Messtheorie & Skalenniveaus Flashcards

1
Q

Messen: Definition

A

Beim Messen ordnet man Messobjekten Zahlen derart zu, dass bestimmte empirische Relationen zwischen den Messobjekten durch bestimmte numerische Relationen der Zahlen repräsentiert werden, die den Messobjekten zugeordneten Zahlen heißen dann Skalenwerte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Eigenschaften von Messen

A
  1. Variablen: Messen bezieht sich steht auf eine Variable (= beliebige Merkmale oder Eigenschaften eines Objekts/ Person, die mind. zwei Ausprägungen annehmen können).
  2. Zuordnung: Messen besteht in der Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Personen.
  3. Zuordnungsregeln: Dabei folgt die Zuordnung gewissen Zuordnungsregeln.
  4. Relationen:
    a) Diese Zuordnungsregeln müssen gewährleisten, dass bestimmte Relationen zwischen den Zahlen analoge empirische Relationen zwischen den Messobjekten abbilden.

b) Es müssen jedoch nicht alle denkbaren Relationen zwischen den Zahlen auch entsprechend empirischen Beziehungen zwischen den Objekten zum Ausdruck gebracht werden
c) Relationen zwischen Zahlen sind: „gleich“, „größer als“ oder „doppelt so viel wie“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Argumente für Messen und gegen verbale Abstufungen

A
  1. Sprache ist nicht reichhaltig genug: es gibt mehr Intensitätsstufen, als wir mit Sprache ausdrücken können
  2. Gleiche sprachliche Beziehung bedeutet nicht immer das Gleiche: für jeden Menschen bedeuteten Wörter etwas anderes/ sie interpretieren diese anders
  3. Abhängigkeit vom Kontext: Sprache ist vom Kontext abhängig (z.B.: je nach Kontext kann „groß“ etwas sehr anderes bedeuten), wenn wir Dinge durch Zah-len ausdrücken, vermeiden wir Abhängigkeiten vom Kontext
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Messen: Vorteile

A
  1. Präzisier: Die Bedeutung von Zahlen ist viel präziser festgelegt als die Bedeutung von sprachlichen Beschreibungen
  2. Differenzierter: Zahlen erlauben damit auch feinere Differenzierungen zwischen ver. Merkmalsausprägungen als einfache sprachliche Beschreibungen
  3. mathematischer: Zahlen machen eine mathematische Beschreibung der Beziehung von Variablen möglich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Messtheorie: Definition

A

Die Messtheorie beschäftigt sich mit der Frage, welche Voraussetzungen die empirischen Relationen erfüllen müssen, damit es überhaupt möglich ist, geeignete Zuordnungsregeln zu finden. Die Aufgabe der Messtheorie besteht darin, spezifische Zuordnungsregeln zu erarbeiten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 1. Empirisches Relativ

A

beschreibt die Menge von Objekten/ Personen und einer oder mehrerer beobachtbaren Relationen zwischen diesen Objekten. Die Menge von Objekten enthält jeweils diejenige Objekte, die gemessen werden sollen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 2. Äquivalenzrelation

A

( wird mit ~ gekennzeichnet): verschiedene Objekte weisen hinsichtlich eines Merkmals die gleiche Ausprägung auf. (z.B.: „hat das gleiche Geschlecht“)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 3. Ordnungsrelation

A

(wird mit > geschrieben). Bringt zum Ausdruck, dass ein Merkmal bei einem Objekt stärker ausgeprägt ist als bei einem anderen. Die Messobjekte eines empirischen Relativs können in eine Rangreihe gebracht werden (z.B.: „Ist zufriedener“)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 4. Nummerisches Relativ

A

Besteht aus einer Menge von Zahlen und einer bestimmten Anzahl von definierten Relationen zwischen diesen Zahlen. Im Kontext von Messen sind wichtige Relationen zwischen Zahlen Gleichheitsrelationen (=) und Größer-Kleiner-Relationen (>)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Messtheorie zentrale Begriffe:5. Abbildung

A

Die Zuordnung von Objekten und Zahlen. Beim Messen wir ein empirisches Relativ in ein numerisches Relativ abgebildet. Dabei muss jedem Objekt aus dem empirischen Relativ genau eine Zahl aus dem numerischen Relativ zugeordnet werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 6. (Abbildungs-)Funktion

A

Die Regel, nach der die Zuordnung erfolgt. Kann durch eine Menge von Pfeilen dargestellt werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 7. Homomorphe Abbildungen

