Konfliktmanagement Flashcards
Worum geht es grundsätzlich in diesem Modul? Um welche Personengruppe geht es, bei der Konflikte entstehen können?
Es geht um das kollegiale Miteinander. Also um Konflikte innerhalb des Arbeitsumfelds, unter Kollegen oder mit der Führungskraft.
Es geht nicht um Konflikte mit Bürger/innen
Sind Meinungsunterschiede normal? Warum sind diese vorhanden?/ / Warum sind Konflikte im Arbeitsalltag vorprogrammiert?/ Warum kann es nicht immer friedlich am Arbeitsplatz zulaufen?
mögliches Prüfungsthema
Meinungsunterschiede sind wichtig und normal.
Sie sind Teil des Erwachsenseins, da sich die Identität (Meinungen und
Standpunkte) einer Person entwickelt hat und Menschen ihre Ziele, Bedürfnisse und
Interessen mit hohem Engagement verfolgen. Gleichzeitig stoßen unterschiedliche
Mentalitäten, verschiedene Temperamente und Menschen mit abweichenden
Ansichten aufeinander.
Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert: „Der eine will was, was mit dem, was die andere will, nicht vereinbar ist (Musik hören, Schlafen)“.
Reibungspunkte können daher überall gegeben sein
Wann spricht man von einem Konflikt?
Von einem Konflikt spricht man dann, wenn zwei oder mehrere Personen etwas tun
oder zu tun beabsichtigen, was den anderen behindert, blockiert, bedroht oder
verletzt. (so formuliert in der Dienstvereinbarung zum Umgang mit Konflikten der
Landeshauptstadt Kiel)
Können Konflikte voll und ganz vermieden werden?
Eine Konfliktvermeidung ist unrealistisch.
Konfliktvermeidung im Sinne von, es kommt gar nicht erst zu einem Konflikt, wäre
sicherlich die beste Lösung und könnte, wenn es richtig verläuft, dem
Unternehmen Unmengen von Geld und Kraft sparen ( z.B. durch eine
vorausschauende Sicht auf bestimmte Problemzonen, durch Fortbildung und Beratung von Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch Dienstvereinbarungen usw.). Im „Zeitalter der Achtsamkeit“, wo die Kinder schon in der Krippe lernen, sorgsam miteinander umzugehen, wo Schulkinder Erfahrungen mit Konfliktlotsen sammeln und an der Fachhochschule und bei der Arbeit im Rahmen der Schulung Sozialer Kompetenz Konfliktlösestile und Verhandlungskompetenzen gelehrt werden, sollte eigentlich eine solide und offene Kommunikationskultur selbstverständlich sein.
Dennoch besteht ein Unternehmen, eine Verwaltungseinheit aus handelnden Menschen und diese müssen sich auch „richtig“ verhalten. Um wichtige, wertvolle Beziehungen zu erhalten, ist es oft notwendig, sich auch mit Konflikten zu beschäftigen. Aber der Umgang mit handfesten Konflikten ist vielen nicht mehr vertraut.
Streiten will gelernt sein: was meint das?
Wer sich nie streitet, wird nicht konfliktfähig. Streit gehört zum Leben. Dies schließt
ein, Wut und Zorn zu akzeptieren, verstehen zu lernen und mit Enttäuschungen und
Niederlagen umgehen zu können.
Warum werden Konflikte häufig vermieden?
Was haben Konfliktsituationen mit Stress zu tun?
Konflikte sind oft mit unangenehmen Gefühlen verbunden sind versetzen uns zudem in Stress. (Stress ist natürlich nicht immer negativ, es gibt auch den positiven Stress, den wir als Herausforderung benötigen, weil er uns zur Aktivität anregt.)
In diesem Sinne haben Konflikte auch positive Lernprozesse. Daher meiden wir gerne Konflikte.
Je offener wir für Kritik sind, je mehr wir über Konfliktursachen und Konfliktverläufe wissen, je besser wir uns selbst kennen, je überzeugter wir von uns sind, je besser wir uns abgrenzen, um so stärker sind wir Herr bzw. Frau des Geschehens. Hiermit ist nicht die egoistische Ellenbogenmentalität gemeint, sondern eine Grundposition der Win-Win Konstellation, eigene Grenzen zu schützen und die Grenzen anderer zu akzeptieren.
