T10 Niere, Verdauung, Hormone Flashcards
Niere
sichert das Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten
* Nieren sind paarig angelegt, in Höhe der WK Th12 und L3
* bohnenförmige Gestalt, wobei mediale, eingebuchtete Rand der Wirbelsäule zugewandt ist
* Nieren liegen ausserhalb des Bauchfells im Retroperitonealraum retroperitoneale Organe (hier auch Nebennieren & Harnleiter)
* re Niere liegt etwas tiefer als li Niere, da sie der Leber Platz machen muss
* Nierenkapsel überzieht Niere, um Nierenkapsel herum liegt eine Schicht Fettgewebe, die von weiterer Bindegewebshülle umgeben ist
- Nieren und Harnsystem übernehmen entscheidende Regulationsaufgaben
- Ausscheidung Stoffwechselprodukte
- Ausscheidung Fremdsubstanzen (Entgiftung)
- Konstanthaltung Wasserhaushalt & osmotischen Druck
- Regulation Elektrolytkonzentration
- Beteiligung Blutdruckregulation
- Aufrechterhaltung des pH-Wertes
- Hormonbildung (Erythropoetin)
- Umwandlung Vit-D-Vorstufe in wirksames Vit-D-Hormon
Bltversorgung der Nieren
- Ca. 1 l/min Blut fliesst zu den Nieren (20% Herzminutenvolumen)
- arterielle Blutversorgung erfolgt über Nierenarterie (A. renalis), die sich zum Austausch mit Harnstrukturen verzweigt Zwischenlappenarterien (Aa. interlobares) Bogenarterien (Aa. arcutae) Zwischenläppchenarterien (Aa. interlobulares) Arteriolen, die Nierenkörperchen mit Blut versorgen
- Blut verlässt Niere über Nierenvene (V. renalis)
Nephron
Jede Niere enthält über 1 Million Nephrone, Harnbildung findet hier statt.
besteht aus 2 Teile Nierenkörperchen + HArnkanälchen
- Nierenkörperchen
(mit Blutgefässknäuel = Glomerulus) Liegt in Nierenrinde, hier wird Primärharn (Glomerulusfiltrat) durch Filtrierung des Blutes gewonnen
Harnkanälchen
(Tubulusapparat) Primärharn wird durch Reabsorptionsvorgänge stark konzentriert, durch Sekretionsvorgänge mit Stoffwechselprodukten angereichert und als Sekundärharn weitergeleitet
Funktionelle Einheit der Niere; Nierenfunktion hängt von Anzahl intakter Nephrone ab
Glomerulus und glomeruläre Filtration
- Während Blut durch Glomerulus fließt, presst der Blutdruck Wasser und gelöste Stoffe aus den Kapillaren durch eine Filtrationsmembran in die Kapsel (Glomuläre Filtration passiert, weil Blutdruck in Glomeruluskapillaren höher ist als in umgebender Kapsel)
- Mit glomerulärer Filtration beginnt eigentliche Harnbildung
- Glomerulus filtert zunächst Plasmaflüssigkeit mit darin gelösten Stoffen
- Filtriertes Plasma (Wasser und meiste gelöste Stoffe des Plasmas) wird durch Kapillarwände des Kapillarknäuels ausgepresst & in Bowman Kapsel als Primärharn aufgefangen -> gelangt von dort in Tubulus renalis
Urinbildung
- Glomuläre Filtration
- Tubuläre Rückresorption
- Tubuläre Sekretion Überschüssige Ionen, Abfallstoffe oder auch bestimmte Pharmaka werden aktiv ausgeschieden
Regulation Wasser- & Elektrolytbilanz
Die Niere unterstützt den Organismus durch die Beteiligung am Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Eiweißbausteinen. Damit hilft sie gleichzeitig bei der Aufrechterhaltung des Säure -Basen -Gleichgewichtes
Mehrere Ruckkopplungsmechanismen passen die Nierenfunktion den aktuellen Bedürfnissen an. Sie verhindern darüber hinaus eine Überlastung der Transportsysteme, welche einen unkontrollierten Verlust von Wasser und Stoffen zur Folge hatte. Die Nierenfunktion wird durch Hormone gesteuert. Diese Botenstoffe kontrollieren die Menge des Filtrates, den tubulären Transport und damit die Harnmenge und -zusammensetzung.
