training Flashcards
Begriff der phonologischen Informationsverarbeitung
Sammelbegriff für die Nutzung von Informationen über die Lautstruktur bei der Auseinandersetzung mit gesprochener bzw. geschriebener Sprache
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- leseprobleme entstehen durch FEHLENDE KODIERUNG von geschriebenen wörtern und den BUCHSTABEN-LAUT-ZUORDNUNGSREGELN
- je früher die kinder charakteristische elemente der sprache (wörter, silben, laute) UNTERSCHEIDEN können, desdo besser die lesefähigkeit in der schule.
Sprachliche bzw. phonologische Bewusstheit:
ERFASSUNGSMETHODEN:
3 Punkte
BEDEUTUNG: Was muss das Kind machen?
i. w.S.= PHONOLOGISCHE Bewusstheit:
i. e.S.= PHONEMISCHE Bewusstheit:
- Einsicht in die Phonologie (Lautstruktur) der Sprache
Erfassungsmethoden: - Reimaufgaben, Silbenklatschen, Analyse der Lautstruktur von Wörtern (z.B. Laut-zu-Wort-Zuordnungsaufgaben)
- Bedeutung: Beim Rechtschreiben muss das Kind die gehörte Sprache in Einzellaute zerlegen und diesen dann Buchstaben zuordnen (insbesondere phonemische Komponente relevant)
i. w.S.= PHONOLOGISCHE Bewusstheit: Fähigkeit zur IDENTIFIKATION von GRÖßEREN sprachl. Einheiten (Silben, Wörter)
i. e.S.= PHONEMISCHE Bewusstheit: Fähigkeit zur DIFFERENZIERUNG von KLEINEREN sprachl. Einheiten (Einzellaute); entwickelt sich erst mit dem schulischen Schriftspracherwerb
Phonologische Rekodierung beim Zugriff auf das
semantische Lexikon:
Erfassungsmethoden:
was is für die Qualität zur Erfassung des Prozesses wichtig?
- Erfassungsmethoden:
schnelles Benennen von Worten, Farben oder Objekten, Lesen bzw. Erkennen von Pseudo- Wörtern - GESCHWINDIGKEIT dieses Prozesses ist für die QUALITÄT des LESEVORGANGS essentiell
- ZB: richtig- von falschfarbig dargebotenen Bildobjekten möglichst schnell benennen;
- bei dieser Aufgabe muss schnell auf INFOS DES SEMANTISCHEN LEXIKONS zugegriffen werden
Phonetische Rekodierung im Arbeitsgedächtnis
Erfassungsmethoden:
bedeutung:
Was wird erfordert? was braucht man?
- BUCHSTABEN werden im arbeitsgedächtnis LUTSPRACHLICH REPRÄSENTIERT, um Information lange aktiviert zu halten.
- Erfassung: ARTIKULATION-GESCHWINDIGKEIT (z.B. Buchstaben als ein Wort aussprechen), Gedächtnisspanne für Bilder und für Wörter (z.B. vorgelesene Wörter in der richtigen Reihenfolge wiedergeben)
� - Bedeutung: Der Leser muss LAUT FÜR LAUT LESEN und schließlich zu einem ganzen WORT ZUSAMMENZIEHEN;
- ERFORDERT GUTES ARBEITSGEDÄCHTNIS, so dass ALLE WORTKOMPONENTEN bis zur SYNTHESE AKTIVIERT BLEIBEN
Was ergaben korrelative längsschnittstudien zur Relevanz PHONOLOGISCHER INFORMATIONS- VERARBEITUNG für den SCHRIFTSPRACHERWERB
- � Die phonologische Bewusstheit sagte insbesondere Leseleistungen vorher
� - Die Verarbeitungsgeschwindigkeit und die Arbeitsgedächtnis- leistung (siehe oben: phonologisches und phonetisches Rekodieren) waren für das Rechtschreiben entscheidend
LOGIK STUDIE
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200 kinder im letzten kiga Jahr wurden bezüglich intelligenz, buchstabenkenntnisse und der drei komponenten der phonologischen informationsverarbeitungen untersucht.
ergebnis:
- MERKMALE PHONOLOGISCHER BEWUSSTHEIT, also leseverständnis haben einen großen effekt auf das zweite schuljahr gehabt.
