Störungen des Sozialverhaltens Flashcards

1
Q

Definiere “Störungen des Sozialverhaltens”

A
  • F91
  • Wiederholtes, persistierendes Verhaltensmuster, das die Grundrecht anderer verletzt, oder wichtige altersentsprechende Normen oder Grenzen verletzt
  • Mind. 6 Monate anhaltend
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2
Q

Welche Unterformen gibt es bei den Störungen des Sozialverhaltens?

A

F91 Störungen des Sozialverhaltens

F91.0 auf den familiären Rahmen beschränkt

F91.1 bei fehlenden sozialen Bindungen

F91.2 bei vorhandenen sozialen Beziehungen

F91.3 mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten

F91.8 sonstige

F91.9 nicht näher bezeichnete

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3
Q

Was ist Voraussetzung für eine Diagnose “Störung des Sozialverhaltens”

A
  1. Die allgemeinen Krietreien für eine Störung des Sozialverhaltens müssen erfüllt sein
  2. Drei oder mehr der unter F91 genannten Symptome müssen vorliegen, davon mind. drei von 9-23
  3. Mind. ein Symptom von 9-23 muss mindestens über 6 Monate vorgelegen haben

-> Symptome 11,13,15,16,20,21,23 brauchen nur einmal aufgetreten zu sein, um Kriterium zu erfüllen

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4
Q

Welche Symptome zählen zu “Störungen des Sozialverhaltens”

A

1) Häufige u. schwere Wutausbrüche

2) Häufiges Streiten mit Erwachsenen

3) Häufige aktive Ablehnung und Zurückweisung von Wünschen und Vorschriften von Erwachsenen

4) Häufiges, offensichtlich wohlüberlegtes Ärgern anderer

5) Häufig verantworlich machen anderer für die eigenen Fehler oder für eigenes Fehlverhalten

6) Häufige Empfindlichkeit oder Sich “belästigtfühlen” durch andere

7) Häufig Ärger oder Groll

8) Häufige Gehässigkeit oder Rachsucht

9) Häufiges Lügen oder Brechen von Versprechen, um materielle Vorteile und Begünstigungen zu erhalten oder um Verpflichtungen zu vermeiden

10) Häufiges Beginnen von körperlichen Auseinandersetzungen (außer Geschwisterauseinandersetzungen)

11) Gebrauch von gefährlichen Waffen (z.B. Schlagholz, Messer, Ziegelstein, Flaschen, Gewehr)

12) Häufiges draußen bleiben in der Dunkelheit, entgegen dem Verbot der Eltern (Beginnend ab 13.Lbj)

13) Körperliche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen (z.B. Fesseln, ein Opfer mit Messer oder Feuer verletzen)

14) Tierquälerei

15) absichtlicher Destruktivität gegenüber dem Eigentum anderer (Außer Brandstiftung)

16) Absichtliches Feuerlegen mit dem Risiko oder sogar Absicht, ernsthaft Schaden anzurichten

17) Stehlen von Wertgegenständen ohne Konfrontation mit dem Opfer - zuhause oder außerhalb (z.B. Ladendiebstahl, Einbruch, Unterschriftenfälschung)

18) Häufiges Schule-Schwänzen (beginnend ab 13. Lbj.)

19) Weglaufen von den Eltern oder elterlichen Erzsatzpersonen, mind. 2x oder 1x länger als eine Nacht (Auschluss: dies geschieht zu Vermeidung körperl. oder sexueller Misshandlungen)

20) Jede kriminelle Handlung, bei der ein Opfer direkt angegriffen wird

21) Zwingen einer anderen Person zu sexuellen Aktivitäten

22) Häufiges Tyrannisieren anderer (z.B. absichtliches Zufügen von Schmerzen oder Verletzungen, einschl. Andauernder Einschüchterung, Quälen oder Belästigung)

23) Einbruch in Häuser, Gebäude oder Autos

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5
Q

Bei erheblicher Ausprägung genügen welche Symptome für eine Diagnosestellung?