Dehydration
Ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz: Einfuhr entspricht Ausscheidung
Positive Flüssigkeitsbilanz: Einfuhr höher als Ausscheidung
Negative Flüssigkeitsbilanz: Einfuhr geringer als Ausscheidung
Dehydration (Volumendefizit) durch starkes Schwitzen, zu geringem Trinken, kann auch mit Änderung von Elektrolytkonzentration einhergehen
Durst entsteht bei einem Anstieg der Osmolalität im Plasma oder einer Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens und führt zur Suche nach Wasser und Trinken
Säure-Basen-Haushalt
- Blut-pH: 7.4 (leicht alkalisch)
- Alle Stoffwechselreaktionen sind pH-abhängig; Organismus muss Blut-pH im Bereich von 7.36 -7.44 konstant halten
- Azidose: Blut-pH < 7.36
- Alkalose: Blut-pH > 7.44
- Regulation über Puffersysteme des Blutes, Atmung und Niere metabolisch und respiratorische Kompensation
- primär metabolische Störung wird über Lunge (respiratorische Kompensation) reguliert
- primär respiratorische Störung wird über Niere (metabolische Kompensation) reguliert
Magen-Darm-Trakt
- Der Mensch benötigt regelmäßige Zufuhr von Nahrung
- Sobald Nahrung in Mundhöhle gelangt, sich mit Speichel vermischt und von Zähnen verkleinert wird, beginnt Verdauung
- Oberer Verdauungstrakt beginnt in Mundhöhle, setzt sich über Rachen in Speiseröhre fort und umfasst den Magen
- Unterer Verdauungstrakt beginnt mit Dünndarm, der Dickdarm schliesst sich an
- Unterstützungsorgane für Verdauungsapparat: Speicheldrüsen, Zähne, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase
Verdauungstrakt
- Verdauungsapparat zuständig für Aufnahme und Verdauung von Nahrung, Resorption von Nährstoffen und Ausscheidung von Abfallstoffen
- Aufnahme -> mechanische Zerkleinerung (beginnt im Mund) chemische Zerlegung mithilfe von Verdauungsenzymen
- Digestion: Abbau der Nahrung in resorptionsfähige (aufnehmbare) Bestandteile
- Resorption (oder Absorption): Nährstoffmoleküle passieren Darmschleimhaut und gelangen über kleine Blut- und Lymphgefäße in Blutkreislauf
Wandaufbau
- Wand besteht aus 4 Schichten
- Mukosa (Schleimhaut)
- Bindegewebige Submukosa
- Muskularis (Muskelschicht)
- Serosa
- Mukosa mit glatter Muskelschicht Lamina muscularis mucosae
- Muskularis von Mund, Rachen und oberer Speiseröhre besteht aus quergestreiften Muskelfasern willkürliche Kontraktion
- Muskularis in übrigen Teilen des Verdauungstraktes besteht aus glatter Muskulatur in Form einer inneren Ringmuskelschicht und äusserer Längsmuskelschicht
Phasen der Verdauung
- Kephale Phase
- Gastrale Phase:
- Intestinale Phase:
Kephale Phase
(Kopfphase): Anregung der Magentätigkeit, Vorbereitung zur Nahrungsaufnahme
* Erste Phase der Verdauung, ca. 1 Minute
* Verschiedene Reize (u.a. Geschmack, Geruch und Anblick der Spiesen, Erwartung an Nahrungsaufnahme) lösen über N. vagus Sekretion der Magendrüsen aus (Bildung Magensaft) Vorbereitung zur Nahrungsaufnahme
Gastrale Phase
Nahrung ist im Magen angelangt, bis zu 1h im Fundus (Magengrund), wo die Verdauung durch Speichelamylase fortgesetzt wird
Dehnen der Magenwand und Aktivierung des Parasympathikus (N.vagus) im Beisein von Nahrungsstoffen stimuliert Magensaftbildung
Nahrungsbrei wird im Korpus durch peristaltische Bewegungen der Magenwand weiter mechanisch durchgeknetet und mit Magensaft durchmischt Magensaft besteht u.a. aus Salzsäure (HCl) und hat einen pH-Wert 1-3