Was macht einen Menschen konfliktfähig?
mögliches Prüfungsthema
Die eigenen Bedürfnisse und Interesse zu kennen, zu wissen und zu reflektieren, welche Ziele ich verfolge und dann noch einschätzen zu können, welche Gefühle das Nichterhalten, Nichterfüllen, Zurückstecken, bei mir und anderen auslösen könnte, das alles zusammen genommen macht mich konfliktfähig und ist ein wichtiger Teil eines professionellen Selbstmanagements.
Dazu ist eine gute Diskussionskultur notwendig, d.h. Menschen mit anderen Meinungen mit Respekt zu behandeln. Dabei geht es eben nicht darum, alle Konflikte
zu vermeiden. Ziel sollte es aber sein, das Gegenüber aufrichtig verstehen zu wollen:
Von welcher Perspektive kommt der Mensch?
Was sind seine Beweggründe?
Echte Toleranz üben, heißt, jemanden trotz seiner anderen Meinung zu
akzeptieren.
Aufeinander zugehen kann sehr viel Positives bewirken
Dafür gibt es allerdings keine allgemeingültigen Rezepte, aber es gibt Zutaten, die eine wichtige Rolle spielen und die je nach Situation und Person angewandt werden können. Mut und Reflexion des eigenen Handelns gehören dazu.
Ein wesentlicher Bestandteil für die Entwicklung von Konfliktfähigkeit und zur
Vermeidung von destruktiven Konfliktverläufen ist die Bereitschaft, sich auf Konflikte einzulassen, den Ärger angemessen zum Ausdruck zu bringen und den Konflikt als Lernchance zu begreifen. Dies sollte so früh wie möglich geschehen, damit die persönlichen und professionellen Beziehungen zwischen den Beteiligten keinen nachhaltigen Schaden nehmen und sich ggf. sogar verbessern können.
mögliche Prüfungsfrage:
Welchen Gegenstand würden Sie wählen, um unser Thema zu beschreiben? Was hat das mit unserem Thema zu tun?
Ich würde eine Rose wählen. Ich verbinde mit einer Rose etwas positives, sie ist sehr schön und man kann sich an ihr erfreuen. Allerdings hat sie auch Dornen. Diese können wehtun und man sollte grundsätzlich eher aufpassen. Die Rose stellt somit zwei Seiten dar, eine schöne und eine eher nicht so schöne Seite. Das ist auch auf das Thema Konfliktmanagement übertragbar. Sowohl im beruflichen Kontext, worum es in diesem Modul geht, als auch im privaten Kontext, beispielsweise in einer Beziehung. Es gibt immer eine harmonievolle Beziehung (schöne Seite der Rose), aber auch eine eher unschöne Seite, bei der es zu Konflikten kommen kann. Konflikte sind unangenehm und werden eher gern gemieden. Dennoch ist das Potenzial da.
Was bedeutet der Begriff “Konflikt” (im Allgemeinen - noch keine konkrete Definition nötig)
mögliches Prüfungsthema
Der Begriff „Konflikt“ kommt von (lat.) confligere, conflictus und bedeutet hier:
Bewaffnete, militärische Auseinandersetzung, Zusammenstoß,
Widerstreit der Motive, Interessen, Bedürfnisse, Zwiespalt.
Es gibt eine große Bandbreite von Definitionen, die sich durch die Vielfalt der Aspekte, Weite bzw. Trennschärfe der Begrifflichkeiten unterscheiden.
Welche verschiedenen Definitionen von dem Begriff “Konflikt” gibt es?
mögliche Prüfungsfrage; muss nicht auswendig sein
- Konflikte entstehen, da Menschen gegensätzliche Bedürfnisse haben und für diese
klare Orientierung suchen und zielbezogen handlungsfähig bleiben wollen“ - Konflikte entstehen auch überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten. Die Anlässe
sind vielfältig, z.B. Kompetenzstreitigkeiten, unterschiedliche Arbeitsbelastungen,
verschiedene Auffassungen und Bewertungen, unklare Vorgaben, Termindruck,
Bevorzugung einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Konflikte wird es immer geben, wo und wann immer Menschen zusammenarbeiten“ - „Überall, wo Menschen miteinander schaffen, machen sie sich über kurz oder lang
auch zu schaffen.
