Tiefenpsychologische Und Psychoanalytische Interventionen II Flashcards

1
Q

Was sind psychoanalytisch begründete Verfahren nach Paragraph 16?

A
  1. Diese Verfahren stellen Formen einer ätiologisch orientierten Psychotherapie dar, welche die unbewusste Psychodynamik neurotischer Störungen mit psychischer oder somatischer Symptomatik zum Gegenstand der Behandlung machen.
  2. Zur Sicherung ihrer psychodynamischen Wirksamkeit sind bei diesen Verfahren übende und suggestive Interventionen als auch Kombinationsbehandlung grundsätzlich ausgeschlossen.
  3. Als psychoanalytisch begründete Psychotherapieverfahren gelten im Rahmen dieser Richtlinie die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie.
  4. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und analytische Psychotherapie können als Krankenbehandlung nach dieser Richtlinie bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen zur Anwendung kommen.
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2
Q

Was ist tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie nach Paragraph 16a?

A
  1. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie umfasst ätiologisch orientierte Therapieformen mit welchen die unbewusste Psychodynamik aktuell wirksamer neurotischer Konflikte und struktureller Störungen unter Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand behandelt werden.
  2. Eine Konzentration des therapeutischen Prozesses wird durch Begrenzung des Behandlungszieles, durch ein vorwiegend konfliktzentriertes Vorgehen und durch Einschränkung regressiver Prozesse angestrebt. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gelangt auch in jenen Fällen zur Anwendung, in denen eine längerfristige therapeutische Beziehung erforderlich ist.
  3. Als Sonderformen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie können folgende Psychotherapiemethoden zur Anwendung kommen:
    a. Kurztherapie
    b. Fokaltherapie
    c. Dynamische Psychotherapie,
    d. Niederfrequente Therapie in einer längerfristigen, Halt gewährenden therapeutischen Beziehung
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3
Q

Was ist analytische Psychotherapie nach Paragraph 16b?

A

Die analytische Psychotherapie umfasst jene Therapieformen, die zusammen mit der neurotischen Symptomatik den neurotischen Konfliktstoff und die zugrundeliegende neurotische Struktur der Patientin oder des Patienten behandeln und dabei das therapeutische Geschehen mit Hilfe der Übertragungs- , Gegenübertragungs- und Widerstandanalyse unter Nutzung regressiver Prozesse in Gang setzen und fördern.

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4
Q

Was versteht man unter Ätiologie?

A

Beschäftigung mit der Entstehung der Störung.

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5
Q

Was ist unbewusste Psychodynamik?

A

Innere Prozesse, die dem Bewusstsein nicht zugänglich sind

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6
Q

Was sind wirksame neurotische Konflikte?

A

Innere Konflikte wie z.B. ein Schuldkonflikt

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7
Q

Was versteht man unter Übertragung und Gegenübertragung?

A

Die in aktuellen Beziehungen, auch in der therapeutischen Beziehung unbewusst wirksam werden und unser Handeln beeinflussen und die sich als Widerstand manifestieren, z.B. Schuld die schwer erträglich ist, wird abgewehrt und dem Anderen zugeschoben

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8
Q

Was sind elementare Merkmale der psychodynamischen Psychotherapie?

A
  1. Fokus auf therapeutischer Beziehung
  2. Erforschung von Emotionen
  3. Untersuchung von Abwehr (-mechanismen)
  4. Analyse von Übertragung, Gegenübertragung
  5. Identifikation typischer, sich wiederholender Lebensthemen
  6. Exploration der Vergangenheit
  7. Stunden ohne fest vorgegebenen Ablauf (frei-äußern)
  8. Zur Behandlung eines breiten Spektrums psychischer Erkrankungen
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9
Q

Welche Patienten haben tendenziell Schwierigkeiten, die Stunden mit einem eigenen Thema zu beginnen?

A

Strukturschwache Patienten

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10
Q

Beschreibe das Interventionsspektrum der psychodynamischen Psychotherapie / Was ist das supportiv-expressive Kontinuum?

A
  • Zeigt das ganze Spektrum der psychodynamischen Interventionen
  • Klassischer Dreischritt:
    o Worum geht es?
    o Konfrontation (z.B. Benennung von Widersprüchlichkeiten, Versuch diese zu verstehen)
    o Interpretieren / Deuten (in Bezug zu Wissen über Patienten setzen)
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11
Q

Wovon hängt der Fokus im supportiv-expressiven Kontinuum ab?

A

Je stärker der Patient in einer Krise ist, desto supportiver sollte gearbeitet werden

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12
Q

Wie verläuft ein Erstgespräch in der Psychodynamik?

A
  1. Erfassung der Symptomatik in ihrer subjektiven Bedeutung und ihren Auswirkungen
  2. Identifikation der symptomauslösenden Situation (Warum kommt der Patient ausgerechnet jetzt)
  3. Biografische Anamnese
  4. Erfassung der zentralen Beziehungsgestaltung / Objektbeziehung (haben sie Beziehungen und wenn ja, ist hier ein Muster zu erkennen?)
  5. Wahrnehmung des Selbstbildes (Wie beschreibt Patient sich, was macht ihn aus)
  6. Einschätzung der Ressourcen
  7. Einschätzung des Strukturniveaus, der Konflikte und der Abwehrorganisation
  8. Formulierung der Psychodynamik

➔ Hypothesencharakter aller Einschätzungen beachten
➔ Fortgesetzte adaptive Überprüfung der initialen Einschätzung im Therapieprozess

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13
Q

Welche Fragen könnten bei einem Erstgespräch gestellt werden?

A
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14
Q

Was ist bei den Einschätzungen des Erstgespräches zu beachten?

A
  • Hypothesencharakter aller Einschätzungen beachten
  • Fortgesetzte adaptive Überprüfung der initialen Einschätzung im Therapieprozess
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15
Q

Welche Verfahren der initialen Diagnostik gibt es?

A
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16
Q

Was versteht man unter szenischen Informationen?

A
  • Konkrete Dinge, die Patient am Anfang mach / nicht macht
  • Der Schlüssel zum Verständnis des Patienten
  • Verleiht den objektiven und subjektiven Informationen ihre Evidenz
  • Patient braucht ausreichende Frustrationstoleranz, Introspektionsfähigkeit und Motivation
  • Beispiel: Seufzen, Türknallen, Mimik, Gestik, Zuspätkommen, etc.

„Um diese Szene sich entfalten zu lassen und sie wahrnehmen zu können, wartet der Diagnostiker in der Haltung der gleichschwebenden Aufmerksamkeit in Ruhe ab, er wendet sich dem Patienten zu, zeigt sich aber nachdenklich schweigend.“

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17
Q

Wie sollte die freie Assoziation am besten eingeleitet werden?

A
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18
Q

Was versteht man unter szenischem Verstehen?

A
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19
Q

Was versteht man unter Personenbezogenen Informationen?

A
  • Soziodemographische Angaben: Familienstand, schulische und berufliche Ausbildung, aktuelle Lebens- und Berufssituation
  • Biografische Infos: lebensgeschichtliche Faktoren, Persönlichkeitsstruktur, evtl. die aktuelle Symptomatik auslösende biografische Faktoren erfassen
  • Familienanamnese: psychosoziale und krankheitsrelevante Aspekte der Herkunftsfamilie (z.B. familiäre Belastungen)
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20
Q

Was ist die operationalisierte psychodynamische Diagnostik (OPD-2)

A
  • Erhebt relevante Informationen für die Psychotherapieplanung
  • Ermöglicht struktur- oder konfliktbezogene Ausrichtung der Therapieentscheidung und Berücksichtigung spezifischer Problemkonstellationen
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21
Q

Was sind die 5 Achsen der OPD-2?

A
  • Multiaxiale psychodynamische Diagnostik
    o Achse 1: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen
    o Achse 2: Beziehung
    o Achse 3: Konflikt
    o Achse 4: Struktur
    o Achse 5: Psychische und psychosomatische Störungen (ICD-10, Kap. V)
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22
Q

Bringe verschiedene Interviewverfahren mit der dazugehörigen diagnostischen Ebene sowie den OPD Achsen in Verbindung. Welche Techniken sind eher interpretativ bzw. explorativ?

A
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23
Q

Was ist die Krankheitsanamnese? Was sollte in Bezug auf aktuelle Erkrankungen erfragt werden?

A
  • Erhebung früherer und aktueller psychischer und somatischer Erkrankungen
  • Aktuelle Erkrankung
    o Chronologische Entwicklung der Symptomatik
    o Bisherige Behandlungsversuche
    o Therapiemotivation
    o Erwartungen an die Behandlung
    o Mögliche Komplikationen: Suizidalität, Konsum psychotroper Substanzen, selbstschädigendes Verhalten
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24
Q

Was ist ein psychodynamischer Konflikt?

A
  • Bestimmte Muster der Konfliktverarbeitung wiederholen sich
  • Sind durch Bezugspersonen in der Kindheit entstanden
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25
Q

Beschreibe die Eröffnungsphase des OPD-Interviews

A
  • Eröffnung
    o Wir haben für dieses Gespräch eine Stunde Zeit. Ziel des Gespräches ist es, mit Ihnen in Verständnis Ihrer Erkrankung / Ihres Problems zu finden.“
  • Schilderung der Symptomatik
    o Patientin A. sagt „Nun sitze ich hier…“. Sie schildert sehr ausführlich ihre Ängste, depressive Verstimmung und Hilflosigkeit, aber auch ihr Bemühen um egienen Initiativen, insbesondere ihre inneren Spannungen nach Rückkehr aus einer stationären psychosomatischen Behandlung bei der Begegnung mit ihrem Mann. Diese Phase schließt mit der weinend vorgetragenen Zustandsbeschreibung: „Ich kann nicht mehr“.
  • Anfangsszene / szenische Darstellung der Patientin
    o Die Patientin A. eröffnet das Interview, indem sie einen Überweisungsvordruck vorlegt auf dem eine Diagnose vermerkt ist, die sie nicht lese kann. Sie bittet den Untersucher, dieses Unleserliche zu entziffern und ihr zu erklären.
    o „Ich bin unwissend“, „Untersucher muss mir helfen“
    o Abhängikeitswünsche (Gibt es Parallelen mit anderen Beziehungen in der Patientin?
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26
Q

Was ist die Konfliktdefinition der OPD?

A

„Unbewusste intrapsychische Konflikte sind unbewusste innerseelische Zusammenstöße entgegengerichteter Motivbündel, z.B. etwa der basale Wunsch nach Versorgung und der basale Wunsch, autark zu sein. […]

Der zeitlich überdauernde, psychodynamische Konflikt ist […] gekennzeichnet durch festgelegte Erlebnismuster eines Menschen, die in entsprechenden Situationen immer wieder zu ähnlichen Verhaltensmustern führen, ohne dass dies dem Menschen bewusst wäre und ohne dass er sich aus eigener Willensanstrengung überwinden könnte“

(Arbeitskreis OPD 2006, S. 96; zit.n. Benecke 2014, S. 133)

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27
Q

Beschreibe den Konflikt „Abhängigkeit vs. Individuation“

A
  • Bindung vs. Autonomie
  • Beide Motive haben existentielle Bedeutung im Leben jedes Menschen
  • Gelungene Entwicklung
    o Mensch ist in der Lage, beide Motive psychisch zu integrieren und erlebt diese nicht als Widerspruch
    o Kann enge, emotionale nahe und tiefe Beziehungen eingehen (Abhängigkeit) und sich gleichzeitig als abgegrenztes, autonomes Individuum erleben
    o Weder Alleinsein noch In-Beziehung sein löst Ängste aus
  • In allen Konfliktbereichen enthalten
  • Ein lebensbestimmter Konflikt besteht dann, wenn dieser grundlegende bipolare Spannung in eine konflikthafte Polarisierung geraden
  • In der dysfunktional-pathogenen Konfliktversion muss die Person in einer engen Beziehung sein (passiver Modus) bzw. muss sie forviert autonom und unabhängig sein (aktiver Modus), jeweils erlebt als eine existentielle Notwendigkeit
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28
Q

Welche Fragen kann man zum Konflikt „Abhängigkeit vs. Individuation“ stellen?

A
  • Sind Sie jemand, der eher enge und nahe Beziehungen sucht, oder brauchen Sie eher Abstand und Unabhängigkeit?
  • Wie viel Nähe und Kontakt zu anderen Menschen brauchen Sie und wie viel Abstand und Raum für sich?
  • Können Sie gut alleine sein?
  • Fühlen Sie sich am wohlsten, wenn Sie immer mit anderen zusammen sind?
  • Wie waren für Sie Veränderungen, die so der Lauf des Lebens mit sich bringt z.B. Weggang aus dem Elternhaus, Wechsel des Arbeitsplatzes, Ausscheiden von Kollegen, etc.
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29
Q

Differenziere zwischen dem aktiven und passivem Modus in dem Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation

A
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30
Q

Beschreibe den aktiven Modus im Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation

A
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31
Q

Beschreibe den passiven Modus im Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation

A
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32
Q

Welche 7 Konflikte werden in der OPD beschrieben?

A
  1. Abhängigkeit vs. Individuation
  2. Unterwerfung vs. Kontrolle
  3. Versorgung vs. Autarkie
  4. Selbstwertkonflikt
  5. Schuldkonflikt
  6. Ödipaler Konflikt
  7. Identitätskonflikt

➔ Geordnet nach Reifegrad (Abhängigkeit vs. Individuation als frühster Konflikt)
➔ Rating: abwesend, wenig bedeutsam, bedeutsam, sehr bedeutsam, nicht beurteilbar
➔ Verarbeitungsmodus: aktiv, passiv (inkl. Zwischen- oder Mischformen)

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33
Q

Was versteht man unter Struktur?

A
  • Keine verbindliche allgemeingültige Definition
  • Versuch der Einteilung nach Strukturniveaus
  • STRUKTUR (Rudolf, 2008) =
    o Ein ganzheitliches und relativ zeitstabiles Gefüge von psychischen Dispositionen
    o Beeinflusst den Verlauf intrapsychischer Prozesse und die Gestaltung intrapersoneller Beziehungen
    o Entwickelt sich lebensgeschichtlich (besonders ersten Jahre sehr bedeutsam)
    o Beinhaltet die Erfahrungen eines Individuums, die in der Gegenwart wirksam werden
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34
Q

Was ist die Funktion der Struktur? (Rudolf, 2008)

A
  • Intrapsychische und psychosomatische Organisation und Regulation zu leisten
  • Ein gewisses Wohlbefinden und Selbstwertgefühl sicherstellen
  • Interpersonell die Beziehungen zu wichtigen Anderen auf eine individuell befriedigende Weise aufrechterhalten
  • Alle strukturellen Funktionen bezogen auf die Gesamtpersönlichkeit als „Fähigkeit zu“ gekennzeichnet, handlungsnah operationalisiert und empirisch untersucht werden!
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35
Q

Was ist in der OPD-2 mit Struktur bzw. Strukturachse gemeint?

A
  • Einschätzung der Persönlichkeitsstruktur (Persönlichkeitsfunktionsniveau) in den 4 Bereichen
  • Einschätzung der Schwere der Beeinträchtigung von 1 „gute Integration“ bis 4 „Desintegration“
  • Geringe Integration: z.B. Borderliner
  • Desintegration: z.B: Psychotiker
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36
Q

Erkläre ein gutes Integrationsniveaus anhand des Beispiels der kognitiven Fähigkeit „Selbstwahrnehmung“

A
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37
Q

Erkläre ein mäßiges Integrationsniveaus anhand des Beispiels der kognitiven Fähigkeit „Selbstwahrnehmung“

A
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38
Q

Erkläre ein geringes Integrationsniveaus anhand des Beispiels der kognitiven Fähigkeit „Selbstwahrnehmung“

A
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39
Q

Erkläre ein desintegriertes Integrationsniveaus anhand des Beispiels der kognitiven Fähigkeit „Selbstwahrnehmung“

A
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40
Q

Gib ein Beispiel für eine mäßig integrierte Struktur

A
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41
Q

Gib ein Beispiel für eine gering integrierte Struktur

A
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42
Q

Welche Persönlichkeitsfunktionen gibt es im DSM-5 (bald auch ICD-11)?

A
  • Dimensionale Diagnostik
  • Hybride und dimensionale Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
  • Fähigkeiten einer Person in Bezug auf sich selbst und andere
  • Normal bis schwer eingeschränkte Persönlichkeit auf einem Kontinuum
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43
Q

Was versteht man unter Fokusformulierung? Welche Varianten gibt es?

A
  • Inhaltlicher Fokus der Therapie / der Therapiestunde
  • Beispielvarianten: Beziehungskonfliktthemen, zyklisch maladaptive Beziehungsmuster
  • Enthält hypothetische Aussage über den unbewussten psychodynamischen Hintergrund der Problematik des Patienten
  • Formulierung als Konfliktpathologie oder als ich-strukturelles Defizit
  • Informationen auf interpersonellen und intrapsychischen Ebenen notwendig
  • Informationen über Einstellungen und Verhaltensweisen des Patienten in Bezug auf Therapie, ihre Person auf der Ebene der Realbeziehung der Übertragungsbeziehung
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44
Q

Was wird bei einem intrapsychischen oder interpersonellen Konflikt unternommen? Was sind defizitäre Ich-Funktionen?

A

Intrapsychischer / interpersoneller Konflikt:
- Klären, konfrontieren, deuten

Defizitäre Ich-Funktion?
- Maladaptives Verhalten des Patienten wird verstanden als unbefriedigende, aber dennoch adaptive Bewältigungsform im Interesse des Selbstschutzes vor dem Hintergrund defizitärer Ich-Funktionen

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45
Q

Erkläre das zentrale Beziehungskonfliktthema (ZBKT) nach Luborsky (1988)

A

Identifiziert aus den vom Patienten genannten Beziehungsepisoden drei Komponenten

  1. Wünsche, Bedürfnisse und Absichten des Patienten gegenüber einer anderen Person
  2. Die Reaktion der anderen Person (Reaktion des Objekts)
  3. Die Reaktion des Patienten darauf (Reaktion des Selbst)

➔ Vorrangig im wissenschaftlichen Kontext verwendet
➔ Nachteil: Erstellung von Verbatim Protokollen notwendig

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46
Q

Was sind zyklisch maladaptive Beziehungsmuster? (mögliche Fokusformulierung) Wie beeinflussen sie sich gegenseitig?

A

5 strukturelle Elemente:

  1. Blockierte Wünsche: Gewünschte, aber blockierte positive Reaktionen anderer
  2. Negative Erwartungen und Befürchtungen: erwartete, negative Reaktionen anderer
  3. Schutz vor Zurückweisung: Verhalten des Patienten gegenüber anderen
  4. Verhalten anderer: Reaktionen anderer auf den Patienten
  5. Introjekt: Verhalten des Patienten gegenüber sich selbst
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47
Q

Wie entwickelten Tress et al. die zyklisch maladaptiven Beziehungsmuster weiter?

A

3 Modi der Verinnerlichung früher Beziehungserfahrungen:

  1. Identifikation mit wichtigen Bezugspersonen: Patienten verhalten sich gegenüber anderen Menschen so, wie eine wichtige Bezugsperson sich ihnen gegenüber verhalten hat
  2. Internalisierung: Patienten erwarten von ihren aktuellen Interaktionspartnern, die gleichen negativen Verhaltensweise, wie sie bei ihren frühen Bezugspersonen erleben mussten
  3. Introjektion: Der Patient sieht und behandelt sich so, wie er früher von seinen wichtigsten Bezugspersonen gesehen und behandelt wurde
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48
Q

Was versteht man unter Indikation und Indikationsstellung?

A
  • Indikation = die Gesamtheit aller Entscheidungen über Untersuchungsmaßnamen und ihre Modifikation, die vor und im Verlauf der Therapie zu ihrer Auswahl und Veränderung getroffen werden.
  • Indikationsstellung = Handlungsanweisungen für bestimmte therapeutische Entscheidungen und den Einsatz von spezifischen Interventionsverfahren, d.h. praktischer Wert der diagnostischen Prozeduren. Bestimmte Patienten mit konkreten Problemen bzw. psychischen Störungen werden den verfügbaren therapeutischen Einrichtungen und Settings (Einzeltherapie, Paartherapie, Gruppentherapie) und Therapeuten zugeordnet.
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49
Q

Welche Ziele verfolgt die Indikation?

A
  • Diagnostische Abklärung
  • Klärung der geeigneten Therapiemethode (medizinisch / psychologisch?)
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50
Q

Welche Mittel der Indikation gibt es?

A
  • Interview
  • Anamnese
  • Persönlichkeitstests
  • Klinische Tests
  • Z.T. medizinische Untersuchungen
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51
Q

Was ist eine Indikation für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?

A

➔ Dann, „wenn unter den Bedingungen der zeitlichen Begrenzung, mit den Mitteln der Einsichtsförderung, der positiven Beziehungserfahrung und der Ressourcenaktivierung und ggf. unter Einbezug kognitiver, edukativer, suggestiver und störungsspezifischer Techniken mit einer nennenswerten Besserung der Symptomatik oder der interpersonellen Probleme gerechnet werden kann“ (Wöller & Kruse 2005, S. 13).

  • Symptomatik tritt in aktueller intrapsychischen oder interpersonellen Situation auf (keine „nennenswerte“ Züge einer Persönlichkeitsstörung)
  • Somatische und/oder interpersonelle Krankheitstheorie des Patienten, nötige Affektdifferenzierung
  • Nicht ausreichendes Introspektionsvermögen
  • Vorliegen einer Anpassungsstörung
  • Sinnvoll beschränkbares Therapieziel und/oder nicht ausreichende Motivation für eine analytische Behandlung

➔ Dann, wenn eine analytische Psychotherapie nicht möglich / nicht indiziert ist

  • Gefahr einer malignen Regression
  • Ziel einer verbesserten Realitätsanpassung: „Boden unter den Füßen behalten“
  • Bedeutung zeitlicher, räumlicher oder sozialer Bedingungen (Lebensphase)
  • Motivationale Faktoren
  • Notwendigkeit des Einbezugs anderer Techniken (z.B. Psychoedukation)
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52
Q

Was sind Kontraindikationen Psychodynamischer Psychotherapie?

A
  • Gilt nicht für bestimmte psychische Störungen
    Merkmale einer Kontraindikation auf anderen Ebenen:
  • Fehlende Passung zwischen Therapeutin und Patient
  • Fehlende verfahrensspezifische Motivation des Patienten (Aufnahmebereitschaft)
  • Fehlende psychische Voraussetzungen aufseiten des Patienten: Introspektionsfähigkeit, Toleranz für ein eher unstrukturiertes, wenig anleitendes Vorgehen
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53
Q

Welche Merkmale können eine Indikation der psychodynamischen Psychotherapie notwendig machen? (Keine Kontraindikation)

A
  • Stützende statt aufdeckende Arbeit
  • Höhere Aktivität der Therapeutin
  • Einbezug psychoedukativer Elemente
  • Erhöhte oder verringerte Behandlungsfrequenz
  • Erhöhtes Gewicht auf klarifizierende vs. deutende Interventionen
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54
Q

Was sind (Kontra-) Indikationen für die psychoanalytische Psychotherapie?

A
  • Ist eine Regressionsförderung hilfreich?
    o Ist die Ersetzung der Wahrnehmung durch die Vorstellung möglich und hilfreich? (Couch)
  • Frage der Ich-Stärke
    o Problem Substanzmittelabhängigkeit / Missbrauch
    o Aber auch: Haltgebender Rahmen nötig?
  • Persönliche Lebensphase
    o Potenzielle Destabilisierung schädigend?
    o Hat jemand mehrere Jahre Zeit?
  • Passung
    o Möchte ich mit ihm/ihr die nächsten Jahre verbringen?
    o Erreiche ich ihn/sie emotional und sie/er mich?
  • Allgemeine Kontra-Indikationskriterien für ambulante PT
    o Akute Suizidalität
    o Floride Psychotisch?
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55
Q

Was ist die modifizierte analytische Psychotherapie?

