Die Lexikologie als Wissenschaft Flashcards
Was ist Lexikologie?
(griech. Herkunft: “lexis” - Wort, “logos” - Lehre) - die Lehre von den Wörtern; eine linguistische Disziplin, ein Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit dem Wortschatz einer Sprache beschäftigt.
Der Gegenstand der Lexikologie
ist das Wort als eine grundlegende nominative sprachliche Einheit im lexikalisch-semantischen System.
Lexikologie und Grammatik
Die inneren Beziehungen beruhen auf
a) Die Wörter treten stets in einem bestimmten **Kontext **auf, wobei der Kontext grammatisch organisiert ist
b) Der Übergang der Wörter aus einer grammatischen Wortart in eine andere
- Er nickte mit dem Kopf. Sein Bruder ist ein kluger Kopf.
- Das Substantiv das Leben entsteht vom Verb leben, das Substantiv das Schöne vom Adjektiv schön, usw.
Lexikologie und Phonetik
a) Die **Lautbeschaffenheit **(звуковые свойства) des Wortes bewirkt die Veränderung seiner Bedeutung. Die phonetischen Erscheinungen, wie der Ablaut, der Umlaut und die Brechung dienen zur Bildung neuer Wörter, neuer Bedeutungen.
b) Die Länge und die Kürze der Vokale bestimmen den Bedeutungsunterschied der Wörter
c) Durch die Akzentuierung (Betonung) lassen sich **trennbare **und untrennbare Präfixe Wörter voneinander unterscheiden
- Pelz-Pilz, Bein-Pein, Sitz-Satz
- Staat-Stadt, Heer-Herr, Beet-Bett
- ´hintergehen-hinter jemandem gehen, hinter´gehen – betrügen, lügen.
Lexikologie und Sprachgeschichte
Im Wortschatz jeder Sprache gibt es Wörter, deren Bedeutung nur auf Grund der historischen Analyse *erklärt werden kann. *
Infolge phonetischer Prozesse (Diphtongierung der alten Monophtonge, Erweiterung der alten Diphtonge) sind diese Wörter ihrer lautlichen Form zusammengefallen
Der Weise - althochdeutsches Verb wissen - bedeutet ,,Kenntnis“.
Der Waise - althochdeutsches Verb weisan (berauben) - elternloses Kind
Lexikologie und Stilistik:
Die **lexikalischen Tropen **ermöglichen die Entstehung neuer Bedeutungen der schon existierenden Wörter. Die Lexikologie interessiert sich für solche Tropen, die den Wortschatz bereichern.
**Stilistische Tropen **aber schaffen keine neuen Bedeutungen oder neue Wörter, sie geben die Möglichkeit, die Gedanken und Empfindungen, Gefühle *bildhaft auszudrücken. *
- Kopf eines Menschen, eines Nagels, einer Pfeife, einer Stecknadel
Lexikologie und Volksgeschichte
Die Sprache, insbesondere der Wortschatz, spiegelt manche Besonderheiten der Entwicklung des Volkes wider. Besonders die stehenden Wortverbindungen (Phraseologismen) können als *sprachliche Denkmäler *der konkreten Geschichte des Volkes betrachtet werden
Die Bezeichnung „Lexikologie“
ab 1960 üblich. Vorher wurde die Bezeichnung „Wortforschung“ verwendet. Als eine selbstständige Disziplin existiert erst seit 1960-er Jahren.
Die haupte Erforschungen in 19.Jahrhundert
– diachronische Betrachtung des Wortschatzes
**Jakob Grim und Paul **wurden semantische Gesetzmäßigkeiten des Wortschatzes, Entlehnungen, die territoriale und sozial-berufliche Differenzierungen des Wortschatzes untersucht.
Haupte Werke von 19. Jh
- Friedrich Seiler **„Über die Idiomatik des Deutschen“ **-* Probleme der Phraseologie*
- Eine der ersten Werke, das mehrere lexikologische Aspekte zusammenfasste, war die Arbeit von H. Hirt **mit dem Titel **„Etymologie der neuhochdeutschen Sprache“. **
Entwicklung im ersten Viertel des 20. Jhs.
Lehrbuch der Lexikologie von dem Autor Welke, in dem verschiedene Aspekte der Behandlung *des deutschen Wortschatzes *dargestellt wurden
Entwicklung seit 1950-er Jahren
.
Viele sowjetische Werke waren grundlegend für die Entwicklung der Lexikologie allgemein. Achmanowa, Linkowa, Liwkowskaja, Strojewa, Tschernischowa, Winogradow usw.
Entwicklung in den letzten Jahren
werden lexikologische Probleme intensiv untersucht. Besondere Aufmerksamkeit wird dem *funktional-kommunikativer, pragmatischer, sozio-linguistischen *Aspekten der Wortschatzbetrachtung geschenkt.