Sozialwissenschaftliche Methoden, Instrumente des Personalmanagements Flashcards

1
Q

Was sind Sozialwissenschaften?

!

A

Sammelbezeichnung für alle wiss. Disziplinen, die sich mit dem gesellschaftlichen Zusammenleben auseinandersetzen.

z.B. Wirtschaftswissenschaft, Sprachwissenschaft, Pädagogik, Ethnologie, usw.

Psychologie auch aber auch Naturwissenschaft
Rechtwissenschaft, Politikwissenschaft auch aber auch Geisteswissenschaft

Mathe und empirische Sozialforschung eher Hilfswissenschaften, keine eigene
Geisteswissenschaften: Philosophie, Musik-, Geschichts- oder Literaturwissenschaft
Naturwissenschaften: Chemie, Physik, Biologie

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2
Q

Was ist das Erkenntnisziel der Sozialwissenschaften?

!

A

Die Sozialwissenschaft setzt sich mit den Erscheinungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen auseinander. Ziel = gesellschaftliches Zusammenleben beschreiben, verstehen usw.

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3
Q

Was sind Probleme, die sich bei Sozialwissenschaften stellen?

!

A
  1. Ist die Realität erfassbar?
  2. Sind Prognosen möglich?

Wir können nicht mit 100 & Wahrscheinlichkeit sagen, ob zum Beispiel jemand geeignet ist, wir haben nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit

(Die Frage, ob die Realität in den Sozialwissenschaften objektiv erfasst werden kann, ist ein zentrales Thema. Soziale Phänomene sind komplex und vielschichtig, und ihre Interpretation kann subjektiv sein. Dennoch bemühen sich Sozialwissenschaftler, empirische Daten zu sammeln und zu analysieren, um Erkenntnisse über soziale Probleme zu gewinnen.
Prognosen: Die Vorhersage sozialer Entwicklungen ist eine Herausforderung. Soziale Systeme sind dynamisch und von vielen Faktoren beeinflusst. Dennoch versuchen Sozialwissenschaftler, Trends zu identifizieren und mögliche Entwicklungen vorherzusagen. Diese Prognosen sind jedoch oft mit Unsicherheit behaftet)

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4
Q

Wie erfolgt der Erkenntnisgewinn in den SoWi?

!!

A

Option 1: Theorie –> Deduktion –> Empirie

Bei der Deduktion („ableiten“ oder „fortführen“) werden Erkenntnisse aus Beobachtungen oder Prämissen geschlussfolgert. Die Zielrichtung ist dabei vom Allgemeinen zum Speziellen oder von der Theorie zur Empirie. Deduktive Schlüsse führen in die Irre, wenn die gesetzte Prämisse ganz oder teilweise falsch ist.

Beispiel 1: Prämisse “Alle Nomen werden groß geschrieben”, das überprüft man dann und kann gucken, ob die Prämisse richtig oder falsch ist.
–> erstellte Theorien empirisch überprüfen

Beispiel 2: “Alle Menschen sind sterblich.” Diese These muss überprüft werden, daraus schließen wir, dass Ich bin ein Mensch bin und damit sterblich.

Beispiel 3: Ein Forscher hat die Theorie, dass soziale Isolation negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Um diese Theorie zu testen, erstellt er eine Hypothese: “Menschen, die in ländlichen Gebieten leben und wenig soziale Kontakte haben, zeigen höhere Raten von Depressionen.” Er führt eine Umfrage in verschiedenen ländlichen Gebieten durch, sammelt Daten über soziale Kontakte und psychische Gesundheit und analysiert diese Daten, um zu sehen, ob sie die Hypothese unterstützen.

Option 2: Empirie –> Induktion –> Theorie

Bei der Induktion („herbeiführen“ oder „veranlassen“) etwirft man auf Grundlage eines konkreten
Sachverhalts oder einer Beobachtung mithilfe von Abstraktion und Verallgemeinerung eine Theorie
oder Gesetzmäßigkeit. Die Zielrichtung ist vom Besonderen zum Allgemeinen oder von der
Empirie zur Theorie verbunden. Induktive Schlüsse können irreführend sein, wenn das Material
trügt oder unvollständig ist.
Beispiel: Man nimmt einen Einzelfall und bildet daraus eine Theorie bzw. Verallgemeinerung
–> aus empirischen Befunden eine Theorie erstellen

Beispiel 1: Wir beobachten viele großgeschriebene Satzanfänge im Deutschen. Aus diesen Beobachtungen können wir induktiv die Regel ableiten, dass “Satzanfänge großgeschrieben werden”

Beispiel 2: Wenn wir sehen, dass Platon, Aristoteles und Epikur gestorben sind, können wir induktiv schließen, dass alle Menschen sterblich sind.

Beispiel 3: Kommt eine Person mehrmals zu spät, wird in ihrem Freundeskreis angenommen, sie würde auch in der Zukunft unpünktlich sein.

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5
Q

Ist ein Erkenntnisgewinn in den SoWi immer gültig?

A

Die Ergebnisse aus beiden Vorgehensweisen sind nie wirklich verifizierbar, sondern nur falsifizierbar. D.h. sie haben solange Gültigkeit, bis sie widerlegt werden.

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6
Q

Wie erfolgt eine Untersuchung in den SoWi? Variablen erklären (abhängige, unabhängige, moderierende)

!

A

▪ Eine Variable ist eine Stellgröße, die in einem Experiment gemessen oder verändert werden kann.
Variablen sind die Größen, nach denen der Wissenschaftler seine Beobachtungen strukturiert. Die Grundlage eines Experiments ist das Erkennen der Variablen und welche Schlüsse man daraus auf die Ergebnisse ziehen kann.
▪ Eine unabhängige Variable ist eine, die man beeinflussen und i.d.R. verändern kann.
▪ Die** abhängige Variable** ist der Messwert, bzw. was während des Experiments beeinflusst wird.
Die abhängige Variable steht in einem bestimmten Verhältnis zur unabhängigen.
▪ Das Verhältnis zwischen unabhängiger und abhängiger Variable wird in der Hypothese
beschrieben. So ist es wichtig dieses Verhältnis herauszufinden, um die Hypothese zu bestätigen
oder zu widerlegen.
▪ Beispiel: Man untersucht, wie Stress die Herzfrequenz beeinflusst. Die unabhängige Variable ist
der Stress und die abhängige wäre die Herzfrequenz. Erhöht man den Stress auf die
Versuchspersonen, kann man messen, wie sich deren Herzfrequenz verändert
Beispiel: abhängige Variable: Temperatur, unabhängige: Sonneneinstrahlung, Personenanzahl im Raum, Temperatur der Heizung

Eine moderierende Variable bezeichnet in der Statistik eine Variable C, von der abhängt, wie der Effekt einer Variable A auf eine andere Variable B ausfällt.

siehe Bilder in Lernzettel !

unabhängige V: X-Achse
Ein Beispiel: Angenommen, du möchtest den Einfluss von Studienzeit auf die Prüfungsergebnisse untersuchen. Die Studienzeit wäre hier die unabhängige Variable. Du könntest verschiedene Gruppen von Studierenden mit unterschiedlichen Studienzeiten vergleichen.

Die abhängige Variable ist das, was du misst oder beobachtest. Sie ändert sich als Reaktion auf die unabhängige Variable.
Sie wird oft auf der y-Achse eines Diagramms dargestellt.
Im Beispiel mit der Studienzeit wäre die Prüfungsnote die abhängige Variable. Du würdest die Noten der Studierenden in verschiedenen Gruppen vergleichen.

Die Hypothese ist eine Annahme darüber, wie die unabhängige Variable die abhängige Variable beeinflusst.
In unserem Beispiel könnte die Hypothese lauten: “Je länger die Studienzeit, desto höher die Prüfungsnote.”
Zusammengefasst: Du manipulierst die unabhängige Variable, misst die abhängige Variable und analysierst, ob es einen Zusammenhang gibt.

Eine Moderatorvariable (oder kurz: Moderator) ist in der Statistik eine Variable, die beeinflusst, wie der Effekt einer unabhängigen Variable auf eine andere abhängige Variable ausfällt:

Moderatorvariablen in einem Forschungskonzept:
Stell dir vor, du untersuchst den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Lernstunden und dem Testergebnis eines Studenten. Die Anzahl der Lernstunden ist die unabhängige Variable, und das Testergebnis ist die abhängige Variable.
Nun fügen wir einen Moderator hinzu, z. B. den IQ des Studenten. Der IQ verändert die Wirkung der Lernstunden auf das Testergebnis.
Je höher der IQ, desto weniger Lernstunden benötigt der Student, um ein gutes Testergebnis zu erzielen. Der Moderator (IQ) beeinflusst also die Beziehung zwischen Lernstunden und Testergebnis
Moderatoren helfen uns zu verstehen, wann und wie sich der Effekt einer unabhängigen Variable ändert.
Sie ermöglichen eine differenziertere Analyse und berücksichtigen individuelle Unterschiede.

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7
Q

Beispiel Commitmentmodell: Warum bleiben Studierende bei der FHVD und brechen nicht ab?
Oder: Warum bleiben Bürger/innen dem Service ihrer Kommune treu?

