Psychische Erkankungen II Flashcards
Welche Schritte sind im Erstgespräch einzuhalten?
- Kontaktaufnahme und Zugang zum Patienten
- Anamnese
- Erhebung des psychopathologischen Befundes bzw.
Untersuchung - Vom Symptom zur Syndromzuordnung
- Arbeitsdiagnose und Differentialdiagnosen
- Therapieplanung
Was ist besonders bei der Kontaktaufnahme von Patienten und dem Zugang zu diesen zu beachten?
Das erste Gespräch in der Psychotherapie dient dazu, eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung zum Patienten aufzubauen. Oft erinnern sich Patienten vor allem an den Erstkontakt.
Folgende Punkte besonders wichtig:
• Vorstellen der eigenen Person
• Rahmen des Gesprächs klären und für eine angenehme
Gesprächsatmosphäre sorgen
• Empathie ausdrücken
• Patienten Raum geben, die Symptome mit eigenen Worten bzw.
aus seiner Sicht zu beschreiben
• Schilderungen des Patienten und auch nonverbale Signale
aufgreifen und mit eigenen Worten wiedergeben
• Keine Werturteile über den Patienten fällen.
Nenne ein Beispiel für eine Gesprächseröffnung im Erstgespräch
„Guten Tag, Herr/Frau (falls bekannt) ich bin … (Hand geben zur Begrüßung). Ich bin eine Psychologiestudentin im Praktikum. Ich führe das Gespräch mit Ihnen. Es wird ca. 20-30 Minuten dauern. Ich hoffe, wir werden im Gespräch nicht gestört. Ich unterliege der Schweigepflicht. Wenn ich mir Notizen machen, dann nur zu Dokumentationszwecken und zur besseren Erinnerung. Sie müssen nicht auf alle meine Fragen antworten. Bitte sagen sie mir, wenn sie sich nicht wohl fühlen oder wenn es Ihnen zu viel wird.“
Dann einige offene W-Fragen zum „warming up“, z. B.:
„Was hat Sie hier in die Klinik geführt?“
„Können Sie mir berichten, wie es Ihnen aktuell geht?“,
„Können Sie mir sagen, warum Sie sich bei mir vorgestellt haben?“
Was ist bei der Anamnese wichtig?
• Mit offenen Fragen beginnen; den Patienten möglichst lange mit eigenen Worten sprechen lassen.
• Wenn Sie etwas nicht verstehen, nachfragen.
• Im weiteren Verlauf oder bei weitschweifigen Patienten gehen sie dazu über, das Anamnesegespräch zu strukturieren und durch gezieltes Nachfragen die Anamnese zu ergänzen, z. B. die Suchtanamnese, die Sozialanamnese …
• Zum Ende die wichtigsten Punkte der Anamnese mit eigenen Worten zusammenfassen und den Patienten fragen, ob dies seinem Erleben entspricht.
Beispiel: „Wenn ich Sie also richtig verstanden habe, sind sie hier wegen einer Depression, die sich durch schlechte Stimmung, fehlende Energie und Schlafstörungen äußerte?“.
Welche Prinzipien sollten während der Anamnese beachtet werden?
Das Gespräch sollte den äußeren Umständen angepasst werden.
Je weniger der Patient aufgrund des Krankheitsbildes in der Lage ist, zu strukturieren (z. B. bei Delir, Demenz, Psychose, schwerer Depression), desto strukturierter ist die Gesprächsführung des Psychologen.
Ist ein Patient nicht in der Lage oder nicht willens zu sprechen, oder sind seine Aussagen unverständlich oder nicht nachvollziehbar, ist auch diese Information wertvoll.
Alles notieren
Wie gliedert sich eine Exploration?
Welche Punkte müssen in der Anamnese auf jeden Fall gecheckt werden?
- Aufnahmegrund und -modus
- Eigenanamnese / aktuelle Beschwerden
- Fremdanamnese (Bspw. bei Kindern die Eltern oder oder Demenzpatienten der Pfleger)
- Psychische Vorgeschichte
- Vegetative Anamnese
- Sozialanamnese
- Somatische Vorerkrankungen
- Biografie und Anamnese der Persönlichkeit
- Familienanamnese
- Drogen und Noxen
- Regelmäßige Medikamente
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Allgemeine Inspektion
Was muss zum Bereich Aufnahmegrund und -modus im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich Eigenanamnese / aktuelle Beschwerden im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich psychiatrische Vorgeschichte im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich vegetative Anamnese im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich Sozialanamnese im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich somatische Vorerkrankungen im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich Biografie und Anamnese der Persönlichkeit im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich Familienanamnese im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich Drogen und Noxen im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Was muss zum Bereich regelmäßige Medikamente im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Stoff/Präparat, Dosis, Frequenz, Dauern und Indikation
Was muss zum Bereich allgemeine Inspektion im Verlauf der Anamnese abgeklärt werden?
Ikterus
Leberhautzeichen Zyanose
Dyspnoe
Ödeme
Haut
Was ist ein Ikterus?
Als Ikterus bezeichnet man eine Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute und innerer Organe infolge einer Hyperbilirubinämie.
Was ist das Ziel des psychopathologischen Befunds?
Welche Dinge kann man im psychopathologischen Befund beschreiben, wenn der Patient nicht mit einem redet?
Welche Merkmale des psychopathologischen Befundes ergeben sich bereits “wie von selbst” aus der Kontaktaufnahme und einem gut geführten aber unspezifischen Anamnesegespräch?
Was sind die Grundregeln für das Anamnesegespräch?
Wo liegt der Unterschied zwischen Symptom, Syndrom und Diagnose?
Welche strukturellen Punkte müssen im psychopathologischen Bericht angesprochen werden?
Welche Punkte geben einen Hinweis auf den allgemeinen Eindruck für den psychopathologischen Bericht?
Was ist der Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Bewusstseinsstörungen?
Bei den quantitativen Bewusstseinsstörungen handelt es sich um eine Beeinträchtigung des Bewusstseins, die sich mit der Schlaf-Wach-Skala oder dem Glasgow Coma Score erfassen lässt. Man trifft auf eine herabgesetzte oder unnatürlich gesteigerte Vigilanz (Wachheit).
Eine qualitative Bewusstseinsstörung ist eine Bewusstseinsveränderung, bei der die normalen psychischen Abläufe gestört sind. Dazu zählen unter anderem kognitive, affektive und psychomotorische Störungen, sowie Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen).
Was zählt zu den Quantitativen Bewusstseinsstörungen?
Wie äußern sich qualitative Bewusstseinsstörungen?
Bewusstseinstrübung (z.B. im Rahmen eines Delirs)
Bewusstseinseinengung (z.B. nach einem epileptischen Anfall)
Bewusstseinsverschiebung (z.B. durch Drogen)
Definiere Benommenheit
Leichte qualitative Bewusstseinsstörung
Definiere Somnolenz
Mittelschwere qantitative Bewusstseinsstörung
Definiere Sopor
Schwere quantitative Bewusstseinsstörung
Definiere Koma
Sehr starte quantitative Bewusstseinsstörung
Definiere Hypervigilanz
Beschreibe die Glasgow-Koma-Skala
Bewertungsschema für Bewusstseins- und Hirnfunktionsstörungen nach einem Schädel-Hirn-Trauma.