A

Bei der modifizierten analytischen Psychotherapie werden über einen lüngeren Zeitraum Therapiesitzungen abgehalten. Die Sitzungsfrequenz übersteigt in der Regel nicht 1 oder 2 Sitzungen pro Woche. Das Setting wird so gewählt, dass sich Patient und Analytiker gegenüber sitzen.

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56
Q

Was sind Indikationen für die modifizierte analytische Psychotherapie?

A
  • Gründe für eine reduzierte Frequenz der Wochenstundenzahl
    o Abwendung maligner regressiver Prozesse (auch im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des Patienten im Alltag)
    o äußere Gründe
    o Eingangs- oder Beendigungsphase der Behandlung
  • Gründe gegen das Couchsetting und für das Gegenüber-Sitzen
    o Abwendung maligner regressiver Prozesse
    o „direktere“ Konfrontation mit einem „realen“ und unterschiedenen Anderen (gegenüber der Arbeit an den inneren Objekten relativ verschobene Arbeit an den äußeren und den Realbeziehungen)
    o zu hohes Angst-Niveau des Patienten
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57
Q

Was sind Gemeinsamkeiten der TfP und analtischer PT?

A
  • Störungstheorie: Theorie zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer / psychosomatischer Erkrankungen
  • Emotional korrigierende Beziehungserfahrungen: Ziel einer Heilung / Besserung über Einsicht und eine positive Beziehungserfahrung
  • Arbeit mit Übertragung, Gegenübertragung, Widerstand
  • Technische Neutralität und Abstinenz
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58
Q

Was sind Unterschiede von TfP zu analytischer PT?

A
  • Ziel ist nicht die Veränderung der „gesamten Persönlichkeit“, sondern die „Auflösung/Verringerung von Symptomen oder eine begrenzte Verhaltensänderung“ (Wöller & Kruse 2005, S. 12)
  • Zeitliche Begrenzung -> inhaltliche Fokussierung
  • Keine Förderung regressiver Prozesse
  • Keine Vertiefung der Übertragung/Förderung einer Übertragungsneurose
  • Größere Aktivität und Direktivität des Therapeuten
  • Geeigneter für den Einbezug kognitiver, psychoedukativer, suggestiver und störungsspezifischer Interventionen
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59
Q

Welche klassischen 4 Behandlungstechniken werden in der Psychoanalyse angewandt?

A
  1. Klärung
  2. Konfrontation
  3. Deutung
  4. Durcharbeiten
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60
Q

Was versteht man unter Klärung?

A

Unter Klären verstehen wir das Bemühen,

  • das vom Patenten angebotene Material so zu ordnen, dass aus der Fülle zunächst verwirrender und manchmal auch widersprüchlicher Angaben eine nachvollziehbare Abfolge seines Erlebens und Verhaltens entsteht;
  • sein subjektives Verständnis und seine eigene Deutung dieser Zusammenhänge zu erfassen, um seine subjekDve Realität konstruieren zu können, ohne auf Hypothesen über unbewusste Zusammenhänge zurückgreifen zu müssen.“ (Wöller & Kruse, S. 142)

➔ all jene Interventionen, die das Verständnis des Phänomens fördern, auf welches mithilfe einer Konfrontatio aufmerksam gemacht wurde

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61
Q

Was sind die einzelnen Techniken der Klärung?

A
  1. die Aufforderung zu präzisieren und assoziieren
  2. ein Phänomen detaillierter zu beschreiben
  3. die Identifizierung wiederkehrender Themen
  4. das Erfragen der Gefühle des Patienten hinsichtlich diesbezüglicher Assoziationen oder Parallelen
  5. das Beschreiben der Wirkung des Patientenverhaltens auf den Therapeuten
  6. die Umformulierung oder Zusammenfassung des Grundgedankens der Patientenaussage
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62
Q

Was versteht man unter Konfrontation?

A

Beim Konfrontieren geht es darum,

  • den Patienten mit widersprüchlichen und konflikthaften Aspekten des von ihm eingebrachten Materials vertraut zu machen;
  • ihn auf Aspekte seines Erlebens, Denkens und Verhaltens hinzuweisen, die ihm nicht bewusst sind, die sich aber „aus seinen Verhaltensweisen oder aus anderen Einfällen erschließen lassen und im Widerspruch zu seinen verbalen Ausführungen stehen.“
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63
Q

Was versteht man unter Deutung?

A
  • Bisher: Klärung der Bedingungen für analytische Arbeit als Veränderung – wie nun damit arbeiten?
  • Nicht allein Katharsis (als Nacherleben eines Affekts und dadurch dessen Wiederverknüpfung mit einer Vorstellung) und nicht allein rationale Einsichtnahme in unbewusste Konflikte und deren Bedeutungen
  • Unbewusste Konflikte werden nicht erklärt, sondern gedeutet
  • Die Deutung bezieht sich auf Unbewusstes

Moderne Auffassung:

  • eine Deutung ist eine therapeutsche Äußerung, die den Aussagen oder dem Verhalten des Patienten etwas hinzufügt, was über die Bedeutung dessen hinausgeht, was der Patient selbst zugeschrieben hat
  • Eine Deutung zielt, wie auch andere psychodynamische Interventionsformen, darauf ab, Einsicht zu vermibeln und Unbewusstes bewusst zu machen
  • Oftmals wird der Begriff Deutung jedoch für jegliche Art der Äußerung des psychodynamischen Therapeuten verwendet
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64
Q

Welche vier unterschiedlichen Bedeutungen hat Deutung nach Sandler et al. (1992)

A
  1. Rückschlüsse auf unbewusste Bedeutungen des Verhaltens und der
  2. Kommunikaton des Patenten ziehen
  3. Schlussfolgerungen verbalisieren
  4. verbale Interventonen, die darauf ausgerichtet sind, dynamische Veränderungen durch Einsicht zu erzeugen
  5. jegliche Art der Bemerkung des Therapeuten zum Patenten
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65
Q

Welches Problem kann in der Deutung auftreten?

A
  • Keine rationale Einsicht durch einmal gehörte und akzeptierte Deutungen
  • Wie erfolgt Veränderung psychischer Struktur bzw. der bisher gewählten Kompromissbildungen?
  • Lösung: Durcharbeiten
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66
Q

Was versteht man unter Durcharbeiten?

A
  • Immer neue Wiederholungen der Konfrontation, Deutungen etc. damit diese ihre Wirkung entfalte können
  • Analyse als Zerlegung – Herstellen neuer, aber flexiblerer Kompromissbildungen als Bewältigung (unbewusster) Konflikte
  • Konzept des Durcharbeitens; zunächst: Durcharbeiten der Behandlungswiderstände
  • Greenson: „Der Prozess des Durcharbeitens besteht im Grunde darin, dass durch Deutung gewonnene Einsicht wiederholt und ausgearbeitet werden“
  • Fenichel: „Der Vorgang, der verlangt, dass man dem Patienten dieselbe Sache zu verschiedenen Zeiten oder in unterschiedlichen Zusammenhängen immer wieder vorführt“
  • Durcharbeiten als innere Arbeit des Analysanden, die Durch die Deutung angestoßen wird
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67
Q

Definition und Differenzierung von Abwehr und Widerstand

A

Abwehr:
- Betrifft Inhalte der Therapie
- Richtet sich gegen das Bewusstwerden z.B. einer bestimmten Emotion

Widerstand
- Betrifft Ebene der therapeutischen Beeinflussung
- Richtet sich gegen das Wirksamwerden einer Intervention
- Widerstand ist immer auf das Therapieziel bezogen

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68
Q

Definiere Abwehr

A
  • Unbewusstes inneres Regulationssystem
  • Was wird abgewehrt: Unbewusste Wünsche und Impulse, Gefühle, Teile des Selbstbildes
  • Gegenstand der Psychotherapie, wenn (ursprünglich adaptive) Funktion zu maladaptiv wird
  • Verpöntes wird aus dem Bewusstsein ferngehalten
  • Reife vs. Unreife Abwehrmechanismen
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69
Q

Welche verschiedenen Abwehrmechanismen gibt es?

A

Verdrängung
Verschiebung
Rationalisierung

Reaktionsbildung
Phantasie
Regression
Isolation

Sublimierung
Identifikation Projektion
Projektive Identifikation

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70
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Verdrängung

A
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71
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Verschiebung

A
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72
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Rationalisierung

A
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73
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Reaktionsbildung

A
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74
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Phantasie

A
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75
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Regression

A
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76
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Isolation

A
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77
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Sublimierung

A
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78
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Identifikation

A
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79
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Projektion

A
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80
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Projektive Identifikation

A
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81
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Was soll ich gesagt haben?

A

Verdrängung

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82
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Krank ist krank, ich gehe ins Bett, das steht mir zu!

A

Regression

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83
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Ich bin froh über die Kündigung, ich habe jetzt mehr Zeit für mich!

A

Reaktionsbildung

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84
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Gefühlt habe ich eigentlich keinen Ärger nach der Trennung

A

Affektisolierung

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85
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Ich hasse mich für meine Eifersucht

A

Wendung gegen die eigene Person

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86
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Ich bin immer sehr friedlich, aber ständig beginnt mein Mann Streit!

A

Projektion

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87
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Wenn ich zeichne, vergesse ich die Zeit und bin danach sehr zufrieden

A

Sublimierung

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88
Q

Bestimme den Abwehrmechanismus:
Wenn meine Familie glücklich ist, bi ich es auch!

A

Altruistische Abtretung

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89
Q

Wann soll Abwehr analysiert werden?

A
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90
Q

Was versteht man unter Widerstand?

A
  • Bedeutungshaftigkeit der Symptome meint auch: sie erfüllen einen Zweck der Kompromissbildung („kleineres Übel“)à werden also nicht so leicht aufgegeben
  • Sekundärer Krankheitsgewinn; bei Freud auch: „Klebrigkeit der Libido“
  • Widerstand meint Widerstand gegen die Bewusstwerdung des Unbewussten (und damit gegen die Veränderung)à Behandlungswiderstand (vgl. später: Behandlungsmotivation)
  • Nicht das „Ja“ oder das „Nein“ des Analysanden zur Deutung sind von besonderem Interesse, sondern die im Anschluss an die Deutung neuen Einfälle
  • Deutung ist analytische Intervention: sie geht zerlegend dazwischen
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91
Q

Differenziere zwischen bewusstem und unbewusstem Widerstand

A

Bewusster Widerstand

  • Informationen vorenthalten
  • Die Unwahrheit sagen
  • Absprachewidriges Verhalten fortführen (z.B. selbstverletzende Tendenzen, Suchtmittelkonsum)

Unbewusster Widerstand

  • Bedrohlichen Themen und Affekte vermeiden
  • Sich unklar ausdrücken
  • Abschweifen, unvermittelt das Thema wechseln
  • Sich nicht erinnern können
  • In Klischees und Fachwörtern reden
  • Unlogische Schlüsse ziehen
  • Therapiestunde versäumen oder sich verspäten
  • Grundsätzlich alle Abwehrmechanismen
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92
Q

Wie ist der therapeutische Umgang mit bewusstem Widerstand?

A
  • Deutlich und energisch konfrontieren
  • Darauf bestehen, dass der Patient
    o Die Wahrheit sagt
    o Keine wichtigen Informationen zurückhält
    o Suchtmittelkonsum unterlässt
    o Selbstzerstörerisches Verhalten unterlässt bzw. deutlich einschränkt
    o Absprachen und Vereinbarungen einhält
  • Ggf. Kontrollen durchführen
    o Gewichtskontrollen bei Anorexie
    o Suchtmittelnachweis bei Suchtgefährdeten
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93
Q

Was ist der therapeutische Umgang mit unbewusstem Widerstand?

A
  • Bedürfnis nach Sicherheit und Wohlbefinden würdigen
  • Signalisieren, dass erwartete negative Emotionen im therapeutischen Rahmen erlebt werden können
  • Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit unangenehmen Affekten herausstellen
  • Konfrontieren und Deuten von Widerstandsphänomenen
  • Beispiel: „Die Schilderung war für mich recht unklar. Möglicherweise ist Ihnen das, was Sie sagen möchten, auch peinlich, und Sie scheuen sich, es klarer auszudrücken“
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94
Q

Was versteht man unter Übertragung?

A

Vergangene konflikthafte Beziehungserfahrungen (Wünsche, Gefühle, Verhaltensmuster, etc.), die aus Erfahrungen mit Bezugspersonen der Kindheit stammen, werden in gegenwärtigen Beziehungen (zu Partnern, Therapeut*innen, Vorgesetzen, etc.) aktualisiert und prägen diese unbewusst.

➔ Allmählich oder schnell, mild oder heftig
➔ Bei Ich-strukturellen Störung schnell und heftig

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95
Q

Welche Übertragungsformen gibt es?

A
  • Übertragung(-sbeziehung): Übertragung auf Therapeut*innen
  • Außenübertragung(-sbeziehung): Übertragung auf andere Personen
  • Positive Übertragung: gute Merkmale werden der anderen Person zugeschriebenànützlich für Entwicklung eines guten Arbeitsbündnisses
  • Negative Übertragung: negative Merkmale werden der anderen Person zugeschriebenàungünstig für Arbeitsbeziehung und Therapie, kann zu Widerstand führen, bietet Chance der Bearbeitung
  • Erotisierte/sexualisierte Übertragung: P. möchte von T. sexuell begehrt werden /präsentiert sich als Sexualpartner*in àungünstig, erzeugt Widerstand, Probleme werden nicht thematisiert, um attraktiv zu erscheinen
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96
Q

Was versteht man unter Gegenübertragung?

A

Die Gesamtheit aller unserer emotionalen Reaktionen, die im Kontakt mit einem Patienten entstehen, mögen sie nun ihren Ursprung im Patienten oder in uns haben (Heimann, 1950).

  • GÜ kann im Moment und nur punktuell auftreten oder länger anhalten und sich als konstante Haltung gegenüber den Patient*innen manifestieren
  • GÜ kann sich schnell oder auch allmählich ausbildenàneurotische P. eher allmählich, strukturell schwache P. schneller und intensiver
  • GÜ kann sich in unterschiedlichen Abstufungen des Bewusstseins zeigen -> z.B. GÜ wird abgewehrt und erscheint in Gestalt von Deck-Emotionen, körperlichen Symptomen oder konkreten Handlungen
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97
Q

Differenziere zwischen komplementärer und konkordanter Identifikation in der Gegenübertragung

A

Derdie Therapeutin wird in der Objektbeziehungsfantasie nicht immer die Position des (Eltern-)Objekts, sondern oft auch die des (Kind-)Selbst einnehmen - auch umgekehrt wird derdie Patientin sowohl die Position des (Kind-)Selbst als auch die des (Eltern-)Objekts einnehmen.

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98
Q

Was ist das Besondere an der Gruppentherapie?

A
  • Interpersonelle Faktoren kommen zum Tragen
  • Z.B. Entpathologisierung der eigenen Erkrankung (andere haben es auch); mehr Reflektionsfläche durch viele verschiedene Perspektiven ; Unterstützung durch andere Teilnehmer
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99
Q

Was ist das Besondere an der Gruppentherapie?

A
  • Interpersonelle Faktoren kommen zum Tragen
  • Z.B. Entpathologisierung der eigenen Erkrankung (andere haben es auch); mehr Reflektionsfläche durch viele verschiedene Perspektiven ; Unterstützung durch andere Teilnehmer
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100
Q

Was versteht man unter der Gruppenanalyse?

A

Theoretischer Ansatz sowie eine Methode zur Analyse von Gruppenprozessen und zur Leitung von kleinen, mittleren und großen Gruppen mithilfe von psychodynamischen und soziodynamischen Konzepten, die ihre Herkunft in der Tradition der Psychoanalyse sowie anschlussfähigen Disziplinen haben“

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101
Q

Wodurch werden Modelle der Gruppenpsychotherapie unterschieden?

A

Unterscheidung der Modelle nach Stellenwert der Gruppe im Verhältnis zum einzelnen in den verschiedenen Methoden

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102
Q

Wann gab es die ersten Ansätze zur Gruppenpsychotherapie?

A

Anfänge im frühen 20. Jahrhundert

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103
Q

Erkläre das Modell der Matrix

A
  • Modell von S.H. Foulkes
  • „Die Matrix ist das hypothetische Netz der Kommunikation und der Beziehungen in einer bestimmten Gruppe. Sie ist die gemeinsame Basis, die die Bedeutung und den Sinn aller Ereignisse bestimmt und auf der alle verbalen und nonverbalen Mitteilungen und Interpretationen beruhen“
  • Matrix ist unbewusst, definiert unsere Geschichte sowie die einer spezifischen Gruppe
  • Rekapitulation interpersonaler Muster in der Gruppe entspricht der „Übertragungsneurose“ in der Einzeltherapie
  • Mitglieder einer Gruppe entwickeln multiple Übertragung (auch auf den Gruppenleiter), die u.a. von frühen Bindungserfahrungen und interpersonalen Erfahrungen in anderen Kontexten zu anderen Personen abhängen

➔ Es geht um komplexe Beziehungsmuster, die sich zwischen allen Teilnehmenden abbilden
➔ Alle Teilnehmer beeinflussen sich gegenseitig nonverbal und verbal darin, wie sie Dinge verstehen und interpretieren
➔ Alle Teilnehmer haben die gleiche Wissensbasis

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104
Q

Erkläre das Göttinger Modell

A
  • Vertritt die Auffassung gruppentherapeutische Konzepte primär den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Patienten anzupassen, i.w.S. auch den strukturellen Rahmenbedingungen
  • Neuere Entwicklung: Manuale für psychodynamische Gruppentherapie, erleichtern Förderung wissenschaftlicher Begleitung und Ausbildung
  • Trends für zeitlich limitierte, fokussierte psychodynamische Gruppenkonzepte für spezifische Störungsbilder
  • Z.B. Mentalisierungsbasierte Gruppentherapie
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105
Q

Welche 3 Gruppen werden, beim Göttinger Modell unterschieden? Welche Herangehensweise und Haltung wird jeweils empfohlen?

A
  1. Gruppen mit leichter und mittelschwerer Konfliktthematik:
    a. analytische Gruppenpsychotherapie
    b. Haltung: Deutung unbewusster Konflikte
  2. Gruppen mit schwerster Konfliktthematik:
    a. Tiefenpsychologische Gruppentherapie
    b. Haltung: Deutung unbewusster Konflikte
  3. Gruppen, die nicht oder noch nicht konfliktfähig sind und deutliche strukturelle Beeinträchtigungen aufweisen:
    a. Psychoanalytische-interaktionelle Gruppenpsychotherapie
    b. Haltung: Therapeut übernimmt Hilfs-Ich Funktionen, „Antworten“ statt Deutungen
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106
Q

Erkläre das allgemeine Modell der Gruppentherapie

A
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107
Q

Wie sollte die Struktur einer Gruppe nach dem allgemeinen Modell aussehen?

A
  • Adäquate Vorbereitung und Aufklärung, um therapeutischen Potenzial optimal zu nutzen
  • Zusammensetzung der Gruppe
  • Gruppengröße: i.d.R. 7-10 Patienten
  • Behandlungsfrequenz: Ambulant 1-2 M/W, stationär i.d.R. mind. 2 M/W in Kombination mit Einzeltherapie
  • Für ein breites Spektrum von Patienten geeignet: Anpassung des Leiterstils an Indikation- stärkere Transperenz, Präsenz und Direktivität mit zunehmenden strukturellen Beeinträchtigungen
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108
Q

Wie sollte die Gruppendynamik einer Gruppe nach dem allgemeinen Modell aussehen?

A
  • Entscheidend für den Verlauf und therapeutischen Nutzen einer Gruppe
  • Modell von Burlingame et al. (2013) zur Differenzierung von anatomischen und physiologischen Gegebenheiten in einer Gruppe
  • Anatomie = struktureller Rahmen, strukturelle Gruppenaspekte (bspw. Unterschiedliche Entwicklungsphasen, Normen, Subgruppenbildungen)
  • Physiologie = sozial-psychologischen Prozesse, z.B. Entstehung von Konflikten & Notwendigkeit deren Lösung, Emergenz der Themen Macht und Konformität, Entwicklung einer sozialen Identität („groupness“)
  • Physiologische Prozesse = von therapeutischer Relevanz, wie Entwicklung von sog. Wirkfaktoren in der Gruppe, interpersonales Feedback, Ausmaß an Selbstöffnung….
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109
Q

Worauf basiert die Veränderungstheorie?

A
  • Basierend auf Grundannahmen von Foulkes

o Entwicklungspsychologische Perspektive auf die Persönlichkeit

o Existenz interpersonaler Repräsentationen interpersonaler Beziehungen

o Psychische Ursachen von Problemen

o Ein Einfluss unbewusster individueller und gruppenbezogener Prozesse

o Eine Allgegenwart psychischer Konflikte

o Die Existenz psychischer Abwehr

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110
Q

Was besagt die Veränderungstheorie?

A
  • Gruppe als Bühne für eine Reinszenierung von Konflikten
  • Ort für Problemaktualisierung nach Grawe
  • Investigative Therapie: Ziel einer Optimierung der Interaktion zwischen den Mitgliedern und Förderung von Verständnis für Gruppendynamik und intrapsychische Konflikte der Mitglieder
  • Einsicht und korrektive Erfahrungen: ermöglichen Verhaltensänderungen innerhalb und außerhalb einer Gruppe, positiveres Selbstbild, Adaption weniger maladaptiver bzw. dysfunktionaler Verhaltensmuster
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111
Q

Welche zentralen, spezifischen Wirkfaktoren in der psychodynamischen Gruppentherapie werden nach Lorentzen (2014) unterschieden?

A
  • Sozialisation durch die Gruppe
    o Imitation, Identifikation, soziales Lernen, direkte Tests der interpersonalen Strategie
  • Spiegelphänomen
    o Gruppe als „hall of mirrors“, Konfrontation mit sozialen, psychischen und körperlichen Merkmalen
  • Kondensation
    o Verdichtung von archaischem und primitivem Material und Gedanken und Fantasien
  • Kettenreaktion / Amplifikation
    o Freie Assoziation der gesamten Gruppe zu relevanten Themen
  • Resonanz
    o Sprechen und Verstehen, Interpretationen und Missverständnisse basieren auf innerer Resonanz, die abhängig ist von der Situation und dem aktuellen Zustand
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112
Q

Was sind nach Lorentzen die Grundlagen gruppentherapeutischen Handelns?

A
  • Zuhören
  • Beobachten: des Hier und Jetzt, der Geschichte und des Kontexts der einzelnen und der Gruppe, d.h. bifokale Orientierung
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113
Q

Was sind nach Lorentzen die Voraussetzungen spezifischer Interventionen?

A
  • Klärung der Konfiguration: Interpretation eines Ereignisses vor dem Hintergrund der Gruppe
  • Klärung der Lokalisierung: „Ursache einer Störung“
  • Gründliche Reflexion
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114
Q

Differenziere zwischen der supportiven und interpretativen Grundhalten bei Gruppentherapien

A

Supportiv

  • Therapeutische Allianz
  • Therapeut transparent, offen und expressiv
  • Konversation, Fous auf die „real relationship“
  • Zielgerichtete Konversationen
  • Fokussiert
  • Ressourcen-, hoffnungsorientiert
  • Angstreduzierend
  • Abwehrstützend

Interpretativ

  • Therapeut i.d.R. technisch neutral
  • Zurückhaltung, weniger transparent
  • Erlaubt Assoziationen / Abschweifungen
  • Ungerichteter
  • Einsichtsorientiert
  • Verhinderung von destruktiver Angst
  • Abwehrdeutend
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115
Q

Differenziere zwischen 3 supportiven und interpretativen Techniken bei Gruppentherapien

A

Supportiv

  • Fokussieren, Reframing, Klarifikation, Konfrontation, Herausfordernd
  • Stärken betonen
  • Autonomie fördern
  • Suggestive Techniken
  • Aktive Hilfe zur Problembewältigung

Interpretativ

  • Fokussieren, Reframing, Klarifikation, Konfrontation, Herausfordern
  • Deuten
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116
Q

Differenziere zwischen der supportiven und interpretativen Übertragungen bei Gruppentherapien

A

Supportiv

  • Negative Übertragung nur thematisiert, wenn sie Fortschritte verhindert
  • Positive Übertragung i.d.R. nicht diskutiert

Interpretativ

  • Alle Übertragungsaspekte werden aktiv exploriert
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117
Q

Was versteht man unter DALY?

