Qualitative vs. Quantitative Methoden Flashcards
qualitative vs. quantitative Methoden: Qualitative Methode- Merkmale: Vorgehen, Verfahrensart, Orientierung, Eigenschaften des Designs, Ziel, Daten, Messistrumente, Gütekriterium, Art der Verallgemeinerung
- naturalistische Vorgehensweise
- offene, induktives, holistisch
Verfahren - Fallorientierung
- emergentes Flexibilität des Designs
- Ziel: beschreiben & Verstehen
- interpretationsbedürftige Daten & theoretische Verallgemeinerung
- Forschende als Messinstrumente
- Güterkriterium der Validität
qualitative vs. quantitative Methoden: Quantitative Methode- Merkmale: Orientierung, Vorgehen, Design, Ziel, Daten, Messinstrumente, Art der Verallgemeinerung, Gütekriterien
- aktive Manipulation, vorgegebener Kategorien
- Variablenorientierung
- elementaristisch, deduktives Vorgehen
- Festlegung des Designs vorab
- Ziel: Kausalerklärung
- numerische Daten
- standardisierte, objektive Messinstrumente
- statistische Verallgemeinerung
- Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität, Validität
qualitative vs. quantitative Methoden: Qualitative Methoden Kurzfassung
- natürliche Umgebung
- Offenheit und Entwicklung während der Untersuchung
- Theorieentwicklung oft während Studie
Forschende mittendrin - wenige aber ausgewählte Fälle → inhaltlich repräsentativ
- Forschende als Messinstrumente
- möglichst tiefes und genaues Verständnis
qualitative vs. quantitative Methoden: Quantitative Methoden Kurzfassung: Wo, Vorgehen, Haltung des Forschenden, Stichprobengröße, Messinstrumente, Art der Erklärung
- oft im Labor für maximale Kontrolle
- vorab festgelegtes Vorgehen
- Ableitung der Hypothese und der Studie aus zu
prüfender Theorie - Forschende neutral (VL-Effekt!)
- große, randomisierte Stichprobe → statistisch
repräsentativ - neutrale Messinstrumente
- möglichst allgemeingültige Erklärung
Grundlagen quantitativer Methoden: Vorteile
- Gewinn an Präzision
- ermöglicht mathematische Beschreibung von Zusammenhängen
- > wichtigste Methodenklasse in aktueller Psychologie (~1% publizierter Arbeiten verwenden qualitative Methoden)
typische Unterscheidungen von Wegen zur Erkenntnis:
- induktives vs. deduktives
2. qualitative vs. quantitative Methoden
induktives Vorgehen: Stärken, wo spielt es eine Rolle & Schwächen
- Alltagstrategie: Das induktive Vorgehen entspricht im Kern der Alltagsstrategie, Erkenntnis aus Erfahrungen zu gewinnen.
- Unsicher: Induktive Schlüsse sind nicht sicher, sondern per se nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit richtig
- Stärke: des induktiven Vorgehens ist es zu Beginn eines Forschungsprozesses neue Regelhaftigkeiten zu entdecken.
- Qualitative Methoden: Es spielt eine wichtige Rolle im Kontext der qualitativen Methoden
Deduktives Vorgehen
- Der Forschungsprozess geht von einer zugrunde liegenden Theorie aus. Eine Theorie enthält alles bisher bestehende Wissen zu einem Thema und damit die
Möglichkeit, die aktuelle Frage zu beantworten - Aus der Theorie wird eine Hypothese, eine vorläufige Antwort auf eine ganz konkrete Fragestellung abgeleitet. Die Überprüfung der Hypothese lässt
Rückschlüsse auf die Gültigkeit der Theorie zu - Eine Theorie kann nie als »bewiesen« gelten, nur den Status »geprüfte Aussage« erhalten
- Das deduktive Vorgehen ist heute als »die wissenschaftliche Methode« akzeptiert
—> Heranziehen induktiver wie deduktiver Vorgehensweisen sowohl simultan als auch sequenziell unabdingbar
Quantitativer Ansatz
- objektiv messende (standardisierte) Verfahren
- quantitative Methoden: Merkmale oder Zusammenhängen werden exakt gemessen, meist an einer großen Gruppe von Individuen. Dadurch können
allgemeingültige Aussagen getroffen werden - Beim deduktiven Vorgehen kommen meist quantitative Verfahren zum Einsatz
- Es geht um die numerische Darstellung empirischer Sachverhalte
Qualitativer Ansatz- Verfahren, Fokus & Gebrauch
- Verfahren: Es kommen eher sinnverstehende (unstandardisierte) Verfahren zum Einsatz, oft Erhebung und Aufbereitung sozial relevanter Daten
- Fokus: Bei qualitativen Verfahren liegt der Fokus eher auf der intensiven Untersuchung weniger bzw. einzelner Fälle
- Gebrauch: Mit qualitativen Verfahren werden häufig neue Forschungsfragen generiert und selten präzise Hypothesen geprüft. Qualitative Verfahren sind eng mit der induktiven Vorgehensweise verbunden
Entscheidung: qualitativer oder quantitativer Ansatz?
Die Auswahl der richtigen Methode richtet sich nach dem Forschungsgegenstand und der Phase des Forschungsprozesses
Quantitative Erhebungsmethoden: Besonderheit der psychologischen Erhebung - Black Box
- zentrales Ziel psychologischer Forschung: die Erhellung der Black Box (des nicht direkt beobachtbaren psychischen Innenlebens)
- Beobachtbares Verhalten ist psychologisch bedeutsam, wenn es im Hinblick auf zugrunde liegende psychische Phänomene interpretiert werden kann
- Bei der Forschungsplanung ist zu berücksichtigen, ob die untersuchten Personen Zugang zu den relevanten psychischen Prozessen haben und ob sie
über diese Prozesse ohne unerwünschte Verzerrungen selbst Auskunft geben können -> nur dann sind Selbstauskünfte prinzipiell reliable und valide
Datenquellen
Quantitative Forschungsmethoden: Besonderheit der psychologischen Erhebung - Reaktivität
- Definition: Reaktivität bei psychologischen Datenerhebungen bedeutet die Veränderung bzw. Verzerrung der erhobenen Daten schon aufgrund der Kenntnis der untersuchten Personen darüber, dass sie Gegenstand einer Untersuchung sind.