Die Bewertung des Bewusstseinszustands erfolgt anhand von 3 Kriterien, für die jeweils Punkte vergeben werden. Die Gesamtpunktzahl lässt dann eine Abschätzung der neurologischen Verfassung bzw. der Bewusstseinslage des Patienten zu.
Je niedriger Skalenwert ist, desto schwerer Bewusstseinsstörung.
Welche Fragen müssen bei qualitativen Bewusstseinsstörungen gestellt werden?
Grenze quantitative von qualitativen Bewusstseinsstörungen ab
Welche Störungen der Orientierung können auftreten?
Definiere eine Auffassungsstörung
Definiere eine Konzentrationsstörung
Welche Formen von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen gibt es?
Bei welchem Störungsbild treten häufig Konfabulationen auf?
Wernicke Enzephalopathie
Was sind Auffassungstörungen
Was sind Konzentrationsstörungen?
Was sind Merkfähigkeitsstörungen?
Was sind Gesächtnisstörungen?
Was sind Konfabulationen?
Was sind Paramnesien?
Was zählt zu den Gedächtnisstörungen?
Was zählt zu formalen Denkstörungen?
Definiere formale Denkstörungen
Was ist ein Beispiel für eine formale Denkstörung
Wie zeigt sich eine gehemmte formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine verlangsamte formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine umständliche formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine eingeengte formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine perservierend formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine grübelnd formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine gedankendrängende formale Denkstörung?
Wie zeigt sich eine formale Denkstörung: Ideenflucht?
Wie zeigt sich eine formale Denkstörung: Vorbeirreden?
Wie zeigt sich eine formale Denkstörung: Inkohärenz/Zerfahren?
Wie zeigt sich eine formale Denkstörung: Neologismen?
Beschreibe die inhaltliche Denkstörung Wahn
Welche formen der formalen Denkstörung gibt es?
Was ist die inhaltliche Denkstörung Wahnstimmung?
Was ist die inhaltliche Denkstörung Wahneinfall?
Was ist die inhaltliche Denkstörung Wahnwahrnehmung?
Welche formen von Wahn (inhaltliche Denkstörung) gibt es?
Definiere Wahn
Was ist ein systematisierter Wahn
Durch logische oder paralogische Erklärungen werden verschiedenste Wahnideen zu sogenannten Wahngebäuden verknüpft, womit die Verzerrung der Realität für den Kranken nachvollziehbar scheint
Was ist die Wahndynamik?
Die Wahndynamik bezeichnet die affektive Beteiligung des Kranken an seinem Wahnerleben, die beeinflussend auf Antrieb und Stimmung wirkt.
Welcher Wahn liegt hier vor?
Welcher Wahn liegt hier vor?
Nihilistischer Wahn
Welche Formen der Sinnestäuschung gibt es?
Halluzination
Pseudohalluzination
Illusion
Was ist eine Halluzination?
Welche Formen der Halluzination gibt es?
Was sind Zönästesien?
Bizarre Körperempfindungsstörungen
Was sind Pseudohalluzinationen?
Was sind Illusionen?
Welche Sinnestäuschung liegt hier vor?
Welche Sinnestäuschung liegt hier vor?
Zönästhesien
Definiere Zönästhesien nach Gerd Huber
Was ist eine Hypästhesie?
herabgesetzte Empfindlichkeit gegenüber Berührungsreizen (Hypalgesie); Sensibilitätsstörung.
Was ist eine Parästhesie?
bezeichnet eine unangenehme, aber primär nicht schmerzhafte Körperempfindung, die nicht durch adäquate Reize ausgelöst wird. Sie ist eine Form der Sensibilitätsstörung.
Was ist eine Dysästhesie?
der medizinische Fachausdruck für eine Sensibilitätsstörung im Bereich der Oberflächensensibilität, bei der es zu einer unangenehmen oder schmerzhaften Missempfindung auf einen normalen Reiz hin kommt. Der Begriff wird im klinischen Sprachgebrauch oft synonym mit “Parästhesie” verwendet.
Was ist eine Ich-Störung?
Die Ich-Störung ist eine psychische Störung, bei der die Abgrenzung zwischen dem Ich (selbst) und der Umwelt als “fließend” wahrgenommen wird. Sie ist zu unterscheiden von verschiedenen Formen des Wahns sowie Sinnestäuschungen, Denk- und Orientierungsstörungen.
Welche Formen der Ich-Störung gibt es?
Welche Entfremdungserlebnisse gibt es im Bereich der Ich-Störungen?
Welche Beeinflussungserlebnisse gibt es im Bereich der Ich-Störungen?
Wie zeigt sich eine Derealisation?
Wie zeigt sich eine Depersonalisation?
Wie zeigt sich ein Gedankenentzug?
Gedankenentzug ist eine bei psychischen Erkrankungen, beispielsweise Schizophrenie, auftretende Ich-Störung. Betroffene erleben ein subjektiv fremdbeeinflusst empfundenes Fehlen von Gedanken, auch ein abruptes „Abreißen“ ihres Gedankenganges. Gedankenentzug gilt als Positivsymptom der Schizophrenie.
Wie zeigt sich eine Gedankenausbreitung?
Wie zeigt sich eine Gedankeneingebung?
Wie zeigt sich eine freumdbeeinflussung im Rahme einer Ich-Störung?
Welche Form der Ich-Störung wird hier beschrieben?
Gedaneknentzug
Welche Form der Ich-Störung wird hier beschrieben?
Gedankeneingebung
Welche Form der Ich-Störung wird hier beschrieben?
Gedankenausbreitung
Bei welcher psychischen Störung kommen formale oder inhaltliche Denkstörungen, Halluzinationen und Ich-Störungen vor allem vor?
Schizophrene Psychose
Definiere Zwangsgedanken
Definiere Zwangsimpulse
Definiere Zwangshandlungen
Definiere Angst
Definiere Phobie
Definiere Hypochrondrie
Definiere Misstrauen
Welche Störungen der Stimmung und des Affekts können vorliegen?
Was ist der Unterschied zwischen Affekten und Stimmung?
Definiere Störungen des Affekts
Was ist eine Affektverarmung?
Was ist eine Parathymie?
Was ist eine Affektlabilität?
Was ist eine Affektinkontinenz?
Was ist eine Affektstarre?
Was ist eine Alexiethymie?
Was sind pathologische Affektqualitäten?
Wie zeigen sich Antriebsstörungen?
Beschreibe Störungen des Antriebs und der Psychomotorik
Welche Fragen zu Störungen des Antriebs und der Psychosomatik müssen gestellt werden?
Beschreibe die Antriebsstörung: Antriebsarmung
Beschreibe die Antriebsstörung: Antriebshemmung
Beschreibe die Antriebsstörung: Antriebssteigerung
Beschreibe die Antriebsstörung: Enthemmung
Welche Formen der Antriebsstörungen gibt es?
Antriebskraft
Antriebshemmung
Antriebssteigerung
Enthemmung
Motorische Unruhe
Manieriertheit (übertriebene, bisweilen verspielte Ausdrucksweise, welche sich in Wortwahl, Aussprache, schriftlichen Äußerungen und Schriftbild bemerkbar machen kann.)