A

„Disability adjusted life years“.
➔ Es erfasst die Anzahl „verlorener“ Lebensjahre aufgrund vorzeitiger Sterblichkeit oder Beeinträchtigung (gewichtet nach dem Schweregrad der Beeinträchtigung)

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118
Q

Was sind gemeinsame Merkmale verschiedener Formen von Depression?

A
  • Vorliegen einer traurigen oder reizbaren Stimmung
  • Gefühl der inneren Leere
  • Somatische und kognitive Veränderungen
  • Funktionsfähigkeit vermindert
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119
Q

Worin unterscheiden sich DSM-5 und DSM-IV bezüglich Depression?

A

Im Unterschied zum DSM-IV werden depressive Störungen nun getrennt von Bipolaren Störungen gelistet

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120
Q

Welche Formen der depressiven Erkrankungen werden im DSM-5 unterschieden?

A
  • Major Depression
  • Persistierende Depressive Störung (Dysthymie)
  • Substanz- / Medikamenteninduzierte Depressive Störung
  • Disruptive Affektregulationsstörung (neu)
  • Prämenstruelle Dysphorische Störung (neu)
  • A.N./N.N. Bezeichnete Depressive Störung
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121
Q

Wie ist die Prävalenz für die Major Depression?

A
  • Die 12-Monatsprävalenz liegt in Deutschland bei 6.7%
  • Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern
    o Frauen haben ein 1.5 bis 3x höheres Risiko als Männer
  • Lebenszeitprävalenz 15%
    o 25% bei Frauen
  • Deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen
    o Risikophase Junge Erwachsene
    o Prävalenz 18-25: 10.9%
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122
Q

Was war das erste psychodynamische Erklärungsmodell für Depression?

A
  • Freud: Gescheiterte Trauerarbeit in der Melancholie
  • Erschütterung der (bindungs)beziehung durch eine reale Kränkung oder Entschäuschung (Ambivalenzkonflikt)
  • Der Melancholiker weiß zwar wen, aber nicht, was er an dieser Person verloren hat, d.h. ein Teil des Verlustes ist unbewusst
  • Die Selbstvorwürfe sind eigentlich Vorwürfe gegen den Anderen, die aber gegen das eigene Ich gewendet werden
  • Unterscheidung zwischen
    o Trauer = Die Welt ist arm und leer
    o Melancholie = Ich bin arm und leer
  • Unterscheidung zwischen Trauerreaktion und Depression
    o Depression = gescheiterte Verarbeitung von negativen bzw. ambivalenten Beziehungserfahrungen, die verbunden ist mit einem Rückzug aus der Welt, mit Minderung des Selbstwertgefühls und mit der Wendung aggressiver Impulse gegen das Selbst
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123
Q

Was sind moderne psychodynamische Erklärungsmodelle der Depression?

A
  • Zentrale Rolle von Verlust-, Verunsicherungs- oder Enttäuschungserlebnissen im Verlauf der Kindheit ist empirisch fundiert
  • Unsichere Bindungserfahrungen durch Deprivation und Traumatisierung
  • Unsicheres Selbstwertgefühl
  • Entstehung eines depressiven Grundkonflikts
  • Einschränkung in der Mentalisierungsfähigkeit als Ausdruck beeinträchtigter früher Interaktionen als weiterer Risikofaktor
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124
Q

Erkläre das psychodynamische Modell der depressiven Disposition (Gumz & Hörz-Sagstetter, 2018)

A
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125
Q

Unterscheide zwischen verstrickter und vermeidender Verarbeitung

A
  • Verstrickte Verarbeitung
    o Hohe Selbstanforderung
    o Ambivalenz
    o Selbstentwertung
    o Pseudoaltruismus
  • Vermeidende Verarbeitung
    o Hohe Selbstanforderung
    o Kränkbarkeit
    o Entwertung anderer
  • Wichtig: in der Realität gibt es Mischformen, es ist nicht immer so trennscharf
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126
Q

Was versteht man unter einem depressiven Zusammenbruch?

A
  • = Gegenregulation auf das Versagen der bisherigen Konfliktbewältigung zu verstehen
  • = regressive Bewegung auf eine Art Schutzreaktion, die dazu dient, in einer Situation von Hilflosigkeit angesichts unlösbarer innerer Konflikte, die Bindung an eine Schutz gewährende Instanz (innerlich oder äußerlich) zu gewährleisten
  • Alle Situationen, die mit Angst, Schuld oder Scham einhergehen, können zur Depression führen, wenn das basale Sicherheitsgefühl und die Handlungsfähigkeit der Betroffenen nachhaltig genug beeinträchtigt werden
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127
Q

Welche Arten von psychodynamischen Therapien der Depression gibt es?

A
  • Viele Konzepte und Interventionsstrategien in der psychoanalytisch-psychodynamischen Tradition
  • Viele verschiedene intrapsychische, interaktionelle und auch soziale Vorläufer der Depression machen unterchiedliche therapeutische Schwerpunkte notwendig
  • Therapeutische Begleitung akut depressiver Patienten
  • Psychodynamische Konzepte zu persönlichkeitsbezogenen Faktoren, die im Zusammenhang mit depressiver Vulnerabilität stehen
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128
Q

Was ist das Ziel psychodynamischer Therapien der Depression?

A
  • Verbesserung des depressiven Erlebens durch Arbeit an Beziehungs- und Persönlichkeitsaspekten
  • Integration akuttherapeutischer Vorgehensweisen und Aufdeckung (unbewusster) interpersoneller und intrapsychischer Prozesse
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129
Q

Was sind allgemeine Prinzipien für Transdiagnostische Ansätze?

A
  • Behandlung im Sitzen
  • Begrenzung der Regression
  • Aktive Haltung des Therapeuten
  • Betonung des Durcharbeitens
  • Supportiv bis deutend abhängig vom Patienten
  • Fokus auf maladaptive interpersonelle Verhaltensmuster des Pat. außerhalb der Therapie
  • Für ambulante Versorgung
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130
Q

Aus welchen 7 Behandlungsmodulen besteht die Therapie depressiver Störungen?

A
  1. Sozialisationsinterview
  2. Motivation
  3. Psychoedukation
  4. Supportive bis deutende Interventionen
  5. Kulturelle Aspekte
  6. Therapieende
  7. Rückfallprävention

➔ Evtl. zukünftig: Mentalisierung, Non-responder, komorbide PS…

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131
Q

Was ist das Sozialisationsinterview (Modul 1 der Therapie depressiver Störungen)?

A
  • Ziel: Patient mit den Prinzipien des Behandlungsansatzes vertraut machen
  • „Paktgespräch“/ „Sozialisationsinterview“ beinhaltet die folgenden Elemente:
  • Information über depressive Störungen und die geplante Behandlung
  • Behandlungsprozess transparent machen
  • aktive Rolle des Patienten betonen
  • Zweifel über die Nützlichkeit der Behandlung ansprechen und zur Erwartung motivieren, dass Veränderung möglich ist
  • praktische Vereinbarungen für die Behandlung treffe, z.B. Dauer der Behandlung und der Sitzungen, Urlaub, abgesagter bzw. ausgefallener Sitzungen
  • Ermöglicht erste Orientierung hinsichtlich der Erkrankung und des bevorstehenden Prozesses und bezieht Patienten in die Planung ein
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132
Q

Was ist mit Motivation (Modul 2 der Therapie depressiver Störungen) gemeint?

A
  • Ansprechen der Behandlungsmotivation und das Setzen von Behandlungszielen als wichtige Voraussetzungen für den Erfolg der Behandlung
  • Betonung auf Ambivalenz des Patienten und Widerstand gegenüber Veränderungen
  • Techniken zur Arbeit am Widerstand und Verständnis des Widerstands
    o Einnehmen einer empathischen Position
    o Konfrontation
    o Klarifikation und Interpretation der Ambivalenz zwischen Wunsch nach Veränderung und dem Wunsch alles möge so bleiben wie es ist
  • Behandlungsziele und konkrete Veränderungen besprechen
  • Motivation Einsicht über Hintergründe der Symptome zu erlangen
  • Zielsetzung als Bremse für Regression
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133
Q

Was ist mit Psychoedukation (Modul 3 der Therapie depressiver Störungen) gemeint?

A
  • Basierend auf Ansätzen aus der Psychoedukaion nach Connolly Gibbons et al. (2012)
  • Hauptziel: Patienten zu aktiven Teilnehmern der Therapie werden zu lassen
  • z.B. durch Antizipation rechtlicher, medizinischer oder familiärer Krisen
  • Therapeuten kann Informationen geben, um Krisen abzumildern oder eine Zuspitzung von Lebenskrisen zu vermeiden
  • Nach Stabilisierung der Verhältnisse: Beziehungsmuster, die mit der Krise in Zusammenhang standen, bearbeiten
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134
Q

Was ist mit supportiven Interventionen (Modul 4 der Therapie depressiver Störungen) gemeint?

A
  • Ziel: das Herstellen einer guten therapeutischen Beziehung und weitere supportive Interventionen
  • Gute therapeutische Beziehung korreliert signifikant mit positiven Therapieergebnis
  • Interventionen nach Luborsky (1984) und Crits Christoph et al. (2006), die die Etablierung einer guten therapeutischen Beziehung fördern:
  • • Empathie ausdrücken, Umgangssprache verwenden, den Behandlungsprozess
  • erklären, Behandlungsziele setzen, Patienten bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen, die Motivation für die Behandlung regelmäßig ansprechen, Brüche in der therapeutischen Beziehung innerhalb eines akzeptierenden Klimas beachten und besprechen…
  • Weitere Elemente: Angst reduzieren, beruhigen, Mut machen, Rat geben….
  • Bei Patent: innen mit unsicheren Bindungsrepräsentanzen sichere und unterstützende
  • Beziehung als korrektive emotionale Beziehungserfahrung
  • Generell: Einsatz des supportiv- expressiven Kontinuums in Abhängigkeit von vorrangig strukturellen Defiziten (z.B. Selbstwertgefühlsregulation) oder unbewussten Konflikten
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135
Q

Beschreibe das Expressiv-Supportive Kontinuum

A
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136
Q

Was ist mit deutender Intervention (Modul 5 der Therapie depressiver Störungen) gemeint?

A
  • den zugrunde liegenden Konflikt identifizieren und durcharbeiten: Wünsche, Objektbeziehungen und Abwehr
  • Grundannahme, dass Depression mit ungelösten Konflikten und/oder Defiziten in Ich-Funkionen einhergeht
  • Luborskys zentrale Beziehungskonfliktthema (ZBKT)
  • „Konfliktdreieck“, von Malan (mit dem ZBKT Ansatz von Luborsky kompatibel)
  • Konzept des interpersonell affektiven Fokus (IPAF; Lemma et al. 2006)
  • Vorgehen nach der OPD-Beziehungsachse: implizite Wünsche und Impulse, komplexe Interaktion mit Erfassung der Gegenübertragung
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137
Q

Was ist mit Offenheit für kulturelle Unterschiede (Modul 6 der Therapie depressiver Störungen) gemeint?

A
  • Gibbons et al. (2012) haben eine explizite kulturelle Komponente in ihren Behandlungsansatz der Depression aufgenommen
  • Die Autoren diskutieren 4 Aspekte, die Therapeuten dabei helfen können, die Rolle der jeweiligen Kultur, aus der ein Patient stammt, innerhalb des therapeutischen Prozesses aufzugreifen:
  1. Sich des eigenen und des kulturellen Hintergrunds des Patienten bewusst sein
  2. Selbst (etwas) vertraut mit dem kulturellen Hintergrund des Patienten machen
  3. Bestehende kulturelle Unterschiede anerkennen und explorieren und
  4. Zwischen dem unterscheiden, was im ethnokulturellen Kontext des Patienten als normal vs. Als beeinträchtig gilt
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138
Q

Was ist das Therapieende und die Rückfallprävention (Modul 7 der Therapie depressiver Störungen)?

A
  • Der Therapeut erinnert den Patienten an das Therapieende
  • Genügend Raum, um Revue passieren zu lassen, was gemeinsam und welcher Weg zurückgelegt wurde
  • bei Rückkehr depressiver Symptome, mglw. Reaktivierung des zentralen Konflikts: 1) durch den antizipierten Verlust des Therapeuten und 2) durch die Erwartung, dass die Wünsche, die in dem zentralen Konflikt zum Ausdruck kommen, nicht erfüllt werden
  • Befürchtung gewonnene Fortschritte ohne die kontinuierliche Anwesenheit des Therapeuten wieder zu verlieren
  • die letzten 3 Sitzungen als sogenannte Booster Sessions („Auffrischungssitzungen“) in 14- tägigen Intervallen
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139
Q

Was versteht man unter dem zentralen Beziehungskonfliktthema (ZBKT) von Luborsky (1988)

A

Identifiziert aus den vom Patienten genannten Beziehungsepisoden drei Komponenten

  1. Wünsche, Bedürfnisse und Absichten des Patienten gegenüber einer anderen Person („Ich möchte mich im Vergleich mit anderen Menschen, besonders Männern, gleichwertig fühlen“)
  2. Die Reaktion der anderen Person (Reaktion des Objekts: Andere Menschen setzen mich herab und lassen mich spüren, dass ich unterlegen bin)
  3. Reaktion des Patienten darauf (Reaktion des Selbst: Ich werde depressiv)
  • Vorrangig im wissenschaftlichen Kontext verwendet
  • Nachteil: Erstellung von Verbatimprotokollen notwendig
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140
Q

Welche verschiedenen Modelle gibt es zur Entstehung von Persönlichkeitsstörungen?

A
  • Dimensionale Strukturmodelle
    o Basale psychische Funktionen fehlen
    o Keine Verfügbarkeit „psychischen Handwerkszeugs“
  • Repetitive Beziehungsmuster
    o Psychische Repräsentanzen signifikanter Beziehungserfahrungen
  • Charaktertypologie
    o Oral, anal, phallisch (Freud, Fenichel)
    o Vs. Depressiver, zwanghafter Modus der Konfliktverarbeitung (Mentzos)
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141
Q

Was verstand Freud unter Charakterzügen und Charakter? Wie entwickeln sich Lebensthemen?

A
  • Charakterzüge als unveränderte Fortsetzungen der ursprünglichen Triebe, Sublimierungen derselben oder Reaktionsbildungen gegen sie
  • Verschiedene Lebensabschnitte in denen Menschen mit der Entwicklung spezifischer Fähigkeiten und deren sozialverträglicher Durchsetzung konfrontiert sind
  • Erfahrungen: Verstärkungen und Bestrafungen -> Entwicklung von Lebensthemen und individuellen Umgangsweisen damit -> Charakter
  • Je nachdem entwickeln wir verschiedene Bewältigungsmechanismen
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142
Q

Was sind Charaktertypologien? Nenne Beispiele

A
  • Je nachdem, welcher Charakter vorliegt, ist ein bestimmtes Lebensthema dominant
  • Lebensthemen = vulnerable Themen
    o Narzisstisch: Bestärkung im Selbstwert
    o Oral: Versorgung in Beziehungen
    o Anal: wirkmächtig und bestimmend erleben
    o Histrionisch: im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
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143
Q

Was sind gering integrierte Lebensthemen und ihre Folgen?

A
  • Kontraphobische Reaktionsbildung: Ich brauche nichts und helfe allen anderen
  • Regressive Verstärkung des Motivs im Leben: Ich komme allein. Nicht zurecht
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144
Q

Inwiefern ist die OPD ein Modell von Persönlichkeitskonstituierung?

A
  • Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) als moderne Varianten der Modelle von Persönlichkeitsstörungen
  • Aktiver vs. Passiver Konfliktverarbeitungs- bzw. Lösungsmodus
    o z.B. Versorgung vs. Autarkie = basaler Wunsch nach Versorgung vs. Basaler Wunsch autark zu sein
  • unbewusste innerseelische Zusammenstöße entgegengerichteter Motivbündel
  • Zeitlich überdauernd
  • Festgelegte Erlebnismuster, die in entsprechenden Situationen immer wieder zu ähnlichen Verhaltensmustern führen (Arbeitskreis OPD, 2006)
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145
Q

Warum sind Lebensthemen zentral für Persönlichkeitsstörungen?

A

Themen durchdringen gesamte Persönlichkeit in hochgradig unflexibler Weise, bestimmten den Umgang mit sich und anderen, stehen im Vordergrund des Charakters.

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146
Q

Was sind Objektrepräsentanzen und Selbstrepräsentanzen?

A
  • ständiges psychisches Vorhandensein, z.B. einer Vorstellung, Idee oder Vorgehensweise (Repräsentation, mentale Repräsentation, Repräsentativitätsheuristik, Gedächtnis)
  • z.B. inneres Objekt meiner Mutter
  • Vorstellung vom eigenen Selbst bzw. als Selbst- und Objektrepräsentanzen, die unbewußte, vorbewußte und bewußte Dimensionen aufweisen, sich auf körperliche und psychische Aspekte beziehen und vor allem in ihrer unbewußten Dimension regelhafte Zusammenhänge beinhalten
  • Entwickeln sich parallel zueinander
  • Werden mit der Zeit komplexer
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147
Q

Welche Faktoren betrachtete Kernberg als relevant für die Entstehung einer Persönlichkeitsstörung?

A
  • Phänomenologische Faktoren
  • Psychodynamische Faktoren
  • Genetische Faktoren
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148
Q

Erkläre das dimensionale Modell der Persönlichkeitsorganisation von Otto F. Kernberg

A
  • Phänomenologische, psychodynamische, und genetische Faktoren (Kernberg, 1993)
  • Verschiedene Persönlichkeitsorganisationsniveaus: Neurotische, Borderline und Psychotische Organisation
  • es werden grundlegende Qualitäten des psychischen Funktionierens (Niveaus) beschrieben
  • Persönlichkeitsstörungen = spezifische Muster der Störung oder Nicht-Verfügbarkeit »psychischen Handwerkszeugs«
  • Diese unterscheiden sich anhand der Bereiche / Funktionen Abwehr, Identität und Realitätsprüfung
    • / - -> wie reif / intakt sind die jeweiligen Funktionen
  • Fokussieren auf basale psychische Funktionen oder Fähigkeiten, deren Reifegrad bzw. Verfügbarkeit die Persönlichkeit konstituiert
  • In Abhängigkeit vom Schweregrad (gering bis extrem) und von Introversion vs. Extraversion können Persönlichkeitsstörungen eingeordnet werden
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149
Q

Erkläre das psychoanalytische Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung

A
  • Strukturelle Voraussetzung zur psychischen Bewältigung problematischer Affektzustände fehlen (mentaler Puffer fehlt)
  • Borderline-Symptome (Sucht, Selbstverletzung, etc.) als Abwehr unerträglicher Angst
  • Frühe reale Angsterfahrungen (z.B. Missbrauchserfahrungen entscheidend)

5 Vorgänge der Angstabwehr (Hoffmann, 2005)
1. Affektlosigkeit
2. Anhedonie
3. Ersetzung durch einen anderen Affekt
4. Agieren
5. Projektion

Abwehr zentriert um unreife oder primitive Mechanismen (Kernberg, 1975)
- Spaltung
- Idealisierung und Entwertung
- Verleugnung und projektive Identifikation

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150
Q

Welche 5 Vorgänge der Angstabwehr werden im psychoanalytischen Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung unterschieden?

A
  1. Affektlosigkeit
  2. Anhedonie
  3. Ersetzung durch einen anderen Affekt
  4. Agieren
  5. Projektion
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151
Q

Was bedeutet Affektabwehr im psychoanalytischen Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung

A
  • durch Herstellung von Affektlosigkeit oder Ersetzung von Angst durch Wut (Hoffmann, 2000a)
  • zur Regulation überwältigender Affektzustände
  • als starkes Agieren aufgrund eingeschränkter Fähigkeit zur Mentalisierung (Fonagy et al., 2004; Dammann, 2007)
  • ausgelöst durch unerträgliche Affektzustände in Beziehungskonstellationen (Clarkin, 2001)
  • Reaktivierung von früheren Teilobjektbeziehungsdyaden
  • Aufrechterhaltung primitiver innerer Selbst-Objekt-Bilder durch Abwehrmechanismen (Spaltung) und projektive Identifizierung und Reinszenierung in der Außenwelt
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152
Q

Was versteht man unter Objektbeziehungen?

A

Objektbeziehungen sind Repräsentanzen von sich und anderen, die über einen spezifischen Affekt miteinander verbunden sind und beim Betreffenden die Wahrnehmung der äußeren Realität beeinflussen.

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153
Q

Beschreibe die Beziehung zwischen inneren Selbst-Objekt-Dyaden und gegenwärtigen Selbst-Objekt Dyaden

A
  • Objektbeziehungen = Objektbeziehungen sind Repräsentanzen von sich und anderen, die über einen spezifischen Affekt miteinander verbunden sind und beim Betreffenden die Wahrnehmung der äußeren Realität beeinflussen.
  • Aktivierte innere Selbst-Objekt-Dyade bestimmt Wahrnehmung im Hier-und-Jetzt vs. Reale Erfahrungen im Hier-und-Jetz aktivieren innere affektgeladene S-O-Dyaden
  • Also in der Gegenwart können innere Selbst-Objekt-Dyaden reaktiviert werden
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154
Q

Welche Rolle spielen Selbst-Objekt-Dyaden im psychoanalytischen Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung?

A
  • Bei gesunden Patienten sollten Selbstrepräsentanzen und Objektrepräsentanzen komplex, differenziert und miteinander verbunden sein (z.B. ich habe eine liebevolle Mutter, die manchmal wütend werden kann)
  • Bei Borderline-Patienten:
    o Dissoziierte, affektgeladene innere S-O-Dyaden
    o führt zu chaotischem Erleben und Identitätsdiffusion
    o Starre S-O-Dyaden erlauben keine Anpassung an Realität
    o Eine Dyade wehrt andere Dyade ab
    o Paradox: primitive Abwehr erzeugt heftige Affekte und Abwehr hilft diese zu bewältigen
    o Repräsentanzen bei BPS Patienten sind besonders eindimensional, rigide, unverbunden, Bilder des Selbst & Anderer
    o Affektmodulation oder Anpassung an Komplexitäten realer Personen und Situationen schwierig
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155
Q

Welches Therapieziel leitet sich aus dem psychoanalytischen Modell der Borderline-Persönlichkeitsstörung ab?

A
  • Ziel: Von abgespaltenen S-O-Dyaden zu integrierten Repräsentanzen
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156
Q

Gib ein Beispiel für eine innere Welt eines Borderline-Patienten mit verschiedenen S-O-Dyaden

A
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157
Q

Welche Gefahr bergen „gut laufende“ / „positive“ Beziehungen für Borderline-Patienten?

A
  • Durch S-O-Dyade: Kindlich-abhängig (Selbst) -> Liebe (Affekt) -> Ideal-versorgend (Objekt)
  • Verschmelzung
  • Abhängigkeit
  • Identitätsverlust
  • Triggern frühe enge Beziehungen traumatischer Erfahrungen

Vs.

  • S-O-Dyade: Stark kontrollierend (Selbst) -> Wut (Affekt) -> schwach, sklavenähnlich (Objekt)
  • Negative Hass Dyade „sicherer“
  • Befreiung von Identitätsdiffusion

➔ Extremes Auf und Ab in Beziehungen

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158
Q

Warum hat es für Borderline-Patienten etwas Bedrohliches, wenn jemand „gut“ zu ihnen ist? Was hat dies zur Folge?

A
  • Scheinbare „Erfüllung“ des Bindungsmotivs durch intensive Nähe- / Verschmelzungserlebnisse (z.B. Sexualität, Beziehung zum Therapeuten)
  • Verstärkt jedoch Kontrollverlust, Identitätsdiffusion, Regression und Aktivierung traumabezogener Repräsentanzen und Affekte (Angst vor Verlassenwerden, etc.)
  • Führt zu Abwendung durch Sozialpartner, was eine erneute Aktivierung von Kernrepräsentanzen und Affekten führt (Angst vor Verlassenwerden, ich hatte recht, etc.)