- VERARBEITUNGSGESCHWINDIGKEIT UND ARBEITSGEDÄCHTNISLEISTUNG, also phonologisches und phonetisches rekodieren waren für die RECHTSCHREIBKOMPETENZ zentral.
Forschungsergebnisse belegen die Relevanz früher phonologischer Defizite für die Schriftsprachentwicklung
BSP:
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- ## Frage, wie kann Phonologische Informationsverarbeitung frühzeitig eingesetzt werden?
- Merkmale phonologischer Informationsverarbeitung können lese-rechtschreibkompetenzen besser vorhersagen als andere prädiktoren (zb. Intelligenz)
- Frage, wie kann Phonologische Informationsverarbeitung frühzeitig eingesetzt werden?
- Als beeinflussbar galt dabei vor allem die phonologische Bewusstheit.
Klassische Studie zum Training phonologischer Bewusstheit
(Lundberg, Frost & Petersen, 1988) mit 400 dänischen
Kindern
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- Effekte langfristig nachweisbar
- Lesen und Rechtschreiben NOCH ZUM ENDE der GRUNDSCHULZEIT in der Trainingsgruppe besser als in der Kontrollgruppe.
Würzburger Studien zur Förderung phonologischer Bewusstheit (Schneider u.a., 1991-1999)
- Erfassung kurzfristiger Lerneffekte durch Testaufgaben vor und nach dem Training zu folgenden Variablen:
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� — Phonologische Bewusstheit i.w.S.
• Reimaufgabe: von vier vorgelesenen Wörtern das nicht-reimende
Wort herausfinden
• Alliterationsaufgabe: von vier vorgelesenen Wörtern das Wort mit einem anderen Anfangslaut herausfinden
—� Phonologische Bewusstheit i.e.S.
• Identifikation und Eliminierung des Anfangslauts eines Wortes (z.B. M-aus)
- Phonemsynthese: ein Laut für Laut artikuliertes Wort als Ganzes erkennen
- Phonemanalyse bzw. -segmentierung: ein vorgelesenes Wort in einzelne Phoneme ZERLEGEN (jedes erkannte Phonem = 1 Bauklötzchen)
Erfassung kurzfristiger Lerneffekte durch Testaufgaben vor und nach dem Training zu folgenden Variablen – Forts.:
3 test aufgaben
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� - Phonologische Verarbeitungsgeschwindigkeit
• Schnelles Benennen von nicht- oder falschfarbigen Objekten
• Wort-Tripel (z.B. Maus-Tür-Rad) möglichst schnell 10 mal wiederholen
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- PhonologischesArbeitsgedächtnis
• Wortspannenaufgabe (Sequenz von vorgesprochenen Wörtern unmittelbar und in richtiger Reihenfolge wiedergeben) �
- Frühe Schriftsprachkenntnisse
• Buchstabenkenntnis
• Lesefertigkeit bei sinnvollen Wörtern und Pseudowörtern
Ergebnisse der Studie von Lundberg
- Signifikante Trainingseffekte auf die phonol. Bewusstheit
�- Phonologische Bewusstheit spezifisch betroffen
- (keineEffekte für die übrigen Komponenten phonologischer Informationsver- arbeitung und die Schriftsprachkenntnisse sowie die Intelligenz)
- � Signifikante Zuwächse vor allem bei phonol. Bewusstheit i.e.S (d = .95), aber auch bei phonol. Bewusstheit i.w.S. (d = .32)
- � Geringe Effektstärke bei phonol. Bewusstheit i.w.S. gemäß Lundberg et al.
� Trainingseffekt betrifft speziell die phonemische Bewusstheit
-� Signifikanter Trainingseffekt für den Transfertest zur phonol. Bewusstheit i.e.S.