A

11) Gebrauch von gefährlichen Waffen (z.B. Schlagholz, Messer, Ziegelstein, Flaschen, Gewehr)

13) Körperliche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen (z.B. Fesseln, ein Opfer mit Messer oder Feuer verletzen)

14) Tierquälerei

15) absichtlicher Destruktivität gegenüber dem Eigentum anderer (Außer Brandstiftung)

16) Absichtliches Feuerlegen mit dem Risiko oder sogar Absicht, ernsthaft Schaden anzurichten

20) Jede kriminelle Handlung, bei der ein Opfer direkt angegriffen wird

21) Zwingen einer anderen Person zu sexuellen Aktivitäten

23) Einbruch in Häuser, Gebäude oder Autos

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6
Q

Was sind weitere Störungen des SSV?

A

F92 kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen

F92.0 mit depressiver Störung
allgemeine Kriterien für St.d.Sozv. + Kriterien für affektive Störung (F30-39)

F92.8 sonstige
allgemeine Kriterien für St.d.Sozv. + Kriterien für eine neurotische, Belastungs- oder somatoforme Störung (F40-F49)

F92.9 kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen, n.n.b.

F90.1 hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
allgemeine Kriterien für St.d.Sozv. + allgmeine Kriterien für hyperkinetische Störung (F91)

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7
Q

Beschreibe den diagnostischen Baum für die Klassifikation von Störungen des Sozialverhaltens

A
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8
Q

Von welchen Symptomen müssen mind. 3 (davon mind. 1 mehr als 6 Monate) vorliegen, um eine Diagnose stellen zu können?

A

9) Häufiges Lügen oder Brechen von Versprechen, um materielle Vorteile und Begünstigungen zu erhalten oder um Verpflichtungen zu vermeiden

10) Häufiges Beginnen von körperlichen Auseinandersetzungen (außer Geschwisterauseinandersetzungen)

11) Gebrauch von gefährlichen Waffen (z.B. Schlagholz, Messer, Ziegelstein, Flaschen, Gewehr)

12) Häufiges draußen bleiben in der Dunkelheit, entgegen dem Verbot der Eltern (Beginnend ab 13.Lbj)

13) Körperliche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen (z.B. Fesseln, ein Opfer mit Messer oder Feuer verletzen)

14) Tierquälerei

15) absichtlicher Destruktivität gegenüber dem Eigentum anderer (Außer Brandstiftung)

16) Absichtliches Feuerlegen mit dem Risiko oder sogar Absicht, ernsthaft Schaden anzurichten

17) Stehlen von Wertgegenständen ohne Konfrontation mit dem Opfer - zuhause oder außerhalb (z.B. Ladendiebstahl, Einbruch, Unterschriftenfälschung)

18) Häufiges Schule-Schwänzen (beginnend ab 13. Lbj.)

19) Weglaufen von den Eltern oder elterlichen Erzsatzpersonen, mind. 2x oder 1x länger als eine Nacht (Auschluss: dies geschieht zu Vermeidung körperl. oder sexueller Misshandlungen)

20) Jede kriminelle Handlung, bei der ein Opfer direkt angegriffen wird

21) Zwingen einer anderen Person zu sexuellen Aktivitäten

22) Häufiges Tyrannisieren anderer (z.B. absichtliches Zufügen von Schmerzen oder Verletzungen, einschl. Andauernder Einschüchterung, Quälen oder Belästigung)

23) Einbruch in Häuser, Gebäude oder Autos

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9
Q

Bei welchen Störungen, kann keine Störung des Sozialverhaltens diagnostiziert werden?

A
  • Dissoziale Persönlichkeitsstörung
  • Schizophrenie
  • Manische Episode
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörung
  • Hyperkinetische Störung
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10
Q

Wie können Störungen des Sozialverhaltens gruppiert werden?