Folge:
- Als Therapeut den Patienten nicht zu nahekommen
- Sonst evtl. Aggressivität, Therapieabbruch, etc.

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159
Q

Welche psychoanalytisch fundierten Verfahren zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen gibt es?

A
  1. Psychoanalytische Behandlung von Borderline-Störung
  2. Intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie (IS-TDP)
  3. Übertragungsfokussierte Psychodynamische Psychotherapie (TFP)
  4. Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)
  5. Strukturbezogene Psychotherapie
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160
Q

Was sind die zentralen Veränderungsmechanismen in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie? (TFP)

A
  • Mentalisierungsfähigkeit
  • Bindungsstil
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161
Q

Worauf fußt die Übertragungsfokussierten Psychotherapie? (TFP)

A
  • Kernbergs Objektbeziehungstheorie:

o Frühe Spaltungsprozesse konnten nicht zu integrierten psychischen Repräsentationen werden

o fragmentierte Selbst-Objekt- Dyaden

o Idealisierung und Entwertung

o rapide Wechsel in affektiven

o unintegrierte Aggression

o Identitätsdiffusion

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162
Q

Beschreibe das strukturelle Interview nach Kernberg

A

o Zirkulär angelegte Exploration

o Symptomebene

o Interaktionelle Ebene

o Innere Welt des Patienten

o Technisch neutrale Haltung

o Unzensierte, spontane Äußerungen

o Nonverbale Kommunikation: Mimik,

o Gestik, Gegenübertragung

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163
Q

Wann ist eine Übertragungsfokussierten Psychotherapie indiziert? (TFP)

A

! Allgemein für alle Formen schwerer Persönlichkeitsstörungen

  • Borderline Persönlichkeitsorganisation, Identitätsdiffusion, regelmäßige Probleme und
  • Scheitern im beruflichen Kontext, wiederkehrende Schwierigkeiten in bedeutsamen
  • sozialen Beziehungen
  • Borderline, histrionische, paranoide, schizoide und narzisstische PS
  • Komplikationen: Alkoholismus, Drogenkonsum, Medikamentenabhängigkeit, schwere
  • Essstörungen, antisoziale Züge, schwere Hypochondrie, chronische Ängste, Depressionen, somatoforme, dissoziative Symptome…
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164
Q

Was sind Kontraindikationen für die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP)?

A
  • Stabile Antisoziale PS
  • Patienten mit schweren antisozialen Zügen
  • Ausgeprägter Sekundärer Krankheitsgewinn
  • Habituell selbstverletzendes Verhalten
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165
Q

Aus welchen Phasen besteht die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) ?

A
  1. Frühe Phase
    a. Sicherung Behandlungsrahmen: Therapievertrag
    b. Fokus destruktives, selbstverletzendes Verhalten
    c. Verantwortung des Patienten
  2. Mittlere Phase
    a. Affekte und Impulse offen benennen
    b. Intensivere, emotionale Ladung der Behandlungsstunden
    c. Widersprüchliche Erlebensmuster
  3. Ziel
    a. Integration innerer Gegensätze
    b. Entwicklung schlüssigeres Selbstbild

➔ Therapiephasen orientieren sich am Fortschritt des Patienten

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166
Q

Was sind strategische Prinzipien der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) ?

A
  • Definieren der dominanten Objektbeziehungen
  • Beobachten und Deuten der Rollenwechsel des Patienten
  • Beobachten und Deuten der Zusammenhänge zwischen sich gegenseitig abwehrenden Objektbeziehungsdyaden
  • Integrieren der abgespaltenen Teil-Objekte

Haltung der technischen Neutralität:
- Verwirrung der inneren Welt des Patienten ertragen
- Nach den dahinterliegenden dominanten und widersprüchlichen Objektbeziehungen fahnden

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167
Q

Welche Kritik könnte an der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) vorgenommen werden?

A
  • Keine empirischen Daten über unerwünschte Therapieeffekte vorliegend
  • Kritik an vermeintlich zu starker kognitiver Ausrichtung der TFP mit zu hohem
  • Anspruch an intellektuelle Fähigkeiten der Patient:innen
  • Missverständnis der Deutung als rein kognitiver, intellektueller Prozess
  • Deutung soll als ein emotional-kognitives Geschehen in einen Erlebenskontext im Hier und Jetzt der therapeutischen Beziehung eingebettet sein (Doering, 2016)
  • Unklar inwiefern ungünstige Therapieverläufe und höhere Drop-out-Raten einer Vernachlässigung affektiver Erfahrungsmöglichkeiten geschuldet sind
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168
Q

Was sind Patienteninformationen in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP)?

A

Die TFP ist eine spezielle Methode der psychodynamischen Psychotherapie, die speziell für P. mit PS angewendet wird. Die TFP geht davon aus, dass sich kindliche Beziehungserfahrungen tief einprägen und bis ins Erwachsenenalter unsere Beziehungen zu anderen Menschen meist unbewusst beeinflussen. Wir sprechen dann von Übertragungen, die sich in der Behandlung in der Beziehung zur T. abbilden. Menschen die später eine PS entwickeln, verfügen über sehr negative verinnerlichte kindliche Beziehungserfahrungen, die dann z.B. in Form von hohem Misstrauen, großer Angst, Neigung zu Entwertungen etc. auch in die therapeutische Beziehung einfließen.

Mithilfe der Resonanz der T. auf dieses Geschehen, der sog. Gegenübertragung, wird es im Behandlungsprozess möglich, die unbewussten und z.T. sehr widersprüchlichen inneren Niederschläge der frühen Erfahrungen bewusst zu machen und miteinander in Verbindung zu bringen. Durch dieses interaktive bewusste Verständnis der therapeutischen Beziehung wird erreicht, dass positive und negative Einstellungen und Gefühle sich selbst und anderen gegenüber dann nicht mehr in ein Entweder-oder gespalten werden müssen, sondern i.S. eines Sowohl-als-auch nebeneinander bestehen können.

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169
Q

Was ist die Strukturbezogene Psychotherapie (SP) ganz allgemein?

A
  • Die SP ist eine manualisierte psychodynamische Therapie zur Behandlung von strukturellen Störungen (Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Angsstörungen)
  • Geprägt von der neopsychoanalytischen Berliner Schule: Betonung des Intentionalen (weniger unbewusste Triebkonflikte)
  • Bedeutung früher Mutter-Kind-Interaktion mit Affektspiegelung für die strukturelle Entwicklung
  • Eignet sich besonders für Patienten, die Regulationsprobleme haben, in Bezug auf sich selbst (z.B. Gefühle regulieren) oder andere (z.B. Nähe zulassen)
  • Aktive, unterstützende Begleitung des Patienten
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170
Q

Erkläre, was die Strukturbezogene Psychotherapie unter dem Strukturbegriff versteht

A
  • ein ganzheitliches und relativ zeitstabiles Gefüge von psychischen Dispositionen
  • beeinflusst den Verlauf intrapsychischer Prozesse und die Gestaltung intrapersoneller Beziehungen
  • entwickelt sich lebensgeschichtlich
  • beinhaltet die Erfahrungen eines Individuums, die in der Gegenwart wirksam werden
  • alle strukturellen Funktionen bezogen auf die Gesamtpersönlichkeit als „Fähigkeit zu“ gekennzeichnet, handlungsnah operationalisiert und empirisch untersucht werden!
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171
Q

Erkläre das Behandlungs- und Strukturkonzept innerhalb strukturbezogenen Psychotherapie

A
  • Strukturkonzept:
    o Defizite in der psychischen Struktur im Vordergrund, statt unbewusste Konflikte
    o Verfügbarkeit von regulativen Funktionen auf vier verschiedenen Funktionsniveaus: gut, mäßig, gering integrierte psychische Struktur (OPD, 2009)
  • Klärung (spiegelnde Beschreibungen) statt Deutungen
  • Strukturelle Fähigkeiten oder Funktionen, personality functioning im alternativen Modell zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen im DSM-5
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172
Q

Wie kann die OPD-2 in Bezug auf Struktur angewandt werden?

A

Als Interview

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173
Q

Welche Persönlichkeitsfunktionen werden im AMPD unterschieden?

A
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174
Q

Beschreibe den Behandlungsleitfaden der strukturbezogenen Psychotherapie

A
  1. Klare Vereinbarung über Ziele, Inhalte und Vorgehensweisen
  2. Würdigende Rückschau der Lebensgeschichte
  3. Rücksichtsvolle Benennung der strukturellen Defizite und maladaptiven Beziehungsmuster
  4. Konkrete Vereinbarungen zum Umgang mit Krisen
  5. Keine feste Dauer oder Frequenz
  6. Stationäre und ambulante Settings möglich
  7. Auswahl und Anzahl der Behandlungsfoki realistisch an Therapielänge anpassen (Ehrenthal, 2018)
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175
Q

Wie ist die therapeutische Haltung innerhalb der strukturbezogenen Psychotherapie?

A
  • Therapeut als entwicklungsörderndes Gegenüber
  • Keine Deutungshoheit
  • Übernahme von Hilfs-Ich-Funktion zur Stabilisierung und Problembewältigung (also: Ich-Funktionen, zu denen Patient nicht in der Lage ist, werden vom Therapeuten übernommen. Dadurch soll „nachgelernt“ werden, um die Struktur aufzubauen)
  • Förderung struktureller Funktionen und ggf. Bearbeitung von Konflikten folgt später
  • Therapeutin mit Ersatzeltern- oder Mentoren-Figur-Funktion: lässt sich nicht entmutigen, ist nicht allzu kränkbar, kann positive Seiten am Patienten entdecken
  • Ziel: veränderter Umgang mit der Störung, Wiederherstellung der Selbstwirksamkeit, Unterstützung in Affektregulation, Wiederaufbau von Beziehungen
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176
Q

Welche Positionen kann der Therapeut in der strukturbezogenen Psychotherapie gegenüber dem Patienten einnehmen?

A
  1. Dem Patienten vorangehen
    Anstehende Entwicklungen, Aufgaben, Schwierigkeiten antizipieren und mitteilen
  2. Sich hinter den Patienten stellen
    Identifizierung, Containing, Erbarmen, Hilfs-Ich, Sorge, Unterstützung
  3. Sich dem Patienten gegenüber stellen
    Spiegelung, Antwort, Alterität, Konfrontation
  4. Sich neben den Patienten stellen
    Geteilte Aufmerksamkeit für die Situation des Patienten
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177
Q

Beschreibe spezifische Interventionen der strukturbezogenen Psychotherapie. Gib ein Beispiel.

A

➔ Regression begrenzend und Strukturbildende Funktion
➔ Es wird nicht gedeutet
➔ Eher klärende und strukturierende Fragen als praktische Übungen

Konzeptualisierung des Veränderungsprozesses sequenziell für den jeweiligen Fokus (Rudolf et al. 2000)
1. Dysfunktionale Muster erkennen
2. Als Emotionale Antwort begreifen, Funktionalität erkennen
3. Akzeptanz vor dem Hintergrund eigener Biographie
4. Abwägung von Vor- und Nachteilen
5. Verantwortungsübernahme
6. Alternativen ausprobieren

  • Anregungen zur Narration in Worten / Bildern
  • Klärende Fragen
  • Einladung zur Selbstreflexion
  • Antwortende Mitteilungen bzgl. Des emotionalen Erlebens des Therapeuten
  • Spiegelnde Äußerungen: Wie erlebt die Therapeutin den Patienten?
  • Strukturierende Interventionen: Aktive Unterstützung
  • Aufzeigende und hypothesengeleitete Interventionen: Zusammenhänge, Widersprüche anhand von Fremdbeispielen
  • Therapeut als Chronist für die Erfahrungen des Patienten

Beispiel:

  1. Wenn ich mich alleine fühle, fühle ich mich depressiv
  2. Groll gegen Andere
  3. Gefühle ausweichen + Rache -> Speedkonsum
  4. Verliere Blick für mein Kind.
  5. Alternative: Andere Form von Selbstfürsorge?
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178
Q

Wie funktioniert Konzeptualisierung des Veränderungsprozesses sequenziell für den jeweiligen Fokus nach Rudolf et al. 2000 in der strukturbezogenen Psychotherapie?

A
  1. Dysfunktionale Muster erkennen
  2. Als Emotionale Antwort begreifen, Funktionalität erkennen
  3. Akzeptanz vor dem Hintergrund eigener Biographie
  4. Abwägung von Vor- und Nachteilen
  5. Verantwortungsübernahme
  6. Alternativen ausprobieren
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179
Q

Welche Folgen kann langes Schweigen für strukturschwache Patienten haben?

A
  • In der Regel eher kontraproduktiv, da es destabilisierenden Charakter hat
  • Stunde und Gespräch ist nicht mehr strukturiert
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180
Q

Was versteht man unter „Mentalisierung“?

A
  • Sich selbst von außen und von innen sehen
  • Wir mentalisieren, wenn wir neugierig und offen sind und überlegen, was in uns und anderen vorgeht und warum wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten
  • Eine gute Beziehung zu unserem Kind, Partner, Freunden, … benötigt Mentalisierung
  • Fähigkeit, sich innerpsychische (mentale) Zustände in sich selbst und in anderen Menschen vorzustellen
  • Das Selbst und der Andere werden als intentionale Wesen aufgefasst
  • Verhalten basiert auf Gründen im Sinne psychischer Befindlichkeiten
  • Entwicklungspsychologisch erworbene Fähigkeit
  • Schlüsselfunktion psychischer Gesundheit, sicherer Bindung und psychotherapeutischer Veränderung
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181
Q

Welche Mentalisierungsdimensionen gibt es?

A
  • Denke ich eher über mich oder über andere nach (Empathie vs. Achtsamkeit)?
  • Gutes Mentalisieren meint die Fähigkeit, je nach Situation gut zwischen den verschiedenen Dimensionen hin und her wechseln zu können
  • Die Pole schließen sich also nicht innerhalb eines Individuums aus, nur innerhalb eines einzelnen Mentalisierungsprozesses / - gedankens
  • Borderline-Patienten sind bspw. Sehr affektbewusst
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182
Q

Wo ist die Abgrenzung von Theory of Mind zu Mentalisierung?

A
  • Es gibt verschiedene Dimensionen der Mentalisierung
  • Theory of Mind ist ein Teilaspekt von Mentalisierung
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183
Q

Erkläre das Kognitionspsychologische Schaltpunktmodell

A
  • Beschreibt grundsätzlich, wann unsere Mentalisierungsfähigkeit aussetzt
  • bei steigendem emotionalen Erregungsniveau schalten kontrollierte und explizite Prozesse im präfrontalen Kortex in automatische und implizite Prozesse im posterioren Kortex und in subkortikale Areale (Mayes, 2006) um
  • Am Umschaltpunkt findet Deaktivierung der expliziten Mentalisierung (Nolte et al., 2013) und Aktivierung evolutionär früherer Schutzfunktionen nämlich Kampf-, Flucht- oder Einfrierreaktionen statt (Fonagy & Luyten 2009b)
  • Wenn Patienten in eine Krise geraten, befinden sie sich häufig in diesem Autopiloten und dysfunktionales Verhalten entsteht
    Wichtig ist dann: Erkennung des Schaltpunkts und Bearbeitung des Auslösers

.
➔ Aktivierung prämentalisierender Modi

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184
Q

Wie entwickelt sich die Fähigkeit zur Mentalisierung grundsätzlich?

A
  • Gelingen der frühen Affektregulation zwischen Fürsorgeperson und Säugling
  • Moderation des kindlichen Spiels zwischen Als-ob und Realität -> Integration in den mentalisierenden Denkmodus
  • Siehe Theorie des sozialen Biofeedbacks
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185
Q

Erkläre die Theorie des sozialen Biofeedbacks zur Entstehung von Mentalisierungsfähigkeit von Gergely&Watson

A
  • Gelingende frühe Affektspiegelung
  • Säugling ist sich Affekten nicht bewusst (kein psychisches Selbst) und erlebt Emotionen körpernah
  • Vorsprachliche Kommunikation mit Fürsorgeperson durch Mimik und Lautäußerungen
  • Angemessene Reaktion auf negative Affekte des Säuglings durch markierte und kongruente Spiegelung des negativen Affektes
  • Angeborener Kontingenz-Erkennungs-Mechanismus ermöglicht Lernen über eigene innere Vorgänge und Beruhigung
  • Entstehung einer kognitiven Repräsentation eigener körpernaher Affektzustände: Vorläufer der Mentalisierung (Affektbewusstsein) und Grundlage für intrapsychische Affektregulation
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186
Q

Erkläre den Unterschied zwischen markierter und kongruenter Spiegelung?

A
  • Markiert: „Es ist dein Affekt“
  • Gespiegelt: Affekt muss passend sein
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187
Q

Was versteht man unter epistemischen Vertrauen?

A

Bewusste innere Bereitschaft des Individuums von einer anderen Person gesendete Signale und Information als vertrauenswürdig, generalisierbar und relevant für sich selbst einzustufen (Wilson & Sperber, 2012)

  • Fähigkeit, die wir in jungen Bindungsbeziehungen aufbbauen
  • Ostensive Hinweisreize (Augenkontakt, Stimmlage…) sind Kennzeichen von ET
  • Bereitschaft des Säuglings präsentierte Informationen zu integrieren -> fördert Mentalisierungsfähigkeit
  • Unsichere oder seorganisierte Bindung gehen mit epistemischen Misstrauen einher (erschwert soziales Lernen)
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188
Q

Welche Rolle spielen sichere Bindungen in der Mentalisierungsfähigkeit?

A
  • Sichere Bindung als optimale Bedingung für Entwicklung von Mentalisierungsfähigkeit
  • Prompte, feinfühlige Regulation von negativen Affekten
  • Optimaler Trainingsrahmen, um mentale Befindlichkeiten zu erkunden
  • Unsichere Bindungsrepräsentanzen gehen einher mit Unter- oder Überregulierung negativer Affekte -> Erkundung der (affektiven) mentalen Welt eingeschränkt
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189
Q

Was versteht man unter Prämentalisierenden Modi?

A
  • Gehen der Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit im Kleinkindalter voraus
  • Unreife Form mentaler Verarbeitungsprozesse
  • Treten bei Patienten mit BPS im Sinne einer das psychische Selbst schützenden Funktion regelmäßig auch im Erwachsenenalter auf
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190
Q

Welche Prämentalisierenden Modi werden unterschieden? Wann setzen diese ca. ein?

A
  • Teleologischer Modus
  • Äquivalenzmodus (Pseudometalisierung)
  • Als-ob-Modus
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191
Q

Was versteht man unter dem teleologischen Modus?

A

Teleologischer Modus (Dinge müssen passieren, Es muss Handlung geben, es muss eine konkrete Ursache geben)

o Überbetonung der äußeren Welt
o Ist entwicklungspsychologisch der früheste, dem Mentalisieren vorausgehen psychische Zustand
o Die Umwelt muss „funktionieren“, um innere Spannungszustände zu mildern
o Nur real befriedigte Handlungen oder körperliche Eingriffe können mentales Erleben beeinflussen
o „Ich brauche einen richtigen Ratschlag, ich muss etwas dagegen tun“
o „Wahrscheinlich habe ich einen Virus eingefangen und fühle mich deswegen so erschöpft“
o „Wenn es mir schlecht geht, muss ich mich schneiden, nur dann geht es mir besser“
o „Wenn ich ein Problem habe, dann schlage ich zu. Das hilft immer“

➔ Ein Säugling kann seinen diffusen körperlich-affektiven Notzustand (z.B. Hunger, Unruhe) (noch) nicht mentalisieren und benötigt direkte Beruhigung durch eine reale Handlung des Stillens durch die Mutter
➔ Ein Patient mit BPS wertet die Ablehnung eines Zusatztermins als Beweis, dass der Therapeut ihn hasst
➔ Es braucht Regulation im Außen, sonst kann innerlich nicht reguliert werden
➔ Z.B. Selbstverletzendes / Fremdverletzendes Verhalten

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192
Q

Was versteht man unter dem Äquivalenz-Modus?

A
  • Überbetonung der inneren Welt
  • Psyche-Welt-Isomorphismus: Innere Welt und äußere Realität werden als identisch erlebt (kein Unterschied zwischen Schein und Sein)
  • Erschreckende innere Bilder bekommen Realitätscharakter
  • Subjektive psychische Erfahrung wird als schrecklich erlebt; Panikanfälle, Albträume, Flashbacks
  • Intoleranz gegenüber alternativen Perspektiven „Ich weiß, wie es ist; keiner kann mit etwas erzählen!“
  • Selbstbezogenen negative Kognitionen wirken real, Minderwertigkeitsgefühle sind mindere Wert
  • „Ich bin nutzlos. Ich weiß, dass du mich bemitleidest“
  • „Wir haben uns wieder entfremdet, so ist mein Leben“
  • „Ich bin immer diejenige, die Schuld ist“
  • „Immer wenn ich nach Hamburg fahre, regnet es dort“
  • Ein Kleinkind sieht nachts allein in seinem Zimmer ein Gespenst, welches es ängstigt. Dem Vater gelingt es zunächst nicht, das Kind davon zu überzeugen, dass es sich um einen Vorhang aus weissem Stoff handelt und es Gespenster gar nicht gibt. Erst durch ein einfühlsames und spielerisches Beziehungsangebot, bei dem das subjektive Erleben des Kindes durch gemeinsames Nachschauen etc. ausreichend validiert wird, verliert die ängstigende Fantasie ihren Realitätscharakter und das Kind kann einschlafen.
  • Ein junger Arzt wird in einer unsicheren, stressinduzierten Gruppentherapie mit einer kollektiven projektiven Identifikation konfrontiert, die er nicht mentalisieren kann. Er wähnt sich real angegriffen, so dass er „um sein Leben rennt“ und den Raum fluchtartig verlässt
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193
Q

Was versteht man unter dem Als-Ob-Modus?

A
  • Innere Welt ist von der äußeren Realität entkoppelt
  • Gedanken bilden keine Brücke zwischen Innen und Außen
  • Gefühle von Leere und Bedeutungslosigkeit
  • Endlose Gespräche über Gedanken und Gefühle – ohne dass diese zu Veränderungen führen
  • Gleichzeitiges Bestehen widersprüchlicher Überzeugungen
  • Affekt und Gdanken stimmen häufig nicht überein
  • Ein vierjähriger Junge spielt, er sei ein Prinz in einem großen Königreich, während der Vater im Hintergrund das Abendessen kocht. Beide Welten sind unverbundene Realitäten.
  • Eine Patientin klagt darüber, sich von allen ungerecht behandelt zu fühlen. .Die Therapeutin versucht durch empathische Validierung und explorierendes Hinterfragen das starre Narrativ aufzulockern. Die Patientin wirkt plötzlich abwesend, abgeschottet und reagiert nicht mehr auf Nachfragen. Später sagt sie, dass sie von imperativen Stimmen abgelenkt gewesen sei und den Gesprächsfaden verloren habe.
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194
Q

Mit welchen Erfahrungen werden Mentalisierungsdefizite in Verbindung gebracht?

A

Ontologisch mit dysfunktionalen oder traumatischen frühen Bindungserfahrungen

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195
Q

Erkläre die klinische Theorie „das Fremde Selbst“

A
  • Wiederholte und überwiegende Erfahrung das Fürsorgepersonen von negativen Affekten überwältigt werden und fehlerbehaftetes soziales Feedback geben
    Verinnerlichung von nicht-kongruenten fremden Repräsentationen des Selbst („Ich bin hässlich“), keine Verbindung zum körperlichen Selbst
  • Schwache Mentalisierungsfähigkeit und starke affektive Erregungà Dominanz des Fremden Selbst: keine positiven Selbstanteile mehr verfügbar, mglw. Erleben von Selbstfragmentation (z.B. massiver Selbsthass)
  • Selbst- oder Fremdverletzendes Verhalten als Versuch fremde Selbstanteile zu externalisieren und Selbstkohärenz wiederherzustellen (Taubner et al. 2015)
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196
Q

Wie funktioniert Mentalisierungs-Diagnostik?