Theatralisch
Logorrhoisch (übermäßiger Rededrang)
Mutistisch (krankhaftes Schweigen bis zur Stummheit)
Was bedeutet Manieriertheit?
übertriebene, bisweilen verspielte Ausdrucksweise, welche sich in Wortwahl, Aussprache, schriftlichen Äußerungen und Schriftbild bemerkbar machen kann.
Was zählt zu den Störungen der Einstellung und des Erlebens?
Welche Einstiegsfragen zur Suizidalität müssen nach Ebert und laut Leitlinien gestellt werden?
Welche Risikofaktoren können für Suizidalität können vorliegen?
In welche Bereiche kann Suizidalität unterteilt werden?
Was sind passive Todeswünsche?
jetzt oder in Zukunft, keine eigene Aktivität, kein Handlungsdruck
Welche Schritte müssen bei der Prüfung des Einwilligungsfähigkeit bei Suizidalität eingehalten werden?
Was sind Einstiegsfragen um die Einwilligungsfähigkeit zu prüfen?
Definiere Bewusstsseinsstörung
Was ist eine Bewusstseinsverminderung?
Störung der Wachheit
Was ist eine Bewusstseinstrübung?
Was ist eine Bewusstseinseinengung?
Was ist eine Bewusstsverschiebung?
Welche Orientierungsstörungen können vorliegen?
Was ist eine zeitliche Orientierungsstörung?
Was ist eine örtliche Orientierungsstörung?
Was ist eine situative Orientierungsstörung?
Was ist eine Orientierungsstörung zur eigenen Person?
Definiere eine Auffassungsstörung
Definiere eine Konzentrationsstörung
Definiere eine Merkfähigkeitsstörung
Definiere eine Gedächtnisstörung
Definiere einen Konfabulation
Definiere eine Paramnesie
Definiere gehemmtes Denken
Definiere verlangsamtes Denken
Definiere umständliches Denken
Definiere eingeengtes Denken
Definiere Perservierendes Denken
Definiere nicht zwanghaftes Grübeln
Definiere Gedankendrängen
Definiere ideenflüchtiges Denken
Definiere Vorbeireden
Definiere gesperrtes Denken / Gedankenabreißen
Definiere inkohärentes/zerfahrenes Denken
Definiere Neologismen
Definiere einen Beziehungswahn
Definiere einen Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn
Definiere einen Eifersuchtswahn
Definiere einen Schuldwahn
Definiere einen Verarmungswahn
Definiere einen hypochondrischen Wahn
Definiere einen Größenwahn
Definiere Parakinesien
Was ist eine Zeitgitterstörung?
Hier besteht das Unvermögen sich an die korrekte zeitliche Abfolge zu erinnern.
Was bedeutet Ideenflüchtig
Es kommt zu einer Vermehrung von Einfällen. Das Denken ist durch Assoziationen gekennzeichnet. Das Ziel wird aus den Augen verloren, also bei- spielsweise eine Frage trotz vielen Erzählens am Ende nicht mehr beantwortet.
Was ist eine Hypermnesie?
Reaktivierung bereits „vergessener“ Erinnerungen, gesteigerte Klarheit der Erinnerung.
Was ist eine verbale Persevaration?
Der Kranke bleibt an Worten oder Daten haften. Er wieder- holt sie, obwohl sie nicht mehr sinnvoll sind. Das sinnlose Wiederholen von Worten bezeichnet man als Verbigeration.
Definiere Sorgen und Katastrophisieren
Es werden antizipatorisch in allen Lebenslagen Gefahrenmöglichkeiten gesehen, die zu fortlaufenden katastrophisierenden Assozia- tionen führen. Als Reaktion versuchen die Patienten präventive Kontrolle auszuüben (z.B. das Kind darf nicht in die Küche, weil es sich verbrennen könnte).
Welche psychopathologischen Störungen werden im psychopathologischen Befund beschrieben?
Welche Punkte gehören in die Abschließende Beurteilung im psychopathologischen Befund?
- Diagnostische Erörterung: syndromatisch, nosologisch, syndromgenetisch. Differentialdiagnostisch.
- Prognostische Erörterung: „Episoden“-Prognose, „Richtungs“-Prognose; Therapie-Ziel (kurzfristig, langfristig)
- Weiteres Vorgehen: Diagnostische und therapeutische Maßnahmen, zeitliche Sequenz.
- Vorläufige Diagnose: Arbeitshypothese.
Was sind die Leitsymptome von Schlafstörungen?
Wie häufig sind Schlafstörungen in Deutschland?
Welche somatischen Erkrankungen können zu Schlafstörungen führen?
Welche somatischen Erkrankungen können zu Hyperarousal führen?
Welche somatischen Erkrankungen können zu Schlafmangel führen?
Welche somatischen Erkrankungen können zu Störungen von Antrieb, Konzentration und AUfmerksamkeit führen?
Welche somatischen Erkrankungen können zu erhöhtem Schlafdruck führen?
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 0-3 Monaten?
14-17 h optimal
Min 11
Max 19
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 4-11 Monaten?
12-15 h optimal
Min 10
Max 18
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 1-2 Jahren?
11-14h Optimal
Min 9
Max 16
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 3-5 Jahren?
10-13h optimal
Min 8
Max 14
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 6-13 Jahren?
9-11h optimal
Min 7
Max 11
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 14-17 Jahren?
8-10h Schlaf
Min 7
Max 11
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 18-25 Jahren?
7-9h optimal
Min 6
Max 11
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von 26-64 Jahren?
7-9h optimal
Min 6
Max 10
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch im Alter von über 65 Jahren?
7-8h optimal
Min 5
Max 9
Wie verändert sich der Schlaf im Alter?
Was sind Ultradiane Rythmen?
(von lat. ultra, über, und dies, Tag) sind biologische Rhythmen, die kürzer als 24 Stunden dauern
Was sind Circadiane Rythmen?
(von lat. circa, ungefähr, und dies, Tag) sind Rhythmen, die circa 24 Stunden lang sind, wie z.B. der Schlaf-Wachzyklus beim Menschen
Was beeinflusst unsere innere Uhr?
Wie verändert sich der Melatonin- und Kortisolspiegel sowie die Körpertemperatur über den Tag?
Wie wird Melatonin synthetisiert?
Beschreibe den circadinen Prozess (Prozess C)
Beschreibe die Schlaf-Wach-Homöostase (Prozess S)
Beschreibe das zwei Prozess Modell des Schlafes
Zwei-Prozeß-Modell des Schlafs, eine Theorie des Schweizer Pharmakologen Borbély, um den Ablauf der Schlaf-Wach-Rhythmik zu erklären. Die Aktivität der langwelligen Delta-Wellen ist abhängig von der vorherigen Wachphase (S-Prozeß); der C-Prozeß verläuft parallel der Körpertemperatur. Die Wechselbeziehung zwischen beiden Prozessen bestimmt das Schlaf-Wach-Verhalten
Nach diesem Modell sind zwei Faktoren wirksam: Zum einen der homöostatische Faktor S und der rhythmische Faktor C.
Faktor S gibt den Schlafbedarf bzw. die Tiefschlafbereitschaft an, er baut sich während der Wachzeit auf und während des Schlafes wieder ab.