A
  • Über das Alter
  • Über den Schweregrad
  • Über den Typ
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11
Q

Wie können SSV nach dem Alter gruppiert werden?

A
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12
Q

Wie können SSV nach dem Schweregrad gruppiert werden?

A
  • Leicht: keine oder nur wenige Symptome neben denen, die für die Diagnose gefordert werden - Verhaltensprobleme verursachen nur gering Schaden
  • Mittelgradig: Die Zahl der Symptome und Schaden für andere liegt ziwschen leicht und schwer
  • Schwer: Viele Probleme neben den für die Diagnose geforderten Symptome oder Verhaltensweisen, sie verursachen anderen nennenswert Schaden - z.B. bei schwerer lörperlicher Gewalt, Vandalismus, Diebstahl
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13
Q

Wie können SSV nach Typen unterschieden werden?

A
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14
Q

Wie ist die Epidemiologie von SSV?

A
  • Grundschulalter ca. 1-2%
  • Jugendalter ca. 4-6%
  • Städte > Land
  • Anteil an der psychiatrischen Gesamtmorbidität in der späte Kindheit fast 50%, im Jugendalter 40%
  • Jungen 4-5x häufiger als Mädchen, frühere Störungsbeginn u. stärkere Symptomatik

Prävalenz:
- Von Strafverfolgungsbehörden registriert delinquente Handlungen: weniger als 2% der Kinder, ca. 5% der Jugendlichen
- Dunkelfelduntersuchungen: Fast alle 14jährigen Jungen u. Mädchen räumen Handlungen ein, die gegen geltende Rechtsnormen verstoßen

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15
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Entstehung einer SSV?

A
  • Psychosoziale Risikofaktoren
  • Genetische Faktoren
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16
Q

Was sind psychosoziale Risikofaktoren für SSV?

A
  • Chronische Streitbeziehungen
  • Partnerprobleme der Bezugspersonen (eigtl. Vorbilder)
  • Dominantes Verhalten einer Bezugsperson
  • Ablehnende inkonsistente Beziehungsmuster (Fehlen von Wärme, Akzeptanz,
    emotionale Unterstützung)
  • Psychiatrisch auffällige Familienmitglieder (Delinquenz, Alkoholabhängigkeit,
    affektive Störungen, Schizophrenie, einfach Aktivitäts-u. Aufmerksamkeitsstörung)
  • Kinderreichtum (viele Geschwister)
  • Ungünsjtige Wohnverhältnisse
  • Aggressives Verhalten der Eltern / Erwachsenen
  • Defizitäres Erziehungsverhalten: Fehlen eindeutiger Regeln, unzureichende Informationen der Bezugspersonen über den Aufenthalt und das Verhalten des Kindes außerhalb der Familie, inkonsistente pädagogische Führung, mangelnde Fähigkeit mit familiären Konflikten adäquat umzugehen
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17
Q

Was sind genetische Faktoren in der Entstehung einer SSV?

A
  • Eher geringere Beteiligung: hohe, jedoch kaum unterschiedliche Konkordanzraten ein-und zweieiiger Zwillinge
  • Bei Erwachsenen stärkere Beteiligung genetischer Faktoren
  • Mildere Form rezidivierender Delinquenz unterliege eher genetischen Faktoren als
    schwerwiegende Einzelstraftaten
  • Bei hyperkinetischer Störung des Sozialverhaltens höherer Einfluss als bei der reinen
    Form
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18
Q

Beschreibe den Kreislauf angstbedinger Aggression (Petermann & Petermann, 1984)

A
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19
Q

Beschreibe psychodynamische Überlegungen zur Ätiologie von SSV

A
  • Frühe Erfahrungen grausamer Aggression seitens der elterlichen Objekte führen dazu, dass das Kindàein hypertropes, sich bedroht fühlendes Selbst entwickelt àUmwandlung von Schmerz u. chronischer Wut in Hass
  • Projektion von Hass auf die Umwelt, führt zu einer grundlegenden paranoiden Haltung der Welt gegenüber
    àman muss sich mit Unehrlichkeit, Verrat, Gewalt u. Destruktion zur Wehr setzen (mehr als eine Art Schutz)
  • Überleben hängt von Unterwerfung, Ausflüchten u. konsequenter Manipulation ab
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20
Q

Welche Typen unterschied Kernberg 2006 bei SSV?