A
  • Erfassen der Mentalisierungsdefizite: in unterschiedlichen Kontexten, Beziehungen, variierenden Stresslebels
  • Übergeordnete Ziele und Fragestellungen

a. Was sind die wichtigen Beziehungen und welche Verbindung haben diese zu den zentralen Problemen des Patienten?

b. Wie ist die Qualität der Mentalisierung in diesen Beziehungskontexten?

c. Wann versagt die Mentalisierung?

d. Ist Mentalisieren partiell oder generell eingeschränkt?

e. Welche prämentalisierenden Modi sind vorherrschend (Pseudomentalisieren, konkretes oder teleologisches Verstehen)?

f. Gibt es einen Missbrauch von Mentalisieren im Sinne der Manipulation anderer?

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197
Q

Wie funktioniert der „Reading the mind in the eyes test“?

A
  • Wird genutzt um individuelle Differenzen in sozialer Kognition und Emotionserkennung zu messen
  • Basiert auf der Theory of Mind
  • Bilder der Augenpartie von Schauspielern, die diverse Gefühlszustände darstellen
  • Originaler Test: 25 Fotografien mit jeweils zwei Antwortmöglichkeiten
  • Revision: 36 Fotografien mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten
  • Ein Punkt pro richtig beantwortetem Item -> maximaler Summenwert von 36
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198
Q

Was ist das Grundkonzept der MBT?

A
  1. Epistemisches Vertrauen aufbauen
  2. Mentalisierungsfähigkeit steigern
  3. Soziales Lernen ermöglichen
  4. Mentalisierungsfähigkeit als Wirkfaktor in der Psychotherapie?
  5. Transfer von „Gelerntem“ in den Alltag
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199
Q

In welchem Setting läuft eine MBT ab?

A
  • Bei hoher Selbst- Fremdgefährdung, Substanzmissbrauch, instabilen Wohnverhältnissen und/oder fehlender sozialer Unterstützung:
    a. 5-stündig über 18-24 Monate in einem Tagesklinischen Setting
    b. Alternierend im Einzel- und Gruppensetting
  • Bei stabileren sozialen Verhältnissen und weniger Risiko:
    a. 18-monatiges ambulantes Setting
    b. 2stündig (Einzel- und Gruppentherapie)
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200
Q

Beschreibe den Ablauf einer MBT

A

➔ Es kommt dazu: Fokusformulierung als persönlicher Brief

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201
Q

Welchen Inhalt hat eine Fokusformulierung in der MBT?

A

Ziele
Risikomanagement
Überzeugung vom Selbst
Zentrale aktuelle Probleme in Beziehungskontext gesetzt
Positive Aspekte
Antizipation der sich entfaltenden Behandlung

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202
Q

Wozu werden die Ziele in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A

a. Hilft das Denken von Therapeut/in und Patient/in zu organisieren – jeder sieht verschiedene

b. Gedankenstrukturen

c. Modelliert einen mentalisierenden Ansatz– es wird nicht angenommen, dass der/die Patient/in dies

d. kann (explizit, klar und mit Beispielen)

e. Modelliert Bescheidenheit, was die Natur der Wahrheit angeht

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203
Q

Wozu werden die Risikokomponenten in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A
  • Risikomanagement
    a. Analyse der Risikokomponenten auf eine intentionale Art und Weise
    b. Vermeide Überstimulierung durch die Fokusformulierung
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204
Q

Wozu werden die Überzeugungen vom Selbst in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A

a. Beziehungen von diesen zu spezifischen (variierenden) internen Zuständen
b. Historische Aspekte in Kontext gesetzt

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205
Q

Wozu werden die zentralen aktuellen Probleme in den Beziehungskontext gesetzt in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A

a. Identifikation von Bindungsmustern – was wird aktiviert

b. Hürden, die damit verbunden sind

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206
Q

Wozu werden positive Aspekte in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A

Wann Mentalisierung funktioniert hat und die Situation verbessert hat

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207
Q

Wozu wird die Antizipation der sich entfaltenden Behandlung in einer Fokusformulierung in der MBT festgehalten?

A

Wirkung der individuellen- und Gruppentherapie

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208
Q

Woraus bestehen Krisenpläne in der MBT?

A
  1. Informationen für den Patienten – was kann er machen?
  2. Informationen für Fachpersonal – was können sie machen?
  3. Informationen für andere - inklusive dem, was man. Nicht machen soll
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209
Q

Beschreibe die MBT-Haltung

A
  • konstantes Beobachten welcher Denkmodus liegt vor
    a. teleologisch, psychisch äquivalent, Als-Ob, mentalisieren
  • Beobachten des emotionalem Stressniveaus
    a. optimales Stressniveau halten in dem noch explizit mentalisieren kann
    b. nicht-metallisierender Reflexionen so schnell wie möglich unterbrechen
  • Brüche in der Beziehung reparieren
    a. Beitrag an Missverständnissen und Konflikten der reflektieren
    b. Verantwortung übernehmen
  • Wenn der Therapeut seine eigene Mentalisierung verliert: § Diese als Erstes zurückgewinnen!
  • Missverständnisse und Fehler (z. B. empathische Einbrüche, Konflikte oder Enactments) = optimales Trainingsfeld für eine verbesserte Mentalisierung
  • fehlerfreundliche Haltung!
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210
Q

Beschreibe das Interventionsspektrum einer MBT

A
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211
Q

Welche Psychotherapieverfahren und Methoden sind derzeit in DE wissenschaftliche annerkannt?

A

• Folgende Behandlungsformen sind anerkannte Psychotherapieverfahren im Sinne dieser Richtlinie

• Ihnen liegt ein umfassendes Theoriesystem der Krankheitsentstehung zugrunde, und ihre spezifischen Behandlungsmethoden sin in ihrer therapeutischen Wirksamkeit belegt:

  1. Psychoanalytisch begründete Verfahren
  2. Verhaltenstherapie
  3. Systemische Therapie
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212
Q

Was ist Übertragung und Gegenübertragung?

A

die in aktuellen Beziehungen, auch in der therapeutischen Beziehung unbewusst wirksam werden und unser Handeln beeinflussen und die sich als Widerstand manifestieren, z.B. Schuld die schwer erträglich ist, wird abgewehrt und dem Anderen zugeschoben

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213
Q

Welche Punkte umfasst ein Erstgespräch?

A

• Erfassung der Symptomatik in ihrer subjektiven Bedeutung und ihren Auswirkungen

• Identifikation der symptomauslösenden Situation

• biografische Anamnese

• Erfassung der zentralen Beziehungsgestaltung/Objektbeziehungen

• Wahrnehmung des Selbstbildes

• Einschätzung der Ressourcen

• Einschätzung des Strukturniveaus, der Konflikte und der Abwehrorganisation

• Formulierung der Psychodynamik

-> Hypothesencharakter aller Einschätzungen beachten

-> fortgesetzte adaptive Überprüfung der initialen Einschätzung im Therapieprozess

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214
Q

Wozu dient das OPD?

A

Verfahren initialer Disgnostik

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215
Q

Wofür steht OPD?

A

Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik

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216
Q

Was sind szenische Informationen und welches Gewicht haben Sie in der Therapie?

A
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217
Q

Was beeinflusst die Szene innerhalb der aktuellen Behandlung / Interaktion?

A
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218
Q

Welche Informationen sollten zur Krankheitsanamnese im Erstgespräch erfragt werden?

A

• Erhebung früherer und aktueller psychischer und somatischer Erkrankungen

Aktuelle Erkrankung:
• Chronologische Entwicklung der Symptomatik
• Bisherige Behandlungsversuche
• Therapiemotivation
• Erwartungen an die Behandlung
• Mögliche Komplikationen: Suizidalität, Konsum psychotroper Substanzen, selbstschädigendes Verhalten

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219
Q

Was ist die OPD?

A

Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-2)

• Erhebt relevante Informationen für die Psychotherapieplanung

• Ermöglicht struktur- oder konfliktbezogene Ausrichtung der Therapieentscheidung und Berücksichtigung spezifischer Problemkonstellationen

• Multiaxiale psychodynamische Diagnostik

• Entwicklung seit Beginn der 1990er Jahre

• dazugehöriges manualisiertes Interview-Verfahren

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220
Q

Was beschreibt die Achse 1 des OPD?

A

Krankheitserleben und Behandlungsvorraussetzungen

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221
Q

Was beschreibt die Achse 2 des OPD?

A

Beziehung

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222
Q

Was beschreibt die Achse 3 des OPD?

A

Konflikt

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223
Q

Was beschreibt die Achse 4 des OPD?

A

Struktur

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224
Q

Was beschreibt die Achse 5 des OPD?

A

Psychische und psychosomatische Störungen (ICD-10, Kap. V)

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225
Q

Was ist ein Konflikt?

A

Inneres Unbewusstes, was in gegengesetzte Richtungen strebt

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226
Q

Wie werden Konflikte in der OPD definiert?

A

„Unbewusste intrapsychische Konflikte sind unbewusste innerseelische Zusammenstöße entgegengerichteter Motivbündel, z.B. etwa der basale Wunsch nach Versorgung und der basale Wunsch, autark zu sein. […] Der zeitlich überdauernde, psychodynamische Konflikt ist […] gekennzeichnet durch festgelegte Erlebnismuster eines Menschen, die in entsprechenden Situationen immer wieder zu ähnlichen Verhaltensmustern führen, ohne dass dies dem Menschen bewusst wäre und ohne dass er sich aus eigener Willensanstrengung überwinden könnte“

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227
Q

Beschreibe den Konflikt Abhängigkeit vs. Individualtion

A
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228
Q

Beschreibe den Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation im passiven Modus

A
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229
Q

Beschreibe den Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation im aktiven Modus

A
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230
Q

Was sind Kernthemen für Personen mit Individuations vs. Abhängigkeit Konflikt?

A
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231
Q

Was für Aussagen von Patienten sind Hinweise auf einen Idividuations vs. Abhängigkeitskonflikt?

A
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232
Q

Auf welcher OPD-Achse wird Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen beschrieben?

A

Achse 1

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233
Q

Auf welcher OPD-Achse wird Beziehung beschrieben?

A

Achse 2

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234
Q

Auf welcher OPD-Achse wird Konflikt beschrieben?

A

Achse 3

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235
Q

Auf welcher OPD-Achse wird Struktur beschrieben?

A

Achse 4

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236
Q

Auf welcher OPD-Achse wird Psychische und psychosomatische Störungen (ICD-10, Kap. V) beschrieben?

A

Achse 5

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237
Q

Wie viele Konflikte gibt es in der OPD?

A

7

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238
Q

Nenne die Konflikte in der OPD

A
  1. Abhängigkeit vs. Individuation
  2. Unterwerfung vs. Kontrolle
  3. Versorgung vs. Autarkie
  4. Selbstwertkonflikt
  5. Schuldkonflikt
  6. Ödipaler Konflikt
  7. Identitätskonflikt
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239
Q

Beschreibe die Konflikte in der OPD von unreife zu reif

A
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240
Q

In welchen Abstufungen werden die Konflikte nach OPD geratet?

A

abwesend, wenig bedeutsam, bedeutsam, sehr bedeutsam, nicht beurteilbar

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241
Q

Was ist die Struktur?

A

• Keine verbindliche allgemeingültige Definition

STRUKTUR (Rudolf, 2008) =
• ein ganzheitliches und relativ zeitstabiles Gefüge von psychischen Dispositionen
• beeinflusst den Verlauf intrapsychischer Prozesse und die Gestaltung intrapersoneller Beziehungen
• entwickelt sich lebensgeschichtlich
• beinhaltet die Erfahrungen eines Individuums, die in der Gegenwart wirksam werden

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242
Q

Welche Funktion hat Struktur nach Rudolf?

A

• intrapsychische und psychosomatische Organisation und Regulation zu leisten
• ein gewisses Wohlbefinden und Selbstwertgefühl sicherstellen
• interpersonell die Beziehungen zu wichtigen Anderen auf eine individuell befriedigende Weise aufrechterhalten

• alle strukturellen Funktionen bezogen auf die Gesamtpersönlichkeit als „Fähigkeit zu“ gekennzeichnet, handlungsnah operationalisiert und empirisch untersucht werden!

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243
Q

In welchen Bereichen wird die Struktur nach OPD eingeschätzt?

A

Einschätzung der Schwere der Beeinträchtigung von 1 „gute Integration“ bis 4 „Desintegration“

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244
Q

Beschreibe ein gut integriertes Strukturniveau

A
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245
Q

Beschreibe ein mäßig integriertes Strukturniveau

A
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246
Q

Beschreibe ein gering integriertes Strukturniveau

A
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247
Q

Beschreibe ein desintegriertes Strukturniveau

A
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248
Q

Beschreibe das Zentrale Beziehungskonfliktthema nach Luborsky

A
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249
Q

Welche Elemente umfassen zyklisch maladaptive Beziehungsmuster?

A
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250
Q

Wie wurde das Modell der zyklisch maladaptive Beziehungsmuster durch Tress weiterentwickelt?

A
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251
Q

Was ist die Indikation?

A

die Gesamtheit aller Entscheidungen über Untersuchungsmaßnamen und ihre Modifikation, die vor und im Verlauf der Therapie zu ihrer Auswahl und Veränderung getroffen werden

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252
Q

Was ist die Indikationsstellung?

A

Handlungsanweisungen für bestimmte therapeutische Entscheidungen und den Einsatz von spezifischen Interventionsverfahren, d.h. praktischer Wert der diagnostischen Prozeduren. Bestimmte Patienten mit konkreten Problemen bzw. psychischen Störungen werden den verfügbaren therapeutischen Einrichtungen und Settings (Einzeltherapie, Paartherapie, Gruppentherapie) und Therapeuten zugeordnet.

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253
Q

Was ist das Ziel einer Indikation?

A
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254
Q

Wann ist eine tiefenpsychologisch funkdierte PT indiziert nach Wöller und Kruse?

A

Dann, „wenn unter den Bedingungen der zeitlichen Begrenzung, mit den Mitteln der Einsichtsförderung, der positiven Beziehungserfahrung und der Ressourcenaktivierung und ggf. unter Einbezug kognitiver, edukativer, suggestiver und störungsspezifischer Techniken mit einer nennenswerten Besserung der Symptomatik oder der interpersonellen Probleme gerechnet werden kann“

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255
Q

Was sind mögliche Indikationen für eine tiefenpsychologisch fundierte PT?

A
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256
Q

Wann ist eine tiefenpsychologisch funkdierte PT statt einer analytischen PT indiziert?

A

• Gefahr einer malignen Regression

• Ziel einer verbesserten Realitätsanpassung: „Boden unter den Füßen behalten“

• Bedeutung zeitlicher, räumlicher oder sozialer Bedingungen (Lebensphase)

• Motivationale Faktoren

• Notwendigkeit des Einbezugs anderer Techniken (z.B. Psychoedukation)

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257
Q

Was sind Kontraindikationen für eine psychodynamische PT?

A

• Gilt nicht für bestimmte psychische Störungen

Merkmale einer Kontraindikation auf anderen Ebenen:
• Fehlende Passung zwischen Therapeutin und Patientin
• Fehlende verfahrensspezifische Motivation der Patientin („Aufnahmebereitschaft“)
• Fehlende psychische Voraussetzungen aufseiten der Patientin: Introspektionsfähigkeit, Toleranz für ein eher unstrukturiertes, wenig anleitendes Vorgehen)

Weitere Aspekte für die Notwendigkeit einer Modifikation (aber keine Kontraindikation):
• Stützende statt aufdeckende Arbeit
• Höhere Aktivität der Therapeutin
• Einbezug psychoedukativer Elemente
• Erhöhte oder verringerte Behandlungsfrequenz
• Erhöhtes Gewicht auf klarifizierende vs. deutende Interventionen

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258
Q

Was sind Indikatoren für eine psychoanalytische PT?

A
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259
Q

Was sind Indikatoren für eine modifizierte analytische PT?

A
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260
Q

Was für Gemeinsamkeiten haben die TfP und die analytische PT?

A
261
Q

Welche Unterschiede haben die TfP und die analytische PT?

A
262
Q

Was ist eine konkordante Gegenübertragung?

A

Konkordante Gegenübertragung (gleichartige, mit dem Erleben des Gegenübers übereinstimmende emotionale Reaktion): Ein Erzieher fühlt sich von einem Kind so behandelt, wie sonst das Kind behandelt wird (bzw. wie es sich behandelt fühlt).

263
Q

Was ist eine komplementäre Gegenübertragung?

A

Komplementäre Gegenübertragung (entgegengesetzte emotionale Reaktion, das heißt Identifikation mit einer Bezugsperson des Gegenübers): Eine Erzieherin fühlt sich in der Elternrolle, beispielsweise wie die „überbehütende“ Mutter oder der „strafende“ Vater.

264
Q

Welche „Zugangswege“ zum Unbewussten beschreib Freud?

A
265
Q

Was ist die Freie Assoziation als psychoanalytische Grundregel?

A
266
Q

Was ist die gleichschwebende Aufmerksamkeit als psychoanalytische Grundregel?

A
267
Q

Was waren Freuds Behandlungsziele?

A
268
Q

Welche Interventionsformen gibt es in der Psychoanalyse?

A

• Klarifikation
• Konfrontation
• Deutung
• (Konstruktion)
• (Validierung)

269
Q

Was verstehen wir unter Klarifikation?

A

Unter Klären verstehen wir das Bemühen,

  • das vom Patienten angebotene Material so zu ordnen, dass aus der Fülle zunächst verwirrender und manchmal auch widersprüchlicher Angaben eine nachvollziehbare Abfolge seines Erlebens und Verhaltens entsteht;
  • sein subjektives Verständnis und seine eigene Deutung dieser Zusammenhänge zu erfassen, um seine subjektive Realität konstruieren zu können, ohne auf Hypothesen über unbewusste Zusammenhänge zurückgreifen zu müssen.“ (Wöller & Kruse, S. 142)
270
Q

Was verstehen wir unter Konfrontation?

A

Beim Konfrontieren geht es darum,

• den Patienten mit widersprüchlichen und konflikthaften Aspekten
des von ihm eingebrachten Materials vertraut zu machen;

• ihn auf Aspekte seines Erlebens, Denkens und Verhaltens hinzuweisen, die ihm nicht bewusst sind, die sich aber „aus seinen Verhaltensweisen oder aus anderen Einfällen erschließen lassen und im Widerspruch zu seinen verbalen Ausführungen stehen.“ (Wöller & Kruse, S. 144)

271
Q

Was verstehen wir unter Deutung?

A

• Bisher: Klärung der Bedingungen für analytische Arbeit als Veränderung – wie nun damit arbeiten?

• Nicht allein Katharsis (als Nacherleben eines Affekts und dadurch dessen Wiederverknüpfung mit einer Vorstellung) und nicht allein rationale Einsichtnahme in unbewusste Konflikte und deren Bedeutungen

• Unbewusste Konflikte werden nicht erklärt, sondern gedeutet

„Deuten heißt, einen unbewußten oder vorbewußten Vorgang bewußtmachen. Es heißt, dem vernünftigen und bewußten Ich etwas zum Bewußtsein bringen, das es vergessen hatte, das ihm unzugänglich war. […] Durch die Deutung machen wir dem Patienten die Geschichte, die Quelle, die Art und Weise, die Ursache oder Bedeutung eines gegebenen seelischen Vorgangs bewußt. Das erfordert gewöhnlich mehr als eine einzige Intervention.“ (Greenson 1967, S. 109)

Die Deutung bezieht sich auf Unbewusstes!

272
Q

Wie hängen Interpretation, Intervention und Deutung zusammen?

A
273
Q

Was ist Abwehr?

A

Abwehr als unbewusstes Schutzsystem

• unbewusstes inneres Regulationssystem
Was wird abgewehrt?
• Unbewusste Wünsche und Impulse
• Gefühle (Angst, bedrohliche Affektzustände)
• Teile des Selbstbildes

-> Gegenstand der Psychotherapie, wenn (ursprünglich adaptive) Funktion zu maladaptiv wird

274
Q

Welche Abwehrmechanismen gibt es?

A
275
Q

Was sind Abwehrmechanismen?

A
276
Q

Was sind die wichtigsten Intrapsychischen Abwehrmechanismen des Ichs?

A

Verdrängung
Verschiebung
Rationalisierung
Reaktionsbildung
Phantasie
Regression
Isolation
Sublimierung

277
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Verdrängung

A

Intrapsychisch

278
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Verschiebung

A

Intrapsychisch

279
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Rationalisierung

A

Intrapsychisch

280
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Reaktionsbildung

A

Intrapsychisch

281
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Phantasie

A

Intrapsychisch

282
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Regression

A

Intrapsychisch

283
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Isolation

A

Intrapsychisch

284
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Sublimierung

A

Intrapsychisch

285
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Identifikation

A

Interpersonell

286
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Projektion

A

Interpersonell

287
Q

Beschreibe den Abwehrmechanismus Projektive Identifikation

A

Interpersonell

288
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Was soll ich gesagt haben?

A

Verdrängung

289
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Krank ist krank, ich gehe ins Bett, das steht mir zu!

A

Regression

290
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Ich bin froh über die Kündigung, ich habe jetzt mehr Zeit für mich!

A

Reaktionsbildung

291
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Gefühlt habe ich eigentlich keinen Ärger nach der Trennung

A

Affektisolierung

292
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Ich bin immer sehr friedlich, aber ständig beginnt mein Mann Streit!

A

Projektion

293
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Ich hasse mich für meine Eifersucht!

A

Wendung gegen die eigene Person

294
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Wenn ich zeichne, vergesse ich die Zeit und bin danach sehr zufrieden.

A

Sublimierung

295
Q

Welcher Abwehrmechanismus ist das?

Wenn meine Familie glücklich ist, bin ich es auch!

A

Altruistische Abtrennung

296
Q

Wann soll Abwehr analysiert werden?

A
297
Q

Wie soll Abwehr analysiert werden?

A
298
Q

Differenziere Abwehr und Widerstand

A
299
Q

Was bedeutet Widerstand?

A
300
Q

Definiere Widerstand

A
301
Q

Was sind Formen des Bewussten Widerstands?

A
302
Q

Was sind Formen des unbewussten Widerstands?

A
303
Q

Beschreibe den therapeutischen Umgang mit bewusstem Widerstand

A
304
Q

Beschreibe den therapeutischen Umgang mit unbewusstem Widerstand

A
305
Q

Definiere Übertragung

A

Vergangene konflikthafte Beziehungserfahrungen (Wünsche, Gefühle, Verhaltensmuster, etc.), die aus Erfahrungen mit Bezugspersonen der Kindheit stammen, werden in gegenwärtigen Beziehungen (zu Partnern, Therapeut*innen, Vorgesetzen, etc.) aktualisiert und prägen diese unbewusst.

• Übertragung: allmählich oder schnell, mild oder heftig
-> bei Ich-strukturellen Störungen schnell und heftig

306
Q

Was ist die Außenübertragung?

A

Übertragung auf andere Personen

307
Q

Was ist positive Übertragung?

A

gute Merkmale werden der anderen Person zugeschrieben -> nützlich für Entwicklung eines guten Arbeitsbündnisses

308
Q

Was ist negative Übertragung?

A

negative Merkmale werden der anderen Person zugeschrieben -> ungünstig für Arbeitsbeziehung und Therapie, kann zu Widerstand führen, bietet Chance der Bearbeitung

309
Q

Was ist erotisierende / sexualisierte Übertragung?

A

P. möchte von T. sexuell begehrt werden /präsentiert sich als Sexualpartner*in -> ungünstig, erzeugt Widerstand, Probleme werden nicht thematisiert, um attraktiv zu erscheinen

310
Q

Woran erkennt man Übertragung?

A

• Wenn Reaktionen desder Patientin unangemessen, verzerrt, unverständlich, etc. sind bzgl. aktueller Situation -> Gefühle zu intensiv/schwach, ungewöhnliche Reaktionen treten häufiger auf

• Wenn P. über Dritte in Außenwelt spricht bzgl. Dingen, die auch auf Therapie zutreffen könnten -> Übertragungsanspielung nach dem Prinzip der Verschiebung

• Wenn P. über sich spricht bzgl. Dinge, die auch auf Therapie zutreffen könnten -> Übertragungsanspielung nach dem Prinzip der Identifikation

311
Q

Definiere Gegenübertragung

A

Die Gesamtheit aller unserer emotionalen Reaktionen, die im Kontakt mit einem Patienten entstehen, mögen sie nun ihren Ursprung im Patienten oder in uns haben (Heimann, 1950).