C hingegen gibt den optimalen Zeitraum vor, in dem geschlafen wird (nachts). Somit entspricht C der inneren Uhr bzw. dem Rhythmusgenerator mit einer zirkadianen Periode von ungefähr 24 Stunden.
Ebenfalls hängt dieser Prozess mit der Körpertemperatur zusammen.
Laut Borbély könne C auch als Aufwachschwelle gesehen werden.
Das Modell wurde später auch um eine parallel verlaufende Einschlafschwelle erweitert.
Beschreibe ein normales Schlafprofil
Beschreibe den REM Schlaf
REM Schlaf (dunkel) tritt während der Nacht zyklisch in Intervallen von ca. 90 (-110) min auf.
REM Schlaf zeigt nur wenig Variation in den verschiedenen Altersgruppen, wohingegen das Schlafsstadium 4 (Tiefschlaf) mit dem Alter abnimmt.
Welche Hirnregionen sind für die Schlafregulation von Bedeutung?
Welche psychologischen Phänomene treten im REM-Schlaf auf?
Welche tonischen Elemente treten im REM-Schlaf auf?
Welche phasischen Elemente treten im REM-Schlaf auf?
Welche Auffälligkeiten fanden Kupfer und Kollegen im Schlaf bei Depressiven?
Bei den depressiven Patienten wurde
eine Verkürzung des „onsets“ des REM-Schlafes entdeckt:
möglicher Bio- Marker für die Depression?
Welche Auswirkungen können chronische Schlafstörungen haben?
Welche Funktionen hat Schlaf?
• Energieersparnis
• Metabolischer Erholung
• Hirnreifung (REM)
• Informationsverarbeitung und Gedächtniskonsolidierung (REM, SWS)
• Regulation des Immunsystems
Kann verbesserter Schlaf als Demenzprävention dienen?
• Aktivierung des Tiefschlafs fördert Abtransport von Beta- Amyloiden
• Tiefschlaf mit Deltawellen
• Sauerstoffversorgung im Tiefschlaf
• CSF pulsatiler Fluss
Schlaf reinigt das Gehirn von Metaboliten
Was sind stationäre schlafmedizinische Untersuchungsmethoden?
• Neuropsychologische Testverfahren: Untersuchungen zur Messung des Grades der Wachheit und Aufmerksamkeit (Vigilanztest)
• Messung von Orexin im Liquor (Nervenwasser)
• Mehrfacher Schlaflatenz-Test (MSLT) zur Messung der Tagesschläfrigkeit: Die Messungen erfolgen tagsüber im Schlaflabor im Anschluss an die Nachtschlafableitung.
• Schlafableitung im Schlaflabor mit oder ohne Videoaufzeichnung.
Was sind ambulante schlafmedizinische Untersuchungsmethoden?
• Fragebögen zum Schlaf und Schlaftagebücher
• Aktometrie: Mittels eines kleinen Sensors, der in der Regel über 2-4 Wochen am Handgelenk getragen wird, erfolgt die Aufzeichnung von Körperbewegungen. Daraus können Rückschlüsse auf die Verteilung von Ruhe und Aktivität gezogen werden.
• Ambulantes Apnoe-Screening: Aufzeichnung der nächtlichen Atmung zu Hause über ein tragbares Messgerät
• Ambulante Videoaufzeichnung: Erfassung von nächtlichen Ereignissen durch eine Kamera, die zu Hause aufgestellt wird
• Neuropsychologische Testverfahren: Untersuchungen zur Messung des Grades der Wachheit und Aufmerksamkeit (Vigilanztest)
• Mehrfacher Schlaflatenz-Test (MSLT) zur Messung der Tagesschläfrigkeit: Die Messungen erfolgen tagsüber im Schlaflabor im Anschluss an die Nachtschlafableitung.
• Schlafableitung im Schlaflabor mit oder ohne Videoaufzeichnung
Was ist eine Aktometrie?
Mittels eines kleinen Sensors, der in der Regel über 2-4 Wochen am Handgelenk getragen wird, erfolgt die Aufzeichnung von Körperbewegungen. Daraus können Rückschlüsse auf die Verteilung von Ruhe und Aktivität gezogen werden.
Welche Formen von Schlafstörungen gibt es?
• Einschlafstörungen
• Durchschlafstörungen
• Früherwachen
• Schlafbezogene Atmungsstörungen
• Parasomnien (z.B. RBD, Somnabulismus, Bruxismus, Pavor Nocturnus)
• Zirkadiane Störungen
• Hypersomnien
Was sind mögliche Folgen von Schlafstörungen?
• Wirken depressiogen
• Erhöhen die Suizidgefahr
• Komorbidität mit vielen psychiatrischen Diagnosen
• Schlaf dient der Gedächtniskonsolidierung
(Deklaratives Gedächtnis: Tiefschlaf, Procedurales Gedächtnis: REM)
Welchen ICD-10 Code haben nicht-organische Schlafstörungen?
Welchen ICD-10 Code haben organische Schlafstörungen?
Was sind die ICD-10 Diagnosekriterien für eine nichtorganische Insomnie?
Was sind die DSM-V-Kriteien für die Insomnische Störung?
Was ist eine Polysomnografie?
Untersuchung und Messung bestimmter biologischer Parameter im Schlaf. Sie eignet sich zur Differentialdiagnose von Schlafstörungen und Schlafapnoe-Syndromen. Eine Polysomnographie wird in speziell eingerichteten Schlaflaboren unter stationären oder ambulanten Bedingungen durchgeführt.
Was sind die Hauptindikationen zur Polysomnographie eines Insomniepatienten in einem Schlaflabor?
Definiere eine nichtorganische Insomnie
Ein- oder Durchschlafstörungen, die sich negativ auf die Leistungsfähigkeit oder Tagesbefindlichkeit auswirken und die nicht durch andere Erkrankungen erklärt werden, werden als nichtorganische Insomnie bezeichnet
Wie wird eine Insomnie diagnostiziert?
Beschreibe den Teufelskreis der primären Insomnie
Wie kann eine psychophysiologische Insomnie therapiert werden?
Beschreibe eine störungsspezifische Psychotherapie der primären Insomnie (KVT-I)
Was sind die Regeln für einen gesunden Schlaf?
Beschreibe die Instruktionen zur Stimuluskontrolle in der KVT bei Insomnie
Beschreibe die Instruktionen zur Bettzeitrestriktion in der KVT bei Insomnie
Was bedeutet Schlafrestriktion?
Bei der Schlafrestriktion wird die Schlafzeit jeweils von Woche zu Woche durch ein „Schlaffenster“ festgelegt – zum Beispiel von 24 Uhr bis 6 Uhr. Diese Zeit darf der schlafgestörte Patient im Bett verbringen. In der übrigen Zeit darf der Patient sich keinesfalls ins Bett legen und auch nicht am Tag schlafen.
Ziel ist es: Missverhältnis zwischen tatsächlicher Schlafdauer und der insgesamt im Bett verbrachten Zeit zu kontrollieren
Wie wird die Beziehung zwischen Schlaf und Schlafzimmer in der KVT normalisiert?
Stimuluskontrolle
- Nur ins Bett, wenn ausreichend müde
- Bett nur zum Schlafen nutzen. (kein TV, Lesen, Musik, Essen, Tel., Grübeln ect.)
