Unfallversicherung Flashcards
Welches ist kurz ausgedrückt der Zweck der obligatorischen Unfallversicherung?
Durch das Versicherungsobligatorium sollen für alle Arbeitnehmenden gesundheitliche, wirtschaftliche und immaterielle Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten behoben oder doch gemildert werden.
Wie ist die obligatorische Unfallversicherung im schweizerischen Sozialversicherungskonzept einzuordnen?
Es ist diejenige der 10 Sozialversicherungen, die für die gesundheitlichen Risiken eines Berufsunfalls oder einer Berufskrankheit leistungspflichtig wird und diesbezügliche Prävention betreibt. Im Leistungsniveau liegt sie zwischen der obligatorischen beruflichen Vorsorge und der Militärversicherung.
Welche Artikel der Bundesverfassung bilden die verfassungsmässige Grundlage für die obligatorischen Unfallversicherung?
Art. 117 BV-CH Kranken- und Unfallversicherung; Art. 110 BV-CH betreffend Schutz der Arbeitnehmende
Wann wurde das UVG (Bundesgesetz über die Unfallversicherung) in Kraft gesetzt?
per 01.01.1984
Wie wurde das Versicherungsobligatorium in der Unfallversicherung umgesetzt?
Dazu wurde die schweizerische Unfallversicherungs-Anstalt (Suva) gegründet, die als öffentlich-rechtliche Körperschaft im April 1980 ihren Betrieb aufnahm.
Gehört die Suva somit zur allgemeinen Bundesverwaltung? Die Antwort ist zu begründen.
Nein, sie ist kein Staatsbetrieb. Die Suva ist finanziell unabhängig und erhält keine Subventionen. Ist nicht dem Prinzip der Gegenseitigkeit zu führen (Deckung der Aufwendungen aber keine Gewinne erzielen)
Das heutige UVG regelt die obligatorische Unfallversicherung. Was ist Gegenstand der Unfallversicherung (Sparten)?
- Berufs- und Nichtberufsunfälle
- Berufskrankheiten
- Körperschädigungen, die nicht auf eine Krankheit zurückzuführen sind
- Schädigungen als Folge einer verordneten Heilbehandlung
- Rückfälle und Spätfolgen
Im UVG werden die Sparten Berufs- und Nichtberufsunfälle unterschieden. Welche Unfälle gelten als Berufsunfälle?
Berufsunfälle sind solche, welche die versicherte Person erleidet während Arbeiten auf Anordnung oder im Interesse des Arbeitgebers oder in Pausen (sofern sie sich befugterweise auf dem Betriebsareal bzw. im Bereich der Betriebsgefahr aufhält oder Für Personen, die für keinen Arbeitgeber mindestens acht Wochenstunden tätig sind, Unfälle auf dem Arbeitsweg.
Im UVG werden die Sparten Berufs- und Nichtberufsunfälle unterschieden. Welche Unfälle gelten als Nichtberufsunfälle?
Dies sind Freizeitunfälle, solche die nicht als Berufsunfälle gelten.
Machen Sie drei Beispiele von Nichtberufsunfällen (Sparten nach Ereignisort).
Zu den Freizeitunfällen zählen insbesondere Unfälle (mögliche Lösungen) auf dem Arbeitsweg (Ausnahme: wenn für keinen Arbeitgeber mindestens 8 Stunden/die Woche tätig, gelgelten Unfälle auf dem Arbeitsweg als Berufsunfall) , Sportunfälle, Verkehrsunfälle (die nicht im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen) und Unfälle im häuslichen Bereich.
Frau Hondema verunfallt auf dem direkten Nachhauseweg von der Arbeit. Gilt dieser als Berufs- und Nichtberufsunfall?
Grundsätzlich sind Unfälle, die sich auf dem Arbeitsweg ereignen Freizeitunfälle (NBU-Deckung). Weil Teilzeitbeschäftigte, die für keinen Arbeitgeber acht Wochenstunden tätig sind, nicht NBU-versichert sind, gelten für sie Unfälle auf dem direkten Weg von und zu der Arbeit als Berufsunfälle.
Frau Hernandes arbeitet nur am Samstag-Vormittag. Welche Sozialversicherung kommt für die Behandlung von Freizeitunfällen. die sie erleidet, auf?
Die Krankenversicherung OKP.
Für wen gelten die Vorschriften über Arbeitssicherheit im UVG?
Sie gelten für alle Arbeitgeber, die in der Schweiz obligatorisch versicherte Arbeitnehmende beschäftigen.