A

(1) Passiver Typ:

durch Pseudounterwerfung, Hintergehen, Lügen und Betrügen versucht dieser, andere zu kontrollieren,àd.h. eine Mimikryentwicklung als Anpassungsentwicklung an eine existentiell bedrohliche Situation
* Solche Kinder u. Jugendlichen passen sich an den Anderen vordergründig an = „Papageiendialoge“
* Durch die falsche Selbstobjekt-Beziehungen können Vernichtungs-oder Zerfall- ängste abgewehrt werden
* Es herrscht eine Stabile (wenn auch falsche) Strukturbildung – „falsches Selbst“
* Durch mangelnde verinnerlichte bedeutsame Objekte u. Schulgefühle u. Gewissen
allenfalls rudimentär entwickelt
* Vordergründige Angleichung mit Angreifer zur Stabilisierung per
Größenselbstfunktion

(2) Aktiver Typ:

eher impulsiv mit gefährlich destruktivem Verhalten, welche auf überwältigende u. beängstigende Erfahrungen in früher Kindheit beruhen
* Die Versorgung (durch Bezugspersonen) war z.T. auf notwendige Triebbefriedigung reduziert – z.B. wenig körperliche, emotionale Nähe
* Mutter war nicht in der Lage Container-Funktion zu übernehmen u. hat das Kind mit einer Container-contained-Beziehung konfrontiert
* Traumatischer Bruch im frühen Dialog zwischen Mutter u. Kind (Brüche, Dissoziationen u. ein rudimentäres Selbst)

21
Q

Was sind die diagnostischen Schritte bei SSV?

A
  1. Interview mit Kind bzw. Jugendlichen und den Eltern (getrennt und zusammen, evtl. zusätzlich andere Familienmitglieder einbeziehen) - Fragen nach Symptomatik
  2. Vom Kind/ Jugendlichen außerdem zu erfragen sind:

Familienbeziehung u. ihre Qualität
Peer-Beziehungen und ihre Qualität
Freizeitverhalten,
Interessen,
Bestrafte Delinquenz u. Dunkelfelddelinquenz, Drogenkonsum,
Sexuelle Entwicklung
Selbstbild

  1. Von den Eltern außerdem erfragen:
  • Umgang mit Problemen, familiären Ressourcen (Stress, sozioökonomischer Status,
    soziale Integration/ Isolation)
  • Elterliche Erziehungsmethoden (wie Strenge, Grenzsetzungen, Vernachlässigung,
    Gewähren-lassen, Inkonsistenz)
  • Umgang mit Aggressionen des Kindes/ Jugendlichen
  • Konfliktlösungsstrategien
  1. Störungsspezifische Entwicklungsgeschichte
  2. Störungsrelevante Rahmenbedingungen
  3. Apparative Labor-und Testdiagnostik
  4. Identifizierung weiterer Symptome und Belastungen
22
Q

Was gehört zur Störungsspezifischen Entwicklungsgeschichte?

