Sozialsychologie Flashcards
Definition
• Wissenschaftliche Untersuchung wie Gedanken, Gefühle und Verhalten von Individuen von der tatsächlichen oder vorgestellten Präsenz anderer beeinflusst werden.
• Wissenschaftliches Feld, das zum Ziel hat, individuelles Verhalten und Denken in sozialen Situationen zu beschreiben und zu erklären.
An der Bar Verhalte ich mich anders als in der Bibliothek
Unterschied Persönlichkeits vs. Sozialpsychologie
Persönlichkeitspsychologie: wie egoistisch oder wie altruistisch (selbstlos) bedeutet in der Alltagssprache „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“ist eine Person?
• Sozialpsychologie: bin ich alleine oder in einer Gruppe? Wie ist das Setting? Unter welchen Bedingungen hilft man eher?
Fundamentaler Attributionsfehler
- Personen denken öfters in der Persönlichkeitspsychologie (fundamentaler Attributionsfehler), wir argumentieren aufgrund der Persönlichkeit. Wir unterschätzen die Situation und überschätzen die Person.
- Beispiel mit dem Bus, der abrupt bremst
- Funktioniert auch, wenn der Beobachter weiss, dass Zwang auf eine Person ausgeübt wurde. (z.B. Castro Studie Jemand bekommt einen Text und liest in vor, alle denken er hat in geschrieben obwohl sie es wüssten)
- Self Serving bias (sind die Prüfungsresultat schlecht sind die Schüler dumm, sind sie gut, bin ich ein guter Lehrer) – Verzerrung zu Gunsten der eigenen Person
Selbsterfüllende Prophezeiungen
• Aufgrund von Informationen und Erwartungen, die ich habe (egal ob wahr oder falsch), verlaufen die Situationen (z.B. der trinkt immer, der lügt immer etc.)
• So gehen wir heran und so wird es sich auch erfüllen
SA. Aupassen: Wenn ich Dossier an Kollegen weitergebe und sage der ist mega unzuverlässig, dann ist er schon voreingenommen und es wird sich wahrscheinlich auch zeigen
Soziale Kognition
• Wie Menschen über sich selbst und die soziale Umwelt denken; genauer gesagt, wie sie soziale Informationen auswählen, interpretieren, erinnern und nutzen, um Urteile zu fällen und Entscheidungen zu treffen
Soziale Kognition -Sozialer Einfluss- Soziale Normen
Def Sozialer Einfluss
• Die Wirkung, die das Verhalten bzw. die blosse Anwesenheit anderer Menschen auf unser Denken, unsere Emotionen, unsere Einstellungen oder unser Verhalten hat.
Konformität
- Die Veränderung des eignen Verhaltens aufgrund des tatsächlichen oder angenommenen Einflusses der anderen Person.
- Konformität (wir verhalten uns konform) aufgrund der Überzeugung, dass die anderen in ihrem Urteil korrekter sind als man selbst.
Informativer Sozialer Einfluss
• Das Bedürfnis zu wissen, was „richtig“ ist (insbesondere in Situationen, die uneindeutig sind)
Autokinetischer Effekt
- Sherifs Studie: Stern am Himmel fixieren, wir denken, er bewegt sich, aber die Sterne bewegen sich nicht. Personen werden gefragt, wie viel Bewegung drin war. Nach jedem Urteil sind die Urteile ähnlicher. Weil die Gruppe mehr und mehr konform wird.
- Zettel-Experiment im Unterricht (2x Zeit schätzen, 1x öffentlich sagen, 1x aufschreiben)
- Teilnehmer sind überzeugt, dass der Gruppenwert richtiger ist als der Eigene
- bei uneindeutiger (mehrdeutiger) Situation konvergieren die Urteile und die Leute brauchen einander gegenseitig als Informationsquelle
Normativer Sozialer Einfluss
- Wir haben den Wunsch dazuzugehören, das Bedürfnis geliebt und akzeptiert zu werden
- Konformität aufgrund der Furcht vor negativen sozialen Konsequenzen des «Anders-seins»
- Es ist nicht schlecht, dass wir uns der Gruppe anpassen (z.B. als Tourist in einem Land sich an die Kultur anpassen, Entscheidungen in Gruppenarbeiten treffen etc.)
Normativer Einfluss
Beispiel Ash Experiment
• Beispiel: Ash-Experiment – Wie verhält sich eine Versuchsperson, wenn andere (vermeintliche Versuchspersonen) ein anderes (offensichtlich falsches) Urteil abgeben in einer eindeutigen Situation? Anpassung, auch wenn wir wissen, dass andere falsch liegen (z.B. welche Linien sind gleich lang)
Faktoren die den normativen sozialen Einfluss beeinflussen
o Stärke (wichtig ist die Gruppe für mich?) > sind es Familie, Freunde, Arbeitskollegen oder Fremde?
o Unmittelbarkeit (wie nahe ist die Gruppe zeitlich und geographisch zur Zeit der Einflussnahme) > im gleichen Raum zur gleichen Zeit, oder irgendwo in einem anderen Land vor einer gewissen Zeit?
o Gruppengrösse (bin ich in Unter- oder Mehrzahl?, sind es nur wenige?)
Bezüge zur Persönlichkeitspsychologie (eher schwächere Persönlichkeiten?)
Gruppenpolarisierung
- Treffen Gruppen weniger riskante Entscheidungen als Einzelpersonen? Nicht unbedingt aber extremere!
- Risky Shift (Risikoschub): Gruppen treffen riskantere Entscheidungen als Einzelpersonen
- Gruppenpolarisierung: Gruppen treffen extremere Entscheidungen als die initialen Neigungen der Einzelnen – in Richtung Risiko oder in Richtung Vorsicht
Mechanismen der Gruppenpolarisierung
- Persuasive Argumente: die meisten Argumente, die während der Gruppendiskussion fallen, stützen die initiale Präferenz (und Gruppenmitglieder tendieren dazu, sich von Anfang an ähnlich sein)
- Soziale Vergleichsprozesse: Gruppennorm herausfinden, dann will jeder über dem Durchschnitt sein: liberaler, konservativer etc.
Vorläufer des Gruppendenkens
Dann Symptome des Gruppendenkensund dann fehlerhalfte Entscheidungsfindung
- Gruppe ist kohäsiv (wird wertgeschätzt und ist attraktiv, Menschen möchten gerne Mitglied sein)
- Gruppenisolation: Gruppe ist geschützt davor alternative Standpunkte zu hören
- Ein direktiver Leiter kontrolliert die Diskussion und äussert seine Wünsche
- Hohes Stresslevel: Mitglieder haben den Eindruck, die Gruppe würde bedroht
- Schlechter Entscheidungsfindungsprozess: kein Standardverfahren, wie alternative Standpunkte in Betracht gezogen werden können
- Beispiele: Hitler oder Kennedy bei Invasion der Schweinebucht auf Kuba