312
Q

Wie tritt Gegenübertragung auf?

A

GÜ kann im Moment und nur punktuell auftreten oder länger anhalten und sich als konstante Haltung gegenüber den Patient*innen manifestieren

GÜ kann sich schnell oder auch allmählich ausbilden -> neurotische P. eher allmählich, strukturell schwache P. schneller und intensiver

GÜ kann sich in unterschiedlichen Abstufungen des Bewusstseins zeigen -> z.B. GÜ wird abgewehrt und erscheint in Gestalt von Deck-Emotionen, körperlichen Symptomen oder konkreten Handlungen.

313
Q

Beschreibe komplementäre Identifikation in der Gegenübertragung

A
314
Q

Beschreibe konkordante Identifikation in der Gegenübertragung

A
315
Q

Welche Quellen der Information gibt es bereits im Erstgespräch?

A
  1. Objektiv: Persönliche Angaben, biographische Fakten, Verhaltenswiesen, Persönlichkeitseigentümlichkeiten - jederzeit nachprüfbar
  2. Subjektiv: Erkenntniswert durch erlebnisverarbeitende Einsicht
  3. Szenisch: Erlebnis der Situation mit all seinen Gefühlsregungen und Vorstellungsabläufen- z.B. auch wenn die Patientin schweigt (Akzentverschiebung gegenüber der subjektiven (berichteten) Daten)
316
Q

Beschreibe die objektive Informationsquelle im Erstgespräch

A
317
Q

Beschreibe die subjektive Informationsquelle im Erstgespräch

A
318
Q

Beschreibe die szenische Informationsquelle im Erstgespräch

A
319
Q

Was sind die 3 Dimensionen der Übertragungsdeutung?

A
  1. Parallelen ziehen
  2. Therapeutische vs. Außenbeziehung
  3. Historischer vs. aktueller Bezug
320
Q

Was ist gemeint mit Paralellen ziehen bei der Übertragungsdeutung?

A

• Wiederholung der Vergangenheit in der Gegenwart
• monadisch-intra-psychische Sichtweise: zwischen der therapeutischen Beziehung und einer Beziehung zu einer vergangenen Bezugsperson

• dyadisch-interpersonelle Sichtweise: was geschieht gerade im Moment; Übertragungsdeutung im Hier und Jetzt (Herold & Weiß, 2008); braucht keine Parallele

• Intersubjektive Orientierung: gemeinsame, sozial- konstruierte Realität, die durch gegenseitige, bewusste und unbewusste Beeinflussung in einer Beziehung geschaffen wird (Mertens, 2009)

321
Q

Was ist gemeint mit Therapeutische vs. Außenbeziehung bei der Übertragungsdeutung?

A

• wird Bezug auf die therapeutische Beziehung vs. auf Außenbeziehungen genommen?

• Außen-Übertragungsdeutungen = Interventionen, die keinen Bezug zum Therapeuten enthalten (Mertens et al. 2004)

• Übertragungsdeutung = eine Intervention, die eine Parallele zwischen der Beziehung zu einer aktuellen Bezugsperson und einer Bezugsperson der Vergangenheit herstellt

• Fokus darauf »einen [aktuellen] interpersonellen Handlungszusammenhang … aufzudröseln« (Mertens, 2009, S. 105) und zielt damit auf die Analyse einer außertherapeutischen Beziehung ( ohne zwingende Parallele)

322
Q

Was ist gemeint mit historischer vs. Aktueller Bezug bei der Übertragungsdeutung?

A

• Unterscheidung zwischen aktuellen vs. historischem, inhaltlichen Bezug

• Der Begriff »aktuell« meint den Bezug auf gegenwärtige Beziehungen.

• »Historisch« meint die Bezugnahmen auf bedeutsame vergangene Beziehungen, wie z. B. Eltern oder Geschwister.

323
Q

Was ist unter einsichtsorientiertem Arbeiten zu verstehen?

A

Das Gewinnen von Einsicht in unbewusste Zusammenhänge und die Internalisierung einer positiven Beziehungserfahrung = zentrale Wirkfaktoren der psychodynamischen Therapie

Psychodynamische Einsicht = affektive Einsicht!!!
-> Kognitive und emotionale Faktoren sind beteiligt

324
Q

Was wird unter Klären (Klarifizieren) als Intervention verstanden?

A

unter Klären wird das Bemühen verstanden

  • Das vom/von der Pat. angebotene Material so zu ordnen, dass aus der Fülle zunächst verwirrender Angaben eine nachvollziehbare Abfolge seines Erlebens und Verhaltens entsteht
  • Sein/ihr subjektives Verständnis und seine/ihre eigene Deutung dieser Zusammenhänge zu erfassen, um seine/ ihre subjektive Realität konstruieren zu können, ohne auf Hypothesen über unbewusste Zusammenhänge zurückgreifen zu müssen
325
Q

Auf Welche Inhalte richtet sich das Klären als Intervention?

A

Das Klären kann sich auf verschiedene Inhalte richten:

  • Auf aktuelle ebenso wie auf vergangene Beziehungen mit all ihren Affekten, adaptiven und maladaptiven Verhaltensweisen, negativen Überzeugungen, Ressourcen, Abwehrvorgängen und Bewältigungsstrategien
  • Auf die therapeutische Beziehung (reale und Übertragungsaspekte)
  • Auf Widerstandsphänomene
326
Q

Wie kann der Klärungsprozess gefördert werden?

A
327
Q

Mit welchen Schritten ist es möglich zu einem Empathischen Verstehen des Patienten zu gelangen?

A
328
Q

Was wären technische Fehler im Klärungsprozess?

A

Sich mit knappen Erläuterungen zufrieden geben

-> Beim/ bei der Pat. vermittelt sich der Eindruck, man habe die Hintergründe schon verstanden

-> Erwartung wortlosen Verstehens

-> Können nicht „dumm“ genug fragen, um tatsächlich den subjektiven Erlebenshintergrund des/ der Pat. zu erfassen und nicht den eigenen fälschlicherweise für den des/ der Pat. zu halten

329
Q

Was ist wichtig bei der Intervention Deutschen?

A

Klärung und Konfrontation bereiten Deutungen vor

Beim Deuten geht es darum, „die Produktionen“ des/der Pat. „in ihre unbewussten Vorläufer zu übersetzen“ (Greenson, 1981, zitiert nach Wöller & Kruse, 2001, S. 188)

Und sein/ihr manifestes Erleben und Verhalten mit unbewussten Motiven, Wünschen und Gefühlen in Zusammenhang zu bringen

Deutungen sind Hypothesen über unbewusste Determinanten des Erlebens und Verhaltens des/ der Pat. in seinen/ ihren relevanten Objektbeziehungen

In Hinblick auf die Objektbeziehungen vollzieht sich der Prozess des Deutens im sog. „Dreieck der Einsicht“ (Menninger & Holzman, 1977)

Dieses Dreieck verbindet die Beziehungen zu aktuellen Bezugspersonen mit der Beziehung zu früheren Bezugspersonen und mit der Übertragungsbeziehung zum Therapeuten/ zur Therapeutin

330
Q

Worauf können sich Deutungen des Therapeuten beziehen?

A

Abwehrvorgänge

Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Widerstandsphänomene

Übertragungsphänomene

331
Q

Welche Typen von Deutung werden unterschieden?

A

Abwehrdeutung
Genetische Deutung
Widerstandsdeutung
Übertragungsdeutung

332
Q

Beschreibe die Abwehrdeutung

A

Abwehrdeutungen verknüpfen einen Wunsch, Impuls oder einen Affekt mit dem Abwehrvorgang, der dazu beiträgt, die ängstigenden Inhalte vom Bewusstsein fernzuhalten

333
Q

Beschreibe die genetische Deutung

A

Genetische Deutungen stellen eine Verbindung zwischen einer wichtigen Person aus der Vergangenheit und einer aktuellen Bezugsperson her

Die genetische Perspektive ermöglichtes, zunächst unverständliche affektive Reaktionsweisen, maladaptive Verhaltensweisen, negative Überzeugungen vor dem Hintergrund ihrer Entstehung zu verstehen

334
Q

Beschreibe die Widerstandsdeutung

A
335
Q

Beschreibe die Übertragungsdeutung

A
336
Q

Was lässt sich zum Stil der Deutungstechnik sagen?

A
337
Q

Wo liegt der Unterschied zwischen Neutralität und Abstinenz?

A

Neutralität= gleichabständig zu allen Instanzen (ich, Es , Über-Ich) -> Der Patient soll selber eine Lösung für sein Konflikt finden

Abstinenz: nicht die Bedürfnisse des Therapeuten sollen in der Therapie befriedigt werden

338
Q

Was ist wichtig für beziehungsorientiertes Arbeiten?

A
  • korrigierende Beziehungserfahrung als Konzept (Erfahrungen in der Therapie machen können die vorher nicht möglich waren-> POSITIV)

-> Kritik: Es kann in der Psychotherapie nicht um Wiedergutmachung gehen!

  • spezifische Beziehungserfahrungen ermöglichen (welche Beziehungserfahrungen wurden gemacht? Vermeiden diese zu wiederholen!)
  • respektvolle Akzeptanz + emotionale Präsenz (Räum öffnen um Schuldgefühle auszudrücken)
  • emphatisches Verstehen
  • Aktualisierungen erkennen & aus der Szene heraustreten
  • Übertragungsdeutung: besonders bei negativem Erleben
  • Holding & Containment
339
Q

An welche Zielgruppe richtet sich strukturbezogene Psychotherapie?

A

„strukturelle“, „präödipale“, „frühe Störungen“ - „Schwierige“ Pat.: unregelmäßige Teilnahme, Gefahr Therapieabbruch

Klassisch psychoanalytische Technik ungeeignet: kein Bewusstmachen innerer Konflikte, da auf innerer Bühne keine Strukturen zur Verfügung, die diese Konflikte bilden könnten

340
Q

Beschreibe die Entwicklung struktureller Fähigkeiten

A

Entwicklungspsychologisches Verständnis prägt die therapeutische Haltung, Zielsetzung und Interventionen

Triebpsychologische PA: Mutterbrust, orale Sättigung als das erste emotional wichtige Ziel des Säuglings, der als biologisch hilflos verstanden wurde ≠ Säuglingsforschung: erstes Interesse des aktiv verstandenen Babys gilt dem Gesicht der Mutter/ wichtigsten Bezugsperson und den Möglichkeiten der Kommunikation über Mimik, Körper

-> System körperlicher Nähe, wechselseitiger Bezogenheit, Grundlage positiver Emotionen: mit anderen sein können, sich wohlfühlen dürfen unter ihrem Einfluss, basale Erfahrung: „Es gibt mich und es gibt die anderen und es gibt eine tragfähige Beziehung zwischen uns“

341
Q

Was sind die Hauptziele frühkindlicher Entwicklung?

A

Herstellung von:

  1. Nähe und Beziehung
  2. Objektbindung
  3. Autonomie
  4. Identität
342
Q

Wie wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Nähe und Beziehung realisiert?

A
343
Q

Wie wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Objektbindung realisiert?

A
344
Q

Wie wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Autonomie realisiert?

A
345
Q

Wie wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Identität realisiert?

A
346
Q

Wann wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Nähe und Beziehung realisiert?

A

Erstes Vierteljahr

347
Q

Wann wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Objektbindung realisiert?

A

1.-2. Lebensjahr

348
Q

Wann wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Autonomie realisiert?

A

2.-4. Lebensjahr

349
Q

Wann wird das frühkindliches Ziel der Herstellung von Identität realisiert?

A

4.-6. Lebensjahr

350
Q

Was sind die Bedürfnisse hinter dem frühkindlichen Entwicklungsziel der Herstellung von Nähe und Beziehung?

A
351
Q

Was sind die Bedürfnisse hinter dem frühkindlichen Entwicklungsziel der Herstellung von Objektbindung?

A
352
Q

Was sind die Bedürfnisse hinter dem frühkindlichen Entwicklungsziel der Herstellung von Autonomie?

A
353
Q

Was sind die Bedürfnisse hinter dem frühkindlichen Entwicklungsziel der Herstellung von Identität?

A
354
Q

Welche Erfahrungen machen Kinder im Rahmen der Herstellung von Nähe und Beziehung?

A
355
Q

Welche Erfahrungen machen Kinder im Rahmen der Herstellung von Objektbindung?

A
356
Q

Welche Erfahrungen machen Kinder im Rahmen der Herstellung von Autonomie?

A
357
Q

Welche Erfahrungen machen Kinder im Rahmen der Herstellung von Identität?

A
358
Q

Welche reifenden strukturellen Fähigkeiten sind von Bedeutung beim frühkindlichen herstellen von Nähe und Beziehung?

A
359
Q

Welche reifenden strukturellen Fähigkeiten sind von Bedeutung beim frühkindlichen herstellen von Objektbindung?

A
360
Q

Welche reifenden strukturellen Fähigkeiten sind von Bedeutung beim frühkindlichen herstellen von Autonomie?

A
361
Q

Welche reifenden strukturellen Fähigkeiten sind von Bedeutung beim frühkindlichen herstellen von Identität?

A
362
Q

Welche Grundkonflikte gibt es?

A

GK der Nähe

GK der Bindung / depressiver GK

GK der Autonomie

GK der Identität

363
Q

Beschreibe den Grundkonflikt der Nähe

A
364
Q

Beschreibe den Grundkonflikt der Bindung / depressiver Grundkonflikt

A
365
Q

Beschreibe den Grundkonflikt der Autonomie

A
366
Q

Beschreibe den Grundkonflikt der Identität

A
367
Q

Was sind strukturelle Folgen eines Grundkonflikts der Nähe?

A
368
Q

Was sind strukturelle Folgen eines Grundkonflikts der Bindung / depressivem Grundkonflikt?

A
369
Q

Was sind strukturelle Folgen eines Grundkonflikts der Autonomie?

A
370
Q

Was sind strukturelle Folgen eines Grundkonflikts der Identität?

A
371
Q

Was sind die Zielrichtugnen der Entwicklung struktureller Funktionen in der Matrix des Beziehungsmuster zwischen Baby und Bezugsperson?

A
372
Q

Welche Positionen kann ein Therapeut in der struktubezogenen Psychotherapie einnehmen?

A
373
Q

Welche Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Sonderformen gibt es nach Richtlinie?

A
374
Q

Welche Patienten qualifizieren sich für die Tiefenpsychologische Kurzzeittherapie?

A
375
Q

Welche Patienten qualifizieren sich für die Fokaltherapie?

A
376
Q

Welche Patienten qualifizieren sich für die dynamische Psychotherapie?

A
377
Q

Welche Patienten qualifizieren sich für die Niederfrequenzen Therapie?

A
378
Q

Welchen Behandlungsrahmen umfasst die Akutbehandlung?

A

12x50 Min oder 24x50 Min.
• Anzeige-, aber nicht Antragspflicht

379
Q

Welchen Behandlungsrahmen umfasst die TfP Kurzzeitig?

A

Antragspflichtig, 12+12 Stunden, nach 20h Antrag ggf. auf Umwandlung in Langzeittherapie

380
Q

Welchen Behandlungsrahmen umfasst die TfP Langzeitig?

A

Bewilligungsschritte: bei Einzeltherapie bis 60h, bei Gruppentherapie bis 60 Doppelstunden,
Höchstgrenze: bei Einzeltherapie 100h, bei Gruppentherapie 80 Doppelstunden

381
Q

Charakterisiere die psychoanalytische Kurz- und Fokaltherapie

A

• Üblicherweise etwa 25 Sitzungen

• Fokusbildung zu Beginn der Therapie (aktueller Konflikt und sein Zusammenhang mit unbewusstem Hintergrund)

• Fokus somit als Hypothese über die den
Symptomen zugrunde liegende unbewusste Dynamik

• Behandlung auf den im Fokus formulierten Kernkonflikt begrenzt

382
Q

Beschreibe die Behandlungstechnik der Fokaltherapie

A

• Analytische Grundregel beschränkt; innerhalb des Fokus erhalten

• weniger abwarten, rascher aktiver deuten

• Realitätsorientiertes Eingreifen nicht zu vermeiden, supportive Maßnahmen müssen im Beziehungsgeschehen reflektiert werden

• Durcharbeiten konzentriert sich auf die Widerstände und Übertragungen, die den Fokus betreffen

• Frühzeitiger, bewusster Umgang mit dem Therapieende

383
Q

Wozu dient das Durcharbeiten als Behandlungstechnik?

A
384
Q

Beschreibe die supportiv-expressive Therapie

A
385
Q

Beschreibe das Störungsmodell in der supportiv-expressiven Therapie

A
386
Q

Welches Modell gehört zur verfahrensspezifischen Diagnostik in der supportiv-expressiven Therapie?

A
387
Q

Beschreibe das zentrale Beziehungskonfliktthema beispielhaft für einen Patienten mit Depressionen

A
388
Q

Beschreibe das zentrale Beziehungskonfliktthema beispielhaft für einen Patienten mit Angststörung

A
389
Q

Beschreibe den Behandlungsleitfaden bei einer supportiv-expressiven Therapie

A
390
Q

Können psychoanalytische Therapieverfahren bei Patienten mit Zwangsstörung eingesetzt werden?

A

Psychoanalytisch begründete Psychotherapieverfahren werden zur Therapie von Patienten mit Zwangsstörungen eingesetzt. Für diese Verfahren liegt jedoch keine Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien vor.

Aktuell laufende multizentrische Studie (PDT- OCD) vs. Wartelistengruppe

391
Q

Beschreibe die intensive psychodynamische Kurzzeittherapoe

A
392
Q

Beschreibe die Metapsychologie die dem Konzept der intensiven psychodynamischen KZT zugrunde liegt

A
393
Q

Beschreibe das therapeutische Vorgehen der intensiven psychodynamischen KZT

A
394
Q

Was ist das Ziel der intensiven psychodynamischen KZT

A
395
Q

Wie ist der Behandlungsrahmen der intensiven psychodynamischen KZT

A
396
Q

Was ist ein Konflikt?

A

o Unbewusste intrapsychische Konflikte sind unbewusste innerseelische Zusammenstöße entgegen-gerichteter Motivbündel z.B. basaler Wunsch nach Versorgung nach Versorgung vs. Wunsch autark zu sein

o Ist ein zeitlich überdauernder, psychodynamischer Konflikt

o Ist gekennzeichnet durch: festgelegte Erlebnismuster
-> führen in entsprechenden Situationen immer wieder zu ähnlichen
Verhaltensmustern (als Schablonen gespeichert durch Erfahrung in Kindheit)
o Sind unbewusst u. nicht aus eigener Willensanstrengung überwindbar

397
Q

Beschreibe den Konflikt Abhängigkeit vs. Individuation

A

Konfliktthema: durch beide Motivsysteme – der Bindung u. Autonomie/ Individuation gekennzeichnet (beide haben existentielle Bedeutung im Leben jedes Menschen)

Gelungene Entwicklung:
o Mensch ist in der Lage, beide Motive psychisch zu regulieren (Gleichgewicht)
o Er erlebt diese nicht als Widerspruch, d.h.:
a. Person kann enge, emotionale nahe und tiefe Beziehungen eingehen (Abhängigkeit)
b. Sich gleichzeitig als abgrenzendes, autonomes, eigenständiges Individuum erleben (Individuation)
c. Wender alleine sein, noch In-Beziehung-sein löst (unbewusste) Ängste aus

Lebensbestimmender Konflikt:
- Besteht dann, wenn die grundlegende bipolare Spannung zwischen Abhängigkeit vs. Individuation in eine konflikthafte Polarisierung geraten
- In einer dysfunktionalen-pathogenen Konfliktversion, muss die Person in einer engen Beziehung sein (passiver Modus) bzw.
Muss sie forciert autonom u. abhängig sein (aktiver Modus) = erlebt als existentielle Notwendigkeit!

398
Q

Was sind Ziele der Indikation

A
  • Diagnostische Abklärung
  • Klärung der geeigneten Therapiemethode -> medizinische u. psychologische Interventionen
  • Aufklärung über die Therapie und Einwilligung
399
Q

Was sind Mittel der Indikation?

A

Interview, Anamnese,
Persönlichkeitstests, klinische Tests, z.T.

400
Q

Wann wird eine TfP empfohlen?

A

Symptomatik tritt in aktueller intrapsychischen oder Interpersonelle Situation auf bzw. ist auf diese zurückzuführen (keine „nennenswerte“-züge einer Persönlichkeitsstörung)

Somatische und/ oder interpersonelle Krankheitstheorie des Pat. nötige Affektdifferenzierung

Nicht ausreichendes Introspektionsvermögen, d.h. zum Bsp. mit analytischem Setting überfordert sind, weil sie zu viel Raum haben oder keine Motivation für diese Art von Behandlung haben

Vorliegen einer Anpassungsstörung

Sinnvoll beschränkteres Therapieziel u./o. nicht ausreichende Motivation für eine analytische Behandlung

401
Q

Was sind Kontraindikationen für eine psychodynamische PT?

A

Gilt nicht für bestimmte psychische Störungen

Folgen Merkmale für Kontraindikation:
a. Fehlender Passung zwischen Therapeutin und Pat.
b. fehlende verfahrensspezifische Motivation der Pat. („Aufnahmebereitschaft“) c. fehlende psychische Voraussetzungen aufseiten der Pat., wie:
- Introspektionsfähigkeit
- Toleranz für ein eher unstrukturiertes, wenig anleitendes Vorgehen

402
Q

Beschreibe die Behandlungstechnik Klarifizieren in der Fokaltherapie

A

„Unter Klären verstehen wir das Bemühen, das vom Patienten angebotene Material so zu ordnen, dass aus der Fülle zunächst verwirrender und manchmal auch widersprüchlicher Angaben eine nachvollziehbare Abfolge seines Erlebens und Verhaltens entsteht;
sein subjektives Verständnis und seine eigene Deutung dieser Zusammenhänge zu erfassen, um seine subjektive Realität konstruieren zu können, ohne auf Hypothesen über unbewusste Zusammenhänge zurückgreifen zu müssen.“ (Wöller & Kruse, S. 142)

403
Q

Beschreibe die Behandlungstechnik Konfrontieren in der Fokaltherapie

A

„Beim Konfrontieren geht es darum, den Patienten mit widersprüchlichen und konflikthaften Aspekten des von ihm eingebrachten Materials vertraut zu machen; ihn auf Aspekte seines Erlebens, Denkens und Verhaltens hinzuweisen, die ihm nicht bewusst sind, die sich aber aus seinen Verhaltensweisen oder aus anderen Einfällen erschließen lassen und im Widerspruch zu seinen verbalen Ausführungen stehen.“ (Wöller & Kruse, S. 144)

404
Q

Beschreibe die Behandlungstechnik Deuten in der Fokaltherapie

A

„Deuten heißt, einen unbewußten oder vorbewußten Vorgang bewußtmachen. Es heißt, dem vernünftigen und bewußten Ich etwas zum Bewußtsein bringen, das es vergessen hatte, das ihm unzugänglich war. […] Durch die Deutung machen wir dem Patienten die Geschichte, die Quelle, die Art und Weise, die Ursache oder Bedeutung eines gegebenen seelischen Vorgangs bewußt. Das erfordert gewöhnlich mehr als eine einzige Intervention.“ (Greenson 1967, S. 109)

405
Q

Beschreibe die Behandlungstechnik Durcharbeiten in der Fokaltherapie

A
406
Q

Beschreibe den Behandlungsleitfaden im Manual für Kurzzeit-/ Fokaltherapie: Supportiv-expressive Therapie (SET)

A

• Anleitung zur Problembenennung und Ordnung nach Bedeutung (i.S. der Fokussierung)

• Verfahren erläutern: Grundregel der freien Assoziation

• Klare Behandlungsabsprachen: Sitzungen, Termine, Ausfallregelungen..