Moderierende Variable

A

Unabhängige Variablen:
- Zufriedenheit
- Investitionen (Eigene, z.B. Fortbildungen, Ruf den ich mir erarbeitet habe usw.)
- Alternativen

Moderator:
- Bindung (Commitment)

abhängige Variable: Beendigung

Z.B. man ist zwar unzufrieden aber hat schon sehr viel investiert, aufgebrachte Energie (BA, 2 1/2 Jahre Studium)

Das Commitment erklärt, ob eine Beziehung beendet wird oder nicht.
Je höher die Zufriedenheit und die getätigten Investitionen und je geringer die Alternativen, desto höher ist das betriebliche Commitment.
Das Modell erklärt demnach, dass Unzufriedenheit nicht zwingend zu Fluktuation führt. Unzufriedene Mitarbeiter bleiben nach dem Modell etwa dann in der Organisation, wenn sie hohe Aufwände (Investitionen) getätigt haben, oder aber keine Alternative haben oder wahrnehmen.

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8
Q

Was sind Methoden der Sowi? (Im Allgemeinen)

A

▪ Empirische Sozialforschung
(Datenerhebung, -analyse und -auswertung, wie Befragung, Beobachtung, Experiment)
▪ theoretische Analysen
(qualitative Methode, analysiert die Bedeutung von Konzepten und Modellen, z.B. um soziale Realitäten zu erklären)
▪ sozialhistorische Analysen
(qualitative Methode, bezieht sich auf historische Entwicklung von Gesellschaften und sozialen Strukturen, analysiert z.B. soziale Veränderungen und berücksichtigt historische Kontexte)

Problem des Verhältnisses von methodischer Forschungspraxis und sozialwissenschaftlicher
Theoriebildung (die Zugänglichkeit von Daten definiert die zu untersuchende soziale Realität –> die Verfügbarkeit von Daten beeinflusst welche Aspekte untersucht werden können)
▪ Unterschiedliches Theorieverständnis in den Sozialwissenschaften selbst (es gibt verschiedene theoretische Ansätze, es gibt somit mehrere Auffassungen, was zu unterschiedlichen Interpretationen führen kann)
▪ Die soziale Wirklichkeit kann niemals vollständig erfasst werden (Prognosefähigkeit?)
(komplex und vielschichtig, es können nie alle Aspekte erfasst werden, Prognosen über soziale Entwicklungen sind daher oft mit Unsicherheit verbunden)

Lösung: Auswahl passender Methoden bzw. eines Methodenmix je nach Untersuchungsgegenstand
(hierdurch entsteht mehr Variabilität)

Bei der qualitativen Forschung geht es darum, Einzelfälle ausführlich zu untersuchen und diese interpretativ auszuwerten. Hier wird oft mit offenen Fragestellungen gearbeitet.

Quantitative Forschung hingegen ist auf die Sammlung möglichst vieler Ergebnisse ausgerichtet, um diese statistisch auszuwerten.

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9
Q

Was sind konkrete Forschungsmethoden der SoWi?

!

Einsatzgebiete ausgewählter Methoden – nicht alle Methoden im Detail kennen müssen, aber auf Nachfrage beispielhaft welche nennen und erklären können

A

Forschungsmethoden:
▪ Die Beobachtung
▪ Die Befragung
▪ Das Experiment
▪ Die Aktionsforschung
▪ Die Inhaltsanalyse
▪ Die Soziometrie
▪ Die biographische Methode
▪ Die Sekundäranalyse
▪ Die Paneluntersuchung und das Survey

Bobachtung (Methode der Datenerhebung, bei der das Verhalten von Personen oder Ereignissen beobachtet werden kann, sinnvoll um erste Eindrücke zu erlangen und Informationen zu sammeln, Person kann verdeckt oder offen sein, es kann systematisch mit Schema oder unsystematisch also frei und spontan erfolgen usw, z.b. für soziale Verhaltensweisen

Beispiel:
Ein Forscher beobachtet das Spielverhalten von Kindern in einem Kindergarten, um herauszufinden, wie sie Konflikte untereinander lösen.)

Befragung (Die Befragung ist eine Methode, bei der Daten durch direkte Fragen an Personen erhoben werden. Dies kann mündlich (Interviews) oder schriftlich (Fragebögen) erfolgen.

Beispiel:
Eine Meinungsforschungsfirma führt eine Umfrage durch, um die politische Einstellung der Bevölkerung vor einer Wahl zu ermitteln.
Die FHVD führt eine Umfrage durch, um heruaszufinden wie zufrieden Sie mit dem Angebot der Cafeteria sind und welcher Verbesserungsbedarf gesehen wird)

Experiment (Methode, bei der unter kontrollierten Bedingungen eine oder mehrere unabhängige Variablen systematisch verändert werden, um ihre Wirkung auf eine oder mehrere abhängige Variablen zu untersuchen.

Beispiel:
Ein Psychologe führt ein Experiment durch, um zu untersuchen, ob das Zeigen von aggressiven Filmen die Aggressivität bei Jugendlichen erhöht.)

Inhaltsanalyse (Inhalte analysieren und strukturieren, um Erkenntnisse zu gewinnen z.B. von Texten, Musik, Zeitungsartikeln, Methode zur systematischen Auswertung von Kommunikationsinhalten (z.B. Texte, Bilder, Videos) durch die Identifikation und Quantifizierung bestimmter Merkmale oder Themen.

Beispiel:
Ein Forscher analysiert Zeitungsartikel, um festzustellen, wie oft bestimmte Politiker in Zusammenhang mit Korruptionsfällen erwähnt werden.),

Aktionsforschung (realistische Lösungen für organisatorische Schwierigkeiten und Probleme finden, Forschungsmethode, bei der Forscher und Teilnehmer gemeinsam an der Lösung von Problemen arbeiten. Die Methode zielt darauf ab, Veränderungen direkt in der Praxis zu bewirken.

Beispiel:
Lehrer und Wissenschaftler arbeiten zusammen, um neue Lehrmethoden zu entwickeln und in der Klasse zu testen, um das Lernverhalten der Schüler zu verbessern.)

Soziometrie (es werden Fragen an Personen gestellt, das Soziogramm stellt die Beziehungen der Gruppenmitglieder graphisch als Netzwerk dar, mittels verschiedener Formeln können Kennzahlen wie der Status eines Einzelnen oder das soziale Integrationsmaß ermittelt werden, Methode zur Messung sozialer Beziehungen innerhalb einer Gruppe. Sie erfasst, wie die Mitglieder einer Gruppe einander wahrnehmen und wie sich Netzwerke sozialer Interaktionen und Präferenzen gestalten.

Beispiel:
In einer Schulklasse werden die Schüler gefragt, mit wem sie am liebsten zusammenarbeiten möchten. Die Ergebnisse werden verwendet, um die sozialen Strukturen der Klasse zu analysieren.

Im Bewerbungsgespräch werden mehrere Fragen gestellt, was der schwerste Konflikt im Leben war, wie Person damit umgegangen ist und wie Person zukünftig damit umgehen würde)

= empirische Sozialforschung

biographische Methode (Analyse der individuellen Lebensgeschichte, Methode untersucht individuelle Lebensgeschichten, um Erkenntnisse über persönliche und soziale Prozesse zu gewinnen. Sie umfasst die Analyse von autobiographischen Erzählungen, Interviews und anderen biographischen Materialien.

Beispiel:
Ein Soziologe interviewt ältere Menschen über ihr Leben während des Zweiten Weltkriegs, um zu verstehen, wie sie die Kriegszeit erlebt und verarbeitet haben.)
= theoretische A.

Sekundäranalyse (nutzt vorhandene Daten, um neue Forschungsfragen zu untersuchen

Beispiel:
Ein Forscher analysiert Daten der nationalen Gesundheitsstudie, um zu untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Lebenserwartung gibt (oder Bachelorarbeiten))

Paneluntersuchung (Eine Paneluntersuchung ist eine Längsschnittstudie, bei der dieselben Personen oder Gruppen über einen längeren Zeitraum hinweg mehrfach (z.B. alle 2 Jahre) befragt werden.

Beispiel:
Ein Wirtschaftsforschungsinstitut führt eine Paneluntersuchung durch, bei der Haushalte über mehrere Jahre hinweg regelmäßig zu ihrem Konsumverhalten befragt werden)

und das Survey (Surveys sind Umfragen, bei denen Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt erhoben werden, oft mit großen Stichproben.

Beispiel:
Ein Survey könnte eine einmalige Umfrage sein, bei der die Zufriedenheit der Bürger mit den städtischen Dienstleistungen gemessen wird.)

= sozialhistorische A.

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10
Q

Für welche Bereiche der Personalwirtschaft können sozialwissenschaftliche Methoden Relevant sein?

!

A

▪ Personalauswahl
▪ Leistungsbeurteilung
▪ Organisations- und Personalentwicklung
▪ Führung
▪ Motivation und Arbeitszufriedenheit
▪ Arbeiten in Gruppen
▪ Wissensmanagement
▪ Betriebliches Gesundheitsmanagement

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11
Q

Was sind Ziele der Personalauswahl?

!

A

▪ Auswahl des bestgeeigneten Bewerbers / der bestgeeigneten Bewerberin. (Prinzip der Bestenauslese, Art. 33 GG)
▪ Förderung des Innovationspotenzials der Verwaltungsorganisation.
▪ Vermeidung von Ämterpatronage und Vetternwirtschaft.
▪ Faires Verfahren für alle Bewerber (Gleichbehandlung).

