Synchrotron und Freie Elektron Laser (Prof. Eisebitt) Flashcards
Wie werden die Elektronen im Synchrotron beschleunigt?
- Durch ein äußeres E-Feld (Coulomb Kraft)
- Elektron in “bunches” (= Paketen), daher Wechselfeld nötig
Linear Beschleuniger = (Hohlraumresonator + Hochfrequenz ~ 500 MHz)
Wie ist ein Synchrotron aufgebaut?
Welche Energien und γ-Faktoren sind typisch?
1) Linearbeschleuniger
2) Booser-Synchrotron (kleiner Ring)
3) Speicherring mit z.B. Wiggler und Undulatoren
4) Strahlrohre für Experimente tangential zum Speicherring
Energien:
1,7 GeV bis 6 GeV
γ-Faktoren:
~3.000 - 12.000
(γ = relativistische Masse / Ruhemasse oder siehe Bild)
Wie kommt es bei Synchrotron zur Strahlung?
- Speicherring besteht aus Teilabschnitten der Ablekung (B-Feld -> Lorentz Kraft -> Kreisbahn) und Beschleunigugn (E-Feld -> führt wieder Energie hinzu)
- Ablenkung erzeugt Strahlung
Welche Magnete spielen bei Synchrotrons eine Rolle?
Was lässt sich über die Trajektorien aussagen?
(Elektronen / Positronen in evakuierter Röhre)
Dipolmagnete: Ablenkung
Quadrupolmagnete: Fokussierung (vertikal, horizontal)
Sextupol: Korrekturen höherer Ordnung
- Trajektorien der Elektronen innerhalb einer “Umhüllende”
- Bahnen der einzelnen Teilchen sind leicht unterschiedlich innerhalb der Umhüllenden (Beta-Funktion)
Warum ist die Abstrahlcharakteristik im Synchrotron vorwärts gerichtet?
Was lässt sich darüber hinaus beobachten?
- Keine klassische Dipolstrahlung (nur im bewegten System mit dem Elektron)
- Lorentztransformation berücksichtigen, da Teilchen relativistisch sind!
=> Abstrahlcharakteristik im Laborsystem
- Öffnungskegel der Abstrahlung in Flugrichtung: 2Θ ≈ 1/γ
Außerdem:
- Dopplereffekt von relativistischen Elektronen
=> Wellenlänge dirket in Strahlrichtung kleiner, als weiter außen
Wie ergibt sich die Pulsdauer eines Synchrotron Strahlers?
Pulsdauer = Elektronenweg/v - Lichtweg/c
- Röntgenpuls ist nur sichtbar entlang des Öffungskegels (2Θ)
- Pulsdauer (Δτ)~ m0/(e*γ2) : Gilt für 1 Elektron
- Reale Pulsdauer durch Länge des e-Paketes bestimmt
- Da Pulsdauer sehr kurz (~as) ist, ist das Spektrum energetisch sehr breit und kontinuierlich (mehrere keV)
(Nach Energie-Zeit Unschärfe)
Was hat sich bei modernen Synchrotrons verändert?
- Kein Speicherring mehr, sondern Viel-eck
- Auf geraden Abschnitten sind “Insertion Devices” (z.B. Undulatoren & Wiggler)
- > Dadurch mehr Röntgenstrahlung
Beschreiben Sie das Prinzip eines Undulators.
Welche Grundlegende Einheit spielt hier eine Rolle?
- N Perioden von Nord/Süd und Süd/Nord Polen übereinander
- > Elektronen werden auf und ab beweget -> Sinusbahn
- Bei jeder Oszillation des Elektrons wird Licht abgestrahlt
- > konstrukive Interfenz möglich (kohärente Überlagerung; Undulator wirkt wie ein optisches Gitter)
=> hohe Intensitäten (bei bestimmen Wellenlängen)
- Periodenlänge = Undulatorperiode (λU ~ cm)
- Resultierende Strahlung: λ ~ λU/γ2
(Wegen γ2-Term dann Wellenlänge im Röntgenbereich)
Welche Folgen entstehen durch die Verwendung von Undulatoren?
