Persönlichkeit Flashcards

1
Q

Definition

A
  • Persönlichkeitspsychologie ist die empirische Wissenschaft von den überdauernden (immer, in jeder Situation), nichtpathologischen (nicht krankhaft), verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten von Menschen einer bestimmten Population.
  • Persönlichkeit als konsistentes Muster für fühlen, denken und verhalten
  • Fragen sollen anhand der Persönlichkeitspsychologie beantwortet werden: Wieso ist ein Mensch so, wie er ist? Inwiefern gleichen wir uns? Wieso nehmen andere Menschen dieselbe Problemlage als Herausforderung an?
  • Personale Faktoren wie z.B. Bewältigungsmuster, Selbstbild, Fähigkeiten sind mögliche Ansätze zur Erklärung des Verhaltens einer Person
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2
Q

Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Persönlichkeitssychologie?

A

Wieso ist ein Mensch genau so, wie er ist?
Wieso bin ich, wie ich bin?
Inwiefern gleichen wir uns, inwiefern unterscheiden wir uns?

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3
Q

4 Persektiven der Persönlichkeitssychologie

A
  • Gemeinsamkeiten zwischen allen Menschen (Natur des Menschen)
  • Unterschiede zwischen Menschen (interindividuelle Unterschiede)
  • Struktur der Ganzheit („Beschreibung“ der Organisation der Persönlichkeit)
  • Veränderung der Struktur über die Zeit (intraindividuelle Unterschiede): wie unterscheiden sich Dinge in derselben Person über die Zeit hinweg?
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4
Q

Wie kann man Unterschiede in der Disposition der Menschen finden und messen?

A

• Quantitative Messung (mit Zahlen)
o Wertfrei, weil statistische Definition
o Kommt z.B. zum Einsatz bei Abklärung von Krankheiten/Entscheid zur Leistungsberechtigung von Sozialleistungen (ab bestimmten Wert ist man psychisch gestört und leistungsberechtigt)
o Messung von gezielten Merkmalen und Vergleich mit anderen Leuten
o Normalverteilung (Gausch’e Glocke)
• Qualitativ (beschreibend, mit Worten)
o Abweichung oder Einhaltung der Norm (Werturteil) normal ist, was akzeptiert ist  von Kultur abhängig (Homosexualität ist z.B. nicht überall „normal“)
o Z.B. „er ist ein Optimist“

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5
Q

Erforschung der Persönlichkeit

A
  • Biografische und Einzelfallstudie (Biografien vergleichen z.B. mit 30 Jahren haben Männer ihren Höhepunkt in Karriere & Produktivität etc.)
  • Korrelationsstudien (Gibt es Zusammenhang zwischen 2 Variablen?; kann nur den Zusammenhang erklären, z.B. Offenheit korreliert positiv mit Intelligenz, je offener ein Mensch ist desto intelligenter ist er)
  • Experimentelle Studien (z.B. Wie erleben versch. Personengruppen Erfolg? Unterscheiden sich erfolgsorientierte & misserfolgsvermeidende Menschen im Laufe von Entscheidungsprozessen?  Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit)
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6
Q

Geschichte der Persönlichkeitssychologie

A

• Charles Darwin (gewisse Dinge sind vererbt z.B. Intellekt)
• Charles Spearman (g-factor (Generalfaktor) als einzige beeinflussende Zelle im Hirn)
Raymond Cattell (Unterschied zw. fluider (bewegliche, beschreibt eigentliches Denken, Fähigkeit, etwas Neues zu entwickeln, Probleme zu lösen, Zusammenhänge zu erschliessen) und kristalliner Intelligenz (Wissen, Gelerntes, Abgespeichertes))
• Wechsler (erster Intelligenztest)
• Big 5 (Traits) heute weitverbreitetstes Modell

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7
Q

Traits

A

• Trait vs. state:
o state: aktueller Zustand, aktuelle Prozesse (ich habe jetzt Angst, obwohl ich normalerweise nicht ängstlich bin  lässt sich meist mit dem Umstand der Situation erklären)  Motivation
o trait: Persönlichkeitsmerkmal/Disposition, langanhaltend, stabil, über versch. Situationen hinweg (z.B. Ängstlichkeit)  Motiv
• Traits steuern unser Verhalten
• Beispiel:
o Trait: Schüchternheit
o Reizsituation: Eine Rede halten, Fremde treffen etc.
o Reaktionen: Erröten, Schweigen, seltsame Gesten, Gedächtnisdefizite

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8
Q

Allports traits Theorie

A
  • Kardinale Traits: Nicht alle haben sie, sie sind so dominant, dass fast alle Handlungen auf sie zurückzuführen sind. (z.B. Mutter Theresa: Selbstaufopferung zum Wohle anderer Menschen)
  • Zentrale Traits: wesentliche Charakterzüge einer Person (z.B. Ehrlichkeit, Optimismus)
  • Sekundäre Traits: Weniger auffällige spezifische Merkmale, die das Verhalten vorhersagen können (und weniger die Persönlichkeit) z.B. Nahrungspräferenzen
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9
Q

