Erwerbsersatzordnung / Mutterschaftsentschädigung Flashcards
Welches ist kurz ausgedrückt der Zweck der EO?
Mittels EO soll – wenigstens teilweise – der Verdienstausfall von Personen kompensiert werden, die in der Schweizer Armee, im Zivildienst, im Zivilschutz Dienst tun.
Welches ist kurz ausgedrückt der Zweck der MSE?
Die Mutterschaftsentschädigung (MSE) soll – wenigstens teilweise – den Verdienstausfall erwerbstätiger Mütter während des 14-wöchigen Mutterschaftsurlaubs kompensieren.
Welche Artikel der Bundesverfassung bilden die verfassungsmässige Grundlage für EO und MSE?
Welche Artikel der Bundesverfassung bilden die verfassungsmässige Grundlage für EO und MSE?
Wann (Datum) ist das EOG betreffend Erwerbsersatzordnung für Dienstleistende in Kraft getreten?
Für Dienstleistende per 01.01.1953
Wann (Datum) ist das EOG betreffend Mutterschaftsentschädigung in Kraft getreten?
Für Mutterschaftsentschädigung per 01.07.2005
Haben mit Einführung des EOG schon vorher diesbezügliche Regelungen bestanden? Falls ja, welche?
Ja, die während des Zweiten Weltkriegs eingeführte provisorische Regelungen der Lohnausfallentschädigung und Lohnersatzordnung
Nennen Sie fünf am Vollzug der EO/MSE beteiligte Organe.
mögliche Lösungen sind:
- Rechnungsführer von Armee und Zivilschutz;
- Vollzugsstelle für den Zivildienst (ZIVI) betreffend Zivildienstleistende;
- Zivilstandsamt (betr. Geburtsurkunde)
- Arbeitgeber;
- AHV-Ausgleichskassen;
- ZAS (Zentrale Ausgleichsstelle in Genf);
- BSV (Bundesamt für Sozialversicherungen)
- EDI (Eidg. Departement des Innern)
Welche Personenkreise (Arbeitnehmende, Selbstständigerwerbende, Nichterwerbstätige) sind obligatorisch versichert?
Analog der AHV alle Personen, die in der Schweiz eine Erwerbstätigkeit ausüben oder hier als Nichterwerbstätige wohnen
Besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Versicherung? Falls ja, für welche Personengruppen?
Nein, aber Personen, die nach dem Ausscheiden die AHV/IV weiterführen oder dieser freiwillig beitreten, sind ohne ihr Zutun auch die EO betreffend versichert.
Wie verhält es sich mit Personen, die der freiwilligen AHV gemäss AHVG 2 beigetreten sind, mit der «EO-Deckung»?
Die unter AHVG 2 versicherten Personen sind grundsätzlich nur in der AHV/IV versichert, nicht aber der EO (Deshalb haben sie keine EO-Beiträge zu entrichten). Sollte ein Auslandschweizer oder eine Auslandschweizerin zwecks Militärdiensts in die Schweiz kommen, wird die EO zulasten des EO-Ausgleichsfonds übernommen.
Gibt es Personen, die zwar versichert, aber nicht beitragspflichtig sind?
Ja, in Bezug auf die MSE. Es sind dies Lernende oder Erwerbstätige vor dem 1. Januar nach Vollenden des 17. Altersjahrs.
Welche sind die wichtigsten Finanzierungsquellen der EO/MSE?
Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber sowie Kapitalerträge des EO-Ausgleichsfonds.
Welche Rolle fällt der öffentlichen Hand in Bezug auf die Finanzierung der EO/MSE zu?
Die EO kennt keinen Beitrag der öffentlichen Hand, d.h. aus Steuergeldern (abgesehen von diesbezüglichen Arbeitgeberbeiträgen).
Wann genau beginnt und endet die EO/MSE-Beitragspflicht für Arbeitnehmende?
