Urogenital Flashcards
Wie hoch ist das Lebenszeitrisiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms beim Mann?
A. Einer von vier
B. Einer von fünf
C. Einer von sechs
D. Einer von sieben
… Männern wird während seiner Lebenszeit ein Prostatakarzinom entwickeln
Die richtige Antwort ist C. Einer von sechs Männern erkrankt in seinem Leben an einem Prostatakarzinom.
Was der häufigste Subtyp des Prostatakarzinoms?
A. Duktales Karzinom
B. Azinäres Karzinom
C. Kleinzelliges Karzinom
D. Rhabdomyosarkom
Die richtige Antwort ist B. Das azinäre Karzinom ist die häufigste Form des Adenokarzinoms der Prostata. Das duktale Adenokarzinom ist selten, wird chirurgisch therapiert und spricht nicht auf eine Androgendeprivationstherapie an.
Beim azinären Adenokarzinom unterscheidet man verschiedene Subtypen: atrophisch, pseudohyperplastisch, schaumzellig, muzinös, siegelringzellig, onkozytär, lymphoepitheliomähnlich.
Bei welcher der folgenden Substanzen handelt es sich um ein LHRH Analogon?
A. Goserelin
B. Bicalutamid
C. Finasterid
D. Flutamid
Die richtige Antwort ist A. Nur Goserelin ist ein LHRH-Analogon. Bicalutamid und Flutamid sind nichtsteroidale Antiandrogene, während Finasterid ein 5-Alpha-Reduktase Inhibitor ist.
Welche Art von Medikament ist Finasterid?
A. Ein LHRH Analogon
B. Ein LHRH Antagonist
C. Ein 5-Alpha-Reduktase Inhibitor
D. Ein nicht steroidales Antiandrogen
Richtig ist C. Finasterid ist ein 5-alpha Reduktase-Inhibitor, der die Konversion von Testosteron zu Dihydrotestosteron blockiert. Diese Substanz hat keinen signifikanten Effekt auf Libido, Potenz oder Muskelmasse.
Alle der folgenden Antworten im Hinblick auf das Prostate Cancer Prevention Trial mit Finasterid treffen zu außer:
A. Die Männer wurden entweder zu Placebo oder täglich 5 mg Finasterid für sieben Jahre randomisiert
B. Sexuelle Nebenwirkungen waren in der Placebogruppe häufiger
C. Die Häufigkeit des Prostatakarzinoms war in der Finasterid Gruppe reduziert
D. In der Finasterid Gruppe entwickelten sich Tumoren mit höherem Grading
Richtig ist B. Das Prostate Cancer Prevention Trial mit Finasterid, das unter der Erstautorenschaft von Thompson et al 2003 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, randomisierte 18.882 Männer im Alter von mindestens 55 Jahren und mit unauffälliger digitaler rektaler Untersuchung und PSA von maximal 3,0 Nanogramm zu entweder 5 mg Finasterid täglich für sieben Jahre oder zu Placebo. In der Finasterid-Gruppe war die Inzidenz des Prostatakarzinoms vermindert (18,4 % versus 24,4 % unter Placebo). Dies entspricht einer 24,8 prozentigen Reduktion der Prävalenz in der siebenjährigen Periode der Studie (95 % Konferenzintervall 18,6-30,6, P <0,001). Sexuelle Nebenwirkungen waren in der Finasterid Gruppe häufiger, während Symptome von Seiten des Harntraktes häufiger in der Placebogruppe auftraten.
Welche PSA “Velocity” (Geschwindigkeit des Anstiegs des PSA pro Jahr) korrelierte signifikant mit dem Vorhandensein eines Prostatakarzinoms im Vergleich mit Kontrollpersonen in einer Fall-Kontroll-Studie von Carter et al. der Johns Hopkins Universität?
A. 0,5 µg/Liter pro Jahr
B. 0,75 µg/Liter pro Jahr
C. 1,0 µg/Liter pro Jahr
D. 1,25 µg/Liter pro Jahr
In der Fall-Kontrollstudie von Carter et al. von der Johns Hopkins Universität wurden 16 Männer ohne Prostatakarzinom (Kontrollgruppe) mit 20 Männern mit benigner Prostatahyperplasie und 18 Männern mit histologischer Diagnose eines Prostatakarzinoms verglichen. Für alle Männer konnte multiple PSA- und Androgenbestimmungen aus Proben durchgeführt werden, die 7-25 Jahre vor der Diagnose oder vor dem Ausschluss des Prostatakarzinoms asserviert worden waren. Fünf Jahre vor der Diagnose, wenn sich die absoluten PSA Spiegel von Personen mit benigner Prostatahyperplasie und Prostatakarzinom noch nicht unterschieden, war die Anstiegsgeschwindigkeit des PSA größer, wenn die Patienten später ein Prostatakarzinom entwickelten. Eine Anstiegsgeschwindigkeit von mindestens 0,75 µg/Liter pro Jahr war signifikant mit der späteren Enwicklung eines Prostatakarzinoms korreliert. Weitere Studien haben gezeigt, dass eine PSA-Anstiegsgeschwindigkeit mit einem Schwellenwert von 0,4 Nanogramm/Milliliter pro Jahr ein nützlicher Wert für die Früherkennung eines Prostatakarzinom sein könnte.
Nach den Ergebnissen einer multizentrischen klinischen Studie von Thiel et al. erwies sich welches Verhältnis von freiem PSA zum Gesamt-PSA (PSA-Quotient) als hochgradig verdächtig auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms?