Zur Bestenauslese:
· Eignung: Verfassungstreu, charakterliche Eignung, Führungszeugnis, Eid, körperliche Eignung
· Befähigung: formelle Abschlüsse also Schule, Studium, Zertifikate, Sozialkompetenz, Führungskompetenz, Kommunikation (Soft-Skills) Belastbarkeit, Intelligenz
· Fachliche Leistung: Noten im Studium/Schule, dienstliche Regelbeurteilung

Ämterpatronage im 21. Jahrhundert bedeutet die ungerechtfertigte
Bevorzugung von Bewerbern bei der Besetzung von Ämtern und Führungspositionen wegen ihrer Parteizugehörigkeit, bestimmter Weltanschauungen oder persönlicher Verbindungen.

Vetternwirtschaft: Bevorzugung von Verwandten und Freunden bei der Besetzung von Stellen

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12
Q

Fall:
Bei einem öffentlichen Dienstherrn durchläuft jedes Jahr eine große Zahl an Bewerbern ein umfangreiches Auswahlverfahren. Neben einem Intelligenztest und einer Messung der Konzentrationsfähigkeit werden unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale mit unterschiedlichen Methoden erfasst. Die Ausprägung eines Merkmals wird mit einem Punktwert ausgedrückt und für alle Merkmale gibt es denselben Höchstpunktwert. Am Ende wird über alle Ergebnisse die Summe der erreichten Punkte berechnet. Die Bewerber mit der höchsten Punktzahl erhalten ein
Einstellungsangebot.

Sehen Sie hier Probleme bezüglich der Feststellung der Eignung?

A
  • es werden nur fachliche Aspekte geprüft, die sozialen Fähigkeiten fehlen gänzlich
  • wie ist das mit dem Problem der Überqualifikation? Abiturienten schneiden zum Beispiel besser ab, sind diese aber auch vorwiegend für die Ausildung gewollt?
  • Standardisierung fehlt. Diese benötigen wir.
    Beispiel: beste Person hat 15 von 100 Punkten erreicht. Istt sie deshalb geeignet?
    Welchen Wert erwarten wir?/Was ist der Durchschnitt?
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13
Q

Welche Rechtsgrundlagen sind für die Personalauswahl relevant?

A

▪ GG und LBG
▪ AGG
▪ GSt
▪ SGB IX (Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen)

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14
Q

In welcher Weise wirkt sich das GG auf die Personalauswahl aus?

A
  • hat erhebliche Auswirkungen durch Art. 33 GG, insbesondere durch das Prinzip der Bestenauslese

Abs. 2: Prinzip der Bestenauslese
Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte

Eignung (Blick auf den Menschen): Die Eignung umfasst die Persönlichkeit und die charakterlichen Eigenschaften eines Bewerbers. Maßgeblich dürfen jedoch lediglich solche Kriterien
sein, die für die Einstellung auf einem konkreten Dienstposten von Bedeutung sein können.
Nicht unter die Eignung fällt somit die Mindestgröße bei Verwaltungsbediensteten, während diese
bei Polizeibeamten hingegen stellenweise zur Entscheidung über eine Stellenbesetzung herangezogen werden darf.
Als zu relevante Eignungskriterien kommen namentlich in Betracht:
- Gesundheitliche Eignung, hier ggf. körperliche Eignung –> Amtsarzt
- Charakterliche Eignung; hier auch ggf. psychische Eignung, Führungszeugnis, Vorstrafen
- Finanzielle Verhältnisse / Wirtschaftliche Eignung
- Verfassungstreue (Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung; Einstehen für die
Werte des Grundgesetzes)

Befähigung (Blick auf in der Vergangenheit erworbenen Fähigkeiten):
Die Befähigung umfasst:
- die Vorbildung (Schulbildung, Hochschulabschluss)
- besondere Fremdsprachenkenntnisse
- den Vorbereitungsdienst (i.d.R. im Beamtenverhältnis auf Widerruf) einschließlich
- des Prüfungsergebnisses (Laufbahnbefähigung)

–> formelle Abschlüsse, Zertifikate, Sprachkenntnisse,
nach Papier und Kompetenzen im Vorstellungsgespräch (Führungskompetenz, Sozialkompetenz, Konfliktlösungskompetenz (Soft-Skills))

fachliche Leistung (Blick auf die Arbeitsergebnisse):
Die fachliche Leistung wird unterteilt in
- Fachwissen (welches berufsspezifisches Potential besitzt die/der Bewerber/in auf dem Posten?)
und
- Fachkönnen (zu welchen Arbeitsergebnissen nutzt die/der Bewerber dieses Potential?)
und
- Bewährung

–> Regelbeurteilungen, Fachkenntnisse

Gleichheitsprinzip, Abs. 3
gleicher Zugang zu öffentlichen Ämtern:
- Chancengleicheit: jeder Bewerber hat das Recht auf gleiche Berücksichtigung unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft, etc., sofern er die notwendigen Qualifikationen erfüllt. Diskriminierung ist verboten. (AGG, GStG, SGB IX)
Beschäftigte / Bewerber dürfen nicht diskriminiert werden wegen (abschließender Katalog):
▪ Rasse / ethnischer Herkunft
▪ Geschlecht
▪ Religion / Weltanschauung
▪ Behinderung
▪ Sexueller Identität
▪ Alter

Frauen sind bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig zu berücksichtigen (§ 4 und 5 GStG)

  • Stellen müssen transparent ausgeschrieben werden, damit alle qualifizierten Personen die Möglichkeit haben, sich zu bewerben.

Achtung: Art. 33 GG - Bestenauslese ist wichtig für Prüfung

Art. 33 GG
(1) Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten.
(2) Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen
Amte.
(3) Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte, die Zulassung zu öffentlichen Ämtern sowie die im öffentlichen
Dienste erworbenen Rechte sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis. Niemandem darf aus seiner Zugehörigkeit
oder Nichtzugehörigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen.
(4) Die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes
zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen.
(5) Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu
regeln und fortzuentwickeln.

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15
Q

(In welcher Weise wirkt sich das LBG auf die Personalauswahl aus?)

A
  • § 14: Zugangsvoraussetzungen zu den Laufbahnen
  • Beurteilungsverfahren
  • § 10: öffentliche Stellenausschreibung nötig
  • § 10: ärztliches Gutachten zur gesundheitlichen Eignung für die Berufung in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit
  • § 23 Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit und die Betreuung von Kindern oder die Pflege einer oder eines nach ärztlichem Gutachten pflegebedürftigen Angehörigen dürfen sich bei der Einstellung und der beruflichen Entwicklung nicht nachteilig auswirken.
  • usw.
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16
Q

Wie lauten die Phasen der Personalauswahl? / Wie läuft der Prozess der Personalauswahl ab?

A
  1. Anforderungen
  2. Kriterien
  3. Verfahren
  4. Planung
  5. Durchführung
  6. Entscheidung
  7. Anforderungen: Zusammenstellung der Anforderung an der zu besetzenden Stelle anhand von Anforderungsanalysen und/oder Stellenprofilen, Stellenbeschreibungen (sehr wichtig) und den zukünftigen Anforderungen
    Wichtig, um richtige Leute zu finden–> jede Anforderung sollte gut überlegt und mehrach im Laufe des Verfahrens überprüft werden
  8. Kriterien: Festlegung, Gewichtung und Bewertung/Ausprägung der Auswahlkriterien (z.B. Ausbildung, Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Motivation, Rahmenbedingungen) –> z.B. Kundenorientierung, Belastbarkeit, Teamfähigkeit als Kriterien, diese müssen dann vorab unterschiedlich gewichtet werden)
  9. Verfahren: Auswahl geeigneter Verfahren (Assesment Center, Bewerbungsgespräch usw. - man kann auch Situationen aus dem AC in Bewerbungsgesprächen integrieren, z.B. Unterlagen analysieren und kurz vortragen)
  10. Planung: Planung des Auswahlverfahrens
  11. Durchführung des Auswahlverfahrens (von Anzeige biss hin zur Rückmeldung/Gutachtenerstellung)
  12. Entscheidung: Entscheidung (Auswahl geeigneter Bewerber) und Rückmeldung an die Bewerber
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17
Q

Interne vs. externe Personalbeschaffung:
was sind jeweils Vorteile?

A

Interne Personalbeschaffung:
- Motivation der Beschäftigten aufgrund
von Aufstiegschancen
- Mitarbeiter / Bewerber sind bekannt (großer Vorteil, wobei es auch nachteilhaft sein kann, wenn man einen schlechten Ruf hat)
- Geringerer Einarbeitungsaufwand
- Geringere Beschaffungskosten
- Geringere Dauer des Verfahrens

Achtung: man schafft wo anders eine Lücke, die auch neu besetzt werden muss, wenn man internes Personal beschafft
Externe Personalbeschaffung:
- Gewinnung ausgewiesener Fachleute
- Externe Bewerber sind nicht
„betriebsblind“
- Ermöglichung einer breiteren Auswahl
- Neue Ideen finden Eingang in die
Verwaltung

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18
Q

Im Zusammenhang mit einer Personalauswahlentscheidung muss ein schriftlicher Vermerk über das Auswahlverfaren geschrieben werden. Was muss dieser Vermerk enthalten?