A

Eine Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ, welche die Relationen zwischen den Messobjekten auch durch die Relationen zwischen den zugeordneten Zahlen zum Ausdruck bringt
o In formalen Begriffen der Messtheorie ausgedrückt, ist Messen also nichts anderes als die homomorphe Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Messtheorie zentrale Begriffe: 8. Skala

A

Als Skala bezeichnet man das numerische Relativ, das aus einer homomorphen Abbildung resultiert. Eine Skala kann verschiedene Skalenniveaus annehmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Messtheorie: Messtheoretische Probleme (Kardinalsprobleme)

A
  1. Repräsentationsproblem
  2. Eindeutigkeitsproblem
  3. Bedeutsamkeitsproblem
    (4. Skalierungsproblem)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Messtheoretische Probleme: 1. Repräsentationsproblem

A
  1. Definition: Ist ein bestimmtes Merkmal überhaupt messbar? -> ein Merkmal ist dann messbar, wenn im empirischen Relativ bestimmte Axiome (Grundannahmen) erfüllt sind (ein Axiom könnte Transitivität sein)
  2. Lösung: Es werden zunächst Axiome formuliert, die im empirischen Relativ gelten sollen. Es sollte dann empirisch überprüft werden, ob diese Axiome tatsächlich erfüllt sind. Verläuft die Prüfung erfolgreich, so existiert eine homomorphe Abbildung des empirischen Relativ in ein numerisches Relativ. Das entsprechende Merkmal ist also (auf einem bestimmten Skalenniveau) messbar
  3. In der Praxis: empirische Prüfung der Axiome i.d.R. sehr aufwändig oder nicht möglich, daher werden oft nur Plausibilitätsüberlegungen angestellt und „per-fiat“ Messungen gemacht, in denen man darauf „vertraut“, dass ein Messinstrument das jeweilige Merkmal auf einem bestimmten Skalenniveau erfasst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Messtheoretische Probleme: 2. Eindeutigkeitsproblem

A
  1. Definition: I.d.R. gibt es viele ver. Möglichkeiten, den Messobjekten so Zahlen zuzuordnen, dass die empirischen Relationen auch in den Messwerten zum Ausdruck kommen. Wie können Messwerte transformiert werden, ohne dass die in ihnen enthaltenen Informationen verloren gehen?
  2. Lösung: das Skalenniveau gibt Auskunft darüber, welche Transformationen zulässig sind und welche nicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Messtheoretische Probleme: 3. Bedeutsamkeitsproblem

A
  1. Definition: Welche mathematischen Operationen mit Messwerten führen zu empirisch sinnvollen Aussagen?
  2. Lösung: Hängt eng mit den Eindeutigkeitsproblem zusammen. Generell ist eine bestimmte Verrechnung von Messwerten dann sinnvoll, wenn sie unter allen zulässigen Transformationen der Messwerte zu derselben Aussage führt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Messtheoretische Probleme: Skalierungsproblem

A
  1. Definition: betrifft den konkreten Messvorgang. Wie werden die Skalenwerte für eine Menge von Messobjekten konkret konstruiert?
    a) Validität einer Messung: Güte der Operationalisierung
    b) Reliabilität einer Messung: Zuverlässigkeit (Genauigkeit) einer Messung
    - > Eine Messung kann durchaus reliabel sein, aber nicht valide
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Skalenniveaus: Arten, Auf wen gehen sie zurück und wann muss das Skalenniveau beachtet werden?

A
  • > gehen auf Sevens (1951) zurück
    1. Nominalskala
    2. Ordinalskala
    3. Intervallskala
    4. Verhältnisskala
    5. Absolutskala
  • > Vor der Datenerhebung ist das Skalenniveau zu bedenken; dieses hängt u. a. davon ab, ob das Auftreten, die Häufigkeit des Auftretens oder das Ausmaß des Auftretens eines Ereignisses erfasst wird
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Skalenniveaus: 1. Nominalskala - Voraussetzung, Informationsgehalt, Zuordnungsregel, Zulässige Transformation, methematische Operationen, Variablen, Beispiele & Lagemaß