Ausnahme: Sexuelle Aktivitäten - Licht aus.
- Wenn nach 10 Minuten nicht eingeschlafen: Aufstehen
ggf. Wiederholen - jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen
Welche Kognitiven Verfahren der KVT können bei Schlafstörungen angewandt werden?
- Gedankenstopp
- Tresor
- Aufschreiben
- Problemlöseecke
- PMR/AT/Imaginationen
Welche äußeren Einflüsse können sich auf die Schlafhygiene auswirken?
- Licht, Lärm, Raumtemperatur
- beengende Schlafkleidung
- eine ungeeignete Matratze oder ein schlechtes Bett
- falsche Ernährung (kein Alkohol, Tee, Kaffe, Nikotin, Kohlenhydrate vor dem Schlafen)
- Arbeitsplatz-Schichtarbeit
- Schlafrituale Körperl. Aktivität
Welche Wirkstoffe können zur Behandlung von Schlafstörungen verwendet werden?
Was sind die Vorteile von Benzodiazepinen zur Behandlung von Schlafstörungen?
Gute Schlafanstoßende Wirkung
Schnelle Wirksamkeit Verlängerte
Gesamtschlafzeit (Stadium II und III)
Was sind die Vorteile von Nichtbenzodiazepinen zur Behandlung von Schlafstörungen?
Benzodiazepinähnliche Wirkung
Was sind die Vorteile von Antidepressiva zur Behandlung von Schlafstörungen?
Schlafverbessernde Wirkung
Tiefschlafverlängerung
Kein Abhängigkeitspotential
Keine Reboundphänomene
Was sind die Vorteile von Alkoholderivaten zur Behandlung von Schlafstörungen?
Schnelle Wirksamkeit
Unbeeinflusstes Schlafprofil
Was sind die Vorteile von Naturpräpearaten zur Behandlung von Schlafstörungen?
Kein Abhängigkeitspotential
Nahezu fehlende Toxizität
Freie Verfügbarkeit
Was sind die Nachteile von Naturpräpearaten zur Behandlung von Schlafstörungen?
Minimale Schlafanstoßende Wirkung
Was sind die Nachteile von Benzodiazepinen zur Behandlung von Schlafstörungen?
Abhängigkeitspotential
Tagesüberhang
Tiefschlafunterdrückung
Reboundphänomene
Was sind die Nachteile von Benzodiazepinen zur Behandlung von Schlafstörungen?
Benzodiazepinähnliche Nebenwirkung,
insgesamt schwächer ausgeprägt
Was sind die Nachteile von Antidepressiva zur Behandlung von Schlafstörungen?
Gewichtszunahme
Mundtrockenheit
Verdauungsstörungen
Was sind die Nachteile von Alkoholderivaten zur Behandlung von Schlafstörungen?
Abhängigkeitspotential
Richtig oder Falsch:
„Schlafunterbrechungen zeugen von schlechtem Schlaf.“
Falsch: Mehrmaliges Aufwachen gehört zu einem gesunden Schlaf und ist physiologisch sinnvoll.
Richtig oder Falsch:
„Die ganze Nacht muss aus Tiefschlaf bestehen.“
Falsch: Tiefschlaf findet sich nur in der 1. Hälfte der Nacht und macht insgesamt max. 15-20% der Nacht aus. 50% der Nacht besteht aus Leichtschlaf.
Richtig oder Falsch:
„Nach einer schlechten Nacht muss der Schlaf in der darauf folgenden Nacht nachgeholt werden, d.h. man muss länger schlafen.“
Falsch: Der Körper reguliert einen Schlafverlust durch die Schlafqualität und nicht durch die Schlafquantität.
Richtig oder Falsch:
„Der Schlaf vor Mitternacht ist der Beste.“
Falsch: Frühes Zubettgehen führt in der Regel zu frühem Erwachen. Das erste Drittel des Schlafes mit seinem überwiegenden Tiefschlafanteil tritt unabhängig vom Einschlafzeitpunkt auf.
Richtig oder Falsch:
„Wenn ich nachts schlecht geschlafen habe, muss ich mich tagsüber schonen.“
„Wenn ich nachts schlecht geschlafen habe, muss ich mich tagsüber schonen.“
Richtig oder Falsch:
„Regelmäßiger nächtlicher Schlaf ist lebensnotwendig - Schlafstörungen sind katastrophal.“
Falsch: Regelmäßiger Schlaf ist wichtig, aber verpasster Schlaf ist unschädlich und hat kaum Konsequenzen für die Leistungsfähigkeit am Tage.
• Schlafstörungen sind unangenehm, aber kein Grund zu Panik.
Was bedeutet Remission, remittierend?
das (vorübergehende) Nachlassen, v. a. bei Krankheitssymptomen.
Wie häufig liest Therapieresistenz bei Depression?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit rezidivierendee Episoden nach bereits einer vorangegangenen depressiven Episode?
50%
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit rezidivierendee Episoden nach bereits zwei vorangegangenen depressiven Episode?
80%
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit rezidivierendee Episoden nach bereits drei vorangegangenen depressiven Episode?
90%
Wie sieht eine Rezidivierende Depression aus?
Wie sieht eine chronische Depression aus?
Was bedeutet Therapie Resistente DEpression?
Definiere Therapieresistenz
Was sind mögliche Ursachen für eine Pseudotherapieresistenz?
• Inadäquate Therapie (Dauer, Dosis, Plasmakonzentration)
• Zu niedrige Plasmakonzentration:
• Patientenincompliance
• Genetisch determinierte CYP-Varianten (UM)
• Medikation die zu einer Induktion von CYP-Isoenzymen führen
• Fehldiagnose
• Psychiatrische und somatische komorbide Erkrankungen
Differenziere zwischen folgenden Beschreibungen depressiver Patienten:
Chronisch - Therapieresistenz - Non-Responder
Wie wird eine chronische Depression im ICD-11 definiert?
Was sind Risikofaktoren für eine chronische Depression?
Welche Behandlung wird nach S3-Leitlinien für eine chronische Depression empfohlen?
Welche Behandlung wird nacheuropäischen Richtlinien für eine chronische Depression nach Jobs er al. empfohlen?
Wie werden SSRIs bei chronischer Depression eingesetzt?
Beschreibe den SNRI Venlafaxin als Antidepressivum
Beschreibe heute aktuelle Antidepressiva
Beschreibe die Serotonin-Hypothese als Erklärung von Depressionen
Führt depressive Symptome, wie Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit, auf einen Mangel an Serotonin im Gehirn zurück.
Die Hypothese wird in den letzten Jahrzehnten in Fachkreisen zunehmend angezweifelt. Die neuen Befunde stellen damit auch den klinischen Nutzen von Antidepressiva infrage. Diese zielen darauf ab, Depressionen durch eine Beeinflussung des Stoffwechsels von Serotonin und anderen Botenstoffen zu behandeln. Antidepressiva wirken vor allem bei weniger stark ausgeprägter depressiver Symptomatik oft nur geringfügig.
Warum greift die Serotonin-Hypothese zur Erklärung einer Depression zu kurz?