• Aufbau vertrauensvolle und tragfähige Arbeitsbeziehung

• „Einstieg in das Verstehen“: Formulierungen zur Verbindung von Beziehungsproblemen und Symptomen -> Exploration der ZBKTs: P wiederholt anleiten Probleme in Form von Erwartungen an und Reaktionen auf andere Menschen zu schildern.

• Supportive therapeutische Beziehung und expressive Behandlungstechnik, in Abhängigkeit von P, Störung, Behandlungsphase

• Therapieende: Abgleich von Erreichtem mit Therapiezielen, frühzeitige Thematisierung

407
Q

Beschreibe die empirischen Grundlagen der Intensiven psychodynamischen Kurzzeittherapie

A
408
Q

Was ist der Unterschied zwischen Struktur und Konflikt Pathologien?

A
  • bei Struktur globaler
  • Auslöser für Therapeuten Suche:
  • in Realistät oft gemischte Formen
  • Im Modell Struktur Auslöser globaler (vulnerable, wird bei Kleinigkeiten dekompensieren
  • Strukturpathologien = Entwicklungspathologie
  • Bei Struktur PErsönlichkeit wesentlich instabiler
  • Bei Konfliktp. Auslöser klárer umrissen
409
Q

Beschreibe die Bedürfnisdynamik (was will das Subjekt von den Objekten) bei einer Konfliktdynamik

A

Es sucht (aktiv) Befriedigung für Wünsche, Triebregungen, Impulse und dadurch Lustgewinn bzw. Unlustvermeidung

410
Q

Beschreibe die Bedürfnisdynamik (was will das Subjekt von den Objekten) bei einer Strukturdynamik

A

Es erwartet (passiv) von den Objekten Befriedigungen, unter denen es strukturell funktionieren kann

411
Q

Beschreibe die Dynamik der kognitiven Überzeugungen (wie reagieren die Objekte im Erleben des Subjekts) bei einer Strukturdynamik

A

Sie reagieren überwältigend, bedrohend, verfolgend, zerstörend, vernachlässigend

412
Q

Beschreibe die Dynamik der kognitiven Überzeugungen (wie reagieren die Objekte im Erleben des Subjekts) bei einer Konfliktdynamik

A

Sie reagieren versagend, strafend, ängstigend, beschämend, fordernd – je nach dem zugrunde liegenden konfliktspezifischen Bedürfnis

413
Q

Beschreibe die Affektdynamik (wie reagiert das Subjekt emotional auf die erlebte Situation) bei einer Konfliktdynamik

A

Es reagiert mit objektgerichteten Emotionen wie Angst, Scham, Schuld, Ärger

414
Q

Beschreibe die Affektdynamik (wie reagiert das Subjekt emotional auf die erlebte Situation) bei einer Strukturdynamik

A

Es reagiert mit diffuser emotionaler Überflutung (Arousal) oder Entleerung und mit maladaptiven Emotionen (Verzweiflung, Schmerz, Enttäuschung, Gekränktheit, Empörung)

415
Q

Beschreibe die Dynamik regulierender Prozesse (wie steuert das Subjekt seine Emotionen) bei einer Strukturdynamik

A

Mit Notfallmaßnahmen der Selbstschädigung, Selbstentleerung, Suchtentwicklung, destruktiver Beziehungsgestaltung. Abwehr: Spaltung, Projektive Identifikation, interaktionelle Abwehr

416
Q

Beschreibe die Dynamik regulierender Prozesse (wie steuert das Subjekt seine Emotionen) bei einer Konfliktdynamik

A

Durch sich anpassen, sich unterordnen, verzichten, sich auflehnen und Aktivierung von Abwehr, so dass die verdrängte Konfliktdynamik unbewusst wirksam bleibt

417
Q

Was sind die OPD-2 Kriterien für ein gut integriertes Strukturniveau?

A
418
Q

Was sind die OPD-2 Kriterien für ein mäßig integriertes Strukturniveau?

A
419
Q

Was sind die OPD-2 Kriterien für ein gering integriertes Strukturniveau?

A
420
Q

Auf welchem Strukturniveau befinden sich Borderline Patienten?

A

Gering integriert

421
Q

Was sind die OPD-2 Kriterien für ein desintegriertes Strukturniveau?

A
422
Q

Welche Bereiche werden auf der OPD-2 Strukturachse beurteilt?

A

Kognitive Fähigkeit: Selbstwahrnehmung / Objektwahrnehmung

Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung / Regulierung des Objektbezugs

Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen / nach außen

Fähigkeit zur Bindung: innere Objekte / äußere Objekte

423
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Selbstreflektion?

A
424
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Selbstreflektion?

A
425
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Selbstreflektion?

A
426
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Selbstreflektion?

A
427
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Affektdifferenzierung?

A
428
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Affektdifferenzierung?

A
429
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Affektdifferenzierung?

A
430
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Affektdifferenzierung?

A
431
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Identität?

A
432
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Identität?

A
433
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Identität?

A
434
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Identität?

A
435
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Selbst-Objekt-Differenzierung?

A
436
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Selbst-Objekt-Differenzierung?

A
437
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Selbst-Objekt-Differenzierung?

A
438
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Selbst-Objekt-Differenzierung?

A
439
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte ganzheitliche Objektwahrnehmung?

A
440
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte ganzheitliche Objektwahrnehmung?

A
441
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte ganzheitliche Objektwahrnehmung?

A
442
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte ganzheitliche Objektwahrnehmung?

A
443
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte realistische Objektwahrnehmung?

A
444
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte realistische Objektwahrnehmung?

A
445
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte realistische Objektwahrnehmung?

A
446
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte realistische Objektwahrnehmung?

A
447
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Impulssteuerung?

A
448
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Impulssteuerung?

A
449
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Impulssteuerung?

A
450
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Impulssteuerung?

A
451
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Affekttoleranz?

A
452
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Affekttoleranz?

A
453
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Affekttoleranz?

A
454
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Affekttoleranz?

A
455
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Fähigkeit Beziehungen zu schützen?

A
456
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Fähigkeit Beziehungen zu schützen?

A
457
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Fähigkeit Beziehungen zu schützen?

A
458
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Fähigkeit Beziehungen zu schützen?

A
459
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen gut integrierten Innenaußenausgleich?

A
460
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen mäßig integrierten Innenaußenausgleich?

A
461
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen gering integrierten Innenaußenausgleich?

A
462
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen desintegrierten Innenaußenausgleich?

A
463
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Antizipation?

A
464
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Antizipation?

A
465
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Antizipation?

A
466
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Antizipation?

A
467
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein gut integriertes Afekterleben?

A
468
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein mäßig integriertes Afekterleben?

A
469
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein gering integriertes Afekterleben?

A
470
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein desintegriertes Afekterleben?

A
471
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen gut integrierten Nutzen von Fantasien?

A
472
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen mäßig integrierten Nutzen von Fantasien?

A
473
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen gering integrierten Nutzen von Fantasien?

A
474
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für einen desintegrierten Nutzen von Fantasien?

A
475
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein gut integriertes Körperselbst?

A
476
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein mäßig integriertes Körperselbst?

A
477
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein gering integriertes Körperselbst?

A
478
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für ein desintegriertes Körperselbst?

A
479
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Kontaktaufnahme?

A
480
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Kontaktaufnahme?

A
481
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Kontaktaufnahme?

A
482
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Kontaktaufnahme?

A
483
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Affektmitteilung?

A
484
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Affektmitteilung?

A
485
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Affektmitteilung?

A
486
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Affektmitteilung?

A
487
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Empathie?

A
488
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Empathie?

A
489
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Empathie?

A
490
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Empathie?

A
491
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Inernalisierung?

A
492
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Inernalisierung?

A
493
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Inernalisierung?

A
494
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Inernalisierung?

A
495
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Fähigkeit Introjekte zu nutzen?

A
496
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Fähigkeit Introjekte zu nutzen?

A
497
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Fähigkeit Introjekte zu nutzen?

A
498
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Fähigkeit Introjekte zu nutzen?

A
499
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für gut integrierte variable Bindungen?

A
500
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für mäßig integrierte variable Bindungen?

A
501
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für gering integrierte variable Bindungen?

A
502
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für desintegrierte variable Bindungen?

A
503
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Bindungsfähigkeit?

A
504
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Bindungsfähigkeit?

A
505
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Bindungsfähigkeit?

A
506
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Bindungsfähigkeit?

A
507
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Fähigkeit Hilfe anzunehmen?

A
508
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Fähigkeit Hilfe anzunehmen?

A
509
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Fähigkeit Hilfe anzunehmen?

A
510
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Fähigkeit Hilfe anzunehmen?

A
511
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gut integrierte Fähigkeit Bindungen zu lösen?

A
512
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine mäßig integrierte Fähigkeit Bindungen zu lösen?

A
513
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine gering integrierte Fähigkeit Bindungen zu lösen?

A
514
Q

Was sind die Kriterien nach OPD-2 für eine desintegrierte Fähigkeit Bindungen zu lösen?

A
515
Q

Beschreibe die Geschichte der Gruppenpsychotherapie

A
516
Q

Beschreibe das Modell der Matrix zur Gruppentherapie

A
517
Q

Beschreibe das Göttinger Modell zur Gruppentherapie

A
518
Q

Beschreibe das Allgemeine Modell der Gruppentherapie

A
519
Q

Wie beschreibt das Allgemeine Modell die Struktur der Gruppentherapie?

A
520
Q

Wie beschreibt das Allgemeine Modell der Gruppentherapie die Gruppendynamik?

A
521
Q

Was sind die Wirkfaktoren von Gruppentherapie?

A

• Gruppe als Bühne für eine Reinszenierung von Konflikten
• Ort für Problemaktualisierungen nach Grawe
• Investigative Therapie: Ziel einer Optimierung der
Interaktion zwischen den Mitgliedern und Förderung von Verständnis für Gruppendynamik und intrapsychische Konflikte der Mitglieder (Lorentzen)
• Einsicht und korrektive Erfahrungen –> ermöglichen Verhaltensänderungen innerhalb und außerhalb einer Gruppe, positiveres Selbstbild, Adaptation weniger maladaptiver bzw. dysfunktionaler Verhaltensmuster

• Zentrale, spezifische Wirkfaktoren psychodynamischer Gruppenpsychotherapie nach Lorentzen (2014):
• Sozialisation durch die Gruppe
• Spiegelphänomen
• Kondensation
• Kettenreaktion/ Amplifikation
• Resonanz

522
Q

Was ist gemeint mit Sozialisation durch die Gruppe?

A

Imitation, Identifikation, soziales Lernen, direkte Tests der interpersonalen Strategie

523
Q

Was ist gemeint mit Spiegelphänomen?

A

Gruppe als „hall of mirrors“, Konfrontation mit sozialen, psychischen und körperlichen Merkmalen

524
Q

Was ist gemeint mit Kondensation?

A

Verdichtung von archaischem und primitivem Material und Gedanken und Fantasien

525
Q

Was ist gemeint mit Kettenreaktion / Amplifikation?

A

Freie Assoziation der gesamten Gruppe zu relevanten Themen

526
Q

Was ist gemeint mit Resonanz?

A

Sprechen und Verstehen, Interpretationen und Missverständnisse basieren auf innerer Resonanz, die abhängig ist von der Situation und dem aktuellen Zustand

527
Q

Was sind die Grundlagen des gruppentherapeutischen Handelns?

A

• Zuhören
• Beobachtung: des Hier und Jetzt, der Geschichte und des Kontexts der einzelnen und der Gruppe, d.h. bifokale Orientierung

528
Q

Was sind die Vorraussetzungen spezifischer Interventionen in der Gruppentherapie?

A

• Klärung der Konfiguration: Interpretation eines Ereignisses vor dem Hintergrund der Gruppe
• Klärung der Lokalisierung: „Ursache einer Störung“
• Gründliche Reflexion

529
Q

Beschreibe die supportive Grundhaltung in der Gruppentherapie

A
530
Q

Beschreibe die Interpretative Grundhaltung in der Gruppentherapie

A
531
Q

Beschreibe die supportiven Techniken in der Gruppentherapie

A
532
Q

Beschreibe die interpretativen Techniken in der Gruppentherapie

A
533
Q

Wann wir in der supportiveness Gruppentherapie Übertragung thematisiert?

A
534
Q

Wann wir in der interpretativen Gruppentherapie Übertragung thematisiert?

A
535
Q

Was ist DALY?

A

DALY = „disability adjusted life years“. Es erfasst die Anzahl „verlorener“ Lebensjahre aufgrund vorzeitiger Sterblichkeit oder Beeinträchtigung (gewichtet nach dem Schweregrad der Beeinträchtigung).

536
Q

Welche Formen der Depression unterscheidet das DSM-5?

A

– Major Depression

– Persistierende Depressive Störung (Dysthymie)

– Substanz-/Medikamenteninduzierte Depressive Störung

– Disruptive Affektregulationsstörung

– Prämenstruelle Dysphorische Störung

– A.N./N.N. Bezeichnete Depressive Störung

537
Q

Was ist der Unterschied zwischen Trauer und Mekancholie?

A

Trauer = „Die Welt ist arm und leer“

Melancholie = „Ich bin arm und leer“

538
Q

Beschreibe Freuds anfängliches Erklärungsmodell der Depression

A

• Erschütterung der (Bindungs)beziehung durch eine reale Kränkung oder Enttäuschung (Ambivalenzkonflikt).

• Der Melancholiker weiß zwar wen, aber nicht, was er an dieser Person verloren hat, d. h. ein Teil des Verlustes ist unbewusst.

• Die Selbstvorwürfe sind eigentlich Vorwürfe gegen den Anderen, die aber gegen das eigene Ich gewendet werden.

Depression = gescheiterte Verarbeitung von negativen bzw. ambivalenten Beziehungserfahrungen, die verbunden ist mit einem Rückzug aus der Welt, mit Minderung des Selbstwertgefühls und mit der Wendung aggressiver Impulse gegen das Selbst

539
Q

Beschreibe das psychodynamische Modell der Depressiven Disposition

A
540
Q

Wie erklärt die Psychodynamik Depression?

A
541
Q

Was sind empirisch gesicherte Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression?

A
542
Q

Was sind empirisch gesicherte Schutz/Resilienzfaktoren für die Entwicklung einer Depression?

A
543
Q

Welchen Prinzipien folgen transdiagnostische Ansätze in der Behandlung von Depressionen

A

• Behandlung im Sitzen

• Begrenzung der Regression

• aktive Haltung des Therapeuten

• Betonung des Durcharbeitens

• supportiv bis deutend abhängig vom Patienten

• Fokus auf maladaptive interpersonelle Verhaltensmuster des Pat. außerhalb der Therapie

• für ambulante Versorgung

544
Q

Welche Behandlungsmodule umfasst das Protokoll zur Therapie depressiver Störungen (UPP-DEP)

A

7 Behandlungsmodule:

  1. Sozialisationsinterview
  2. Motivation
  3. Psychoedukation
  4. supportive bis deutende Interventionen
  5. kulturelle Aspekte
  6. Therapieende
  7. Rückfallprävention

+ evtl. zukünftig: Mentalisierung, Non-responder, komorbide PS…

545
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul I Sozialisationsinterview

A

Ziel: Patient mit den Prinzipien des Behandlungsansatzes vertraut machen
„Paktgespräch“/ „Sozialisationsinterview“ beinhaltet die folgenden Elemente:

• Information über depressive Störungen und die geplante Behandlung

• Behandlungsprozess transparent machen

• aktive Rolle des Patienten betonen

• Zweifel über die Nützlichkeit der Behandlung ansprechen und zur Erwartung motivieren, dass Veränderung möglich ist

• praktische Vereinbarungen für die Behandlung treffe, z.B. Dauer der Behandlung und der Sitzungen, Urlaub, abgesagter bzw. ausgefallener Sitzungen

• Ermöglicht erste Orientierung hinsichtlich der Erkrankung und des bevorstehenden Prozesses und bezieht Patienten in die Planung ein

546
Q

BEeschreibe das UPP-DEP: Modul II Motivieren, Ambivalenz ansprechen und Behandlungsziele setzen

A

• Ansprechen der Behandlungsmotivation und das Setzen von Behandlungszielen als wichtige Voraussetzungen für den Erfolg der Behandlung

• Betonung auf Ambivalenz des Patienten und Widerstand gegenüber Veränderungen

Techniken zur Arbeit am Widerstand und Verständnis des Widerstands:
• Einnehmen einer empathischen Position; Konfrontation, Klarifikation und Interpretation der Ambivalenz zwischen Wunsch nach Veränderung und dem Wunsch alles möge so bleiben wie es ist (bzw. Zweifel am Nutzen der Behandlung)

• Behandlungsziele und konkrete Veränderungen besprechen

• Motivation Einsicht über Hintergründe der Symptome zu erlangen

• Zielsetzung als Bremse für Regression

547
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul III Psychoedukation und Empowerment

A

• Basierend auf Ansätzen aus der Psychoedukation nach Connolly Gibbons et al. (2012)

• Hauptziel: Patienten zu akiven Teilnehmern der Therapie werden zu lassen

• z.B. durch Antizipaion rechtlicher, medizinischer oder familiärer Krisen

• Therapeuten kann Informationen geben, um Krisen abzumildern oder eine Zuspitzung von Lebenskrisen zu vermeiden

• Nach Stabilisierung der Verhältnisse: Beziehungsmuster, die mit der Krise in Zusammenhang standen, bearbeiten

548
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul IV Supportive Interventionen

A

• Ziel: Das Herstellen einer guten therapeutischen Beziehung und weitere supportive Interventionen

• gute therapeutische Beziehung korreliert signifikant mit positiven Therapieergebnis

• Interventionen nach Luborsky (1984) und Crits Christoph et al. (2006), die die Etablierung einer guten therapeutischen Beziehung fördern:
• Empathie ausdrücken, Umgangssprache verwenden, den Behandlungsprozess erklären, Behandlungsziele setzen, Patienten bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen, die Motivation für die Behandlung regelmäßig ansprechen, Brüche in der therapeutischen Beziehung innerhalb eines akzeptierenden Klimas beachten und besprechen…

• Weitere Elemente: Angst reduzieren, beruhigen, Mut machen, Rat geben….

• Bei Patient:innen mit unsicheren Bindungsrepräsentanzen sichere und unterstützende Beziehung als korrektive emotionale Beziehungserfahrung

• Generell: Einsatz des supportiv- expressiven Kontinuums in Abhängigkeit von vorrangig strukturellen Defiziten (z.B. Selbstwertgefühlsregulation) oder unbewussten Konflikten

549
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul V Deutende Interventionen

A

• den zugrunde liegenden Konflikt idenifizieren und durcharbeiten: Wünsche, Objektbeziehungen und Abwehr

• Grundannahme, dass Depression mit ungelösten Konflikten und/oder Defiziten in IchFunkionen einhergeht

• Luborskys zentrale Beziehungskonfliktthema (ZBKT)

• „Konfliktdreieck“, von Malan (mit dem ZBKT Ansatz von Luborsky kompaibel)

• Konzept des interpersonell affekVven Fokus (IPAF; Lemma et al. 2006)

• Vorgehen nach der OPD-Beziehungsachse: implizite Wünsche und Impulse, komplexe Interakion mit Erfassung der Gegenübertragung

550
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul VI Offenheit für kulturelle Unterschiede

A

• Connolly Gibbons et al. (2012) haben eine explizite kulturelle Komponente in ihren Behandlungsansatz der Depression auf genommen

• Die Autoren diskuieren 4 Aspekte, die Therapeuten dabei helfen können, die Rolle der jeweiligen Kultur, aus der ein Paient stammt, innerhalb des therapeuischen Prozesses aufzugreifen:

  1. sich des eigenen und des kulturellen Hintergrunds des Paienten bewusst sein
  2. selbst (etwas) vertraut mit dem kulturellen Hintergrund des Paienten machen
  3. bestehende kulturelle Unterschiede anerkennen und explorieren und
  4. zwischen dem unterscheiden, was im ethnokulturellen Kontext des Paienten als normal vs. als beeinträchigt gilt
551
Q

Beschreibe das UPP-DEP: Modul VII Therapieende und Rückfallprävention

A

Empfehlungen von Luborsky et al. und Connolly Gibbons et al.:

▶ Der Therapeut erinnert den Patienten an das Therapieende

▶ Genügend Raum, um Revue passieren zu lassen, was gemeinsam und welcher Weg zurückgelegt wurde

▶ bei Rückkehr depressiver Symptome, mglw. Reaktivierung des zentralen Konflikts: 1) durch den antizipierten Verlust des Therapeuten und 2) durch die Erwartung, dass die Wünsche, die in dem zentralen Konflikt zum Ausdruck kommen, nicht erfüllt werden

▶ Befürchtung gewonnene Fortschrine ohne die kontinuierliche Anwesenheit des Therapeuten wieder zu verlieren

▶ die letzten 3 Sitzungen als sogenannte Booster Sessions („Auffrischungssitzungen“) in 14- tägigen Intervallen

552
Q

Welche Lebensbestimmtenden Konflikte werden in der OPD genannt?

A
553
Q

Was sind Konfliktrelevante Lebensbereiche?

A

Herkunftsfamilie

Partnerschaft / Familie

Beruf

Soziales Umfeld

Besitz

Körper / Sexualität

Erkrankung

554
Q

Was bedeutet Mentalisieren?

A

Fähigkeit, sich mentale Gründe des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer (z.B. Emotionen, Wünsche, Kognitionen und Ziele) vorzustellen

Hinter eigenem und fremdem Verhalten wird ein psychischer Prozess vermutet, der Verhalten erklärbar und zu einem gewissen Grad vorhersagbar macht

Was heißt Mentalisieren?
Fähigkeit, sich i die Gefühle und Motivationen anderer hineinzusetzen
Und mit sich selbst in Kontakt zu treten
Empathisch sein
Perspektivisches
Sich selbst von außen zu sehen und andere von innen

555
Q

Wie werden Selbstrepräsentanzen geformt?

A

Affektspiegelung / Spielen /Phantasieren zeigen dem Kind ein Bild seiner Person, dass im Gesicht / Geist der Eltern aufscheint

Diese externen Darstellungen seiner Zustände, werden allmählich verinnerlicht

556
Q

Welche Prämentalisierenden Modi gibt es?

A

Teleologisch

Als ob

Aquivalenz

557
Q

Beschreibe die psychische Geburt des Selbst

A

Bedingungen für die verlässliche Errichtung von Vorstellungen innerer
Zustände
- Kontingenz der Spiegelung: die Bezugsperson trifft genau den inneren Zustand des Kindes
- Markiertheit der Spiegelung: die Bezugsperson spiegelt und macht dabei deutlich, dass sie nicht ihre eigenen Gefühle ausdrückt

Bedingungen für die unzuverlässige Errichtung von Vorstellungen innerer
Zustände
- Inkongruenz der Spiegelung: Repräsentation innerer Zustände, die nicht der äußeren Realität entsprechen (-> Als-ob-Modus)
- Nicht-markierte Spiegelung: Ausdruck der Bezugsperson wird als
Externalisierung von Erleben gesehen (-> Äquivalenzmodus)

558
Q

Wie beeinflussen Misshandlungen die Mentalisierungfähigkeit?

A

Der entwicklungspsychologische Ursprung von Mentalisierungsproblemen bei Erwachsenen liegt in traumatischen Kindheitserfahrungen, die zu einer

  • Abwehrbedingten Hemmung führen, sich mit dem Seelenleben anderer (oder dem eigenen) zu befassen
  • Hypermentalisierung führen, d.h. die Zustände anderer werden besonders aufmerksam beobachtet (während eigene vernachlässigt werden und damit chaotisch bleiben) -> Hypersensibilität
559
Q

In welcher Reihenfolge die prämentalisierenden Modi auf?

A

Erst Teleologisch, dann psychische Aquivalenz, dann Pseudomentalisierung

560
Q

Beschreibe die Klinische Form der psychischen Äquivalenz

A
561
Q

Beschreibe die Klinische Form des pseudomentalisierende Modus

A
562
Q

Beschreibe die Klinische Form des teleologischen Modus

A
563
Q

Wie erlebt der Therapeut einen Patienten in der psychischen Äquivalenz?