A
  1. Vorrausetzung: Setzt voraus, dass im empirischen Relativ eine Äquivalenzrelation besteht.
  2. Informationsgehalt: Besitzt lediglich Informationen über die Gleichheit oder Ungleichheit einer Merkmalsausprägung. -> Relation der Verschiedenheit
  3. Zuordnungsregel: Die Zuordnung von Zahlen auf Merkmalsausprägungen geschieht willkürlich
  4. Zulässige Transformationen: ein-eindeutige Transformationen = gleiche Merkmalsausprägungen erhalten erneut gleiche Messwerte und unterschiedliche Ausprägungen abermals unterschiedliche Messwerte. Nominalskalen können fast beliebt transformiert werden, wichtig ist nur, dass es ein-eindeutige Transformationen sind.
  5. Mathematische Operationen: Die Verrechnung von Daten ist meist sinnlos. Es können Aussage über die Häufigkeit gemacht werden, oder der Modalwert ermittelt werden
  6. Variablen: qualitative Variablen, da unterschiedliche Messwerte keinen quantitativen Unterschied zwischen den Messobjekten angeben
  7. Beispiele: Geschlecht, Religions- oder Pateizugehörigkeit, psychiatrische Diagnosen, …
  8. Lagemaß: Modus
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Skalenniveaus: 2. Ordinalskala - Voraussetzung, Informationsgehalt, Transformation, mathematische Operation, Variablen, Beispiele & Lagemaß

A
  1. Voraussetzung: im empirischen Relativ besteht eine Ordnungsrelation. -> Relation der Rangordnung
  2. Informationsgehalt: Die Messwerte können sinnvoll nach ihrer Reihenfolge sortiert werden. Aussagen über die Größe des Unterschieds zwischen zwei Messobjekten ist nicht möglich. Ordinalskalen können auch entstehen, indem quantitativ geordnete Merkmalsausprägungen zu (unterschiedlich großen) Klassen zusammengepasst werden, den jeweils ein Messwert zugeordnet wird (z.B.: Windstärke 6 = 39 km/h – 49 km/h)
  3. Zulässige Transformationen: Alle Transformationen sind zulässig, die die Rangreihe der Messwerte erhält = monoton steigende Transformationen. Die Ordnung der Werte bleibt erhalten
  4. Mathematische Operationen: es ist nicht sinnvoll einen Mittelwert zu errechnen. Aber der Median kann eine sinnvolle Einheit sein
  5. Variablen: quantitative Variablen
  6. Beispiele: Schulnoten, militärische Ränge, Tabellenplätze im Sport,…
  7. Lagemaß: + Median
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Skalenniveaus: 3. Intervallskala - Voraussetzung, Zuordnungsregel, Informationsgehalt, Transformation, mathematische Operation, Variablen, Beispiele, Lagemaß

A
  1. Voraussetzung: die Größe des Unterschieds zwischen verschiedenen Merkmalsausprägungen muss empirisch ermittelt werden können -> Relation der Differenz
  2. Zuordnungsregel: Messwerte werden den Merkmalsausprägungen so zugeordent, dass gleich große Unterschiede zwischen den Messwerten gleich große Unterschiede zwischen den Merkmalsausprägungen anzeigen,  es wir eine Maßeinheit definiert
  3. Informationsgehalt: Erlauben Aussagen über die Größe eines Unterschieds aber nicht über das Verhältnis zwischen Messwerten, da Intervallskalen nicht über einen absoluten Nullpunkt verfügen.  der Messwert Null wird willkürlich festgelegt und sagt nicht, dass ein Merkmal nicht vorhanden ist
  4. Zulässige Transformationen: alle linearen Transformationen ( Y = a * x +b). Differenzen bleiben erhalten
  5. Mathematische Operationen: Berechnung eines Mittelwertes ist sinnvoll, Alle in der Psychologie gängigen Statistischen Verfahren sind anwendbar
  6. Variablen: quantitative Variablen
  7. Beispiele: Temperatur, viele Ergebnisse von psychologischen Tests, Rating-Skalen (umstritten)
  8. Lagemaß: + arithmetischer Mittelwert
23
Q

Skalenniveaus: 4. Verhältnisskala - Voraussetzung, Zuordnungsregel, Informationsgehalt, Transformation, Variablen, Beispiele, Lagemaß

