Techniktraining - psychologische Aspekte Flashcards
Warum ist es wichtig psychologische Aspekte beim Techniktraining zu beachten?
z.B.
Angst: Wer beim Erlernen von Fertigkeiten Angst hat, wird die im Fokus stehende Technik langsamer, weniger optimal oder gar nicht erlernen
Feedback: Wer immer nur Fehler vorgehalten bekommt, wird irgendwann keine Lernfortschritte mehr erzielen
Leistungsmotivation: Wer hoch leistungsmotiviert ist, wird sich beim Erwerb von Techniken vermehrt anstrengen
(Motorische Kontrolltheorien)
- menschliche Bewegungskontrolle zielt darauf ab, eine aktuelle Situation so zu verändern, dass ein bestimmter Effekt erzielt wird
- somit spielt die Situation und damit die korrekte Wahrnehmung eine entscheidende Rolle
=> Motorische Kontrolle läuft nicht im Labor ab => viele Faktoren spielen mit rein
- peronale Faktoren: z.B. Motivation, Disposition
- Umweltfaktoren
Erläutere die OPTIMAL-Theorie
=> Theorie zur Optimierung von Techniktraining
=> Theorie, die 3 psychologische Einflussfaktoren mit einbezieht
Aufmerksamkeit
1. Wahrnehmung:
=> 2 Möglichkeiten
- Auf Bewegung konzentrieren (interner Fokus)
- auf Effekt konzentrieren (externer Fokus)
Motivation
2. Autonomie: Dinge in gewisser Weise selbst entscheiden können => wenn ich ein höheres Autonomieerlebnis habe, erhöht sich meine Lernleistung (z.B. bei der Reihenfolge bei Übungen, Anzahl der Wiederholungen)
[Autonomie erhöht Erwartungen an die Selbstwirksamkeit, fördert einen Fokus auf die Aufgabe und reduziert Stress]
- Selbsterwartung: ich nehme an, dass ich die Bewegung auch hinbekommen => wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas schaffen kann, werde ich eine höhere Lernleistung bringen
=> sowohl Autonomie als auch Selbsterwartung kann der Trainer beeinflussen (mit Grenzen, aber durch Planung, Stoffangebot steuerbar)
OPTIMAL-Theorie: Postive Auswirkungen von Motivation und Aufmerksamkeit auf motorische Kontrolle und Lernen durch…
…Erhöhung der Erwartungen (an sich selbst)
…Herstellen von Autonomie
…einen externen Fokus auf die Bewegung
- Erhöhung des Fokus auf die AUfgabe und Verringerung der Konzentration auf das Selbst!
OPTIMAL-Theorie:
Durch was können Erwartungen erhöht werden?
=> Erwartungen an eine Bewegungsausführung sind emotional nicht neutral, da sie bedeutsame “Belohnungen” antizipieren
Können erhöht werden durch:
- positives Feedback
- vergleichendes Feedback (mit früheren Ausführungen) => individuellen Fortschritt wiederspiegeln
- Veränderung der Wahrnehmung der Aufgabenschwierigkeit
- positive Emotionen
- “self-modelling” mittels Video
=> diese und andere Strategien führen zu einer Fokussierung der Aufgabe und einer Reduktion der Selbstaufmerksamkeit
Ein externer Fokus erhöht…
…die Bewegungseffektivität (z.B. Genauigkeit)
…die Bewegungseffizienz (Herzfrequenz, Muskelaktivitäten…)
…den Automatisierungsgrad
Auf was ist beim externen Fokus zu achten?
Ganz am Anfang beim Neulernen wird der externe Fokus noch nicht so gut funktionieren, am Anfang braucht man zuerst mal eine Grunderfahrung, ist die gegeben, kann man mit externem Fokus zu arbeiten
=> zeigt, wie wichtig Grundschulsport ist
Externer Fokus schrittweise und langfristig einzubringen ist wichtig!!!
Zwischenfazit
- Techniktraining ist auf allen STufen und bei allen Typen auch psychologischen Einflüssen unterworfen
(z.B. Autonomie und Selbsterwartungen) - Das Lehrerverhalten kann diese Faktoren positiv oder negativ beeinflussen und somit den Effekt von Techniktraining beeinflussen
- ABER: Nachweise bisher vorzugsweise im Labor “produziert”
Konsequenzen für Sportlehrer*inneverhalten im Unterricht:
Was ist ein “schlechter” Übungsleiter?
Nenne zwei Beispiele aus der Praxis.
- wählt Übungsformen und ihre Reihenfolge direktiv aus
- beschreibt genau, wie Aktionen auszuführen sind
- gibt detailliert korrigierendes Feedback
- gibt Anweisungen, die sich auf Bewegungen von Körperteilen beziehen
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Bsp.: - Basketball: detailliertes und fehlerroeintiertes Feedback über die Wurfbewegung beim Positionswurf
- Basketball: komplexe und minutöse Beschreibung einer Übung
Konsequenzen für Sportlehrer*innenverhalten im Unterricht:
Was ist ein “guter” Übungsleiter?
Nenne zwei Beispiele aus der Praxis.
- provoziert kleine bzw. gemäßigte Wahlmöglichkeiten für den Lernenden
- hebt gelungene gute Aspekte einer Bewegungsausführung hervor und nimmt von Fehlern eher wenig Notiz (zumindest meistens)
- spricht nicht über Teilbewegungen und lenkt die Aufmerksamkeit auf externe Dinge (Effekte)
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Bsp.: - Kooperatives Lernen: offene Aufgabenstellungen für Gruppen beim Lösen einer Spielaufgabe
- Choreografie: Jede Schülerin erhält spezifische AUfgabe, die autonomes Handeln ermöglicht
Zusammenfassung
- Techniktraining funktioniert zwar nach bestimmten Steuerungsprinzipien, aber wir haben es im Sport nicht mit Maschinen, sondern mit Menschen zu tun
- wenn Menschen lernen oder trainieren, sind psychologische Komponenten (Motivation, Emotionen, Gedanken, …) häufig ein zentraler und dennoch unterschätzter und vernachlässigter Bereich
- Als Lehrkraft sollte mn deshalb diese Prozesse stets im Blick haben und durch entsprechende Strategien versuchen, sie positiv zu beeinflussen - auch wenn es keine Rezepte dafür gibt