Entstandener Magenbrei = Chymus
Intestinale Phase
- Übertritt von Nahrungsbrei in Dünndarm
- Leithormon: Sekretin, welches Bicarbonatsekretion stimuliert
- Durch Magensaft gesäuerter Chymus wird neutralisiert
- Lokale Hormone und Reflexe steuern Peristaltik und Zuführung von Sekreten
Motilität
- Bewegungsfähigkeit des Darmes
- Grundlage ist intestinale Muskulatur im Sinne von Lamina muscularis mucosae und Tunica muscularis
- Peristaltische Bewegungen: unwillkürlich, wellenförmig verlaufende Kontraktions- und Entspannungsphasen der Längs- und Ringmuskulatur
- Propulsive Peristaltik: Weitertransport der Nahrung bzw. des Nahrungsbreis
- Nicht-propulsive Peristaltik: Durchmischung des Nahrungsbreis (Chymus)
Verdauungsflüsssigkeiten
Während sich Nahrung durch Verdauungstrakt bewegt, wird sie durch verschiedene Verdauungsflüssigkeiten, die wiederum von verschiedenen Verdauungsorganen bereitgestellt werden, chemisch aufgebrochen
Dünndarm
- Unterteilt in
- Zwölffingerdarm (Duodenum)
- Leerdarm (Jejunum)
- Krummdarm (Ileum)
- Nahrungsbrei wird mit Verdauungssäften durchmischt und in ca. 6-10 h durch Dünndarm befördert
- Nährstoffe des Nahrungsbreis werden durch Sekrete aus Hilfsorganen weiter aufgebrochen
- Zellen, die Darminneres auskleiden nehmen Nährstoffe auf, intrazelluläre Enzyme setzen Verdauung fort
Pankreassekret + Galle
Zur abschliessenden Verdauung des Speisebreis werden Galle und Pankreassaft benötigt
* Wichtige Funktionen für Verdauung und Resorption
* im Duodenum dem Darminhalt beigemischt
* Pankreassaft: ca. 1.5 l Sekret/ Tag werden vom Pankreas gebildet und Dünndarm beigemischt
* Grund: Magen verlassender Speisebrei ist nach Durchmischung mit Magensaft stark sauer muss im Dünndarm neutralisiert werden, damit Enzyme des Pankreassaftes Spaltfunktion erhalten
* Pankreas produziert Enzyme für endgültige Spaltung von Eiweissen, Kohlenhydraten und Fetten
* Galle: Leber produziert ca. 0.5 l/Tag aus Cholesterin, wird keine Galle benötigt Speicherung in Gallenblase
* Galle hat insbesondere Funktion für Fettverdauung und – Resorption einerseits Exkretionsprodukt, andererseits ein Verdauungssekret
* Regulation Bildung Galle und Pankreassaft: veg. Nervensystem und Hormone (Sekretin + Cholezystokinin)
Resorption
- Nahrung wird im Magen mechanisch und chemisch zum Speisebrei (Chymus) aufgebrochen
- Peristaltikwellen drücken Chymus durch Magenpförtner in Zwölffinderdarm (Dünndarm)
- In Dünndarminnenwand ragen Zotten sog. Villi hervor (auf Keckring Falten) Nährstoffe im Speisebrei werden überwiegend von Zotten aufgenommen
- Im Dünndarm schlüsseln von Verdauungsorganen ausgeschüttete Sekrete die eingenommenen Nährstoffe weiter auf
- Im inneren jeder Zotte liegen Chylusgefässe des lymphatischen Systems in welche Fettsäuren übertreten und das Kapillarbett des Kreislaufsystems weitere Nährstoffe aufnimmt
- Aus Chymus nicht absorbierte Substanzen und Wasser gelangen zur weiteren Absorption, Verdauung und Ausscheidung in Dickdarm
Dickdarm
- Letzter Abschnitt des Verdauungsrohrs
- Verdauung und Resorption der Nährstoffe weitgehend abgeschlossen
- Wasser, Elektrolyte, Vitamine resorbiert
- Darminhalt wird nach Speicherung im Rektum als Stuhl über After ausgeschieden
- Dickdarm mit Bakterien besiedelt, die für den Menschen unverdauliche Nahrungsreste durch Gärung und Fäulnisvorgänge weiter abbauen