A

▪ Anforderungsmerkmale / ggf. erforderliche Schlüsselqualifikationen
▪ Stellenausschreibung
▪ Anzahl der eingegangenen Bewerbungen sowie Angaben zu deren formalen Prüfung und
deren Ergebnis
▪ Begründung der Auswahl zu jeweils weiteren Vefahrensschritten (z.B. Vorstellungsgespräch)
▪ Dokumentation weiterer Verfahrensschritte (z.B. der Vorstellungsgespräche)
▪ Bei Interviews Leitfaden und Antworten - Systematische Auswertung der persönlichen du
fachlichen Eindrücke mit der jeweiligen Beurteilung der Gespräche
▪ Begründung zum Besetzungsvorschlag

Durch gute Dokumentation können Wahrnehmungsverzerrungseffekte verhindert werden (Beispielsweise denken wir ein Bewerber war besonders gut, obwohl dieser eigentlich nur sympathisch war, jedoch keine guten Leistungen erbracht hat)
Dokumentation ist auch wichtig im Falle einer Klage

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19
Q

Was sind die 5 Mythen des Personalmarketings aus dem YouTube-Video

A

Personalmarketing setzt zwischen den potentiellen und den tatsächlichen Bewerbern an, also dass auch potentiellen tatsächliche Bewerber werden und zwar am Besten nur diejenigen, die auch geeignet sind.

Fünf Mythen des Personalmarketings:

  1. je mehr Bewerber desto besser
    grüer 50, heute 20 –> man muss besser werden –> falsch!
    Beispiel:
    20 Bewerber: 2 geeignete Kandidaten = Zufallstrefferqute von 10%
    60 Bewerber: 3 geeignete Kandidaten = Zufallstrefferquote von 5% (die 3 geeigneten Bewerber sind schwerer zu finden)
    Personalmarketing hat in dem Fall geschadet, es geht um das selektive Ansprechen von Personengruppen und nicht darum, viele anzusprechen
  2. Personalauswahl wird immer unwichtiger (aufgrund von demogrpahischen Wandel und Fachkräftemangel)
    Beispiel: Alle Bewerber sind geeignet (z.B. Bewerber für Regale einräumen)
    Oft sind nur 10 % geeignet, weil Markt nicht nur gute Leute hergibt –> Personalauswahl ist daher sehr wichtig, um diese Personen zu finden
    Daher ist Personalauswahl wichtig
  3. Personalmarketing ist Werbung
    positive Menschen auf Internetseiten, sehr hübsch usw. –> das ist oftmals sogar kontraproduktiv, da das nicht authentisch wirkt und man das gefühl hat, dass dies nicht die Realität sein kann –> Firma muss glaubwürdiger wirken
  4. Werte sind wichtiger als Fakten
    Mythos geht davon aus, dass gerade junge Menschen sich eher für Freizeit, Umweltfreundlichkeit, modernes Unternehmen usw. interessieren
    Realität: konkrete Merkmale sind wichtiger (gutes Gehalt, Stadt in der Nähe, nette Tätigkeit, die einem gefällt usw.) erst danach kommen die Werte, die natürlich auch wichtig sind aber eben nicht wichtiger als Fakten
  5. Beweber müssen in “Watte gepackt” werden
    Wie sollte ich mit Bewerbern umgehen? Markt hat sich bereits gedreht, daher muss man positive Stimmung erzeugen als Unternehmen und darf nicht viel negatives sagen
    Realität: das ist in wenigen Berufen so, Markt hat sich noch nicht gedreht
    es geht zu 33% um Freundlichkeit, ertschätzung, Verbindlichkeit
    28 % Leistungsmöglichkeit: sie wollen gerne zeigen, dass sie geeignet sind für den Job und sich Mühe geben

Fazit:
- Personalmarketing ist zwar wichtig, kann aber schaden anrichten, wenn man die falschen Bewerber abschreckt und es nicht richtig macht
- Personalmarketing ist keine Werbung, es geht um realisitsche Darstellung des Unternehmens
- Positive Merkmale sollen zwar in den Vordergrund rücken aber diese sollen realistisch bleiben
- Personalmarketing macht keinen attraktiven Arbeitgeber, man muss einer sein und Personalmarketing präsentiert das dann nach außen

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20
Q

Was ist Ziel des Personalmarketings?

A

▪ Ziel des Personalmarketing ist es, eine vakante Stelle so zu präsentieren, dass geeignete
Bewerber auf die Stelle aufmerksam werden und sich bewerben. Es geht mithin darum, den
Bewerberpool „positiv“ zu beeinflussen.
▪ Das Personalmarketing ist vor diesem Hintergrund eng mit der Anforderungsanalyse für die
spezifische zu besetzende Stelle verknüpft.

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21
Q

Gutes Personalmarketing steigert die Grundquote. Was ist die Grundquote? Was beinhaltet das Personalmarketing in Bezug auf die Steigerung der Grundquote? Was bewirkt es dabei idealerweise?

A

Grundquote: Der Anteil geeigneter Bewerber an der Gesamtbewerberzahl.

Dabei beinhaltet das Personalmarketing auch immer den Aspekt, den Arbeitgeber „attraktiv“ zu präsentieren.

Idealerweise motiviert das Personalmarketing geeignete Bewerber sich zu bewerben und schreckt ungeeignete Bewerber ab.

22
Q

Welche Schritte beinhaltet ein Marketingprozess? Was beinhalten die einzelnen Schritte?

Darstellung nach: Kanning, Crahkurs Personalpsychologie

A

Personalbedarfsanalyse –> Bewerbermarktanalyse –> Marketigmaßnahmen –> Evaluation

  1. Personalbedarfsanalyse
    * Anzahl zu besetzender Stellen?
    * Anforderungen der Stellen?
  2. Bewerbermarktanalyse
    * Wie viele geeignete Bewerber stehen wo zur Verfügung?
    * Welche Bedürfnisse haben diese Personen?
    * Welches Image hat der AG in diesem Personenkreis?
  3. Marketingmaßnahmen
    * Welche Kommunikationskanäle sollen genutzt werden?
    * Welche Informationen müssen vermittelt werden?
    * Welches Budget steht zur Verfügung?
  4. Evaluation
    * Inwieweit wurde der Bewerberpool positiv
    beeinflusst?
    * Welche Kommunikationskanäle waren effektiv?
23
Q

Thema Anforderunsanalyse
Fülle die Lücken aus:
1. Die ….. einer Stelle legt die Grundlage dafür, die…… anzusprechen und einzustellen.

  1. Die in der …. formulierten Anforderungen sind auch nach ständiger Rechtsprechung der maßgebliche Maßstab für die …….
  2. In der Praxis sind die …… häufig derart
    überladen, dass die ….. im Verfahren gar nicht abgeprüft werden (können).
A
  1. Die zutreffende Ermittlung der Anforderung einer Stelle legt die Grundlage dafür, die (am
    besten) geeigneten Personen anzusprechen und einzustellen.
  2. Die in der Stellenausschreibung formulierten Anforderungen sind auch nach ständiger
    Rechtsprechung der maßgebliche Maßstab für die Bestenauslese.
  3. In der Praxis sind die Anforderungsprofile von Stellenausschreibungen häufig derart
    überladen, dass die genannten Anforderungen im Verfahren gar nicht abgeprüft werden (können).
24
Q

Welche Methoden kommen für die Anforderungsanalyse in Betracht (beispielhaft)?

A

▪ Die intuitive Methode
▪ Arbeitsplatzanalytische Methoden
▪ Personenanalytische Methoden

25
Q

Welche Mindestinhalte muss ein Anforderunsprofil haben? Was sind konstitutive und deklaratorische Anforderungsmerkmale?

!

A

Zu den Mindestinhalten eines Anforderungsprofils gehören:
▪ Formale Voraussetzungen (z. B. Vor- und Ausbildung, Laufbahnbefähigung, Berufserfahrung, Alter)
▪ Kenntnisse/Wissen (z. B. Kenntnisse im Dienstrecht, Sprachkenntnisse).
▪ Fertigkeiten (z. B. im Umgang mit IT).
▪ Fähigkeiten (z. B. Belastbarkeit, Ausdrucksfähigkeit).
▪ Schlüsselqualifikationen (z. B. Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, Kooperationsfähigkeit).

Dabei wird unterschieden zwischen konstitutiven und deklaratorischen Merkmalen!

konstitutive Merkmale = verbindlich, müssen erfüllt sein (KO-Kriterien)

Erfüllt ein Bewerber das konstitutive Anforderungsprofil nicht, so fällt er von vorneherein aus dem Kreis der im späteren Auswahlverfahren zu berücksichtigenden Bewerber heraus.
zwingend vorgegeben und anhand objektiv überprüfbarer Kriterien
Hochschulstudium, Mindestdauer der beruflichen Erfahrung in einem bestimmten Bereich, Mindestprädikat, durch Prüfung nachweisbare Kenntnisse auf bestimmten Gebieten, Besoldungsgruppe etc

deklartorisch = Wünschenswert, Nice-to-have, können bei „im Wesentlichen gleicher” dienstlicher Beurteilung als weiteres (leistungsbezogenes) Hilfskriterium herangezogen werden
Allgemeine, nicht objektiv feststellbare Voraussetzungen („soziale Kompetenz“, „besonderes Engagement“, „Diplomatisches Geschick“ usw.