Ein hoher oder niedriger Gehalt des Botenstoffs Serotonin im Gehirn hat keinen Effekt darauf, ob eine Depression vorliegt oder nicht. Die Serotonin-Aktivität am Rezeptor ist bei den meisten gesunden und depressiven Menschen gleich, bei einem kleinen Anteil der depressiven Patient*innen sogar höher. Ein künstlich hervorgerufener Serotonin-Mangel, zum Beispiel durch spezielle Diäten, verursacht zudem keine depressiven Symptome.
Nach welchen Kriterien werden Antidepressiva ausgewählt?
Welche Therapeutischen Stimulationsverfahren gibt es bei Depressionen?
Beschreibe die Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Wirksamstes antidepressives Behandlungsverfahren
Vorrangiges Indikationsgebiet: Therapieresistente Depression
Durch den elektrischen Reiz erreicht eine ausreichend große Menge von Elektronen die Energie, die zur Depolarisation der Nervenzellmembran notwendig ist
Haupt-NW
passagere mnestische Störung
Effektivität
Responseraten bei nicht-resistenter Depression: 80-90% Responseraten bei pharmakosresistenter Depression: 50-60%
Verum-EKT ist Sham-EKT und Pharmakotherapie signifikant überlegen
Bilaterale EKT > Unilaterale EKT
Wie funktioniert die EKT?
Depolarisation vieler Neuronen
Ausbreitung der Krampfaktivität durch Interaktion zwischen Thalamus und Kortex mit exzitatorischen und inhibitorischen Impulsen
regelmäßiger spike-wave-Rhythmus:
Wie Effektiv ist eine EKT?
Responseraten bei nicht-resistenter Depression: 80-90%
Responseraten bei pharmakoresistenter Depression: 50-60%
Verum-EKT ist Sham-EKT und Pharmakotherapie signifikant überlegen
Bilaterale EKT > Unilaterale EKT
Beschreibe die Tiefe Hirnstimulation
Was sind neue psychiatrische Indikationen für eine tiefe Hirnstimulation?
Zwangsstörungen
Depression
Anorexia nervosa
Demenz
Für was bietet die tiefe Hirnstimulation eine effektive Therapoeoption?
Morbus Parkinson
Essenzieller Tremor
Dystonie
Wofür steht CBASP?
Conitive Behavioral Analysis System of Psychotherapie
Welche Elemente gehören zu CBASP?
Beschreibe CBASP
Welche Grundannahme hat das Programm CBASP über chronisch depressive Patienten?
Beschreibe den Teufelskreis der Hilflosigkeit bei chronischer Depression
Beschreibe die Präoperatorische Denkweise von Patienten mit chronischen Depressionen
Beschreibe die Egozentrik eines chronisch Depressiven
Wofür steht CBASP?
Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy
Charakterisiere CBASP
Was sind depressive Metakognitionen?
Was sind neue Ansätze kurz zusammengefasst in der Depressionsbehandlung?
Wie hoch ist die Prävalenz von Depressionen im Kleinkindalter?
Im Kindesalter ist die Prävalenz geringer (1–3 %)
Wie hoch ist die Prävalenz von Depressionen im Schulalter?
steigt Prävalenz an (5,7 %)
Wie hoch ist die Prävalenz von Depressionen im Jugendalter/Adoleszenz?
Insbesondere in der späten Adoleszenz steigt die Prävalenz
weiter an, mit Raten von bis zu 20 % (Life-Time-Prävalenz)
Punktprävalenz für Jugendliche in Deutschland von ca. 8 %
Wie hoch ist die Prävalenz von Depressionen im Geschlechterverhältnis bei Jungen und Mädchen?
Das Geschlechtsverhältnis bei diagnostizierten Störungen ist im Kindesalter ausgeglichen, mit der Pubertät gibt es deutlich höhere Diagnoseraten bei Mädchen mit einem Geschlechterverhältnis von ungefähr 1:2 (4,7 % der Jungen vs. 9,7 % der Mädchen).
Was sind Symptome einer Depression auf emotionaler Ebene im Vorschulalter (3-6 J)?
• undifferenzierte Ausdrucksformen wie:
– Schreien, anhaltendes Jammern,
– Reizbarkeit, Umtriebigkeit,
– Anhänglichkeit, Appetitlosigkeit,
– Apathie
Was sind Symptome einer Depression auf emotionaler Ebene im Schulalter (6-12 J)?
• Impulsdurchbrüche
• Frustrationsintoleranz
• nächtliche Angstzustände
Was sind Symptome einer Depression auf emotionaler Ebene in der Adoleszenz (13-18 J)?
• Gefühl innerer Leere
• Freudlosigkeit
• Selbstunsicherheit
• Müdigkeit
• diffuse und schwer einschätzbare Suizidalität
Was sind Symptome einer Depression auf Verhaltensebene in der Adoleszenz (13-18 J)?
• Antriebsmangel oder ungerichtete Steigerung des Antriebs
• Verlust von Interesse/ zielgerichteten Aktivitäten
• verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
• Verlangsamung der Denk- und Handlungsabläufe
• Substanzmissbrauch
Was sind Symptome einer Depression auf Verhaltensebene im Schulalter (6-12 J)?
• Schulversagen
• sozialer Rückzug
• (auto)destruktives Verhalten
• Autostimulation (exzessive Masturbation)
Was sind Symptome einer Depression auf Verhaltensebene im Vorschulalter (3-6 J)?
• Spielunlust
• gestörtes Essverhalten
• psychomotorische Verlangsamung
Was sind Symptome einer Depression auf somatischer Ebene im Vorschulalter (3-6 J)?
• allgemeine Entwicklungsverzögerung
• Gewichtsverlust
• Schlafstörungen
• Enuresis, Enkopresis
Was sind Symptome einer Depression auf somatischer Ebene im Schulalter (6-12 J)?
• Störungen des Ernährungs- und Sexualverhaltens
• unklare Schmerzzustände
Was sind Symptome einer Depression auf somatischer Ebene in der Adoleszenz (13-18 J)?
• Kopf- und Rückenschmerzen
• Druckgefühl in Brust und Magen
• Appetitverlust, Libidoverlust
• Ein- und Durchschlafstörungen
• Unfähigkeit zur Entspannung und Erholung
Wie häufig ist Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen?
Suizid bei Kindern an 10. Stelle, bei Jugendlichen an 2.-3. Stelle der
Todesursachen
Im Kindes- und Jugendalter liegt die Suizidrate bei 1.8%
Deutlich erhöhtes Suizidrisiko bei schweren depressiven Symptomen: 20-fach erhöhtes Risiko
Suizidversuche 8-10mal häufiger als Suizide
Bei Suizidversuchen überwiegen die Mädchen, Jungen versterben im
Vergleich zu Mädchen dreimal so häufig durch Suizid
Jungen bevorzugen „harte“ Methoden (Erhängen, Erdrosseln, Ersticken), Mädchen die Selbsttötung durch Vergiftung
Erfahrungen mit diesem Thema im Freundes- und Familienkreis und negative Lebensereignisse weitere Risikofaktoren für Suizidalität
Was sind Warnzeichen für erhöhtes Suizidrisiko bei Kindern und Jugendlichen?