A
  1. Voraussetzung: Nicht nur die Größe des Unterschiedes zwischen ver. Merkmalsausprägungen muss empirisch ermittelt werden können, sondern auch ein inhaltlich bedeutungsvoller Nullpunkt muss bestimmbar sein -> Relation des Verhältnisses
  2. Zuordnungsregel: Dem Nullpunkt wir auch der Messwert Null zugeordnet
  3. Informationsgehalt: Messwerte erlauben Aussagen über Verhältnisse zwischen verschiedenen Merkmalsausprägungen
  4. Zulässige Transformationen: Ähnlichkeitstransformationen (Proportionale) der Form Y = a * x (z.B.: Inch in cm: cm = 2,45 * in). Verhältnisse werden nicht verändert
  5. Variablen: quantitative Variablen
  6. Beispiele: Länge, Zeit, Einkommen, Gewicht, Kelvin, …
  7. Lagemaß: + geometrischer Mittelwert
24
Q

Skalenniveaus: 5. Absolutskala Vorraussetzung + Zulässige Transformationen

A
  1. Voraussetzung: Neben einem natürlichen Nullpunkt gibt es auch eine natürliche Maßeinheit  immer dann, wenn Häufigkeiten erfasst werden
  2. Zulässige Transformationen: Keine, da sowohl Nullpunkt als auch Maßeinheit eindeutig festgelegt sind
25
Q

Voraussetzungen für das Messen

A
  1. Festlegung: Die zu messende Eigenschaft bzw. das zu messende Merkmal muss festgelegt werden
  2. Messbarkeit & Operationalisierbarkeit: Das interessierende Merkmal muss messbar sein und operationalisiert werden
  3. Instrument: Zur Messung wird ein geeignetes Instrumentarium benötigt
26
Q

Gütekriterien (Bewertungskriterien) in der quantitativen Forschung

A
  1. Objektivität
  2. Reliabilität
  3. Validität
27
Q

Problem von Verhältnisskalen

A

„Indikator-Problem“ = Bei der Bestimmung des Skalenniveaus einer Messung ist stehts danach zu fragen, ob die direkt beobachtbare Variable (z.B.: Jahreseinkommen) selbst von Interesse ist, oder ob sie lediglich als Operationalisierung eines anderen Merkmals (z.B.: sozial-ökonomischer Status) verwendet wird. Ein sozial-ökonomischer Status kann auch wenn er über die Jahreseinkommen operationalisiert wird nicht verhältnisskaliert sein!

28
Q

Axiome der klassischen Testtheorie

A
  1. Testwert = wahrer Wert + Messfehler, 𝑋 = 𝑇 + 𝐸
  2. Erwartungswert des Messfehlers ist 0, 𝐸 𝐸 = 0
  3. wahrer Wert und Messfehler unkorreliert, 𝜌𝑇,𝐸 = 0
29
Q

Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen - Gründe für den Einsatz

A
  1. Direkte Erfassung: Biopsychologische Verfahren versprechen eine möglichst direkte Erfassung psychischer Prozesse.
  2. Erforschbar: Die organisch-biologische Basis mentaler und psychischer Vorgänge gilt zunehmend als erforschbar
  3. Verbessertes Verständnis: Die Erforschung der wechselseitigen Einflüsse zwischen biologischen und psychischen Prozessen kann zu einem verbesserten, stärker integrierten Verständnis der erforschten Phänomene beitragen
  4. Aber kritisch einsetzen: Wie andere Methoden sind auch biopsychologische Methoden theoriegeleitet und methoden- kritisch einzusetzen
30
Q

Quantitative Methoden: Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen - Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem)

A
  1. elektrodermale Aktivität
  2. EMG (Elektromyogramm)
  3. . EOG (Elektrookulugramm)/ Eyetracker
  4. Weitere Messungen für Augenaktivität
  5. EKG (Elektrokardiogramm)
  6. Endokrines System
31
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): Elektrodermale Aktivität

A

als Indikator für emotionale Zustände, Orientierungsreaktionen, Habituation sowie komplexere kognitive Prozesse liefern -> Hautleitfähigkeit

32
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): EMG

A

Elekromyogramm:
Efasst Muskelaktivität, dient vor allem als Indikator für Anspannung, Schmerz, affektive Zustände und emotionale Reaktionen

33
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): EOG

A

Werden verwendet, um Stellung und Bewegung der Augen zu erfassen. Durch die Anbringung per Headset wird die Kopfbewegung selbst nicht aufgezeichnet

34
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): Weitere Messung für Augenaktivität

A
  1. Der Lidschlag: zeigt Orientierungsreaktionen an
  2. Der Pupillendurchmesser: wird als Indikator für
    emotionale Zustände, Aktivierungsgrad sowie Verarbeitungsaufwand interpretiert
35
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): EKG