–> variieren je nach Stelle

26
Q

Was ist der Nutzen von Eignungsdiagnostik?

!

A

Durch eine Eignungsdiagnostik wird den Arbeitgebern ein umfassenderer Eindruck von den Kandidaten ermöglicht. Dadurch können Mitarbeiter ausgewählt werden, bei denen eine besonders hohe Übereinstimmung zwischen persönlicher Kompetenz und den beruflichen Anforderungen besteht.
Durch relevante Grundformen wie beispielsweise Befragungen, Beobachtungen und Tests können die Einstellungen/ Kompetenzen / das Verhalten und leistungstechnische Ergebnisse abgefragt werden.

Was wollen wir wissen? (1)
relevante Grundform (2)

  1. Einstellungen/Kompetenzen
  2. Befragungen
  3. Verhalten
  4. Beobachtungen/Befragen
  5. Konsequenzen/Ergebnisse
  6. Testen/Befragen
27
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Personalmarketing und Eignungsdiagnostik? (“Die richtigen Ansprechen”)

!

A

Ziel des Personalmarketing ist es, eine vakante Stelle so zu präsentieren, dass geeignete Bewerber auf die Stelle aufmerksam werden und sich bewerben. Es geht mithin darum, den Bewerberpool „positiv“ zu beeinflussen.

Das Personalmarketing ist vor diesem Hintergrund eng mit der Anforderungsanalyse für die spezifische zu besetzende Stelle verknüpft. Gutes Personalmarketing steigert folglich die Grundquote, also den Anteil geeigneter Bewerber an der Gesamtbewerberzahl. Dabei beinhaltet das Personalmarketing auch immer den Aspekt, den Arbeitgeber „attraktiv“ zu präsentieren.
Idealerweise motiviert das Personalmarketing geeignete Bewerber sich zu bewerben und schreckt ungeeignete Bewerber ab.
Personalmarketing: geeignete Bewerber ranholen/ anwerben
Eignungsdiagnostik: umfassenden Eindruck der Kandidaten einholen

Mythos: „Je mehr Bewerber, desto besser“
Falsch! Es kommt darauf an, durch ein passendes Personalmarketing die richtigen
Personen für das Unternehmen / die Behörde gewinnen zu können.
Der Personenpool soll durch PM positiv beeinflusst werden und hängt eng mit der
entsprechenden Anforderungsanalyse zusammen.

28
Q

Welche Rolle spielt das Anforderungsprofil in der Eignungsdiagnostik?

!

A

Nur durch eine zutreffende Ermittlung der Anforderungen einer Stelle können geeignete Personen angesprochen und eingestellt werden!
Die in der Stellenausschreibung formulierten Anforderungen sind nach Rspr. gebotene Maßstab für die Bestenauslese!
Achtung: alle Merkmale der Stellenausschreibung sollten überprüft werden! (Ausbildung x und vergleichbar → sehr viel Prüfaufwand) In der Praxis sind die Anforderungsprofile von Stellenausschreibungen häufig derart
überladen, dass die genannten Anforderungen im Verfahren gar nicht abgeprüft werden (können).

29
Q

Welche Rolle spielt das Anforderungsprofil nach ständiger Rechtssprechung und Dualität von Anforderungsprofil und dienstlicher Beurteilung?

!

A

Das Anforderungsprofil bietet Maßstab für die Bestenauslese!
Grundsätzlich sind dienstliche Beurteilungen von Bedeutung, da diese die fachliche Leistung und Befähigung beweisen.
Jedoch: Gefahr, dass Mitarbeiter von Stelle „weggelobt“ werden. Das verfälscht die Realität und öffnet ggf. Tür für eine Stelle, für die die Person auf Grund bspw. mangelnder Teamfähigkeit o.Ä. ungeeignet ist.

Die Dualität von Anforderungsprofil und dienstlicher Beurteilung bedeutet, dass beide Elemente im Auswahlverfahren eine zentrale Rolle spielen und sich ergänzen:

Anforderungsprofil:
Legt fest, welche Qualifikationen, Kenntnisse und Fähigkeiten für die zu besetzende Stelle erforderlich sind. Dient als Maßstab, an dem die Eignung der Bewerber gemessen wird.

Dienstliche Beurteilung:
Bewertet die Leistungen der Bewerber in der Vergangenheit.
Stellt die Grundlage für die prognostische Eignungsbeurteilung dar, also die Einschätzung, ob der Bewerber auch in der zukünftigen Verwendung den Anforderungen gerecht werden kann.

30
Q

Wie muss die Auswahlentscheidung dokumentiert werden? Was sind Inhalte?

A

Im Zusammenhang mit einer Personalauswahlentscheidung muss schriftlich dokumentiert werden:

▪ Anforderungsmerkmale / ggf. erforderliche Schlüsselqualifikationen

▪ Stellenausschreibung

▪ Anzahl der eingegangenen Bewerbungen sowie Angaben zu deren formalen Prüfung und deren Ergebnis

▪ Begründung der Auswahl zu jeweils weiteren Vefahrensschritten (z.B. Vorstellungsgespräch)

▪ Dokumentation weiterer Verfahrensschritte (z.B. der Vorstellungsgespräche)

▪ Bei Interviews Leitfaden und Antworten - Systematische Auswertung der persönlichen und fachlichen Eindrücke mit der jeweiligen Beurteilung der Gespräche

▪ Begründung zum Besetzungsvorschlag

z.B. mithilfe eines festen Formulars

31
Q

Unterscheide zwischen den Grundformen und Instrumenten der Personaldiagnostik.

A

Grundformen:
- Befragungen (für Einstellungen/Kompetenzen)
- Beobachten/Befragen (für Verhalten)
- Testen/Befragen (für Konsequenzen/Befragen)

Instrumente:
- Bewerbungsunterlagen
- Auswahlgespräch
- Arbeitsproben/Situationstests (wie PP, Postkorb, Gruppendiskussion)
- Psychologische Testverfahren
- Biographische Fragebogen

32
Q

Testgütekriterien: was ist das, welche gibt es?

A

Testgütekriterien:
- Instrument der Qualitätsbeurteilung psychologischer Tests

Hauptgütekriterien:
▪ Objektivität
▪ Reliabilität
▪ Validität

Nebengütekriterien sind z.B.:
▪ Normierung (der Leistung)
▪ Effizienz (des Verfahrens)
▪ Akzeptanz (d.d. Probanden)
▪ Testökonomie
▪ Nützlichkeit
▪ Zumutbarkeit
▪ Unverfäschbarkeit

33
Q

Erklären Sie die drei Hauptgütekriterien und erläutern Sie sie an einem Beispiel.
Hier: Objektivität

Hauptgütekriterien kennen und am Beispiel erläutern können. Dabei kommt es nicht darauf an, die „Unterkriterien“ – z.B. Inhaltsvalidität,
Konstruktvalidität etc. – konkret zu unterscheiden).

A

**Objektivität: **
- stellt Vergleichbakeit von Testleistungen verschiedener Testpersonen sicher

  • Definition: Ein Test ist dann objektiv, wenn er dasjenige Merkmal, das er misst, unabhängig von Testleiter und Testauswerter misst. Außerdem müssen klare und
    anwenderunabhängige Regeln für die Ergebnisinterpretation vorliegen
    (Testleiter und Auswerter können ausgetauscht werden, es bleibt dasselbe Ergebnism, nur Testdurchführer nicht muss bleiben. Erst wenn Durchführer ausgetauscht wird, ändert sich das Ergebnis)

3 Arten der Objektivität:

  1. Durchführungsobjektivität
    liegt vor, wenn das Testergebnis nicht davon abhängt, welcher Testleiter den Test mit der Testperson durchführt
    * Standardisierung ist optimal wenn: Testperson einzige Variationsquelle, alle anderen Bedingungen sind konstant
    Beispiel: Vorstellungsgespräch, Betonung kann Durchführungsobjektivität beeinflussen
    Durchführungsobjektivität erhöhen: Frage vorlesen
    Arbeiten Sie möglichst ohne Fehler, aber so schnell Sie können“
    „Arbeiten Sie möglichst ohne Fehler, aber so schnell Sie können
     Testergebnis wird durch andere Betonung verfälscht
  2. Auswertungsobjektivität
    ist dann gegeben, wenn bei vorliegendem Testprotokoll (Antworten der Testpersonen auf die Testitems) das Testergebnis nicht von der Person des Testauswerters abhängt (egal wer Test auswertet, Ergebnis bleibt gleich)
    * mögichst einheitliche Auswertungsregeln

Beispiel: Multiple Choice
Negativbeispiel: BA, Hausarbeiten

  1. Interpretationsobjektivität
    liegt dann vor, wenn verschiedene Testanwender bei Testpersonen mit demselben Testwert zu denselben Schlussfolgerungen kommen.
    (wenn das Ergebnis immer gleich interpretiert wird, unabhängig davon, wer die Interpretation durchführt)
    - möglichst genaue Festlegung von Vergleichsmaßstäben
    Beispiel:

Reliabilität
Definition: Ein Test ist dann reliabel (zuverlässig), wenn er das Merkmal, das er misst, exakt, d.h. ohne Messfehler, misst.
Ist deine Forschung reliabel, bedeutet das, dass sie sich reproduzieren lässt. Wenn deine Messung unter gleichen Bedingungen wiederholt werden würde, kämen ähnliche Ergebnisse dabei heraus.

