Taktiktraining - trainingswissenschaftliche Aspekte Flashcards

1
Q

Bedeutung der Taktik in den Sportarten

A

=> es gibt kaum eine Sportart, in der Taktik gar keine Rolle spielt (evtl. 100m-Lauf)

=> hat vor allem in Spielsportarten (Individualsportspiele & Mannschaftssportspiele) und auch in Zweikampfsportarten Bedeutung

=> höchste Bedeutung in den Mannschaftssportspielen

=> in Individualsportarten eher gering (Außnahme: z.B. Klettern)

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2
Q

Was versteht man unter “Primat der Taktik”

A

=> Taktik ist der primäre Leistungsfaktor für Spielfähigkeit: Motorische Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft… sind nur Hilfestellungen, wenn man perfekt trainiert ist, aber immer die falsche Entscheidung trifft, zeigt man trotzdem schlechte Leistung
= um ein Spiel zu gewinnen, ist Taktik notwendig

ABER: Taktik geht nicht ohne Voraussetzungen
=> z.B. ist man immer abhängig von den anderen Mitspielern
=> man kann noch so viele gute Entscheidungen treffen, wenn man die richtige Technik nicht beherrscht, verliert man höchstwahrscheinlich trotzdem

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3
Q

Methoden des Anfängertrainings:

Erläutere das Modell des spielerisch-impliziten Lernen (MSIL).

A
  1. Stufe: sportspielübergreifendes Lernen
    => Ballschule: ABC des Spielenlernens => Basistaktische Kompetenzen
  2. Stufe: sportspielgerichtetes Lernen:
    => Ballschule Rückschlagspiele (Einzel/ Mannschaft)
    => Ballschule Zielschussspiele (Torschuss/ Wurf)
  3. Stufe: sportspielspezifisches Lernen
    => Squash, Tischtennis..
    => Beach-Volleyball, Volleyball…
    => Fußball, Eishockey..
    => Basketball, Handball..

Grundgedanke: Man steigt sportspielübergreifend ein und wird mit der Zeit immer spezifischer

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4
Q

MSIL:

Was sind die stufenübergreifenden Ziele und Inhalte?

A

=> spielerich-situationsrientiert (Taktiktraining)

=> fertigkeitsorientiert (Techniktraining)

=> fähigkeitsorientiert (Koordinationstraining)

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5
Q

Was besagt die Straßenfußball-Hypothese?

Wie ist diese zu erklären?

A

Beim Straßenfußball, welches auf ungeleitetem Handeln basiert, sind auch Trainingseffekte möglich aufgrund von impliziten Lernprozessen (läuft nebenher, beiläufig)

=> implizite Erfahrungsbildung ist für den Weg zu taktischen Höchstleistungen effektiver als intentionale Lernvorgänge

Grundgedanke: Lehrer sollten Training genau so gestalten, wie es auf den Straßen abläuft
=> Kinder/Schüler einfach mal spielen lassen, nicht zu viele Anweisungen geben!!!

=> Anfängerausbildung in den SPortspielen hat vor allem spielerisch-taktisch zu erfolgen
____________________________
Erklärung: Antizipative Verhaltenskontrolle => man macht etwas -> erzielt einen Effekt und vergleicht es mit dem, was man eigentlich erreichen wollte

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6
Q

Nenne Basistaktische Bausteine/Kompetenzen.

A
  • Anbieten und Orintieren
  • Ballbesitz individuell sichern
  • Ballbesitz kollektiv sichern
  • Lücke erkennen
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7
Q

Was sind die Methoden des Anfängertrainings beim Taktiktraining (Zusammenfassung).

A
  • Spiele lernen durch freies Spielen in sportspielübergreifenden Taktikbausteinen
  • Situationen wahrnehen und (vor-)taktisch verstehen
  • Vielfalt an Spielen, Ausprobieren, Experiemntieren
  • wenig Instruktionen
  • Verständnis im Umgang mit Spielregeln
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8
Q

Welche vier Annahmen zur spielerischen Kreativitätsförderung gibt es? (heuristisches Modell zur Kreativität)

A
  1. Vielseitige Spielerfahrungen fördern Kreativität
  2. unangeleitete Spielerfahrungen fördern Kreativität
  3. unangeleitete Spielerfahrungen fördern Aufmerkmsakeitsumfang
  4. Aufmerksamkeitsumfang fördert wiederum Kreativität
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9
Q

Was ist Kreativität?

