Soziologische Gliederung des Wortschatzes Flashcards
Was ist Sonderlexik?
der Wortschatz sozialer Gruppen mit gemeinsamen Interessen, Lebens- und Arbeitsbedingungen. Es ist **keine selbständige Erscheinungsform **der Sprache, sondern ein eigentümlicher Wortschatz, der von diesen sozialen Gruppen gebraucht wird.
Die Gruppe von Sonderlexik
Die Sonderlexik wird nach ihrer funktionalen Beschaffenheit in zwei große Gruppen eingeteilt:
1. **Fach- und Berufswortschatz - ** - Sonderwortschätze verschiedener Berufs und Zweige der Wissenschaft und Technik.
2. Gruppenwortschätze- gruppenspezifische Wortschätze oder Sonderlexik der sozialen und der Altersgruppen.
Was ist Gruppenwortschatz?
Gruppenwortschätze enthalten expressive oder euphemistische Synonyme zu den bereits bestehenden Wörtern der Gemeinsprache.
Die Funktion der Gruppenwortschätze: zeigen die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen oder Randgruppe.
Die bekanntesten Gruppenwortschätze
- Studentensprache: Penne – школа
- Soldatensprache: Muschkote – рядовой, пехотинец
- Jugendsparche
Besonderheiten der Jugendsprache
- Sie (die Jugendsprache) existiert nur mündlich;
- Sie existiert nur in der Gruppe;
- Sie ist kurzlebig.
- unterscheidet sich von der Standardsprache durch abweichenden Stil und Lexik.
Die allgemeinen Funktionen der Jugendsprache
- das Gefühl der Unterschiedlichkeit von anderen Jugendlichen und Erwachsenen, bekannt als auch das „Wir-Gefühl“ und „Ihr-Gefühl“,
- Integrierung in eine Jugendgruppe,
- rebellieren gegen die Regeln (von Erwachsenen) und gegen die Standardsprache,
- Profilierung von Jugendlichen,
- Ausdruck einer Kritik gegen die Gesellschaft.
Typische Merkmale der Jugendsprache
- Bestimmte Begrüßungsformeln: Hey!, Hau rein!, Hi, Alter!
- Anglizismen: Powergirl, cool, Body, checken
- hyperbolische Ausdrücke: megamäßig, Superbody,
- i-Kurzwörter: Grufti, Schlaffi
- Partikeln: echt, total, voll
- Neubedeutungen: fett, konkret(genau, exakt)
- Umdeutung vorhandener Wörter (Bezeichnend für die Gruppensprache): steiler Hirsch – Motorrad, Asche – Geld
- Stereotype Satzmuster: Ich glaub, mein Schwein pfeift! (Ausdrücke von Erstaunen)
Gruppen der Fachwortschätzen
- Termini (Fachwortschatz)
- Berufslexik (Professionalismen, Halbtermini)
- Fachjargonismen (Berufsjargonismen)
Was ist Termini?
(Fachwörter) – fachbezogene Wörter, die in fachgebundener Kommunikation realisiert werden.
Merkmale von Termini
- sind nur durch **eine Definition **zu erklären.
- besitzen solche Kriterien, wie: Eindeutigkeit, Genauigkeit, Festlegung ihres Wertes in der Hierarchie der Terminologie
- werden durch einen spezifischen Kontext definiert
- Der Inhalt ist begriffliche Abstraktion.
- stilistisch neutral.
- Viele Termini sind (hängt vom Bereich ab) mehrdeutig
- Viele Termini sind Internationalismen oder als Kunstwörter bestehen aus Elementen des Altgriechischen und Lateinischen, z.B.: Biopsie, Bionik, Biologie usw.
- Operation: 1) (allgemein) Verrichtung, Arbeitsvorgang; 2) (Medizin) chirurgischer Eingriff
Berufslexik
(Halbtermini, Professionalismen) - sind nichtstandardisierte und nicht definierte Fachwörter.
In der Regel liefert die Berufslexik verschiedene Benennungen von Werkzeug, Werkstoffen, Arbeitsvorgängen, Berufen
Beispiele aus der Jägerlexik: der Schweiß – Blut, Löffel – Ohren eines Hasen, die Kelle – Schwanz eines Bibers, Lichter – Augen eines Wolfes.
Fachjargonismen
(Berufsjargonismen) – expressive Dubletten der Fachwörter.
Im Unterschied zu den Termini und Halbtermini besitzen die Fachjargonismen eine wertende/abwertende Charakteristik.
Sie werden an Stelle der Termini und Halbtermini gebraucht, besonders oft **im alltäglichen vertrauten Umgang **mit Arbeitskollegen oder anderen Angehörigen der betreffenden Berufsgruppe
Piratensender, Hexe (Aufzug auf der Baustelle); Klavier spielen (Fingerabdrücke abnehmen), hinter schwedischen Gardinen sitzen (im Gefängnis sitzen)