Wert zwischen 0-1, ab 0.7 reliabel

Beispiel: Längen, z.B. die Körpergröße einer Person

Messband aus Gummi –> nicht reliabel, da ungenaue Messung

4 Arten der Reliabilität:
1. Retest-Reliabilität (ein und
derselbe Test wird (unter der idealen Annahme, dass sich das zu messende Merkmal selbst nicht verändert hat) zu zwei verschiedenen Zeitpunkten vorgelegt.)
Die Reliabilität wird dann als Korrelation zwischen den beiden Testergebnissen ermittelt
2. Paralleltest-Reliabilität (zwei Versionen eines Messinstruments werden getestet, die dasselbe Merkmal messen. Die gleichen Personen müssen erst die eine und dann die andere Version durchlaufen. Die Ergebnisse sollten ähnlich sein, um eine hohe Reliabilität zu gewährleisten. Z.B. zwei Persönlichkeitsmerkmaltest werden ausgefüllt, beide sollten ähnliche Ergebnisse wiedergeben)
3. Testhalbierungs-Reliabilität (wenn Test nicht wiederholt werden sollte (sei es, weil die Testpersonen zu einem zweiten Termin
nicht zur Verfügung stehen, dass die Verzerrungen durch eine Wiederholung
zu hoch wären, oder dass ein Itempool nicht groß genug ist, um zwei parallele Testformen herzustellen), wird der Test in zwei Teile aufgeteilt
4. Innere Konsistenz (jedes Item eines Tests wird als eigenständiger Testteil
betrachtet . Je stärker die Testteile untereinander positiv korrelieren, desto höher ist die interne Konsistenz des Verfahren)

Validität

34
Q

Erklären Sie die drei Hauptgütekriterien und erläutern Sie sie an einem Beispiel.
Hier: Reliabilität

Hauptgütekriterien kennen und am Beispiel erläutern können. Dabei kommt es nicht darauf an, die „Unterkriterien“ – z.B. Inhaltsvalidität,
Konstruktvalidität etc. – konkret zu unterscheiden).

A

Reliabilität
Definition: Ein Test ist dann reliabel (zuverlässig), wenn er das Merkmal, das er misst, exakt, d.h. ohne Messfehler, misst.
Ist deine Forschung reliabel, bedeutet das, dass sie sich reproduzieren lässt. Wenn deine Messung unter gleichen Bedingungen wiederholt werden würde, kämen ähnliche Ergebnisse dabei heraus.

Wert zwischen 0-1, ab 0.7 reliabel

Beispiel: Längen, z.B. die Körpergröße einer Person

Messband aus Gummi –> nicht reliabel, da ungenaue Messung

4 Arten der Reliabilität:
1. Retest-Reliabilität (ein und
derselbe Test wird (unter der idealen Annahme, dass sich das zu messende Merkmal selbst nicht verändert hat) zu zwei verschiedenen Zeitpunkten vorgelegt.)
Die Reliabilität wird dann als Korrelation zwischen den beiden Testergebnissen ermittelt
2. Paralleltest-Reliabilität (zwei Versionen eines Messinstruments werden getestet, die dasselbe Merkmal messen. Die gleichen Personen müssen erst die eine und dann die andere Version durchlaufen. Die Ergebnisse sollten ähnlich sein, um eine hohe Reliabilität zu gewährleisten. Z.B. zwei Persönlichkeitsmerkmaltest werden ausgefüllt, beide sollten ähnliche Ergebnisse wiedergeben)
3. Testhalbierungs-Reliabilität (wenn Test nicht wiederholt werden sollte (sei es, weil die Testpersonen zu einem zweiten Termin
nicht zur Verfügung stehen, dass die Verzerrungen durch eine Wiederholung
zu hoch wären, oder dass ein Itempool nicht groß genug ist, um zwei parallele Testformen herzustellen), wird der Test in zwei Teile aufgeteilt
4. Innere Konsistenz (jedes Item eines Tests wird als eigenständiger Testteil
betrachtet . Je stärker die Testteile untereinander positiv korrelieren, desto höher ist die interne Konsistenz des Verfahren)

35
Q

Erklären Sie die drei Hauptgütekriterien und erläutern Sie sie an einem Beispiel.
Hier: Validität

Hauptgütekriterien kennen und am Beispiel erläutern können. Dabei kommt es nicht darauf an, die „Unterkriterien“ – z.B. Inhaltsvalidität,
Konstruktvalidität etc. – konkret zu unterscheiden).

A

Validität”
- inhaltlichen Übereinstimmung zwischen dem vom Test gemessenen Merkmal und dem Merkmal, das man messen will
- Definition: Ein Test gilt dann als valide (»gültig«), wenn er das Merkmal, das er messen soll, auch wirklich misst und nicht irgendein anderes.
- Messe ich auch wirklich das, was ich messen will?
- wichtigste Gütekriterium
- Wert zwischen 0-1, angestrebter Wert 0,3
- ab 0,5 richtig gut

Beispiel: Bezieht sich bei einer Statistik-Klausur nur ein Drittel der Fragen auf den Lernstoff, den die Studierenden im Laufe des Semesters behandelt haben, weil beispielsweise eine alte Klausur aus dem vergangenen Studiengang übernommen wurde, dann ist die Klausur inhaltlich eigentlich nicht gültig. Das Testinstrument (= die Klausur mit veralteten Fragen) erfasst in diesem Fall nicht das, was es erfassen soll (= den behandelten Stoff aus der aktuellen Vorlesung) und die Validität wäre in diesem Fall nicht gegeben

oder Eignungstest: alle relevanten Fähigkeiten sollten abgedeckt sein, damit der Test validel ist.

4 verschiedene Aspekte:
1. Inhaltsvalidität
inwieweit ein Test oder ein Testitem
das zu messende Merkmal repräsentativ erfasst, = Inhaltliche Vollständigkeit der Untersuchung, z.B. ob ein Fragebogen innerhalb einer quantitativen Befragung sinnvoll und logisch aufgebaut ist

  1. Augenscheinvalidität
    leicht zu verwechseln mit 1, gibt an, inwieweit der Validitätsanspruch eines Tests‚
    vom bloßen Augenschein her einem Laien gerechtfertigt erscheint
  2. Konstruktvalidität
    ob z.B. von den Testaufgaben eines »Intelligenztests« wirklich
    auf die Ausprägung einer latenten Persönlichkeitsvariablen »Intelligenz« geschlossen werden kann oder ob die Aufgaben eigentlich ein anderes Konstrukt (etwa »Gewissenhaftigkeit« anstelle des Konstruktes »Intelligenz«) messen.
  3. Kriteriumsvalidität
    wenn vom Verhalten der Testperson
    innerhalb der Testsituation erfolgreich auf ein »Kriterium«, nämlich auf ein
    Verhalten außerhalb der Testsituation, geschlossen werden kann, z.B. bei einem »Schulreifetest« vor allem dann vor,
    wenn jene Kinder, die im Test leistungsfähig sind, sich auch in der Schule als
    leistungsfähig erweisen und umgekehrt, wenn jene Kinder, die im Test leistungsschwach sind, sich auch in der Schule als leistungsschwach erweisen.
36
Q

In welchem Verhältnis stehen die drei Hauptgütekriterien? Bedingen sie sich?

A

Die Gütekriterien Objektivität und Reliabilität ermöglichen eine hohe Messgenauigkeit, liefern aber nur die günstigen Voraussetzungen für das Erreichen einer hohen Validität, da ein Test, der eine niedrige Reliabilität aufweist, keine hohe Validität haben kann.

Objektivität und Reliabilität müssen gegeben sein, damit es auch validel ist. (Andersherum nicht)

Objektivität stellt Vergleichbarkeit der Tests dar, Realibilität (Zuverlässigkeit) sorgt dafür, dass Ergebnisse konseqent bleiben dadurch dass Tests unter gleichen Bedingungen zu gleichen/ähnlichen Ergebnissen führen sollen. Ein Test, der nicht objektiv und reliabel ist, kann nicht valide sein, weil die Ergebnisse zu ungenau und inkonsistent sind, um eine verlässliche Aussage über das zu messende Merkmal zu treffen.

37
Q

Welche Fragearten im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs sind besonders valide?

A

situative und biographische Fragen

38
Q

Erklären Sie selbstausgewählte Nebenkriterien

A

Testökonomie: Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Ökonomie, wenn er, gemessen am diagnostischen Erkenntnisgewinn, relativ wenig finanzielle und zeitliche Ressourcen beansprucht

Testökonomie bezieht sich darauf, dass ein Test mit möglichst geringem Aufwand (Zeit, Kosten, Ressourcen) durchführbar ist und dennoch verlässliche Ergebnisse liefert. Ein testökonomischer Test ist also effizient.

Beispiele für Testökonomie:

Online-Tests: Ein Unternehmen verwendet einen Online-Einstellungstest, der automatisch ausgewertet wird. Dies spart Zeit und Geld, da keine manuellen Auswertungen und kein Papieraufwand erforderlich sind. Die Bewerber können den Test von zu Hause aus absolvieren, was zusätzlich Reisekosten reduziert.