A

=> unberechenbar sein

=> Der Kreative ist dadurch kreativ, dass er sein eigenes Wissen in immer wieder anderer Weise kombiniert bzw. verfügbar macht

=> Kreativ sind die Leute, denen auch noch etwas Brauchbares einfällt, wenn anderen die Ideen ausgegangen sind
__________________
Taktische Kreativität:
- Orginalität
- Flexibilität
- Flüssigkeit

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10
Q

Kreativitätstraining: Ziele und Inhalte - Prozessmodell

A

Erkennen des Problems - Defokussierung der Aufmerksamkeit

Entwickeln von Lösungsideen - Divergentes taktisches Denken

Reduktion der Lösungsideen - Konvergentes taktisches Denken

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11
Q

Taktiktraining: Methodensystematik

A
  1. Rahmetrainingspläne (als Orientierung für taktische Schwerpunkte in den einzelnen U-Mannschaften [Altersgemäßheit] Schwerpunkt: Individuelle Schulung)
    => über Jahre hinweg (wie man Taktiktraining von Anfänger- Fortgeschrittener anbieten soll)
  2. Methoden zur Gestaltung von Taktiktraining im Rahmen von Makro- und Mikrozyklen (Mehrwochenpläne)
    => entweder Schwerpunkt auf:
    - kognitiv orientiertes Taktiktraining
    - technikorientiertes Taktiktraining
  3. Methoden zur Gestaltung von Trainingseinheiten, ev. Mikrozyklen
    => Teaching Games for Understanding
    => Tactical Creativity Approach
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12
Q

Taktiktraining: Methodensystematik

A
  1. Rahmentrainingspläne (als Orientierung für taktische Schwerpunkt in den einzelnen U-Mannschaften [Altersgemäßheit] Schwerpunkt: individuelle Schulung)
    => über mehrere Jahre angelegt: wie man Taktiktraining von Anfänger bis Fortgeschrittene anbieten soll
  2. Methoden zur Gestaltung von Taktiktraining im Rahmen von Makro- und Mikrozyklen (Mehrwochenpläne) (Modelle zur mittelfristigen Planung)
    => entweder Schwerpunkt auf
    - kognitiv orientiertes Taktiktraining oder
    - technikorientiertes Taktiktraining
  3. Methoden zur Gestaltung von Trainingseinheiten, ev. Mikrozyklen (Modelle zur kurzfrisigen Planung)
    => Teaching Games for Understanding (TGfU)
    => Tactical Creativity Approach (TCA)
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13
Q

Modelle zur mittelfristigen Planung:

Erläutere die Grundidee des kognitiv orientierten Taktiktrainings.

Nenne ein Beispiel.

A

=> Spiel- und Übungsformen um spezifische kognitive Aufgabenstellungen und Anforderungen erweitern (zusätzlich kleine kognitive Anforderungen einbauen)

Ziel = Training des Kreativpotenzials & Handlungsschnelligkeit (“geisteige Schnelligkeit”) in Verbindung mit motorischen Lösungen (geistig schnell in Verbindung mit motorischen Handlungen handeln)

=> zielt vor allem darauf ab, Antizipation, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis zu verbessern

Trainingselemente: Spiel- und Übungsformen mit Anforderungen an…
….Antizipation (Vorhersehen von Ballwegen + Bewegungen von Mit- & Gegenspieler)
…Wahrnehmung (Verarbeitung von Information verschiedener Sinnesmodalitäten)
…Aufmerksamkeit (Fokussierung auf relevante Informationen)
…Arbeitsgedächtnis (Aufrechterhaltung und gleichzeitige Verarbeitung von Informationen)

=> Transfer größer als bei technikorientiertem Training
_________________________________
Beispiel:
=> 2 Mannschaften spielen gegeneinander + 1 neutrale Person: Trainer hebt Fahne hoch, je nachdem welche Fareb spielt die neutrale Person beim einen oder anderen Team mit

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14
Q

Modelle zur mittelfristigen Planung:

Erläutere die Grundidee des technikorientierten Taktiktrainings.

Nenne ein Beispiel.

A

=> durch ein systematisches Training von spezifischen Technikvarianten vielfältige und kreative Aktionen ermöglichen

=> Basis: technikorientierter Ansatz

=> Grundlegende Denkweise: funktionale Perspektive

=> Transfer eher gering
________________________
Beispiel:
=> Spieler A ist Angreifer und muss an Spieler B vorbei, muss dribbeln und sich für eine von mehreren Möglichkeiten entscheiden, wird mit einer Technikvariante geübt
=> mehrere Möglichkeiten die Aufgabe zu lösen

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15
Q

Modelle zur mittelfristigen Planung:

Fasse die 2 Wege zur taktischen Kreativität nochmals kurz zusammen und stelle sie gegenüber.