Ob es sich dabei um Probleme zwischen einzelnen Personen im beruflichen oder
privaten Bereich, Spannungen innerhalb von Teams oder in und zwischen Organisation handelt: Konflikte sind normal. Sie entstehen aufgrund von
Missverständnissen, Unterschieden in der Wahrnehmung und Bewertung einer
Situation oder ungleichen Erwartungen im täglichen Miteinander.
Ob sie wollen oder nicht, Konflikte sind ein Anzeichen von Vertiefung. Diese Vertiefung ist auch eine Chance, wenn man sie ergreifen kann. Allerdings ist diese
Chance mit höchst unangenehmen Gefühlen und Situationen verbunden, die einen
erst mal von der normalen, vorher vielleicht sogar sehr gut funktionierenden
Zusammenarbeit abhalten. Konflikte sind weder wünschenswert noch notwendig,
sondern einfach unvermeidbar“ - „Ein Konflikt ist in erster Linie gekennzeichnet durch das Vorliegen scheinbar unvereinbarer Interessen mit hoher emotionaler Belastung mindestens eines der
Konfliktpartner, die in der Regel eher zu- als abnimmt. Der Umgang mit dem Konfliktpartner ist ganzheitlich beeinflusst und beeinträchtigt. Die Lösung wird –
wenn überhaupt – darin gesehen, das der andere sich oder mit ihm sich etwas
ändern muss.“
Was gibt es für Synonyme für den Begriff Konflikt?
Auseinandersetzung, beef, Streit, Diput, Diskussion, Meinungsverschiedenheit, Kontroversen, Zwist, Dissenz
Welche 3 Konfliktarten in Organisationen gibt es nach Berkel?
mögliches Prüfungsthema
Nach Berkel (6) sind Konflikte in Organisationen durch drei verbundene Subsysteme möglich:
1. In der Sache (Sachkonflikte) geht es um Aufgaben und Ziele. Sachkonflikte treten auf, wenn das gemeinsame Ziel klar ist, jedoch Uneinigkeit über den Weg zu dessen Erreichung besteht, Sachkonflikte können in der Regel gelöst werden.
- Im zwischenmenschlichen Bereich (persönliche Konflikte, Beziehungskonflikte) geht es um Rollen und Beziehungen. Für Beziehungskonflikte ist typisch, dass einer oder mehrere Beteiligte verletzt, gedemütigt oder missachtet werden. Persönliche Konflikte sind auch oft Missverständnisse, unbeabsichtigte Kränkungen, Informationsdefizite,
persönliche Überforderung, Stress, allergische Reaktionen aufeinander. Beziehungskonflikte müssen geheilt werden. - Im organisatorisch-strukturellen Bereich (strategische -, strukturelle -, Werte-,
oder Verteilungskonflikte) geht es um den Zweck, die Vision, die Unternehmenskultur).
Wertekonflikte u.a. treten auf, wenn Personen oder Personengruppen unvereinbare Ziele, Prinzipien, Grundsätze deutlich machen und diese durchsetzen wollen. (zb. Abtreibung)
Strukturelle Konflikte sind harte Interessengegensätze, Machtkämpfe, konzeptionelle Konkurrenz.
Strategische Konflikte zeigen sich in sich ausschließenden Zukunftsentwürfen,
unvereinbaren Grundwerten, vollständig unterschiedlichem Erleben der Wirklichkeit.
Diese Konflikte müssen meistens entschieden werden.
nach Berkel: In einer Organisation wird Urlaub geplant. Eine Kollegin soll ihren Urlaub wieder absagen, weil ihr Kollege landzeiterkrankt ist. Welche Konfliktarten sind betroffen? (Sachkonflikt, Beziehungskonflikt, strategisch -, struktureller -, Werte-, oder Verteilungskonflikt)
Sachkonflikt
strategisch -, struktureller -, Werte-, oder Verteilungskonflikt
Konflikte bieten nicht nur Lernchancen, sondern haben auch Auswirkungen und damit eine negative Seite. Nennen Sie die Auswirkungen von Konflikten.