- Undulator wirkt wie ein opitsches Gitter:
- Konstruktive/Destruktive Interferenz -> Energiefluss in harmonische konzentriert
- > Frequenz-Spektrum schmaler
- Je mehr Undulator-Perioden (N) beitragen, desto schmaler wird Δλ (spektral) und der Abstrahlwinkel Θ
Wie wird die Bedingung für die Interferenz berechnet?
Undulatorgleichung (λ ~ λU/γ2)
- Undulator Parameter (K) berücksichtigt Stärke der Auslenkung der Elektronbahn
(K enhält viele Parameter z.B. Änderung des B-Felds kann konstruktive Interferenz bei verschiedenen Frequenzen erzeugen)
- Wenn Beobachtung nicht entlang der optischen Achse erfoglt
- > Zusätzliche Winkelabhängigkeit
Wie verhält sich die Abstrahlung und das Spektrum von Dipolmagneten, Wiggler und Undulatoren?
Dipolmagnet:
Öffnungskegel klein (~ 1/γ); Spektrum breit
Wiggler:
- Große Winkelauslenkung der e-Trajekorie
- > Keine konstruktive Interferenz
- > Aber Abstrahlung wie von vielen Dipolmagneten
- > höhere Intensität
- Öffnungskegel vergrößert (>> 1/γ); Spektrum breit und höhere Intensität*
Undulator:
- kleine Winkelauslenkung der e-Trajektorie
- > Konstruktive Interferenz -> Ausbildung von Harmonischen
- Öffnungskegel noch kleiner ~ 1/(γ*N1/2); Spektrum mit schmalen Peaks (durch Interferenz)*
Wie entsteht aus einer Undulatorperiode von wenigen cm Röntgenstrahlung im Bereicht von wenigen nm?
Durch doppelte Lorenztransformation
-> Geteilt durch γ2-Term (Dieser ist sehr groß, folglich Ergebnis sehr klein)
Warum γ2-Term?
- Elektron besitzt relativistische Geschwindigkeit
1) Elektron sieht Lorentz kontrahierten Undulatorperiode - > Emission mit λ = λU/γ
2) Lorentz Transformation des abgestrahlten Lichts zurück ins Laborsystem - > Dopplereffekt verkürzt Wellenlänge mit Faktor 1/γ
=> je ein 1/γ-Term, somit 1/γ2
Warum existieren auch höhere Undulator harmonische?
- Elektron besitzt bestimmte kinetische Energie ( |v| = konst.)
- Durch Bewegung des Elektrons aus Sinusbahn, nimmt Geschwindigkeit senkrecht zum Strahl zu und folglich entlang dazu ab (da |v| = konst.)
- In einer Undulatorperiode ist die Geschwindigkeit senkrecht zum Strahl 2 mal betragmäßig maximal
(positiv und negative Schwingungsrichtung)
- > Geschwindigkeit in Strahlrichtung ändert sich doppelt so schnell
- > Dadurch zweite Abstrahlung (Ebenfalls Dipolstrahlung, aber “aufrechte acht”)
- > 2te Harmonische (auch noch weiter möglich)
- Gerade Harmonische nur bei Betrachtung nicht exakt entlang des Strahls
(in Realität immer)
Wie kann Variable Polarisation erreicht werden?
Durch Undulatoren
Zwei Möglichkeiten
1) 2 lineare Undulatoren nacheinander um 90° gedreht:
- > Licht interferiert
- Phasenverzögerung ermöglicht linear polarisiertes Licht
(oder Licht mit ariabler Polarisation)
2) Schraubenförmige Trajektorie der Elektronen
- Pole der oberen Undulatorreihe sind gegenüber der unteren verschoben
- > Schraubenförmige Bahn
- > zirkular polarisiertes Licht
(heutige Methode)
Welche Eigenschaften besitzt Synchrotronstrahlung?
- stark gebündelt
- sehr intensiv
- exakt berechenbar
- polarisiert
- gepulst
- Energiebereich von Infrarot bis Röntgenstrahlung