A. <5 %
B. <6 %
C. <7 %
D. <8 %
Die richtige Antwort ist C. Thiel et al berichteten über die Ergebnisse einer multizentrischen klinischen Studie zur Bedeutung des Verhältnisses zwischen freiem PSA zu Gesamt-PSA (PSA-Quotient) an 1081 konsekutiv eingeschlossenen Männern mit PSA-Werten zwischen 2,5 und 20 Nanogramm/Milliliter. Von den 520 Männern, die ein Prostatakarzinom hatten, lag bei nur 21 (4 %) der PSA-Quotient >25%. Von 561 Männern mit benignen Prostataerkrankungen lag der PSA-Quotient bei nur 13 (2 %) <7 %. Daraus ergibt sich das PSA-Quotient <7 % hochverdächtig auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms ist. Weitere multizentrisch erhobene Daten legen nahe, dass ein PSA-Quotient von <10 % eine Biopsie veranlassen sollte.
Was ist die Halbwertszeit des PSA?
A. 0,9 Tage
B. 1,6 Tage
C. 2,2 Tage
D. 4,3 Tage
Die richtige Antwort ist C. Die Halbwertszeit des PSA liegt bei 2,2 Tagen.
Was ist die gegenwärtige Definition eines PSA-Rezidivs (“biochemisches Rezidiv”) nach Radiotherapie?
A. Drei konsekutive Anstiege nach einem Nadir, wobei der Zeitpunkt des Therapieversagens auf halber Strecke zwischen dem Nadir und dem ersten Anstieg oder einem Anstieg, der den Beginn einer Salvage-Therapie zur Folge hatte gelegt wird.
B. Nadir PSA +3 Nanogramm/Milliliter mit Datum des Rezidivs zum Zeitpunkt der Bestimmung.
C. PSA-Nadir > 0,5 Nanogramm/Milliliter.
D. Nadir PSA +2 Nanogramm/Milliliter mit Datum des Rezidivs zum Zeitpunkt der Bestimmung.
Die richtige Antwort ist D. Nach der sogenannten Phoenix-Definition liegt ein biochemisches Rezidiv nach Radiotherapie vor, wenn der PSA-Nadir+2 Nanogramm/Milliliter überschritten wird.
Wenn der Prozentsatz des freien PSA _____, _____ das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms.
A. ansteigt, steigt
B. ansteigt, fällt
C. fällt, fällt
D. fällt, steigt
Die richtige Antwort ist D. Wenn der prozentuale Anteil des freien PSA abfällt steigt das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms an.
Welche der folgenden Definitionen ist die korrekte AUA Definition für das PSA-Rezidiv nach einer radikalen Prostatektomie?
A. Ein einzelner Wert größer 0,3 Nanogramm/Milliliter
B. Der initiale PSA Wert größer 0,2 Nanogramm/Milliliter, gefolgt von einem weiteren bestätigenden PSA Wert größer 0,2 Nanogramm/Milliliter
C. Zwei sukzessive Werte größer 0,1 Nanogramm/Milliliter
D. Ein einzelner Wert größer 0,2 Nanogramm/Milliliter
Die richtige Antwort ist B. Da das Ziel der radikalen Prostatektomie die Entfernung allen prostatischen Gewebes einschließlich allen Tumorgewebes ist, sollte der postoperative PSA-Wert im nicht detektierbar Bereich liegen (kleiner 0,2 Nanogramm/Milliliter), und zwar 30-45 Tage nach der Operation.
CAVE: diese Definition ist zwar korrekt bzw. allgemein akzeptiert, die Logik der Aussage ist aber zweifelhaft. Die untere Nachweisgrenze für das PSA liegt eben nicht bei 0,2 Nanogramm/Milliliter sondern deutlich niedriger.
Welche Zone der Prostata ist am häufigsten vom Prostatakarzinom befallen?
A. Übergangszone
B. Periphere Zone
C. Zentrale Zone
D. Superiore Zone
Die richtige Antwort ist B. Die Prostata gliedert sich in drei Zonen. Die periphere Zone (1) nimmt etwa 70 % des Volumens der Prostata ein und ist die häufigste Lokalisation des Prostatakarzinoms, (2) die Übergangszone, die nur 5 % des Prostatavolumens einnimmt vergrößert sich bei der benignen Prostatahypertrophie. (3) die zentrale Zone nimmt 25% des Prostatavolumens ein und beherbergt die Ductus ejaculatorii.
Wo verlaufen die paarigen neurovaskulären Bündel relativ zur Prostata?
A. Posterolateral
B. Anterolateral
C. Posteriomedial
D. Anteriomedial
A. Sie verlaufen posterolateral, siehe Abbildung.
Was die korrekte primäre Blutversorgung/der primäre venöse Abfluss für die Prostata?
A. Arteria iliaca externa/Vena iliaca externa
B. Arteria Iliaca interna/Vena iliaca externa
C. Arteria iliaca interna/Vena iliaca interna
D. Arteria iliaca externa/Vena iliaca interna
Die richtige Antwort ist C. Arteria und Vena iliaca interna (über den prostatatischen Venenplexus) erfüllen diese Aufgabe, siehe Abbildung:
Welchem T-Stadium ist ein Adenokarzinom der Prostata zuzuordnen, dass inzidentell in weniger als 5 % eines resezierten Gewebes gefunden worden ist (7. Aufl. der AJCC).
A. T0
B. T1a
C. T1b
D. T1c
B. T1a