mögliches Prüfungsthema
10 Auswirkungen/Effekte von Konflikten:
- Konflikte weisen auf Probleme hin
- Konflikte sind Störungen
- Konflikte sind gefühlsbeladen
- Konflikte verhindern Stillstand
(man kommt zu einer Vertiefung innerhalb der Beziehung und kann Dinge klären/aufarbeiten) - Konflikte regen Interesse und Neugier an (Spannungszustand)
- Konflikte erzeugen Lösungsdruck und führen zu neuen Sichtweisen und
neuen Lösungen - Konflikte bewirken Veränderungen, im Einzelnen und im Ganzen (in der Gesellschaft) und sind somit Antrieb für gesellschaftliches und individuelles
Weiterkommen - Konflikte begünstigen Selbst- und Fremderkenntnis durch Prüfung und Bewertung und sind somit Antrieb für unsere Fehlersuche
- Konflikte grenzen Gruppen voneinander ab. Sie schaffen Identität ( wer bin ich und Zugehörigkeitsgefühl (wir sind die und die …) und festigen Gruppen
10.Konflikte haben eine Tendenz zur Eskalation
Nennen Sie die Auswirkungen von Konflikten und erklären Sie diese Beispielhaft.
mögliches Prüfungsthema
10 Auswirkungen/Effekte von Konflikten:
- Konflikte weisen auf Probleme hin
In einem Projektteam gibt es zum Beispiel ständige Meinungsverschiedenheiten über die Projektziele. Dies deutet darauf hin, dass hier Klärungsbedarf beispielsweise über die Festlegung von Zielen besteht. - Konflikte sind Störungen
Beispiel: Ein lautes Streitgespräch während einer wichtigen Besprechung kann den Arbeitsfluss stören und die Produktivität beeinträchtigen. - Konflikte sind gefühlsbeladen
Beispiel: Ein Ehepaar streitet sich z.B. über Eifersucht, Geld o.ä.. Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Angst sind stark präsent. - Konflikte verhindern Stillstand
(man kommt zu einer Vertiefung innerhalb der Beziehung und kann Dinge klären/aufarbeiten)
Beispiel: In einer Beziehung führt ein Konflikt dazu, dass beide Partner über ihre Bedürfnisse und Erwartungen sprechen und so Missverständnisse klären. - Konflikte regen Interesse und Neugier an (Spannungszustand)
Beispiel: Eine politische Diskussion über verschiedene Standpunkte kann das Interesse der Menschen wecken und sie dazu bringen, mehr zu recherchieren. - Konflikte erzeugen Lösungsdruck und führen zu neuen Sichtweisen und
neuen Lösungen
Beispiel: Ein Team, das mit einem technischen Problem konfrontiert ist, muss alternative Ansätze in Betracht ziehen, um eine Lösung zu finden. - Konflikte bewirken Veränderungen, im Einzelnen und im Ganzen (in der Gesellschaft) und sind somit Antrieb für gesellschaftliches und individuelles Weiterkommen
Beispiel: Soziale Bewegungen entstehen oft aus Konflikten, die auf Ungerechtigkeiten hinweisen und Veränderungen in der Gesellschaft anstoßen. - Konflikte begünstigen Selbst- und Fremderkenntnis durch Prüfung und Bewertung und sind somit Antrieb für unsere Fehlersuche
Beispiel: Ein Konflikt mit einem Kollegen über die Bearbeitung einer Aufgabe kann dazu führen, dass man seine eigenen Verhaltensmuster reflektiert und besser versteht.
oder: du arbeitest in einem Teamprojekt, und es entsteht ein Konflikt darüber, wie die Aufgaben verteilt werden sollen. Du erkennst, dass du dazu neigst, die Verantwortung zu übernehmen, aber durch den Konflikt lernst du, deine eigenen Verhaltensmuster zu hinterfragen und besser zu verstehen, wie du in solchen Situationen reagierst - Konflikte grenzen Gruppen voneinander ab. Sie schaffen Identität ( wer bin ich und Zugehörigkeitsgefühl (wir sind die und die …) und festigen Gruppen
Beispiel: Ein sportlicher Wettbewerb zwischen zwei rivalisierenden Teams stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der jeweiligen Gruppe.
oder: In einer Organisation gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, wie Veranstaltungen organisiert werden sollten. Der Konflikt führt dazu, dass sich verschiedene Gruppen innerhalb der Organisation formieren und ihre Identität stärken. Jede Gruppe fühlt sich zugehörig und grenzt sich von den anderen ab.
10.Konflikte haben eine Tendenz zur Eskalation
Beispiel: Ein kleiner Streit zwischen Kollegen kann sich im Laufe der Zeit zu einem ernsthaften Konflikt ausweiten, wenn er nicht rechtzeitig gelöst wird.