Beeinflussung durch zwei Faktoren: finanzieller Aufwand, zeitlicher Aufwand

Nützlichkeit: Ein Test ist dann nützlich, wenn für das von ihm gemessene Merkmal praktische Relevanz besteht und die auf seiner Grundlage getroffenen Entscheidungen (Maßnahmen) mehr Nutzen als Schaden erwarten lassen.
bezieht sich darauf, dass der Test einen praktischen Wert hat und zur Lösung eines spezifischen Problems oder zur Beantwortung einer relevanten Fragestellung beiträgt. Ein nützlicher Test liefert also Informationen, die für den Anwender von Bedeutung sind.

Beispiele für Nützlichkeit:

Berufsorientierungstests: Ein Test zur Berufsorientierung hilft Schülern oder Arbeitssuchenden, herauszufinden, welche Berufe am besten zu ihren Interessen und Fähigkeiten passen. Der Test ist nützlich, weil er den Teilnehmern konkrete Empfehlungen für ihre berufliche Zukunft gibt.

Zumutbarkeit: Ein Test erfüllt das Kriterium der Zumutbarkeit, wenn er absolut und relativ zu dem aus seiner Anwendung resultierenden Nutzen die zu testende Person in zeitlicher, psychischer sowie körperlicher Hinsicht nicht über Gebühr belastet.

Unverfälschbarkeit: Ein Testverfahren erfüllt das Gütekriterium der Unverfälschbarkeit, wenn das Verfahren derart konstruiert ist, dass die zu testende Person durch gezieltes Testverhalten die konkreten Ausprägungen ihrer Testwerte nicht steuern bzw. verzerren kann.

**Fairness: Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Fairness, wenn die resultierenden
Testwerte zu keiner systematischen Benachteiligung bestimmter Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu ethnischen, soziokulturellen oder
geschlechtsspezifischen Gruppen führen.

Beispiel: wenn Aufgaben systematisch
für verschiedene Personengruppen unterschiedlich schwierig sind. So
würde z. B. ein Test zur Prüfung der Feinmotorik in Form einer Strick- oder
Häkelaufgabe bei Jungen unseres Kulturkreises zu einer systematischen
Benachteiligung führen**

39
Q

Was sind mögliche Wahrnehmungsverzerrungseffekte? Wie kann man diese abmildern?

A
  1. Systematische Urteilsverzerrung
    (z.B. Halo-Effekt)
    = Beim Halo Effekt, überstrahlt eine
    Information bzw. ein Merkmal
    (z.B. Attraktivität)
    Maßnahme: Der Aufbau eines Verfahrens (z.B.
    eines Interviews) muss dazu zwingen, jede relevante Anforderungsdimension
    abzuprüfen.
  2. Attributionsfehler
    = Es erfolgt eine falsche Ursachenzuschreibung („ein schlechtes Zeugnis muss seine Schuld sein“)
    Maßnahme:
    * Verwendung von Verfahren, die
    messbare bzw. nachprüfbare
    Ergebnisse zum Ziel haben.
    * Ursachenzusammenhänge
    nicht interpretieren, sondern
    nachfragen
  3. Erwartungsgeleitete Urteilsbildung
    = Interpretation aufgrund von
    Vorinformationen zu einer Person
    Maßnahme: Beobachter sollten keine
    Vorinformationen erhalten.
    Beurteilungskriterien sollten
    konkret ausgestaltet sein
  4. Stereotype
    = Generalisierte Erwartungen, die
    sich aus der Zugehörigkeit zu
    einer Gruppe bzw. das
    Vorhandensein eines Merkmals
    ergeben
    Maßnahme: Diversität bei den Entscheidern
    und die Auseinandersetzung mit
    bewussten und unbewussten
    Stereotypen
  5. Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Effekt
    = Wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen Bewerber und Beobachter führt zu einer
    besseren Bewertung
    Maßnahme: Diversität bei den Entscheidern
    und klare Auswahlkriterien
  6. Selektives Erinnern
    = Wichtige Details aus einer
    Beobachtungssituation werden
    vergessen
    Maßnahme: Dokumentation der Daten / Urteile während des laufenden Verfahrens
40
Q

Das Vorstellungsgespräch - welche Varianten/Formen gibt es?

A

Freies Interview
- Keine Vorgaben zu Inhalt und
Ablauf
- Vorteil: Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit
- Nachteil: Schwierige Auswertung

Strukturiertes Interview
- Gesprächsinhalt, zeitliche Dauer
und Ablauf werden genau geplant
- Gleiche Fragen für alle
Kandidaten (gute Vergleichbarkeit)
- Vorteil: Optimale Auswertung der
Gespräche
- Nachteil: Starrheit und Inflexibilität

Teilstrukturiertes Interview (bei uns in der Verw)
- Rahmen an “Muss-Fragen„, mit
der Möglichkeit individueller (Nach-)Fragen
- Vorteil: Immer noch gute Vergleichbarkeit und Berücksichtigung von Besonderheiten
- Nachteil: Vergleichbarkeit individueller Gesprächsbestandteile kaum gegeben

41
Q

Was gibt es für verschiedene Fragetypen?

A
  1. offene Fragen
    W-Fragen: was, wie, wann, warum etc.
    Beispiel:
    „Warum haben Sie sich bei uns
    beworben?“
    Vorteile:
     Möglichkeit zur umfassenden Antwort
     Angenehme Gesprächsatmosphäre
    Nachteil:
     Zeitintensiv bei umfangreichen Antworten
  2. geschlossene Fragen
    Proband muss aus tatsächlich oder imaginär vorgegebenen Antwortalternativen eine Auswählen.
    Beispiel:
    „Wären Sie bereit, für ein Jahr in unserer Dienststelle in Husum zu arbeiten?“
    Vorteile:
     Gezielte Datenerfassung
     Geringer Zeitaufwand wegen kurzer Antworten
    Nachteile:
     Ggf. Informationsverlust, wenn keine Begründung erfolgt
     Ggf. unangenehme Atmosphäre, wenn Antwort nicht erklärt werden darf
  3. Kettenfragen
    Es werden unmittelbar hintereinander mehrere Fragen
    gestellt, die anschließend zusammen beantwortet werden sollen.
    Beispiel:
    „Wie sah Ihr bisheriger Werdegang aus? Warum haben Sie sich für Ihr Studienfach entschieden? Wie
    wollen Sie all dies bei uns einbringen? Und wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“
     Test, wie der Proband mit komplexen
    Aufgaben umgeht
     Unangenehme Gesprächsatmosphäre
     Ggf. bleiben Teilfragen unbeantwortet
  4. Suggestivfragen
    Dem Probanden wird durch die Frage bereits eine Antwort in den Mund gelegt.
    Beispiel:
    „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass man den Kunden nicht immer die Wahrheit sagen darf?“
     Geeignet um Probanden aus der
    Reserve zu locken, die immer nur stark sozial
    erwünscht antworten
     Ggf. ethisch heikles Vorgehen
     Schadet der Gesprächsatmosphäre
  5. Frage mit vorgegebenen Alternativen
    Proband soll zwischen zwei oder mehr Alternativen wählen und seine Entscheidung ggf. begründen.
    Beispiel:
    „Möchten Sie lieber als Sachbearbeiter oder als
    Kundenberater arbeiten? Bitte begründen Sie Ihre Entscheidung.“
     Möglichkeit zur umfassenden Antwort
     Natürliche Gesprächsatmosphäre
     Zeitintensiv bei umfangreichen Begründungen
  6. Auswahlfrage
    Bewerber soll eine Wahlentscheidung treffen und
    begründen, ohne dass Alternativen vorgegeben werden.
    Beispiel:
    „In welchem Bereich unseres Unternehmens würden Sie am liebsten arbeiten? Bitte begründen Sie Ihren Wunsch.“
     Möglichkeit zur umfassenden Antwort
     Zeitintensiv bei umfangreichen Begründungen
     Belastend für unentschlossene, uniformierte
    Probanden
  7. Kenntnisfrage
    Wissensfrage, um z.B. berufliche Fachkenntnisse zu erfassen.
    Beispiel:
    „Wie können Sie die prognostische Validität von Einstellungsinterviews steigern?“
     Ökonomische Erfassung des relevanten, beruflichen
    Wissens
  8. Frage nach Einstellungen und Werten
    Proband soll einen vorgegebenen Sachverhalt bewerten.
    Beispiel:
    „Wie stellt sich Ihrer Meinung nach ein gutes Führungsverhalten dar?
     Überprüfung, ob Bewerber Werte des Unternehmens teilt und sich ggf. dafür einsetzen würde
     Einstellungen hängen eher schwach mit
    tatsächlichem Verhalten zusammen
  9. Schächenanalyse
    Verdeckte Frage nach eigenen
    Schwächen.
    Beispiel:
    „In unserem Unternehmen ist es üblich, dass man sich regelmäßig weiterbildet. Wenn Sie die Stelle
    bekommen, in welchen Leistungsbereichen könnten Sie von einer Schulungsmaßnahme
    besonders profitieren?“
     Ermöglicht realistischere Einschätzung der
    Persona als direkte Frage nach Schwächen
     Ggf. unangenehm für Probanden
     Fordert ggf. sozial erwünschtes Antwortverhalten
    heraus
  10. Konkretisierungsfrage
    Nachfrage zur tiefergehenden Analyse eines Themenbereichs.
    Beispiel:
    „Sie haben eben gesagt, dass Sie Erfahrung im Umgang mit schwierigen Kunden haben. Wie sah das genau aus?“
     Ermöglicht realistische Einschätzung der
    Aussagen
     Möglichkeit zu umfassenden Antwort
     Zeitintensiv bei umfangreichen
    Erklärungen
  11. Biographische Frage
    Fragen zu konkreten (Berufs-) Erlebnissen aus der Vergangenheit.
    Beispiel:
    „Wie sind Sie bei früheren Arbeitsgebern mit dem Problem der Wochenendarbeit umgegangen?“
     Zeitintensiv bei umfangreichen Erklärungen
     Für sehr junge Bewerber ohne Berufsbiografie kaum
    sinnvoll einsetzbar
  12. Situative Frage
    Der Proband wird mit einer (Problem-
    )Situation aus dem Berufsalltag konfrontiert und soll beschreiben, wie er sich verhalten würde
     Möglichkeit zur Prognose des
    Verhaltens in ggf. völlig neuen Situationen
     Intensive Auseinandersetzung mit dem Verhalten des
    Probanden
     Zeitintensiven bei umfangreichen Erklärungen

11 und 12 = besonders valide

42
Q

Was sind Fragen in einem Vorstellungsgespräch rechtlich unzulässig? (wann sind sie doch zulässig?

