Stichprobenziehung Flashcards
Population (Grundgesamtheit): Definition
Unter der Grundgesamtheit (auch Population genannt) versteht man in der Psychologie die Menge aller potenziellen Untersuchungsobjekte für eine gegebene Fragestellung
Stichprobe: Definition
Unter einer Stichprobe versteht man eine Teilmenge aus einer Grundgesamtheit, die unter bestimmten Gesichtspunkten (gemäß der Fragestellung) ausgewählt wurde
Merkmalsäquivalenz
Die Stichprobe sollte alle Merkmale der Population adäquat enthalten, damit die Stichprobenergebnisse auf die Population übertragen werden können
Stichprobe: Arten
- Zufallsstichprobe (ein- oder mehrstufitg)
- Anfallende Stichprobe
- Geschichtete Zufallsstichprobe
- Quotenstichprobe
- Klumpenstichprobe
- Sonderfall: Verhaltensstichprobe
Stichprobe: 6. Sonderfall Verhaltensstichprobe
man untersucht nur einen Ausschnitt des interessierenden Verhaltens
Stichprobe mit Zufallsauswahl: Definition und Probleme
- Bei einem Zufallsverfahren hat jedes Element der Grundgesamtheit (Population) die gleiche Chance in die Stichprobe aufgenommen zu werden
- Problem:
a) hoher Aufwand und Kosten, vollständige Liste aller Elemente (sehr schwierig oft) -> meist hat man nur eine Zufallsstichprobe aus den Personen, die in einem Stadtteil leben, an einer Uni studieren, …
b) Freiwilligkeit der Teilnahme: Ob eine Vp dann wirklich teil-nimmt oder nicht, hängt von vielen Variablen ab: Aufwand, Belohnung, Sympathie der Bewerbenden Person, Art des Experiments, …
Stichprobe mit Schichtung: Definition und Problem
- Definition: eine geschichtete Stichprobe spiegelt die Verteilung der Population auf einer bestimmten Variablen wider z.B.: Wenn 55% der Population weiblich und 45% männlich sind, dann lässt sich dieser Prozentsatz auch in der Stichprobe wiederfinden, man kann auch Stichproben nach mehreren Variablen gleichzeitig schichten
- > kann proportional oder disproportional sein - Problem: manchen Variablen sind einfach zu Schichten, da man ihre Verteilung in der Population kennt, andere Störvariablen nicht, weil sie aufwändig zu operationalisieren sind oder keine Daten über ihre Verteilung in der Population vorliegen
Stichproben: 1. Zufallsstichprobe - Eigenschaften
- Mit Zufallsauswahl
2. Ohne Schichtung
Stichprobe: 2. Geschichtete Zufallsstichprobe: Eigenschaften
- Mit Zufallsauswahl
2. mit Schichtung
Stichprobe: 3. Anfallende Stichprobe
Definition: Die VP die am leichtesten zur Verfügung stehen (oft Psychologiestudenten in niedrigen Semestern) werden rekrutiert
- Ohne Zufallsauswahl
- Ohne Schichtung
- auch genannt: bewusst ausgewählte Stichprobe, Gelegenheitsstichprobe
Stichprobe: 4. Quotenstichprobe
Definition: Interviewer muss eine bestimmte Quote erfülle (z.B.: 6 Frauen und 6 Männer befragen) aber kann diese auch einen leicht erreichbaren Personenkreis wählen
- Ohne Zufallsauswahl
- Mit Schichtung
Bewusste Stichprobenziehung: Anwendung, Auswahl, Ziel, Stichprobengröße, Verfahren
- Anwendung: In der qualitativen Forschung erfolgt die Auswahl der Stichprobe nicht zufällig, sondern absichtsvoll bzw. bewusst
- Auswahl: Die Stichprobe wir nach bestimmte Kriterien aus der Population ausgewählt
- Ziel: Ziel ist die detaillierte Beschreibung ausgewählter Fälle oder die analytische Verallgemeinerbarkeit von der Stichprobe auf eine Theorie
- Stichprobengröße: Zielvorgaben bezüglich der Größe der Stichprobe existieren nicht. Wichtiger als der Umfang ist die Zusammensetzung der Stichprobe
- Verfahren:
a) Top-down
b) Bottom-Up
Bewusste Stichprobenziehung: Bottom Up Verfahren: Theoretische Stichprobenziehung: Ziel & Grundprinzip
- Ziel: Ziel der theoretischen Stichprobenziehung ist es, ein Phänomen in seiner ganzen Variabilität abzubilden
- Grundprinzip: Die Kriterien, nach denen die Stichprobe zusammengesetzt ist, ergeben sich erst im Untersuchungsverlauf
Bewusste Stichprobenziehung: Top down Verfahren - Hauptkriterium und Arten
- Hauptkriterium: Bei Top-down-Verfahren sin die Kriterien für die Zusammensetzung der Stichprobe bereits vor Untersuchungsbeginn bekannt –> d.h. Man verfügt über Vorwissen darüber, welche Faktoren sich auf den Untersuchungsgegenstand auswirken
- Arten:
a) qulitative Stichprobenpläne
b) Auswahl bestimmter Fälle
Bewusste Stichprobenziehung: Top down Verfahren : Arten von Fällen
- Typische Fälle: bei dem das interessierende Phänomen eine Ausprägung aufweist, wie sie auch für die anderen Fälle in der Grundgesamtheit charakteristisch sind
- Extremfälle: Fall, bei dem das interessierende Phänomen besonders stark oder besonders schwach ausgeprägt ist
- Intensiver Fall: Fall, bei dem das interessierende Phänomen stark ausgeprägt ist, aber nicht so stark wie beim Extremfall
- Abweichender Fall: Fall, bei dem das interessierende Phänomen eine ungewöhnliche Ausprägung aufweist
- -> um welchen Fall es sich handelt ergibt sich aus der Relation zur Grundgesamtheit