete Ordnung entwickelt haben
- Regelung von Aufgaben in bestimmten sozialen Gebilden (z.B. Betriebe, gesellschaftliche Institutionen) entwickelten
- sich der Ordnung unterwerfen
Strukturen / Regelsystem d. Organisation
-
Funktionsstruktur
was Organisationsmitglieder in welcher Situation wie zu tun haben -
Führungsstruktur
wer wem Anweisungen gibt, wer diese zu befolgen hat - **Kommunikationsstruktur **
wer durch wen worüber zu informieren ist, wer in welcher Hinsicht wie zu behandeln ist
Stab-Linien-Organisation
Unternehmensleitung über bestimmte Zentralabteilung (Controlling, Personal) in bestimmte funktionalen Abteilung gegliedert, wo einzelne MA / Gruppen einer bestimmten Funktion untergeordnet sind. (z.B. Forschungsabteilung sich von Beschaffung-, Produktion-, Absatzableitung abgrenzt)
sehr strukturell
Matrix-Organisation
In bestimmten Bereichen nicht eine zuständige Leitungsperson, sondern Mitarbeitende mit mehreren Personen in unterschiedlichen ZH zusammenarbeitet (Projekte). Als Mitarbeiter aus Planung-, Forschung-, Produktion- und Vertriebhauptabteilungenen in einem Team. Dort unter Projektleiter A an bestimmtem Thema arbeitet.
Welche Menschenbilder gibt es? Was sind jeweilige Organisationverständnis, Gestlatungskonzept, Organisationsstrukturen, Bewertungskriterien?
- Economic man (1900 - 1930)
- technisches System
- “scientific management”
- zentral, bürokratisch auf Einzelbasis
- Wirtschaftlichkeit, Schädigungsfreiheit
- Social man (1930 - 1950)
- soziales System
- Human Relations
- Zentral, bürokratisch auf Gruppenbasis
- Zufriedenheit, psychosoziales Wohlbefinden
- Self-actualizing man (1950 - 1990)
- sozio-technisches System
- Aufgabenerweiterung
- Dezentral/flach auf Einzel- & Gruppenbasis
- Persönlichkeitsförderlichkeit
- Complex man (1990 - 2010)
- Sozio-technisches System
- Individualisierungskonzepte
- Dezentral/flach auf Einzel- & Gruppenbais
- Persönlichkeitsförderlichkeit
- Virtual man (2010…)
- Sozio-digitales System
- Individualisierungskonzepte
- Dezentral/virtuell in Netzwerken
- Gesundheitsförderlichkeit
Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungtheorie von Simon 1976: Kernannahmen, Konsequenzen
- Entscheidungsprozesse als
Kern d. Organisation - keine Entscheidunglogik, sondern empirisch beobachtbares “bounded rationality”
- begrenzte Kapazitäten zur Verarbeitung von Informationen
- Beschränkte Bereitschaft, sich in Organisationen zu engagieren
- unvollständiges Wissen über Bedingungen
- begrenzte vorwegnehmender Bewertung zukünftiger Ereignisse
- nicht alle Entscheidungsalternativen beachtbar
→ Forderung nach formaler Organisation (Redizierung von Komplexität & Unsicherheit)
- Arbeitsteilung
- standardisierte Verfahren
- Hierarchie
Neure Managementansätze auf Grundlage Taylorismus
- Lean Producion
- Just-in-Time Production
- Kaizen / KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
- TPM (Total Productive Maintenance)
- TQM (Total Quality Management)
- Six Sigma
- BPR (Business Process Reengineering)
Paradoxien d. Organisierens
Dezentralisierung vs Zentralisierung (1)
- Abgabe von Verantwortung zur Entlastung d. Firmenzentrale vs. leichtere Standardisierung von Prozessen durch Zentrale
Konzetration vs Diversifikation (2)
- Ein Produkt mit Preisvorteil vs. Produktvielfalt
Out- vs Insourcing (3)
- Abgabe von Produktionsaufträgen (Entlastung) vs. größere Flexibilität in eigener Produktion
Kooperation vs Wettbewerb (4)
- Konzentration auf alternativen Produktionszweig/ Produkt vs. direkte Konkurrenz zum Marktmitbewerber
Aufbau von Puffern vs Just-in-Time (5)
- Produktion auf Vorrat vs. „lean production“
Externes vs organisches Wachstum (6)
- Zusammenschlüsse von Unternehmen vs. Wachstum aus eigener Kraft
Autonimie vs Dependenz (7)
- Eigene Produktion vs. Abhängigkeit von Zulieferern
Kernkompetenzen vs vertikale Integration (8)
- Spezialisierung auf einen Produktionsschritt vs. Zusammenschluss von Unternehmen verschiedener Produktions- & Handelsstufen
Flexible Kleinheit vs mächtige Größe (9)
- Leichtere Koordination d. Unternehmens (macht Spezialwünsche der Kunden erfüllbar) vs.
größere Wettbewerbschancen (durch günstige Massenproduktion)
Was meint Karl Weick mit “sense-making” in Organisation? Welche Folge ergibt sich für Steuerung d. Entwicklung von Organisationen?
Organisationale Wirklichkeit stets subjektiv konstruiert
→ Vielzahl von möglichen Interpretationen gleicher Realität
→ Bedeutung, bzw Realität mittels sozialen Diskurs ausgehandelt (‚erschaffen‘)
Handlung → Bedeutungszuschreibung → Speicherung in Erinnerungen von Individuum und Organisation
- Veränderung ermöglichen durch aufbrechen etablierter Denkmuster, Wahrnehmungstendenzen, Routinen
- Eigene Beteiligung an Konstruktion d. Wirklichkeit aufzeigen
- Geteilte mentale Modelle entwickeln