Welches sind die primären Vollzugsorgane der obligatorischen Unfallversicherung?
Die Suva für industrielle und gewerbliche Betriebe Für die anderen Betriebe und Arbeitgeber andere Versicherer für die obligatorische Unfallversicherung mit Eintrag im BAG Die Ersatzkasse
Herr Schon ist an der Gründung einer Firma im Gartenbau. Im Businessplan geht es auch um die Versicherungen. Kann der den UVG-Versicherer frei wählen? Die Antwort ist zu begründen.
Es ist gesetzlich festgelegt (UVG 66ff), welche Betriebe der Suva unterstehen. Da besteht kein Handlungsspielraum. Wer nicht der Suva unterstellt ist, kann unter den übrigen Leistungserbringern frei wählen.
Wenn die von Herrn Schoch zu gründende Firma nicht zwingend der Suva angehört, hat sie einen UVG-Versicherer zu wählen. Kann dann der Anschluss freiwillig über die Suva erfolgen? Die Antwort ist zu begründen.
Nein, entweder man untersteht der Suva oder nicht. Ein freiwilliger Beitritt ist ausgeschlossen.
Was ist ausschlaggebend dafür, ob ein Betrieb der Suva untersteht? (Gemeint ist nicht die Unterstellungsverfügung)
Entscheidend für diese Zuordnung sind die in diesen Betrieben konkret ausgeübten betrieblichen Tätigkeiten oder die Art und Weise, wie diese Arbeiten ausgeübt werden.
Nennen Sie fünf Betriebsgruppen, die betreffend Unfallversicherung der Suva unterstellt sind.
- Industrie (vgl. Arbeitsgesetz);
- Bau- und Installationsgewerbe;
- Materialgewinnung und -aufbereitung aus der Erde und Forstwesen;
- Bearbeitung von Metall, Holz, Kunststoffen, Stein u.a., einschliesslich Giessereiwesen;
- Erzeugung, Lagerung oder Verwendung von feuer- oder explosionsgefährlichen Stoffen (Chemie), die Berufskrankheiten hervorrufen können;
- Verkehrs- und Transportwesen;
Elektrizitätswesen, Gas- und Wasserversorgung, einschliesslich Abwasser- und Kehrichtbeseitigung; Bundesverwaltung, Verwaltungen von Bundesbetrieben und -anstalten sowie gewisse andere öffentliche Verwaltungen
Die Suva ist eine öffentlich-rechtlich selbstständiger Träger, der nicht gewinnorientiert ist. Welche Rechtspersönlichkeit haben die Die Nicht-Suva-Versicherer?
Sie sind verschieden organisiert: Aktiengesellschaft, Genossenschaft, Verein usw. (Sie haben grundsätzlich für ihre Trägerschaft Gewinne zu erzielen.)
Nennen Sie vier Gruppen der 68er-Betriebe, d.h. solche, die gemäss Art. 68 UVG nicht der Suva angehören.
- die Kleingewerbetreibenden (Coiffeur, Bäcker usw.),
- Kleinhandelsbetriebe,
- Banken,
- Hotellerie,
- Gastgewerbe
- Landwirtschaft
- Gartenbau (wenn nicht Arbeiten des Bauhauptgewerbes ausgeführt werden).
Unter den Trägern der Unfallversicherung wurde die Ersatzkasse erwähnt. Von wem wurde die Stiftung Ersatzkasse wozu gegründet?
Sie wurden von den nicht-Suva- Unfallversicherern gegründet, um Gemeinschaftsaufgaben zu erledigen.
Nennen Sie die beiden klassischen Aufgabenbereiche der Ersatzkasse
Erbringen von Versicherungsleistungen an verunfallte Arbeitnehmende, die von ihrem Arbeitgeber nicht versichert worden sind. Zuweisung eines (nicht zur Suva gehörenden) Arbeitgebers, der nach erfolgter Mahnung seine Arbeitnehmenden nicht unfallversichert hat. Falls ein UVG-Versicherer insolvent würde, Eintritt in die Leistungen seiner Versicherter.
Wer beaufsichtigt die Träger der obligatorischen Unfallversicherung?
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beaufsichtigt die rechtskonforme Durchführung der obligatorischen Unfallversicherung und übt die Oberaufsicht über die Suva aus.
Welche Personen sind obligatorisch gemäss UVG zu versichern (Grundsatz)?
Alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmenden und Bezüger/innen von Arbeitslosenentschädigung (ALV-Taggeldern).