Lexikalischer Ansatz

A

• Sammlung von tausenden von Adjektiven und danach Reduktion auf 16
• Anhand von 16 Faktoren kann jede Person beschrieben werden
o Sachorientierung vs Kontaktorientierung = Wärme
o Zurückhaltung vs. Selbstsicherheit = Soziale Kompetenz
o Robustheit vs. Sensibilität = Empfindsamkeit

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10
Q

Eysenck 3 Dimensionen

A
  • Persönlichkeitskreis mit vier Möglichkeiten: Melancholisch, cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch
  • Dimensionen: Labil oder stabil, introvertiert oder extravertiert und als 3. Dimension: Anpassung oder Psychotizismus (asozial/aggressiv)
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11
Q

Big 5

A

• Fünf-Faktoren-Modell (Eselsbrücke: Ein Vogel geht nach Olten)
• Werte auf 5 versch. Dimensionen, sind je nach Person auf verschiedener Stufe zwischen den zwei Polen
o Extraversion (gesprächig, durchsetzungsfähig vs. ruhig, zurückhaltend und schüchtern)
o Verträglichkeit (mitfühlend, freundlich und herzlich vs. kalt, streitsüchtig und unbarmherzig)
o Gewissenhaftigkeit (Organisiert, verantwortungsbewusst und vorsichtig vs. sorglos, leichtsinnig und verantwortungslos)
o Neurotizismus (stabil, ruhig, zufrieden vs. ängstlich, instabil und launisch)
o Offenheit für Erfahrungen (kreativ, intellektuell und offen vs. einfach, oberflächlich und nicht intelligent)

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12
Q

Psychodynamische Theorien

A
  • Mächtige innere Kräfte formen die Persönlichkeit und motivieren das Verhalten
  • Bezug zu den Theorien von Freud (unbewusst auf Persönlichkeit zugreifen)
  • Vergleich mit einem Eisberg (grösster Teil der menschlichen Persönlichkeit ist unbewusst)
  • Abwehrmechanismen des Ichs: Unbewusst erlernte Strategien im Gegensatz zu den bewussten Copingstrategien
  • Dazu gehören Realitätsverleugnung (Weigerung der Wahrnehmung), Verschiebung, Fantasie, Verdrängung, Rationalisierung, Isolation, Projektion etc.
  • Wir brauchen die Abwehrmechanismen und sie sind gut, wir können jedoch unreife und reife Abwehrmechanismen haben
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13
Q

Humanistische Theorien

A

Rogers Theorie (humanistische Idee), ist das, was wir in der Sozialen Arbeit anwenden.

• Zeichnen sich besonders durch Integrität der persönlichen und bewussten Erfahrungen einer Person und ihres Wachstumspotentials aus.

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14
Q

Selbst

Selbstkonzept

A

Wie ich mich sehe

• Mentales Konstrukt einer Person über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften

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15
Q

Selbstverwirklichung

A

• Ein Konzept in der Persönlichkeitspsychologie, das sich auf das konstante Streben einer Person nach der Realisierung ihres Potenzials und der Entwicklung vorhandener Talente und Möglichkeiten bezieht

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16
Q

Selbstwertgefühl

A

• Generalisierte wertende Einstellung gegenüber dem Selbst, die sowohl Stimmung als auch Verhaltensweisen beeinflusst

17
Q

Selbstwirksamkeit, Self-Efficacy

A

• Menge an Überzeugungen, dass man in einer bestimmten Situation sich angemessen verhalten und angemessene Leistung erbringen kann.
• Kann eher hoch oder tief sein, interessant für SA. Geht z.B. darum, wie ich Probleme bewältige
o Erwartung eigener Handlungskompetenz angesichts von Schwierigkeiten, die in neuen, unerwarteten oder unvorhersehbaren Situationen auftreten können
o Vertrauen darauf, eine schwierige Lage zu meistern, wobei der Erfolg der eigenen Kompetenz zugeschrieben wird
o Das Vermögen, kritische Anforderungssituationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können (Rauchen, Gewicht verlieren etc.)
o Selbstwirksamkeit: Einschätzung einer Person über ihre Fähigkeit oder Kompetenz, eine Aufgabe zu erfüllen, ein Ziel zu erreichen oder ein Hindernis zu überwinden (lernbar, messbar?)
o Selbstwirksamkeit ist ein sehr wichtiger Faktor dabei, ob ein Ziel gelingt
o Keine fixe oder unveränderbare Grösse
• Menge an Überzeugungen, dass man in einer bestimmten Situation sich angemessen verhalten und angemessene Leistung erbringen kann.
• Kann eher hoch oder tief sein, interessant für SA. Geht z.B. darum, wie ich Probleme bewältige
o Erwartung eigener Handlungskompetenz angesichts von Schwierigkeiten, die in neuen, unerwarteten oder unvorhersehbaren Situationen auftreten können
o Vertrauen darauf, eine schwierige Lage zu meistern, wobei der Erfolg der eigenen Kompetenz zugeschrieben wird
o Das Vermögen, kritische Anforderungssituationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können (Rauchen, Gewicht verlieren etc.)
o Selbstwirksamkeit: Einschätzung einer Person über ihre Fähigkeit oder Kompetenz, eine Aufgabe zu erfüllen, ein Ziel zu erreichen oder ein Hindernis zu überwinden (lernbar, messbar?)
o Selbstwirksamkeit ist ein sehr wichtiger Faktor dabei, ob ein Ziel gelingt
o Keine fixe oder unveränderbare Grösse
o Positive Erfahrungen über die eigenen Fähigkeiten sollte die Selbstwirksamkeit erhöhen (Kindererziehung!)
o Erfolge sollte man idealerweise internal attribuieren, Misserfolge external. Wir als Sozialarbeitende können Selbstwirksamkeit unserer Klienten trainieren bzw. steigern, indem wir herausfinden, was für betreffende Person eine geeignete und erreichbare Herausforderung wäre, und sicherstellen, dass Erfolg nach gelungener Umsetzung internal attribuiert wird.
o Messung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) z.B. durch Fragebogen
o Schlangenphobie = geringe Selbstwirksamkeit (kein Vertrauen in die eigene Fähigkeit mit einer Schlange fertig zu werden) – schrittweise Verhaltenstherapie (mit Spielzeugschlange spielen, Schlangenfotos anschauen etc.) oder Desensibilisierung (schrittweise positive Erfahrungen machen)