- Konsequenzen:
a) Aufgrund von Reaktivität verändert sich die Beschaffenheit des zu erforschenden Gegenstands
b) Die Reaktivität ist eine beständige Herausforderung an die psychologische Forschung, da das Bewusstsein, beobachtet zu werden, das Verhalten der Beobachteten beeinflussen kann
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen
- VP in Unkenntnis: darüber lassen, dass sie untersucht werden
- Anonymität: VP Anonymität zusichern
- Coverstory: VP eine Coverstory über den Untersuchungszweck mitteilen
- nichtreaktive Messverfahren: Maße, die die VP nicht kontrollieren oder beeinflussen können
- indirekte/ implizite Messverfahren
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen: 1. Unkenntnis
- die effektivste Maßnahme, jedoch nur bei Feld-, Archiv- oder Internetstudien praktikabel
- bei Laborstudien nicht realisierbar
- Die Durchführbarkeit nichtreaktiver Feldstudien hängt von forschungs- ethischen Rahmenbedingungen ab
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen: 2. Anonymität (wann besonders wichtig?)
- Besonders wichtig bei der Erhebung von persönlichen Meinungen, Einstellungen oder anderen sensiblen Daten und auch in Laborstudien
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen: 3. Coverstory (Wann wichtig?)
- Wichtig in hypothesenprüfenden Studien, in denen die VP die erforschten Verhaltensweisen kontrollieren oder gezielt steuern können
- oder wenn die Kenntnis der Hypothese die Validität oder Präzision der Hypothesenprüfung gefährdet
- dies ist aber jeweils ethisch zu reflektieren
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen: 4. nichtreaktive Messverfahren
- Kann besonders bei biopsychologischen Maßnahmen, die willkürlich nicht oder kaum steuerbare physiologische Vorgänge erfassen, wie etwa die Messung der Kortisolspiegels oder bildgebende Verfahren zur Registrierung der Gehirnaktivität
- Stellen sicher, dass die VP die Ergebnisse nicht kontrollieren kann
Quantitative Forschung: Reaktivität - Maßnahmen: 5. Verwendung indirekter/ impliziter Messverfahren
- Neuere Ansätze, bei dem die VP aus der Art der gemessenen Verhaltensweise (oft Reaktionszeit) nicht oder nur schwer auf das untersuchte psychologische Konstrukt (z.B.: Vorurteile gegenüber Fremdgruppen) schließen können
- Die Verfahren (z.B.: der IAT) werden noch kritisch diskutiert, sind aber eine interessante Option
Quantitative Forschung: wissenschaftliches Beobachten - Definition
- die systematische und regelgeleitete Registrierung des Auftretens bzw. der Ausprägung von ausgewählten, psychologisch relevanten Merkmalen oder Ereignissen (meist visuell)
- ist selektiv und konstruktiv, was im Gegensatz zu alltäglichen Beobachtungen bei wissenschaftlichen Beobachtungen bedacht und möglichst kontrolliert wird
- sie folgt daher einem zuvor festgelegten Beobachtungsplan
Quantitative Forschung: wissenschaftliches Beobachten - Beobachtungsplan (Was legt es fest?)
der Beobachtungsplan legt fest:
- was beobachtet werden soll
- welche Aspekte weniger oder nicht relevant sind
- welchen Interpretationsspielraum der Beobachtende bei der Beobachtung hat
- wann, wie lange und wo die Beobachtung erfolgt
- auf welche Weise das Beobachtete registriert und protokolliert wird
Quantitative Forschung: wissenschaftliches Beobachten - Eigenschaften guter wissenschaftlicher Beobachtung
Ein Beobachtungssystem soll die Reliabilität, Validität und Objektivität der Daten sichern
Quantitative Forschung: wissenschaftliche Beobachtung - Problem und Lösung
- Problem: eine Beobachtung kann niemals alles Erfassen
- Lösung: daher müssen Stichproben des Gesamtgeschehens ausgewählt werden
a) Zeitstichprobe: Beobachtungen werden in festgelegten Intervallen aufgezeichnet
b) Ereignisstichprobe: Das Auftreten, die Auftretensdauer (oder -häufigkeit) von definierten Ereignissen wird aufgezeichnet, ob, wie lange und wie oft
Historischer Hintergrund psychologischer Methoden
- Geburtsstunde der wissenschaftlichen Psychologie: 1879 als Wilhelm Wundt in Leipzig das erste Institut für experimentelle Psychologie gründetet
- Aus dem geisteswissenschaftlichen Ursprung bildete sich verstärk eine naturwissenschaftliche Ausrichtung mit dem Experiment als Paradigma
- Besonders die Introspektion war die Methode der Datenerhebung -> Anfänge der heutigen quantitativen Methoden
- Die ursprünglich geisteswissenschaftliche
Ausrichtung der Psychologie entwickelte sich weiter.
Auf Dilthey geht die sog. geisteswissenschaftliche Psychologie zurück, die mit ihrer hermeneutischen Vorgehensweise die Grundlage für die heutigen qualitativen Methoden legte. Der Ansatz ist ein verstehender, den ganzen Menschen umfassender