A

Technikvariationen:
=> Ziel = durch Training vielfältiger Technikvarianten kratives Handeln ermöglichen
=> Grundlage: ideomotorisches Denken, was Spezifität voraussetzt
=> Tranfer eher gering

Kognitionen:
=> Ziel = durch Verbesserung kognitiver Fähigkeiten kreatives Handeln ermöglichen
=> Grundlagen: Ansätze und Erkentnisse aus der allgemeinen Kreativitätsforschung
=> Transfer eher größer

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16
Q

Modelle zur kurzfristigen Planung:

Erläutere das Modell “Teaching Games for Understanding” (TGfU)

A

=> gibt Struktur für eine Trainingseinheit

  1. “Spielechte” Spielform:
    => TN spielen lassen
  2. Entwickeln von taktischem Bewusstsein durch Reflexion:
    => Spiel wird unterbrochen/eingeroforen => bestimmte Situationen besprechen/analysieren, es geht um eine gemeinsame Lösung, auch die Lernenden sollen Vorschläge einbringen
  3. Üben relevanter und spezifischer Fertigkeiten: Techniktraining
    => Aus diesem Gespräch heraus, werden diese Fähigkeiten, die Schwierigkeiten verursacht haben, geübt
  4. Dann wird wieder gespielt (Spielechte Spielform auf gleichem oder höherem Niveau)

=> Ziel: Lernende werden zum Nachdenken angeregt

17
Q

Modelle zur kurzfristigen Planung:

Nenne die sieben Ds.

A

=> Hinweise für Lehrkräfte und Trainer*innen, Taktiksituationen im Anfängerbereich zu gestalten (zum einen Gestaltung der Situation, zum anderen Kommunikation wie Feedback…)

Inhalts-(Meso-)Ebene:
1. One Dimension Games: Spielformen im Anfängerbereich sollen eine Basiskompetenz fokussieren
2. Diversification: Vielfalt sportlicher Situationen, Wahrnehmen und Agieren in zahlreichen unterschiedlichen Situationen
3. Deliberate Play: Unangeleitetes Agieren (Spielen) in Spielsituationen
4. Deliberate Practice: Unangeleitetes Üben, Ausprobieren, Experimentieren

Methoden-(Micro-)Ebene:
5. Deliberate Coaching/ Quantity of instruction: Aufmerksamkeitsleitende Instruktionen im Vorfeld führen zu schlechteren taktischen Leistungen
6. Deliberate Memory/ Breadth of Attention: Erhöhung der Aufmerksamkeitsleistung durch offene Spielsituationen
7. Deliberate Motivation/ Status of Motivation: De Vernetzung von motivierenden Anweisungen haben einen direkten Einfluss auf die sportliche Leistung (“Versuchs doch nochmal” -> Hoffnung geben)

18
Q

Intentionales Taktiktraining (Fortgeschrittene)

A

=> technisch-taktische Aktionsgrundmuster mit einer festgelegten Auftakthandlung und einer anschließenden Kette von Entscheidungsaufgaben

=> Spielzug: technisch-taktisches Aktionsmsuter mit vorgegebenen Lauf- und Ballwegen sowie einem vorgegebenem Abschluss

Bsp.:
- Einlaufen eines Außenspielers (Handball)
- Basketball: man hat bestimmte Laufwege

=> zeigt große Effekte/ effektivste Methode, aber muss trotzdem auch differenziert gesehen werden (von Sportart zu Sportart Effekte unterschiedich

19
Q

Was ist Sinn und Zweck des intentionalen Taktiktrainings?

A
  • größere Variabilität des Angriffsspiels
  • es gibt alternative Handlungsmöglichkeiten
  • einzelne Spieler werden mehr in die Verantwortung genommen
  • Anspruchsvollere Trainingsmaßnahmen
20
Q

Was ist der Untershcied zwischen MSIL und TGfU?

A

TGFU und MSIL nicht auf eine Ebene stellen => beides komplexe Modelle

MSIL: versucht darzustellen, wie Taktiktraining über mehrere Jahre ablaufen sollte (am Anfnag implizit, später intentional => vom sportübergreifenden zum sportspezifischen)

TGFU: intentional, Modell zur Gestaltung einer Trainingseinheit

21
Q

Wie sollte nun Taktiktraining ablaufen?

A

Anfänger => implizites Taktiktraining

Fortgeschrittene => intentionales Taktiktraining