Analog der AHV:
Beginn mit Aufnahme der Erwerbstätigkeit, frühestens ab 01.01. nach Vollendung des 17. Altersjahres. Ende mit Aufgabe der Erwerbstätigkeit; Freibetrag für Personen, die nach Erreichen des ordentlichen AHV-Renten-Eintrittsalters noch erwerbstätig sind.
Gibt es Abweichungen in der EO/MSE-Beitragspflicht gegenüber Arbeitnehmenden? Falls ja, welche?
Ja, für Nichterwerbstätige beginnt die Beitragspflicht ab 01.01. nach Vollendung des 20. Altersjahres und endet in dem Monat, wo sie das ordentliche AHV-Renten-Eintrittsalter erreichen.
Wie hoch sind die Beitragssätze für Arbeitnehmende und -geber (ggf. maximal versicherter Verdienst)?
je 0,225 Prozent
Wie werden die EO/MSE-Beiträge eingetrieben?
Die EO-Beiträge werden zusammen mit denen für AHV und IV erhoben.
Die EO wird als massgebender Lohn angesehen. Wie verhält es sich mit der Aufteilung der Beiträge?
Der dienstleistenden Person werden von der EO 5,125% AHV/IV/EO und 1,1% an die ALV (zusammen 6,225%) abgezogen. Der gleich hohe Arbeitgeber-Anteil geht zulasten des EO-Ausgleichsfonds.
Was ist seitens des Arbeitgebers in der Jahresendabrechnung mit der AHV und in seiner Lohnbuchhaltung in Bezug auf die EO der dienstleistenden Person zu beachten?
In der Jahresendabrechnung muss der Arbeitgeber den ganzen ausbezahlten Lohn aufführen, weil EO-Taggelder zum massgebenden Lohn gehören und AHV-pflichtig sind. In der Buchhaltung gilt zu beachten, dass der durch die EO getragene Arbeitgeberbeitrag, dem Arbeitgeber ausbezahlt wird – weil er ihm sonst aufgrund der Jahresendabrechnung in Rechnung gestellt würde.
Welche Voraussetzungen muss eine Person mit Schweizer Bürgerrecht erfüllen, damit sie von der Erwerbsersatzordnung (EO) profitieren kann?
Die betreffende Person muss Militär- oder Zivildienst leisten, Zivilschutz leisten oder die Kaderausbildung Jugend+Sport bzw. Jungschützenleiterkurse besuchen.
Welches sind die Voraussetzungen für ausländische Staatsangehörige, die Militärdienst leisten?
Aufgrund des EOG können sie, wenn sie in ihrem Heimatland Dienst leisten, nicht profitieren.
Unter welchen Voraussetzungen ist eine Frau zum Bezug von MSE berechtigt?
Anspruchsberechtigt ist eine Frau, die
im Zeitpunkt der Niederkunft Arbeitnehmerin oder Selbstständigerwerbende war,
während neun Monaten unmittelbar vor der Niederkunft im Sinn der AHV obligatorisch versichert war
in dieser Zeit mindestens fünf Monate eine Erwerbstätigkeit ausgeübt hat.
Wie verhält es sich mit dem Anspruch auf MSE, wenn das Kind tot geboren wird oder bei der Geburt stirbt?
In solchen traurigen Fällen besteht Anspruch auf MSE, wenn die Schwangerschaft mindestens 23 Wochen gedauert hat. Der Nachweis über die Schwangerschaft ist in solchen Fällen durch ein ärztliches Attest zu belegen.
Was ist im Fall einer Frühgeburt in Bezug auf den MSE-Anspruch zu beachten?
Der Zeitraum der Mindestversicherungsdauer kann sich unter solcher Voraussetzung verkürzen:
- mit Geburt zw. 8. und 9. Schwangerschaftsmonat auf 8 Monate,
- mit Geburt zw. 7. und 8. Schwangerschaftsmonat auf 7 Monate,
- bzw mit Geburt vor dem 7. Schwangerschaftsmonat auf 6 Monate.