Röntgenabsorptionsspektroskopie (Prof. Eisebitt) Flashcards
Welche Wecheselwirkung zwischen Licht und Materie dominiert bei geringen Photonenenergien?
- Photoeffekt/Photoabsorption
( - Bei höheren Energie Paarerzeugung: Positron/Elektron)
Warum entstehen mehrere Absorptionskanten bei Röntgenphotonen?
Wovon hängen die Absorptionskanten ab?
- Röntgenphotonen können auch mit Elektronen auf inneren Schalen WW (“core levels”)
- Jedes Atom hat unterschiedliche Kernladung
- > Kanten unterschiedlich
(generell aber K-Kanten energetisch höher als L-Kanten)
-> Spektroskopie möglich
Was ist die Attenuationslänge?
Attenuationslänge = 1/Absorptionskoeffizient
- Liefert Aufschluss über Elemente durch die K,L,M…-Kanten
- > Absorptionskanten erlauben Elementanalyse
Womit kann mehr Information als nur das Element bestimmt werden?
Absorpitonskaten = Elementbestimmung
Mehr Informationen:
- NEXAFS (=XANES): Elektronische Struktur
(near-edge X-Ray absorption fine structure)
- EXAFS: Geometrische Struktur (Atompositionen)
(extended X-Ray absorption finde structure)
Wie wird Röntgenabsorption gemessen?
Wie wird dies für unterschiedliche Quellen umgesetzt?
- Messung des linearen Absorptionskoeffizienten, abhängig von der Photonenenergie -> μ(h*f)
Meist: Messung der Transmission
- Entweder Synchrotron mit Filter für monochromatische Einstrahlung
- Oder breitbandige Röntgenquellen: Spektrometer hinter der Probe analysiert transmittieret Strahlung
Indirekte Messung der Absorption: Sekundärporzesse
- > Diese sind propotional zur Innerschalen-Absorption
- z.B. Totale Elektronausbeute:
- Nutzt Auger-Prozess: Elektronlöcher durch Elektron aufgefüllt und Auger Elektron verlässt Atom
- Im Material kommt es zur Elekron-Kaskade (Erhöhung der Anzahl)
- > Aus einer Elektronlücke mit viel Energie, werden viele Elektronen mit wenig Energie
- > Strom durch Erdung messbar (Ie ~I0*μ)
- Elektronen können nur bis zu Gewisser Tiefe austreten (-> Austrittstiefe)
Was wird in der Röntgenabsorption als “universelle Kurve” bezeichnet?
- Austrittstiefe der Elektronen ist für viele Materialien über großen Energiebereich bei ca. 1 nm
Was sind Vor- und Nachteile der Messung mit totaler Fluoreszenzausbeute?
TFY = “total fluorescenec yield”:
Messung des strahlenden Zerfalls der Elektronlöcher, welche durch Absorption entstanden sind
Nachteil:
- Spektren sind verzerrt, je nach Einfallswinkel der Röntgenphotonen
(Emittierte Strahlung hat weniger Energie, somit geringeren μ
Kleine Winkel: Alles absorbiert, emittiertes Licht hat kurzen Weg durchs Material -> Alles kommt raus
Große Winkel: Wenn μ groß -> Oberflächennahe Absorption -> Emittiertes Licht kommt raus
Wenn μ klein -> Absorption in der Tiefe -> Emittierets Licht kommt nicht vollständig raus)
Vorteil:
- Information nur durch Photonen (unabhängig von E- und B-Feld)
- > Höhere Informationstiefe
Warum ist es im Allgemeinen falsch bei der Absoption die Elektronen als einzeln/unabhängig zu betrachten?
- Da Elektronen druch Coulomb-Kräfte WW
- > Korrelationseffekte
Beschreiben Sie, wie das gezeigte Spektrum zu Stande kommt.
- Argon L-Absorptionskanten
- Peaks durch Elektronenübergänge zwischen den Orbitalen (Feinaufspaltung durch Spin-Bahn Kopplung)
- Erster Peak: Übergang 2p3/2 nach 4s (Loch bei 2p3/2, daher die -1)
- Folgende Peaks: Energien auch hoch genug, um 2p1/2 Überänge anzurgen
(Diese sind gestrichen z.B. 4s’)
- Ab Markierung in der Mitte: Absorption von 2p3/2 ins Kontinuum, daher Absorption generell höher
- Zusätzlich noch die Überlagerung mit den Peaks von 2p1/2
Wie verhält sich die elekronische Struktur von Festkörpern?
- Coulomb Pontential
- Molekül/FK: Schwach gebundene Elektronen spüren Nachbarn, Kernnahe Orbitale sind unbeeinflusst
- Grün: Kontinuum der Elektronenzustädne
Warum spricht man bei Festkörpern von Zustandsdichten?
- Bei mehreren Atomen: Orbitale aufgespalten in Bindend und Anti-Bindend
- Bei sehr vielen Atomen (Festkörper) gibt es sehr viele Zustände
- Zustände nicht gleich verteilt, daher Zustandsdichte
Wie werden die elektronischen Übergänge beschrieben?
Übergangsrate Ti->f wird durch Fermis goldene Regel beschrieben
(Übergang: h*fin + |i> => |f>)
- Übergangsrate (T) ~ | Matrixelement |2 * Energieerhaltung * Zustandsdichte
Matrixelement:
- links: Orbital des Endzustands
- rechts: Orbital des Anfangszustands
- mitte: Impuls-Operator, Orts-Operator, Polarisation, Wellenvektor
- Bei Dipolnäherung (r << 1/k): Mittlerer Teil vereinfacht sich auf Orts-Operator, Polarisation und Frequenz
- Totale Wechselwirkungsquerschnitt (σAbs) ist Übergangsrate (T) normiert auf einfallenden Photonenfluss
Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Matrixelement bei der Übergangsrate/Wirkungsquerschnitt?
Totale Wechselwirkungsquerschnitt (σAbs) ist Übergangsrate (T) normiert auf einfallenden Photonenfluss
Matrixelement zerlegbar in 3 Faktoren:
1) Spinanteil: Δs = 0 -> Spin des Elektrons bleibt unverändert
2) Winkelanteil (Dipolasuswahlregel): Δl = ± 1
(Folglich: s (l=0) kann nur zu p (l=1) und p kann zu s und zu d (l=2))
3) Radialanteil: Atomspezifische, lokale Information -> unmittelbare Umgebung
Was sind die Konsequenzen des Winkel- und des Radialanteils?
=> nicht gesamte Zustandsdichte gemessen, sondern lokale und partielle Zustandsdichte
lokal: Durch Radialanteil; nah am Atom
partiell: Durch Winkelanteil; nur was durch Auswahlregeln erlaubt ist
- Absorption ist proportional zum Matrixelement und den Zustandsdichten, die die Energieerhaltung erfüllen
Worin unterscheiden sich XAS und XES maßgeblich?
XAS (Röntgenabsorptionsspektroskopie):
- Misst partielle, lokale Zustandsdichte der unbesetzten Zustände (Leitungsband)
- Proportional zu ω
- Kann Bildgebend verwendet werden
XES (Röntgenemissionsspektroskopie):
- Misst partielle, lokale Zustandsdichte der besetzten Zustände (Valenzband)
- Proportional zu ω3
(Zustandsdichte der Photonen im Gesamtendzustand berücksichtigt)