A

Elektrokardiogramm
Erfassung der Herz- Kreislauf-Aktivität (insbesondere Herzrate und Herzratenvariabilität), Hinweise auf Stress, Emotionen und depressive Zustände. Eine Verringerung des Blutdrucks kann auf eine selektive Aufmerksamkeitszuwendung hinweisen

36
Q

Messung von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems (peripheres Nervensystem): Endokrines System

A

Messung des Hormon und Immunsystems: Der Spiegel von Hormonen wie etwa Kortisol steht mit Stress in Verbindung, Parameter des Immunsystems dienen als Indikatoren für Anspannung, Stress und Erschöpfung

37
Q

Quantitative Methoden: Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen - Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems

A

Zur Registrierung der Gehirnaktivität lassen sich 3 Methodenklassen unterscheiden:

  1. EEG
  2. MEG
  3. Bildgebende Verfahren
    a) radiologische Verfahren
    i. Computertomographie
    ii. PET
    iii. SPECT
    b) Magnetresonanzverfahren
    i. Magnetresonanztomographie(MRT)
    ii. funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
38
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 1. EEG - Artefakte durch?

A
  1. Das EEG, das elektrische Potenziale neuronaler Aktivität erfasst, kann Hinweise auf verschiedene Hirnaktivitäten liefern, Frequenzbänder, Wellentypen
  2. erfordert eine spezielle, standardisierte Messapparatur, bei der Elektroden eng an der Schädeloberfläche befestigt werden
  3. Artefakte durch Augenaktivität und Lidschläge können EEG-Daten verfälschen
39
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 1. EEG: Evozierte Potenziale

A

a) es handelt es sich um kurzzeitige (d. h. weniger als 1 Sekunde andauernde) Reaktionen auf innere oder äußere Reize, die einen komplexen Verlauf mit interpretierbaren Höhe- und Tiefpunkten aufweisen
b) Psychologisch relevant sind vor allem lokale Maxima und Minima evozierter Potenziale, die bei bestimmten sensorischen, motorischen und mentalen Prozessen auftreten

c) Die relativ schwachen Aktivitäten evozierter Potenziale können oft erst durch Summation oder Mittelung von anderen Aktivitäten im EEG
unterschieden werden.

d) Evozierte Potenziale weisen eine hohe zeitliche
Auflösung, jedoch eine eher geringe räumliche Auflösung und Messtiefe auf

40
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 1. EEG: Spontanaktivität

A

a) Es handelt es sich um ständig auftretende rhythmische Potenzialänderungen mit einer Frequenz von 0,5 bis maximal 100 Hz und Amplituden von 1 bis 100 μV (Mikrovolt)

b) Je nach Frequenz und Amplitude werden im EEG verschiedene Wellentypen bei der Spontanaktivität unterschieden. Diese korrelieren mit ver. psychischen Zuständen (wie Aktivierung) oder Prozessen
(visuelle Merkmalsintegration)

41
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 2. MEG

A
  1. Minimale Magnetfelder: Das MEG soll minimale Magnetfelder erfassen, die durch neuronal bedingte elektrische Potenzialschwankungen verursacht sind
  2. hohe zeitliche & räumliche Auflösung: Das MEG zeichnet sich durch eine hohe zeitliche und räumliche Auflösung aus.
  3. Präzise 3D-Lokalisation: Im Unterschied zum EEG erlaubt es eine präzise dreidimensionale Lokalisation
  4. Mithilfe des MEG können neurokognitive Prozesse, z. B. im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit und Gedächtnis, erfasst werden
42
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems - bildgebende Verfahren - Vorteile

A

Die Leistung bildgebender Verfahren liegt darin, die Struktur und Funktionen des Gehirns (z. B. Wahrnehmung, Gedächtnis, emotionale Reaktionen) in seiner Gesamtheit, auch in subkortikalen Bereichen, darzustellen —> Das große Echo auf die Entwicklung bildgebender Verfahren erklärt sich daraus, dass sie erstmals ermöglichen, dem Gehirn »beim Denken
zuzuschauen«

43
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems -Computertomographie (CT)

A

Es werden Röntgen- oder radioaktive Strahlen
gemessen z.B.: Computertomografie:
macht sich zunutze, dass Röntgenstrahlen bei der Durchdringung verschiedener Gewebearten
unterschiedlich stark absorbiert werden
kann z.B. Schlaganfall oder Tumor visualisieren
• potenziell schädliche Strahlung, Injektion von
Kontrastmitteln