18
Q

Bandura Modell

A

• Dieses Modell positioniert Selbstwirksamkeitserwartungen zwischen die Person und ihr Verhalten; Ergebniserwartungen liegen zwischen dem Verhalten und den antizipierten Ergebnissen

19
Q

Coping

A
  • Bewältigungsstrategie, Copingstrategie (kann man widerstehen?)
  • bezeichnet die Art des Umgangs mit einem als bedeutsam und schwierig empfundenen Lebensereignis oder einer Lebensphase
  • Impulskontrolle ist auch altersabhängig
  • Bewältigungsstrategie: Ablenkung, Ersatzhandlung, Singen etc.
  • Marshmellow-Test von Walter Mischel (wie gehe ich mit einer Stresssituation um?) Resultat: Diejenigen, denen das Aufsparen des Marshmallosws leichter fällt, können auch in ihrem alltäglichen Leben mit vielen Aufgaben besser umgehen als solche, denen es schwerfällt; sind später erfolgreicher in Schule und Arbeit, haben eine bessere Stressresistenz und Ausgeglichenheit.
20
Q

Kognitive Dissonanz

A
  • Unangenehmes Gefühl durch Diskrepanz zwischen Handlung und Kognition über sich selber. Dissonanz (z.B. zwei falsche Töne in der Musik). Wir wollen sie weghaben. Wenn sich zwei Einstellungen (Gedanken, Meinungen) widersprechen. Dissonanz ist am stärksten, wenn eine Handlung nicht dem Selbstbild entspricht.
  • Gemäss der kognitive Dissonanztheorie erleben Menschen Unbehagen (Dissonanz) immer dann, wenn sie mit Kognitionen über irgend einen Aspekt ihres Verhaltens konfrontiert werden, die mit ihrem Selbstkonzept nicht übereinstimmen
  • Beschreibt das Phänomen, dass 2 Dinge in unserem Kopf nicht mehr zusammenpassen  Dissonanz entsteht. Diese versuchen wir so gut es geht zu vermeiden, da schmerzhaft für uns.
  • Bsp.: Man hält sich für hilfreiche Person, hilft dann aber nicht einem Blinden über die Strasse Man kommt sich im Nachhinein egoistisch vor, da man Person nicht geholfen hat und fühlt sich schlecht  Dissonanz
21
Q

Möglichkeit Dissonanz abzubauen

A

• Wenn jemand kognitive Dissonanz verspürt, ist man bestrebt, dieses unangenehme Gefühl zu reduzieren indem die Dissonanz reduziert wird:
• Veränderung des Verhaltens, um es der Kognition anzupassen (Ich drehe mich um und gehe zurück zu der blinden Person und helfe ihr)
• Veränderung der Kognition, um sie dem Verhalten anzupassen
o Vorhandene Kognition ändern (ich ändere meine Ansicht und sage, ich muss auch einmal für mich schauen und kann nicht immer so sozial sein)
o Neue Kognition hinzufügen (Entschuldigung hinzufügen, Blinde wollen auch autonom sein, die Person würde schon fragen, wenn sie Hilfe bräuchte)

22
Q

Persönlichkeitsdiagnostik

A
  • Objektive Tests: Fragebogen zum Ankreuzen (z.B. Big 5)
  • Projektives Testverfahren: Reize werden an Personen gegeben (z.B. Tintenbilder im Rohrschach-Test), wie die Personen die Bilder beschreiben wird transkribiert, grosser Interpretationsspielraum für den zu bewertenden Psychologen, nicht sehr standardisiert und schwierig zu verallgemeinern
  • TAT – thematischer Apperzeptionstest: Klare Abbildungen oder gezeichnete Situationen beurteilen und erfragen, was man sieht oder was ihnen dazu in den Sinn kommt, welche Geschichte sie dazu erzählen