A

Fragen zu folgenden Bereichen sind rechtlich nicht zulässig:
- Familie (Fragen nach Heiratsabsichten oder intimen Beziehungen)
-
- Einkommen (soweit kein inhaltlicher Bezug zur beruflichen Tätigkeit besteht)

  • Vermögen (soweit kein inhaltlicher Bezug zur beruflichen Tätigkeit besteht)
  • Vorstrafen (soweit kein inhaltlicher Bezug zur beruflichen Tätigkeit besteht)
  • Religions- oder Parteizugehörigkeit (sofern es sich nicht um Anstellungen bei konfessionellen und parteilich gebundenen Organisationen handelt)
  • Gewerkschaftszugehörigkeit (sofern die Zugehörigkeit oder fehlende Zugehörigkeit nicht zu Interessenkonflikten führt)
  • Schwangerschaft (sofern kein berufstypisches Gesundheitsrisiko besteht)
  • Krankheiten (sofern kein berufstypisches Gesundheitsrisiko besteht)

Diese Fragen sind grundsätzlich unzulässig, es sei denn es besteht ein beruflicher Zusammenhang.
Zum Beispiel: Vorstrafen bei der Polizei relevant, Religions- oder Parteizugehörigkeit bei Pastor relevant, Schwangerschaft wenn Berufsrisiko besteht usw.

43
Q

Verhaltensorientierte Beurteilungsskala, Auswertung von Interviewfragen

A

Beispiel für eine biographische Frage mit Verhaltensbezug:
Frage:
„Sie arbeiten seit einigen Jahren als Bankkaufmann/-frau. Schildern Sie uns doch einmal den größten Konflikt, bei dem Sie ungerechtfertigterweise von einem Kunden angegriffen wurden.
Wie sind Sie seinerzeit mit der Situation umgegangen? Wie bewerten Sie die Situation und Ihr verhalten aus heutiger Sicht?“

Bewertung nach Konfliktkompetenz:
1: * Kann keine Situation schildern oder
schildert Situation weit unter dem
üblichen Konfliktniveau der zu
besetzenden Stelle
* Keine nachhaltige Lösung
erkennbar oder
* Lösung durch Vorgesetzten

    • Schildert Situation in etwa auf dem
      üblichen Konfliktniveau der zu
      besetzenden Stelle
      * Nachhaltige Lösung, die allein zu
      verantworten war
      * Hat aus der Situation gelernt, wie man
      sich zukünftig verhalten kann
    • Schildert Situation weit über dem
      üblichen Konfliktniveau der zu
      besetzenden Stelle
      * Nachhaltige Lösung, die gemeinsam
      mit dem Kunden herbeigeführt
      wurde
      * „Win-Win-Situation“
      * Hat aus der Situation gelernt, wie
      entsprechende Situationen zukünftig
      erst gar nicht entstehen können
44
Q

Was ist ein Assesment Center?

A

▪ Ein AC ist ein Verfahren, bei dem i.d.R. mehrere Personen über mehrere Tage hinweg
mehrere Aufgaben / Übungen zu bewältigen haben und dabei von mehreren Beobachtern
hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit beurteilt werden.

▪ Grundprinzipien des AC sind:
▪ Aufgabenvielfalt
▪ Beobachtervielfalt
▪ Simulationsprinzip / Verhaltensorientierung (klassische Form)

45
Q

Welche Standardverfahrenn/Instrumente gibt es bei Assesment Centern?

A

Präsentation:
▪ Einzelübung zu einer bestimmten Fragestellung.
▪ Vorbereitungszeit 1-3 Stunden
▪ 5-10 Minuten Präsentation vor Beobachtergruppe

Fallstudie:
▪ Schilderung eines realen oder fiktiven Problems der Organisation
▪ Teilnehmer hat ca. 1 Stunde Zeit, eine schriftliche Lösung zu erarbeiten

Rollenspiel:
▪ Meist 2er-Gespräch zwischen Teilnehmer und Rollenspieler
▪ Themen: MVG, Verkaufsgespräch, Problemklärung etc.

Konstruktionsaufgabe:
▪ Gruppe muss eine bestimmte Aufgabe bearbeiten und ein gemeinsames Ziel erreichen (z.B. Turm oder Brücke bauen)
▪ Präsentation (5-10 Minuten) vor Beobachtergruppe

Postkorb:
▪ Einzelübung
▪ Verschiedene Schriftstücke im Postkorb müssen unter Zeitdruck (ca 1-2 Stunden) bearbeitet und geordnet werden
▪ Oft muss eine Empfehlung erarbeitet werden

Gruppendiskussion:
▪ Diskussion zwischen i.d.R. 4-6 Personen zu einem vorgegebenen Thema
▪ Ggf. vorgegebene Rollen (Moderation, Zusammenfassung)

46
Q

Vorteile eines AC

A

AC bieten insbesondere folgende Vorteile:
▪ Höhere Objektivität durch die Nutzung mehrerer Entscheider
▪ Beobachtung fachlicher, sozialer und methodischer Kompetenzen
▪ Professionelle Beobachter können Potenziale erkennen
▪ Umfassendes Bild durch differenzierte Übungen
▪ Hilfestellung für Kandidaten, an sich zu arbeiten
▪ Zuschnitt auf einen bestimmten Arbeitsplatz
▪ Breite Entscheidungsgrundlage für die Stellenbesetzung

47
Q

Nachteile eines AC

A

AC haben insbesondere folgende Nachteile:
▪ Gruppendruck kann Meinungsbildung der Beobachter einschränken
▪ Ggf. fehlende Nähe der Beobachter zu Einsatzfeldern
▪ Unzureichende Berücksichtigung direkter Vorgesetzter
▪ Sympathie-/ Antipathieeffekte überstrahlen Leistung
▪ These: Erfolg im Beruf ist nicht prognostizierbar
▪ Intensive Vorbereitung, viele Beobachter und hohe Kosten

48
Q

siehe Validität ausgewählter Auswahlinstrumente: Warum ist die Validität von AC so gering?

A

An sich ist sie höher (bis zu 0,7), mittlerweile führen aber sehr viele (auch ohne viel Ahnung) ACs durch, wodurch sich die Validität verringert.

49
Q

Was bedeutet der trimodale Ansatz?

A

Der sog. trimodale Ansatz sieht vor, unterschiedliche Verfahrensarten bei der Personalauswahl einzusetzen. Das Ziel: der Auswählende soll die größte “Treffsicherheit” bei der Auswahl erreichen und natürlich Auswahlfehler vermeiden.

Mit diesem trimodalen Ansatz “beleuchtet” man die Eignung sozusagen aus verschiedenen Blickwinkeln, mit verschiedenen Verfahren.

  1. Biographie –> durch Interviews
    (Welche Erfahrungen hat jemand gemacht? usw.)
  2. Eigenschaften –> durch Tests
    (z.B. Persönlichkeitstest)
  3. Verhalten –> durch Simulationen
    (z.B. Arbeitsprobe, Fallstudie, Simulation)
50
Q

Zusammenfassung: worauf sollte beim Auswahlverfahren insbesondere geachtet werden?

A

Beim Auswahlverfahren sollte insbesondere auf folgende Aspekte geachtet werden:
▪ Die Durchführung einer Anforderungsanalyse zur Ermittlung der für eine Tätigkeit relevanten
Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und weiteren Merkmale von Bewerbern

▪ Die Auswahl von Auswahlverfahren die tatsächlich geeignet sind, die Erfüllung der
Anforderungen zu ermitteln

▪ Eine standardisierte Durchführung der Personalauswahlverfahren sowie eine konsistente Bewertung der Bewerber

▪ Die Sicherstellung der notwendigen Qualifikation der an der Entwicklung, Durchführung und Auswertung beteiligten Personen

▪ Die Einhaltung einschlägiger rechtlicher Vorgaben in allen Phasen des Auswahlprozess

▪ Eine Evaluation der Reliabilität, Validität und Fairness der verwendeten
Personalauswahlverfahren

51
Q
A