• persönliche Wertgegenstände werden verschenkt
• starke Beschäftigung mit dem Thema Tod durch z.B. Zeichnungen, Briefe, Gedichte und Aufsätze
• offen geäußerte Suizidabsichten z.B. „Ohne mich seid ihr besser dran!“
• plötzlich gehobene Stimmung bei bis dahin depressiven Kindern oder Jugendlichen (möglicherweise wird hier die Suizidabsicht als Lösung der Probleme angesehen)
Wie entwickeln sich die Suizidraten im Verlauf des Alters?
Wann treten bei Frauen hormonelle Umbruchsituationen als besonderes Risiko für Depressionen auf?
prämenstruelle Verstimmung (PMDD ≠ Depression)
Schwangerschaft
Post-Partum (Baby Blues ≠ Depression)
Wechseljahre (“perimenopausal”)
Menopause (“postmenopausal”)
Wann besteht für Frauen ein erhöhtes Erkankungsrisiko für Depression und Angsterkrankungen?
prämenstruell, während und nach der Schwangerschaft und in der Perimenopause … besteht ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Depressionen und Angsterkrankungen.
In welchen Bereichen zeigen sich in der Psychiatrie besonders Geschlechtsunterschiede?
Häufigkeit
Erstmanifestation
Ausprägung
Beschreibe die Geschlechterunterschiede bei Depression
Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer
• 2:1 Geschlechterverhältnis nach der Pubertät
• Ursachen vermutlich höhere Risikoexposition von Frauen (hormoneller/reproduktiver Zyklus, häufiger häusliche/sexuelle Gewalt, Traumata)
1/3 early onset vor dem 25. Lebensjahr
Was sind typische psychische Symptome bei Depressionen?
• niedergeschlagene Stimmung/ Traurigkeit
• vermindertes Interesse oder Freude
• Insuffizienzerleben, Schuldgefühle
• Lebensüberdruss, Suizidgedanken
• Psychomotorische Unruhe/ Verlangsamung
• Ängste/ Zukunftssorgen
Was sind typische körperliche Symptome bei Depressionen?
• Müdigkeit oder Energieverlust
• Kognitive Einbußen
• Schlafstörungen, zirkadiane Veränderungen
• Deutliche Gewichtsveränderungen
• Allg. Unwohlsein,Schmerzen,Schwindel,Verdauungsstörungen
Was sind Besonderheiten bei weiblichen depressiven Patientinnen?
In welchen Phasen des Reproduktionszyklus treten häufig Depressionen bei Frauen auf?
Beschreibe die Wechselwirkung zwischen Serotonin und Östrogenen
• Östrogene haben einen positiven Einfluss auf den zerebralen Blutfluss und auf das Wachstum von Nervenzellen
• Östrogene können die Aktivität des Neurotransmitters Serotonin erhöhen und die Wirkung von Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) verstärken
Welche Geschelchtsspezifischen Besonderheiten ergeben sich aus der Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse?
Endokrinologische Studien an Ratten ergaben geschlechtsspezifische Unterschiede der Reaktion des HHA- Systems
Die Konzentration von adrenocorticalen und gonadalen Hormonen sowie der Steroidhormonrezeptoren sind außerdem altersabhängig. Diese Unterschiede erklären möglicherweise, warum Frauen nach der Menopause im Vergleich zu Männern häufiger an einer Depression erkranken
Die Fähigkeit der hippokampalen Glukokortikoid- und Mineralokortikoidrezeptoren (GR und MR) zur Bindung ihrer Hormonliganden (Kortikosteron und Kortisol) nimmt nämlich mit zunehmendem Alter ab
Wie kommt es zu einem höheren Risiko für Depressionen bei Frauen als bei Männern?
Frauen sind nicht per se sensitiver bei Life events, jedoch bei vorhandener „psychosozialer Vulnerabilität“ (negative Beziehungen, geringes Selbstwertgefühl, Mangel an sozialer Unterstützung):
höheres Risiko als Männer für eine Depression
Beschreibe das prämenstruelle Syndrom
25% eher leicht betroffen, bevorzugt bei Frauen über 30 Jahren
Ursache multifaktoriell
Symptome: Schmerzen, Abgeschlagenheit, Ödeme, Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Überempfindlichkeit, …
bei schwererer Ausprägung: prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), 5% betroffen -> Zeitkriterien!
Therapie: Ovulationshemmer, Mönchspfeffer, selten SSRI, Ausdauersport
Wie beschreibt das ICD-11 die Prämenstruelle Dysphorische Störung?
Während der Mehrzahl der Menstruationszyklen innerhalb des letzten Jahres ist ein Muster von stimmungsbezogenen, somatischen oder kognitiven Symptomen vorhanden, das einige Tage vor dem Einsetzen der Menstruation beginnt, sich innerhalb weniger Tage nach dem Einsetzen der Menstruation verbessert und dann innerhalb von etwa einer Woche nach dem Einsetzen der Menstruation minimal wird oder ganz ausbleibt.
Der zeitliche Zusammenhang zwischen den Symptomen und den Luteal- und Menstruationsphasen des Zyklus sollte idealerweise durch ein prospektives Symptomtagebuch über mindestens zwei symptomatische Menstruationszyklen bestätigt werden.
Wann spricht man von einer Prämenstruelle Dysphorische Störung?
Bei niedergedrückter, reizbarer Stimmung, Irritierbarkeit, emotionaler Labilität und deutlicher Antriebsstörungen in der zweiten Zyklusphase über mehrere Tage spricht man von
Premenstrual dysphoric disorder
Wie kommt es zu einer Prämenstruelle Dysphorische Störung und wie wird sie behandelt?
• mögliche biologische Ursachen: Anstieg Progesteron/Abfall von Östrogen
-> reduzierte zentrale Serotonintransmission
• Medikamentöse Behandlung mit kurzfristiger Gabe von Antidepressiva (bis 14 Tage in dieser Zeit) sind Behandlungsstrategien wie hormonellen Kontrazeptiva überlegen.
Risikofaktor für Post-Partum Depression
Wie verhält sich das Risiko für eine Depression während der Schwangerschaft?
• In aller Regel reduziertes Risiko für eine Depression während der Schwangerschaft, allerdings zeigen neuere Studien insbesondere für Frauen mit vorangegangenen depressiven Episoden ein erhöhtes Risiko mit bis zu 20%!
• soziale Belastungen, mangelnde Unterstützung, Trennung vom Partner, junges Alter, sind insbesondere während der Schwangerschaft als Risikofaktoren anzusehen
• Problem: Nutzen-Risiko-Abwägung der pharmakologischen Behandlung – auch ausbleibende Behandlung kann z.B. über die gesteigerte Aktivierung des HPA-Systems während der Depression zu Schäden für das Kind führen bzw. frühzeitige Geburt führen!
Wo liegt der Unterschied in der Symptomatik zwischen einer „normales“ Depression und einer Wochenbettdepression / Postnatalen Depression?
viele Symptome schließen das Kind ein.
Welcher Zeitraum wird als Wochenbett definiert?
Sechs Wochen nach der Geburt
Welche Symptome treten bei einer Wochenbettdepression auf?