A
564
Q

Wie erlebt der Therapeut einen Patienten im pseudomentalisierenden Modus?

A
565
Q

Wie erlebt der Therapeut einen Patienten im teleologischen Modus?

A
566
Q

Was ist die empfohlene Intervention bei Patienten in der psychischen Äquivalenz?

A
567
Q

Was ist die empfohlene Intervention bei Patienten im pseudomentalisierenden Modus?

A
568
Q

Was ist die empfohlene Intervention bei Patienten im teleologischen Modus?

A
569
Q

Was ist in der Arbeit mit Patienten in der psychischen Äquivalenz eher schädlich?

A
570
Q

Was ist in der Arbeit mit Patienten im pseudomentalisierenden Modus eher schädlich?

A
571
Q

Was ist in der Arbeit mit Patienten im teleologischen Modus eher schädlich?

A
572
Q

Beschreibe die MBT Technik der empathischen Validierung

A
573
Q

Beschreibe die MBT Technik der Klarifikation, Stop and Stand

A
574
Q

Beschreibe die MBT Technik der Affektkennzeichnung

A
575
Q

Beschreibe die MBT Technik der Exploration, „Stop, Rewind, Explore“ oder „Stop, Listen, Look“

A
576
Q

Beschreibe die MBT Technik der Challenge

A
577
Q

Welche Relevanz haben Personlichkeitsstörungen für das Induviduum?

A

• Hohe Morbidität und Mortalität
• Komorbidität
• Suizidalität und Suizide
• erhöhter Alkohol, und Drogenkonsum
• Geringeres Bildungsniveau
• Interpersonelle Schwierigkeiten
• negative Auswirkungen auf Behandlungsqualität
• erhöhtes Chronifizierungsrisiko
• Negativer Verlauf unsachlichstes Behandlungsoutcome

578
Q

Welche Relevanz haben Personlichkeitsstörungen für die Gesellschaft?

A

• Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit
• Direkte Kosten: hohe Inanspruchnahme des Gesundheitssystems
- Indirekte Kosten: der Erkrankung z.B. Krankheitsausfälle

579
Q

Wie häufig sind Persönlcihkeitsstörungen?

A

Prävalenz 12,1%

580
Q

Beschreibe die allgemeinen psychoanalytischen Modelle von Persönlcihkeitsstörungen

A
581
Q

Was sind Lebensthemen bei Persönlichkeitsstörungen?

A
582
Q

Was ist zentral für Personlichkeitsstörungen?

A

Themen durchdringen gesamte Persönlichkeit in hochgradig unflexibler Weise, bestimmen den Umgang mit sich und anderen, stehen im Vordergrund des Charakters

583
Q

Beschreibe die basalen psychischen Funktionen bei neurotischen Patienten

A
584
Q

Beschreibe die basalen psychischen Funktionen bei Borderline Patienten

A
585
Q

Beschreibe die basalen psychischen Funktionen bei psychotischen Patienten

A
586
Q

Beschreibe die dimensionalen Strukturmodelle zur Erklärung von Persönlichkeitsstörungen

A
587
Q

Beschreibe das psychoanalytische Modell der Borderline Persönlichkeitsstörung

A
588
Q

Was besagt das psychoanalytische Modell der Borderline Persönlichkeitsstörung zur Affektabwehr?

A
589
Q

Was sind Objektbeziehungen?

A
590
Q

Wie sind die intrapsychischen Selbst-Objekt-Teil-Repräsentanzen bei Borderline Patienten nach dem psychoanalytischen Modell der BPS strukturiert?

A
  • besonders eindimensional
  • rigide
  • Bilder des Selbst & Anderer
  • unverbunden

-> Affektmodulation oder Anpassung an Komplexität realer Personen und Situationen schwierig

591
Q

Welche Dyaden als Selbstrepräsentanz und Objektrespräsentanz liegen bei Borderline Patienten vor und können sich in die Patienten / Therapeuten Beziehung übertragen?

A

• Dyaden existieren unverbunden gleichzeitig nebeneinander
• Auch scheinbar positive Dyaden sind mit Gefahren verbunden: „Liebe“ z.B. mit traumatischen Erfahrungen in frühen Beziehungen

• Aufrechterhaltung primitiver Dyaden durch Abwehr- mechanismen:
• Spaltung (Idealisierung, Entwertung, Verleugnung)
• Projektive Identifizierung
• Inszenierung in der Realitität

592
Q

Beschreibe das Integrative Regulationsmodell der Persönlichkeitsstörungen

A
593
Q

Welche psychoanalytisch fundierten Verfahren können zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen eingesetzt werden?

A

• Psychoanalytische Behandlung von Borderline-Störungen

• Intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie (IS-TDP)

• Übertragungsfokussierte Psychodynamische Psychotherapie (TFP)

• Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)

• Strukturbezogene Psychotherapie

594
Q

Beschreibe die Übertragungsfokussierte Psychotherapie

A

• eng am klassischen psychoanalytischen Konzept orientiert
• wissenschaftlich gut validiert (z.B. Clarkin et al., 2007; Doering et
al., 2010)
• zentraler Veränderungsmechanismen: Mentalisierungsfähigkeit
und Bindungsstil (Levy et al., 2006)

• fußt auf Kernbergs Objektbeziehungstheorie
• Frühe Spaltungsprozesse konnten nicht zu integrierten psychischen Repräsentationen werden
• fragmentierte Selbst-Objekt- Dyaden
• Idealisierung und Entwertung
• rapide Wechsel in affektiven
• unintegrierte Aggression
• Identitätsdiffusion

595
Q

Beschreibe die Diagnostik in der übertragungsfokussierten Psychotherapie

A

• Zirkulär angelegte Exploration
• Symptomebene
• Interaktionelle Ebene
• Innere Welt des Patienten
• Technisch neutrale Haltung
• Unzensierte, spontane Äußerungen
• Nonverbale Kommunikation: Mimik, Gestik, Gegenübertragung

596
Q

Was sind Indikatoren für eine übertragungsfokussierte Psychotherapie?

A

Allgemein für alle Formen schwerer Persönlichkeitsstörungen!

• Borderline Persönlichkeitsorganisation, Identitätsdiffusion, regelmäßige Probleme und Scheitern im beruflichen Kontext, wiederkehrende Schwierigkeiten in bedeutsamen
sozialen Beziehungen

• Borderline, histrionische, paranoide, schizoide und narzisstische PS

• Komplikationen: Alkoholismus, Drogenkonsum, Medikamentenabhängigkeit, schwere Essstörungen, antisoziale Züge, schwere Hypochondrie, chronische Ängste, Depressionen, somatoforme, dissoziative Symptome…

597
Q

Was sind Kontraindikatoren für eine übertragungsfokussierte Psychotherapie?

A

stabile Antisoziale PS, Patient:innen mit schweren antisozialen Zügen, ausgeprägter sekundärer Krankheitsgewinn, habituell selbstverletzendes Verhalten

598
Q

Beschreibe die Therapiephasen der Übertragungsfokussierten Psychotherapie

A

Spezifische psychoanalytische Prinzipien, Verzicht auf supportive Techniken

Strukturierter Behandlungsansatz

Therapiephasen orientiert am Fortschritt des Patienten

599
Q

Was sind Risikoen und Nebenwirkungen der übertragungsfokussierte Psychotherapie?

A

• Keine empirischen Daten über unerwünschte Therapieeffekte vorliegend

• Kritik an vermeintlich zu starker kognitiver Ausrichtung der TFP mit zu hohem Anspruch an intellektuelle Fähigkeiten der Patient:innen

• Missverständnis der Deutung als rein kognitiver, intellektueller Prozess

• Deutung soll als ein emotional-kognitives Geschehen in einen Erlebenskontext im Hier und Jetzt der therapeutischen Beziehung eingebettet sein (Doering, 2016)

• Unklar inwiefern ungünstige Therapieverläufe und höhere Drop-out-Raten einer Vernachlässigung affektiver Erfahrungsmöglichkeiten geschuldet sind

600
Q

Was sind die Kernpunkte der Übertragungsfokussierten Psychotherapie?

A
601
Q

Beschreibe die Strukturbezogene Psychotherapie

A
602
Q

Definiere den Strukturbegriff nach Rudolf

A
603
Q

Was sind die Kennzeichen der strukturbezogenen Psychotherapie?

A
604
Q

Beschreibe den Behandlungsleitfaden der strukturbezogenen Psychotherapie

A

• Klare Vereinbarung über Ziele, Inhalte und Vorgehensweisen

• Würdigende Rückschau der Lebensgeschichte

• Rücksichtsvolle Benennung der strukturellen Defizite und maladaptiven Beziehungsmuster

• Konkrete Vereinbarungen zum Umgang mit Krisen

• Keine feste Dauer oder Frequenz

• Stationäre und ambulante Settings möglich

• Auswahl und Anzahl der Behandlungsfoki realistisch an Therapielänge anpassen (Ehrenthal, 2018)

605
Q

Beschreibe die therapeutische Haltung in der strukturbezogenen Psychotherapie

A

• Therapeut als entwicklungsförderndes Gegenüber

• Keine „Deutungshoheit“

• Übernahme von Hilfs-Ich-Funktion zur Stabilisierung und Problembewältigung

• Förderung struktureller Funktionen und ggf. Bearbeitung von Konflikten folgt später

• Therapeutin mit Ersatzeltern- oder Mentoren-Figur-Funktion: lässt sich nicht entmutigen, ist nicht allzu kränkbar, kann positive Seiten am Patienten entdecken

• Ziel: veränderter Umgang mit der Störung, Wiederherstellung der Selbstwirksamkeit, Unterstützung in Affektregulation, Wiederaufbau von Beziehungen

606
Q

Was meint die Übernahme von Hilfs-Ich-Funktionen?

A

Zeitweise Übernahme durch den Therapeuten der Ich Funktionen beispielsweise der Afektregulierung um Ich Funktionen die Patient für dich nicht ausreichend Übernehmen können um Stabilisierung zu ermöglichen und dem Patienten die Möglichkeit geben in diesen Funktionen nachzureifen
Therapeut übernimmt ersatzelternfunktion

607
Q

Welche therapeutischen Positionen können in der Strukturbezogenen Psychotherapie eingenommen werden?

A
608
Q

Was ist die Funktion einer dem Patienten vorrangehenden Position in der Therapie?

A

Anstehende Entwicklungen, Aufgaben, Schwierigkeiten antizipieren und mittteilen

609
Q

Was ist die Funktion einer sich hinter den Patienten stellenden Position in der Therapie?

A

Identifizierung, Containing, Erbarmen, Hilfs-Ich, Sorge, Unterstützung

610
Q

Was ist die Funktion einer sich sich dem Patienten gegenüber stellenden Position in der Therapie?

A

Spiegelung, Antwort, Alterität, Konfrontation

611
Q

Was ist die Funktion einer sich sich neben den Patienten stellenden Position in der Therapie?

A

Geteilte Aufmerksamkeit für die Situation des Patienten

612
Q

Was sind spezifische Interventionen in der Strukturbezogenen Psychotherapie?

A

• Regression begrenzend

• Strukturbildende Funktion

• Konzeptualisierung des Veränderungsprozesses sequenziell für den jeweiligen Fokus (Heidelberger Umstrukturierungsskala, Rudolf et al. 2000):
1. Dysfunktionale Muster erkennen
2. Als Emotionale Antwort begreifen, Funktionalität erkennen
3. Akzeptanz vor dem Hintergrund eigener Biographie
4. Abwägung von Vor- und Nachteilen
5. Verantwortungsübernahme
6. Alternativen ausprobieren

• Anregungen zur Narration in Worten/Bildern
• Klärende Fragen
• Einladung zur Selbstreflexion
• Antwortende Mitteilungen bzgl. des emotionalen Erlebens der/s Therapeuten/in
• Spiegelnde Äußerungen: Wie erlebt die Therapeutin die Patientin?
• Strukturierende Interventionen: aktive Unterstützung
• Aufzeigende und hypothesengeleitete Interventionen: Zusammenhänge, Widersprüche
anhand von Fremdbeispielen
• Therapeutin als Chronistin für die Erfahrungen der Patientin

613
Q

Was sind die wichtigsten Charakteristika einer strukturbezogenen Psychotherapie?

A
614
Q

Wann Mentalisieren wir?

A

Wir mentalisieren, wenn wir neugierig und offen sind und überlegen, was in uns und den anderen vorgeht und warum wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten
Eine gute Beziehung zu unserem Kind, Partner, Freunden, … benötigt Mentalisierung

615
Q

Wo liegt der Unterschied zwischen Theory of Mind und Mentaliserung?

A

Theory of mind ist ein teilaspekt der Mentalisierung
Mentalisierung hat viele Dimensionen es gehören nicht nur Kognitionen dazu sondern auch Gefühle und fähigkeit Dinge mit einander verbinden zu können

616
Q

Definiere MEntalisierung

A

• Fähigkeit, sich innerpsychische (mentale) Zustände in sich selbst und in anderen Menschen vorzustellen

• das Selbst und der Andere werden als intentionale Wesen aufgefasst

• Verhalten basiert auf Gründen im Sinne psychischer Befindlichkeiten (Fonagy et al. 2002)

• Entwicklungspsychologisch erworbene Fähigkeit

• Schlüsselfunktion psychischer Gesundheit, sicherer Bindung und psycho-therapeutischer Veränderung (Fonagy & Target)

617
Q

Welche MEtalisierungsdimensionen gibt es?

A
618
Q

Was meint gutes Mentalisieren?

A

Meint Fähigkeit, je nach Situatiuon/ Anforderung flexibel zwischen den verschiedenen Dimensionen wechseln zu können

619
Q

Beschreibe das kognitionspsychologische Schaltmodell

A
620
Q

Wie entsteht Mentalisieren?

A

„Das psychische Selbst taucht auf, wenn sich das Kind als denkendes und fühlendes Wesen in der Psyche einer anderen Person wahrnehmen kann.“ (Fonagy et al. 2002)

621
Q

Was sind Meilensteine zur Entwicklung von Mentalisierung?

A

Gelingen der frühen Affektregulation zwischen Fürsorgeperson und Säugling

Moderation des kindlichen Spiels zwischen Als-ob und RealitätàIntegration in den mentalisierenden Denkmodus

622
Q

Beschreibe die Theorie des sozialen Biofeedback’s zur Mentalisierung

A

• Gelingende frühe Affektspiegelung

• Säugling ist sich Affekten nicht bewusst (kein psychisches Selbst) und erlebt Emotionen körpernah

• Vorsprachliche Kommunikation mit Fürsorgeperson durch Mimik und Lautäußerungen

• Angemessene Reaktion auf negative Affekte des Säuglings durch markierte und kongruente Spiegelung des negativen Affektes

• Angeborener Kontingenz-Erkennungs-Mechanismus ermöglicht Lernen über eigene innere Vorgänge und Beruhigung

• Entstehung einer kognitiven Repräsentation eigener körpernaher Affektzustände -> Vorläufer der Mentalisierung (Affektbewusstsein) und Grundlage für intrapsychische Affektregulation

623
Q

Was ist epistemisches Vertrauen?

A

Bewusste Bereitschaft des Individuums von einer anderen Person gesendete Signale und Informationen als vertrauenswürdig, generalisierbar und relevant für sich selbst einzustufen

624
Q

Was sind prämentalisierenden Modi?

A

• gehen der Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit im Kleinkindalter voraus

• unreife Form mentaler Verarbeitungsprozesse

• treten bei Patienten mit BPS im Sinne einer das psychische Selbst schützenden Funktion regelmäßig auch im Erwachsenenalter auf (Bateman, 2014; Übersicht dazu u.a. bei Euler und Walter, 2018)

625
Q

Was ist der teleologische Modus?

A

• ist entwicklungspsychologisch der früheste, dem Mentalisieren vorausgehende psychische Zustand

• die Umwelt muss „funktionieren“, um innere Spannungszustände zu mindern

• nur real Beobachtbares ist von Bedeutung und nur real befriedigende Handlungen oder körperliche Eingriffe können mentales Erleben zu beeinflussen

626
Q

Was ist der äquivalenzmodus?

A

• Überbetonung der inneren Welt

• Psyche-Welt-Isomorphismus: Innere Welt und äußere Realität werden als identisch erlebt (kein Unterschied zwischen Schein und Sein)

• Erschreckende innere Bilder bekommen Realitätscharakter

• Subjektive psychische Erfahrung wird als schrecklich erlebt; Panikanfälle, Albträume, Flashbacks

• Intoleranz gegenüber alternativen Perspektiven „Ich weiß, wie es ist; keiner kann mir etwas erzählen!“

• Selbstbezogene negative Kognitionen wirken real, Minderwertigkeitsgefühle SIND minderer Wert

627
Q

Was ist der Als Ob Modus?

A

• Innere Welt ist von der äußeren Realität entkoppelt

• Gedanken bilden keine Brücke zwischen Innen und Außen

• Gefühle von Leere und Bedeutungslosigkeit

• Endlose Gespräche über Gedanken und Gefühle –ohne dass diese zu Veränderungen führen

• Gleichzeitiges Bestehen widersprüchlicher Überzeugungen

• Affekt und Gedanken stimmen häufig nicht überein

628
Q

In welchem Zeitraum entwickelt sich die Mentalisierung

A
629
Q

Was ist das „fremde-Selbst“?

A

Das Fremde Selbst („Alien Self“), Fonagy et al. 2010

• Wiederholte und überwiegende Erfahrung das Fürsorgepersonen von negativen Affekten überwältigt werden und fehlerbehaftetes soziales Feedback geben

• Verinnerlichung von nicht-kongruenten fremden Repräsentationen des Selbst („Ich bin hässlich“), keine Verbindung zum körperlichen Selbst

• Schwache Mentalisierungsfähigkeit und starke affektive Erregungà
Dominanz des Fremden Selbst: keine positiven Selbstanteile mehr verfügbar, mglw. Erleben von Selbstfragmentation (z.B. massiver Selbsthass)

• Selbst- oder Fremdverletzendes Verhalten als Versuch fremde Selbstanteile zu externalisieren und Selbstkohärenz wiederherzustellen (Taubner et al. 2015)

630
Q

Beschreibe die Mentalisierungsdiagnostik

A

Erfassung der Mentalisierungsdefizite: in unterschiedlichen Kontexten, Beziehungen, variierenden Stresslevels

Übergeordnete Ziele und Fragestellungen:

  1. Was sind die wichtigen Beziehungen und welche Verbindung haben diese zu den zentralen Problemen des Patienten?
  2. Wie ist die Qualität der Mentalisierung in diesen Beziehungskontexten?
  3. Wann versagt die Mentalisierung?
  4. Ist Mentalisieren partiell oder generell eingeschränkt?
  5. Welche prämentalisierenden Modi sind vorherrschend (Pseudomentalisieren, konkretes oder teleologisches Verstehen)?
  6. Gibt es einen Missbrauch von Mentalisieren im Sinne der Manipulation anderer?
631
Q

Wie funktioniert Mentalisierungsbasierte Therapie?

A

• Mentalisierungsfähigkeit steigern
• Epistemisches Vertrauen aufbauen
• soziales Lernen ermöglichen
• Mentalisierungsfähigkeit als Wirkfaktor in der Psychotherapie?
• Transfer von „Gelerntem“ in den Alltag?

632
Q

Beschreibe das Setting und den Ablauf einer MBT

A

•Bei hoher Selbst- Fremdgefährdung, Substanzmissbrauch, instabilen Wohnverhältnissen und/oder fehlender sozialer Unterstützung:
• 5-stündig über 18-24 Monate in einem Tagesklinischen Setting
• Alternierend im Einzel- und Gruppensetting

•Bei stabileren sozialen Verhältnissen und weniger Risiko:
• 18-monatiges ambulantes Setting
• 2stündig (Einzel- und Gruppentherapie)

633
Q

Beschreibe die Therapieplanung einer MBT

A
634
Q

Beschreibe die MBT Haltung

A

konstantes Beobachten welcher Denkmodus liegt vor
- teleologisch, psychisch äquivalent, Als-Ob, mentalisierend

Beobachten des emotionalem Stressniveaus
- optimales Stressniveau halten in dem noch explizit mentalisieren kann
- nicht-mentalisierende Reflexionen so schnell wie möglich unterbrechen

Brüche in der Beziehung reparieren
- Beitrag an Missverständnissen und Konflikten der reflektieren
- Verantwortung übernehmen

Wenn der Therapeut seine eigene Mentalisierung verliert:
- Diese als Erstes zurückgewinnen!

Missverständnisse und Fehler (z. B. empathische Einbrüche, Konflikte oder Enactments) = optimales Trainingsfeld für eine verbesserte Mentalisierung

fehlerfreundliche Haltung!

635
Q

Was sind allgemeine Prinzipien der MBT?

A

•Einfach und kurz
•Affektfokussiert
•Fokus auf Psyche des Patienten, nicht auf Verhalten
•Direkter Bezug zu momentaner Begebenheit

636
Q

Was sind spezifische mentalisierungsfördernde Techniken?

A

•Unterstützung und Empathie
•Empathische Validierung: Affekt und Effekt
•Fragende Kommentare zur Explorationsförderung
•Mentalisieren verstärken
•„Stop, rewind and explore“
•„Stop and repair“

637
Q

Beschreibe die MBT Technik Unterstützung und Empathie

A
638
Q

Beschreibe die MBT Technik Empathische Validierung: Affekt und Effekt

A
639
Q

Beschreibe die MBT Technik Fragende Kommentare zur Explorationsförderung

A
640
Q

Beschreibe die MBT Technik Metalisieren verstärken

A
641
Q

Beschreibe die MBT Technik „Stop, rewind, explore“

A
642
Q

Beschreibe die MBT Technik „Stop and repair“

A
643
Q

Was sind Kontraindikatoren für eine MBT?

A

Therapie von SexualstraftäternàGefahr der Schulung Vertrauen bei potentiellen Opfern zu erwecken (keine empirischen Daten vorhanden)

644
Q

Was sind Risiken und Nebenwirkungen einer MBT?

A

Bisher keine empirischen Datenàzukünftiger Forschungsbedarf

645
Q

Welche Informationen sollten über die MBT an Patienten gegeben werden?

A

Die MBT ist ein psychotherapeutisches Verfahren, in dem es darum geht, das Verstehen von mir selbst und meinen wichtigsten Beziehungen in einer vertrauensvollen und offenen Beziehung zu einer Therapeutin zu verbessern und schnelle Muster der Interpretation zu überdenken. Dabei schaut man sich besonders an, welche Erfahrungen starke Gefühle, starre Denkmuster und impulsives Verhalten auslösen. Im therapeutischen Prozess wird dies auch anhand der Erlebnisse und Gefühle mit der Therapeutin geübt. Besonders geeignet erscheint die MBT bei Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung.

646
Q

Was sind Kennzeichen der Borderline.Persönlichkeitsorganisation?

A
647
Q

Beschreibe die Haltung in der Übertragungsfokussierten Pychotherapie

A

Erfahrungsorientiert–Dynamik in der Übertragung aktivieren und dazugehörigen Affekt live erlebbar machen

Technische Neutralität, wenig explorativ, wenig direktiv

Bereitschaft zur Rollenübernahme, Containment

-> Beobachtung und Deutung der Rollenzuschreibungen und Identifizierungen im Rahmen der Übertragungsprozesse verhilft dazu, gespaltene und fragmentierte Selbst- und Objektanteile zu integrieren -> Reifung der Persönlichkeit

648
Q

Welche Psychotherapieverfahren und Methoden sind derzeit in DE wissenschaftliche annerkannt?

A

• Folgende Behandlungsformen sind anerkannte Psychotherapieverfahren im Sinne dieser Richtlinie

• Ihnen liegt ein umfassendes Theoriesystem der Krankheitsentstehung zugrunde, und ihre spezifischen Behandlungsmethoden sin in ihrer therapeutischen Wirksamkeit belegt:

  1. Psychoanalytisch begründete Verfahren
  2. Verhaltenstherapie
  3. Systemische Therapie