44
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: Positronenemissionstomographie (PET)

A

Verfolgung des Weges radioaktiver Substanzen → Hinweise auf Aktivität bestimmter
Gebiete bei bestimmten Aufgaben

45
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: SPECT

A

Eine weniger aufwändige Alternative zur PET ist die SPECT

46
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: Magnetresonanztomografie (MRT):

A
  1. Messung des Sauerstoffgehalts im Blut im Gehirn: BOLD-Response (blood-oxygenlevel-
    dependent)
  2. hohe räumliche Auflösung
  3. in Bezug gesetzt zu Zeitpunkten der Reiz-Präsentation → Aufschluss über Beteiligung bestimmter Gebiete an z.B. Aufgabenbearbeitung
47
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 7. Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT):

A

a) Die fMRT nutzt magnetische Effekte der Anreicherung aktiver ZNS-Regionen mit sauerstoffreichem Hämoglobin, um psychische Funktionen und Prozesse bildhaft darzustellen
b) Die fMRT bietet einige Vorteile gegenüber radiologischen Verfahren, weist aber auch Nachteile auf (z. B. hoher Geräuschpegel und Störbarkeit durch
geringfügige Bewegungen der untersuchten Person)
c) Die fMRT hat spannende und neuartige Befunde geliefert, gerade bei der Erforschung sozialkognitiver Phänomene

48
Q

Quantitative Methoden: Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen - Artefakte

A
  1. Artefakte stellen eine typische Fehlerquelle bei biopsychologischen Messungen dar
  2. Artefakte bei physiologischen Messungen sind Signale, die nicht durch den interessierenden physiologischen bzw. biopsychologischen Prozess, sondern durch andere Faktoren verursacht werden.
  3. Folgende Arten von Artefakten lassen sich unterscheiden:
    a) Physiologische Prozesse: wie etwa Muskelaktivitäten, die eigentlich nicht erfasst werden sollen

b) Bewegungen der VP oder der Messapparatur
c) Signale aus externen Quellen (z. B. von Radiosendern oder elektrischen Geräten)

49
Q

Quantitative Methoden: Biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen - Mögliche Probleme

A
  1. Multiple Vergleiche bei Bildgebungsstudien:
    viele Voxel → viele Vergleiche → viele Zufallsbefunde
    entsprechende Korrektur für Mehrfachvergleiche anfangs oft vernachlässigt
  2. komplexe Auswertung → viele Entscheidungen
  3. teure Messungen → eher kleine Stichprobengrößen
  4. physiologische (=„naturwissenschaftliche“) Methoden suggerieren Vertrauenswürdigkeit -> gefährlich
50
Q

Messung von Indikatoren des zentralen Nervensystems: 1. EEG: EKP

A

ereigniskorrelierte Potentiale (EKP)
EKPs = gemittelte EEG-Aktivität in festem
Zeitintervall relativ zu einem Ereignis, häufig:
• stimulus-locked
• response-locked
Durch Mittelung geht die große, aber
zufällige EEG-Aktivität verloren.
Es bleibt die auf das Ereignis systematisch
auftretende (evozierte) Aktivität.

51
Q

Nominalskala Beispiele für gültige Transformationen:

A
eineindeutig 
𝑓 𝑥 = 100 ⋅ 𝑥
𝑓 𝑥 = 𝑥 + 273
𝑓 𝑥 = 𝑥^3 
𝑓 𝑥 = 1/𝑥
52
Q

Ordinalskala Beispiele für gütige Transformationen:

A

streng monoton
𝑓 𝑥 = 100 ⋅ 𝑥
𝑓 𝑥 = 𝑥 + 273
𝑓 𝑥 = 𝑥^3

53
Q

Intervallskala Beispiel für gültige Transformationen:

A

alles in der Form: 𝑓 𝑥 = 𝑎 ⋅ 𝑥 + 𝑏
𝑓 𝑥 = 100 ⋅ 𝑥
𝑓 𝑥 = 𝑥 + 273

54
Q

Verhältnisskala Beispiele für gültige Transformationen

A

Ähnlichkeitstransformationen
alles in der Form f𝑥 = 𝑎 ⋅ 𝑥
𝑓 𝑥 = 100 ⋅ 𝑥