- Fremdheit dem Kind gegenüber
-Unfähigkeit Kind anzunehmen - fehlende Liebesgefphle
- Ablehnung
- Zwangssymptome (in bis zu 50% bei postpartaler Depression)
- Gedanken: Gewalt oder sexuelle Übergriffe ggü. Kind
- Zwangshandlungen: z.B. exzessive Reinigungszänge
- erweiterter Suizid, bzw. Infantizit
- hohes Maß an Schamgefühl verhindert oftmals die offene Kommunikation dieser Symptome
Was sind Risikofaktoren für eine Wochenbettdepression?
• bereits psychisch krank gewesen, z.B.Depression
• junges Alter
• erhöhte Kinderzahl
• mangelnde familiäre Unterstützung
• Armut und niedriger sozialer Status
• Schlafmangel bei unruhigem Kind, Schreikinder,
• Druck Kind unbedingt stillen zu müssen
• Übergewicht oder ein Gestationsdiabetes
Welche Patientinnen-Gruppe ist besonders gefährdet für eine Wochenbettdepression?
• Eine besonders gefährdete Gruppe stellen Patientinnen mit einer vorbekannten bipolaren Erkrankung dar. Sie entwickeln in bis zu 50% der Fälle eine postnatale Depression.
• Wiederholungsrisiko hoch! Prävention!
Differenziere Postpartum und Postnatal
Both refer to the period after birth. However, postpartum is correlated with the mother’s condition after birth, whereas postnatal relates to the baby.
Wie hoch ist die Prävalenz für eine Postpartale Depression?
• 10-15 % der Mütter betroffen
• Innerhalb von 4-6 Wochen nach Entbindung,
Dauer 7 Monate, Rezidiv 50 % bei nächster Entbindung
Wie wichtig ist die Behandlung einer postpartalen Depression?
• Dringender Behandlungsbedarf
• Zusätzlich zur üblichen Behandlung unbedingt Mutter- Kind-Interaktionstherapie zur Verhinderung von Bindungsstörungen bei Kindc
Wie werden leichte postpartale Depressionen behandelt?
Leichte postpartale Depressionen (eher im Sinne einer Anpassungsstörung) können mit individualisierter Gesprächstherapie behandelt werden
Was bewirkt eine Progesteronsubstituation bei leichter postpartaler Depression?
negative Ergebnisse
Wie wirken SSRIs bei Wochenbettdepression?
Metaanalyse (n=595): SSRI besser als kognitiver Verhaltenstherapie oder psychodynamischer Therapie oder trizyklischen Antidepressiva
Was bewirken psychotherapeutische Interventionen bei Wochenbettdepression?
Psychotherapeutische Interventionen sind dann besonders erfolgreich, wenn sie der Patientin dabei helfen, Schuldgefühle im Zusammenhang mit fehlenden Liebesgefühlen oder gar Schädigungsgedanken dem Kind gegenüber zu verarbeiten (kognitiv-behaviourale Ansätze bewährt)
Welche Therapie sollte bei schwerer postpartaler Depression gewählt werden?
Kombinationstherapie aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie einer Monotherapie vorzuziehen
Beschreibe eine medikamentöse Behandlung einer postpartalen Depression
Die medikamentöse Behandlung führt am schnellsten zu einer Besserung der Beschwerden. Sie hilft, die Energie für die Bewältigung des Alltags wieder zu finden
Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt werden mögliche Medikamente und eventuelle Nebenwirkungen für Mutter und Kind besprochen
Stillen ist dabei mit einer medikamentösen Behandlung vereinbar
Welche Empfehlungen sind bei Medikamenten während der Stillzeit zu beachten?
• Bei einer medikamentösen Neueinstellung während der Stillzeit sollten Antidepressiva vorgezogen werden, die nur in geringem Umfang über die Muttermilch zum Kind gelangen und die im kindlichen Organismus nicht akkumulieren
• Dies trifft bei den Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) zum Beispiel für Sertralin und Citalopram/Escitalopram zu
• Bei den sedierenden Antidepressiva ist dies zum Beispiel für Amitriptylin und Mirtazapin der Fall
Welche Antidepressiva sind während der Stillzeit empfohlen?
Das günstigste mütterliches Serum/kindliches Serum Verhältnis haben Sertralin und Paroxetin (nicht nachweisbaren Konzentrationen) gefolgt von Citalopram, Escitalopram und Bupropion.
Welche Antidepressiva sind während der Stillzeit nicht empfohlen?
Fluoxetin und Venlafaxin
Welche SSRIs sind während der Stillzeit empfohlen?
Sertralin und Citalopram/Escitalopram
Welche spedierenden Antidepressiva sind während der Stillzeit empfohlen?
Amitriptylin und Mirtazapin
Welche Charakteristika zeigen Kinder von depressiven Müttern häufig?
Depressive Mütter haben häufiger Kinder mit: Koliken, Schreianfälle, Unruhe, Trinkschwäche
Welche Differentialdiagnosen müssen bei postpartaler Depression ausgeschlossen werden?
postpartaler Blues
– 50-75% % der Mütter und Väter!
– Leichte depressive Verstimmung, Traurigkeit, Stimmungslabilität, Irritierbarkeit
– In den ersten Wochen nach der Geburt, bildet sich spontan zurück, kein Behandlungsbedarf
postpartale Psychose
– 0,1 - 0,2 % der Mütter, 4 Wochen nach Entbindung, dringender Behandlungsbedarf
Differenziere die verschiedenen postpartalen psychischen Störungen
Welche Symptomatik zeigt sich beim Babyblues?
Stimmungslabilität
Weinerlichkeit
Schlafstörungen
Angst
Welche Symtomatik zeigt sich bei einer Wochenbettpsychose?
Agitation und Irritierbarkeit
Depressive Verstimmung oder Euphorie
Wahl
Depersonalisation
Desorganisiertes Verhalten
Welche Besonderheiten gibt es bei der frühkindlichen Bindung?
• Die frühkindliche Bindungserfahrung wichtigste Erfahrung in unserem Leben
• Das mütterliche Bindungsverhalten wird über das Hormon Oxytocin vermittelt, das wiederum von einer normalen Entwicklung des Stressverarbeitungs- und Selbstberuhigungssystems abhängt
• Ein ausgeprägtes mütterliches Fürsorgeverhalten stimuliert im Säugling/Kleinkind die Freisetzung von Oxytocin und Serotonin sowie die Neuronen- Neubildung im Hippocampus
• Oxytocin/Serotonin protektiv auf die Stressachse
Definiere Infantizid
Im Kern geht es hierbei um die erhebliche seelische oder körperliche Gefährdung des Kindes entweder durch:
• direktes schädliches Verhalten der Sorgeberechtigten oder durch
• Vernachlässigung.
Welche Charakteristik einer postpartalen Psychose ist entscheidend für die Differentialdiagnostik?
Relativ plötzliches Erscheinen
Meist weniger als 24h zwischen On-Set und voller Ausprägung
Beschreibe die Symptome einer postpartalen Psychose
• Ausgeprägte Ratlosigkeit
• formalen und inhaltl. Denkstörungen
• Zunehmende Schlafstörungen
• Schwere depressive Verstimmungen mit zum Teil massiven depressiven
Selbstvorwürfen, bis hin zum Schuld- und Versündigungswahn
• zermürbenden Angstzustände bis hin zu ekstatischen Glückserlebnissen
• Stupor bis Enthemmung (Raptus=Erregungszustand)