A

-Pränatale und Geburtsanamnese , insb. Mütterlicher Alkohol- und Drogenmissbrauch

  • Mütterliche Infektionen
  • Einnahme von Medikamenten
  • Medizinische Vorgeschichte , insb. ZNS-Beeinträchtigung/Störungen (wiez.B.: Anfallsleiden oder Unfälle)

-Vorgeschichte bzgl. körperlichen u./oder sexuellem Missbrauch
- Vorgeschichte in Bezug auf Stieffamilienstatus, Adoptionen, Unterbringung in
Pflegefamilien oder Heimen

  • Ausbildung von eigenem Gewissen und Schuldgefühlen

-Schullaufbahn u. Entwicklung etwaiger schulischer Leistungsschwierigkeiten

23
Q

Was gehört zu Störungrelevanten Rahmenbedinguen

A

einschlägige Familienanamnese:

  • Dissoziale Verhaltensweisen (inkl. Delinquenz) in der Familie
  • Körperliche u./oder sexueller Missbrauch innerhalb der Familie
  • Psychische Auffälligkeiten / Störungen bei Familienmitgliedern
  • Verstärkter Umgang mit den dissozialen Verhaltensweisen
  • Gefährdende Umfeldbedingugen (insb. Randgruppenzugehörigkeit u. soziale Isolierung, extremer ökonomische Armut)
  • Abnorme Familienstruktur
  • Negative schulische Bedingungen, auch soweit sie als Störungsfolge anzusehen sind
24
Q

Was gehört zur Apparativen Labor- und Testdiagnostik?

A
  • Standart-Fragebogen für Eltern oder Lehrer bzgl. des Verhaltens des Kindes
  • Ergänzende altersbezogene Testdiagnostik bzgl. Intelligenzniveau, Sprache und Teilleistungsstörung
  • Körperliche und neurologische Untersuchungen bei Verdachtsmomenten auf Schädigung, Substanzmissbrauch
  • Bei Verdachtssymptomen oder anamnestischen Hinweisen Drogenscreening im Urin; in der Notfallbehandlung: Blutalkoholkonzentration messen
25
Q

Wie können weitere Symptome und Belastungen abgeklärt werden?

A

1) Entwicklungsstörungen

  • v.a. im Bereich Sprache und Schriftsprache

2) reduziertes Intelligenzniveau

  • bei leichter Ausprägung wird SSV begünstigt, bei starker muss Diagnose SSV ausgeschlossen werden

3) chronische körperliche (nicht zerebrale) Erkrankung

4) Weitere:

  • Substanzmissbrauch / zerebrales Anfallsleiden
  • Delinquentes oder gewalttätiges Verhalten in der Familie
  • Körperliche Misshandlungen / sexueller Missbrauch
    Psychische Störungen bei Familienmitgliedern oder schulische Leistungsdefizite (ist Symptomatik Ursache?)
26
Q

Beschreibe den Diagnostischen Entscheidungsbaum bei SSV

A
27
Q

Was sind häufige Komorbiditäten von SSV?

A
  • Hyperkinetische Störungen
  • Alkohol-, Drogen-, oder Medikamentenmissbrauch
  • Depressive Störungen
  • Phobische Störungen
  • Suizidalität
  • Pranoide Zuschreibung
28
Q

Wie ist ein typischer Verlauf / Prognose einer SSV?

A
  • Beginn zwischen später Kindheit u. frühen Jugendalter - selten nach dem 16. Lebensjahr
  • Ungünstige Prognose: Bis zu 50% im Erwachsenenalter noch dissoziale PS
29
Q

Wofür ist eine SSV im Kindes- und Jugendalter ein Risiko?

A
  • Abhängigkeit
  • Affektive Störungen
  • Somatoforme Störung
  • Scheidung (3x)
  • Arbeitslosigkeit (10x)
  • Häufige Arbeitsplatzwechsel
  • Keine zuverlässigen Freunde
30
Q

Was sind Indikatoren für eine ungünstige Prognose?

A
  • Früher Beginn
  • Hoher Ausprägungsgrad
  • Hohe Symptomanzahl
  • Breite Streuung der Symptome über verschiedene Bereiche
  • Aggressivität
  • Fehlende soziale Beziehungen
  • Wiederholte Kontakte mit der Polizei
  • Antisoziale PS bei den Bezugspersonen
  • Kombinierter hyperkinetischer Störung
31
Q

Wie sollte das Interventions-Setting aussehen?

A
  • Jugendhilfemaßnahmen bis hin zur außerfamiliären Unterbringung wie betreutes Wohnen, Pflegeeltern
  • Psychiatrische Behandlung
    Längerfristige Interventionen (ambulant / stationär)
32
Q

Was sind Indikationen für eine stationäre Behandlung?

A
  • Akute Eigen- oder Fremdgeführdung
  • Misserfolg der Behandlung bei weniger intensiver Versorgung
  • Stationäre-behandlungsbdedürftige psychiatrische Begleitstörungen (z.B. schwer depressiv)
33
Q

Was sind Interventionen in der Familie als Elterntraining?

A
34
Q

Was sind zusätzliche Interventionen beim Kind?

A
  • Problemlösetraining einzeln oder in der Gruppe
  • Trennung des Kindes von ungünstigen Peer-Gruppen, Aufbau von adäquaten Peer-Beziehungen
  • Einbeziehung von Familienhilfe und Nutzung von Möglichkeiten außerfamiliärer Unterbrinung
  • Wahl einer adäquaten Schulform
  • Förderung von Eltern und Schule / schulpsychologischer Dienst
35
Q

Was sind Interventionen bei Jugendlichen?

A
36
Q

Was sind medikamentöse Interventionen?

A
37
Q

Was sind Besonderheiten an einer teilstationären Behandlung?

A
  • Es besteht ein hilfreiches therapeutisches Milieu, falls Gruppe nicht überwiegend aus dissozialen Kindern/ Jugendlichen zusammengesetzt ist
    o d.h.innerhalbderGruppeisteineVerhaltensmodifikationmöglich
  • notwendige Elterntrainings lassen sich oft leichter durchsetzen (aber Kooperation der
    Eltern u. nicht akut schädigendem Familienmilieu ist Voraussetzung)
  • angebotene Schulprogramm kann helfen, schulische Defizite aufzuholen u.
    Sonderförderung bei Teilleistungsschwächen bieten (aber muss ausreichend
    verhaltenstherapeutisch strukturiert sein)
  • Problemlösetraining in diesem Kontext leichter aufzubauen + Steigerung der sozialen
    Kompetenz leichter durchführbar
  • Psychiatrische Störungen können systematisch behandelt werden, sofern Eltern
    zustimmen
  • Im Übrigen gleicht Vorgehen dem bei ambulanter Behandlung
38
Q

Was sind Besonderheiten bei der stationären Behandlung?

A
  • Oft Hinzuziehung von Instanzen der Jugendhilfe: Kontakte mit Jugendgericht bzw. Bewährungshelfern sind bei Straffälligkeit notwendig!
  • Stufenweise Weiterbehandlung (ggf. erst teilstationäre Wiedereingliederung, nicht direkt Entlassen) – in z.B. Herkunftsschule, ambulante Behandlung mit kombinierter Jugendhilfe
  • Vorgehen i.d.R. gleich wie bei ambulanter u. teilstationärer Behandlung
39
Q

Was sind Jugendhilfe- und Rehabilitationsmaßnahmen?

A
40
Q

Beschreibe die Planung therapeutischer Interventionen

A
41
Q

Was ist coercife parenting nach Patterson?

A
42
Q

Was ist das biologische / biopsychologische Entstehungsmodell?

A
43
Q

Erkläre die Frustrations-Aggressionshypothese

A
44
Q

Erkläre die soziale Informationsverarbeitung nach Dodge

A
45
Q

Beschreibe die oppositionell-aggressive Symptomatik

A
46
Q

Beschreibe die dissozial-aggressive Symptomatik

A
47
Q

Beschreibe einen typischen Entwicklungsverlauf der Aggressivität

A
48
Q

Warum ist das Alter ein guter Indikator für die Prognose?

A
49
Q

Welche Moralunterscheidungen machte Kohlberg?

A