Persönlichkeit Flashcards
Definition
- Persönlichkeitspsychologie ist die empirische Wissenschaft von den überdauernden (immer, in jeder Situation), nichtpathologischen (nicht krankhaft), verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten von Menschen einer bestimmten Population.
- Persönlichkeit als konsistentes Muster für fühlen, denken und verhalten
- Fragen sollen anhand der Persönlichkeitspsychologie beantwortet werden: Wieso ist ein Mensch so, wie er ist? Inwiefern gleichen wir uns? Wieso nehmen andere Menschen dieselbe Problemlage als Herausforderung an?
- Personale Faktoren wie z.B. Bewältigungsmuster, Selbstbild, Fähigkeiten sind mögliche Ansätze zur Erklärung des Verhaltens einer Person
Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Persönlichkeitssychologie?
Wieso ist ein Mensch genau so, wie er ist?
Wieso bin ich, wie ich bin?
Inwiefern gleichen wir uns, inwiefern unterscheiden wir uns?
4 Persektiven der Persönlichkeitssychologie
- Gemeinsamkeiten zwischen allen Menschen (Natur des Menschen)
- Unterschiede zwischen Menschen (interindividuelle Unterschiede)
- Struktur der Ganzheit („Beschreibung“ der Organisation der Persönlichkeit)
- Veränderung der Struktur über die Zeit (intraindividuelle Unterschiede): wie unterscheiden sich Dinge in derselben Person über die Zeit hinweg?
Wie kann man Unterschiede in der Disposition der Menschen finden und messen?
• Quantitative Messung (mit Zahlen)
o Wertfrei, weil statistische Definition
o Kommt z.B. zum Einsatz bei Abklärung von Krankheiten/Entscheid zur Leistungsberechtigung von Sozialleistungen (ab bestimmten Wert ist man psychisch gestört und leistungsberechtigt)
o Messung von gezielten Merkmalen und Vergleich mit anderen Leuten
o Normalverteilung (Gausch’e Glocke)
• Qualitativ (beschreibend, mit Worten)
o Abweichung oder Einhaltung der Norm (Werturteil) normal ist, was akzeptiert ist von Kultur abhängig (Homosexualität ist z.B. nicht überall „normal“)
o Z.B. „er ist ein Optimist“
Erforschung der Persönlichkeit
- Biografische und Einzelfallstudie (Biografien vergleichen z.B. mit 30 Jahren haben Männer ihren Höhepunkt in Karriere & Produktivität etc.)
- Korrelationsstudien (Gibt es Zusammenhang zwischen 2 Variablen?; kann nur den Zusammenhang erklären, z.B. Offenheit korreliert positiv mit Intelligenz, je offener ein Mensch ist desto intelligenter ist er)
- Experimentelle Studien (z.B. Wie erleben versch. Personengruppen Erfolg? Unterscheiden sich erfolgsorientierte & misserfolgsvermeidende Menschen im Laufe von Entscheidungsprozessen? Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit)
Geschichte der Persönlichkeitssychologie
• Charles Darwin (gewisse Dinge sind vererbt z.B. Intellekt)
• Charles Spearman (g-factor (Generalfaktor) als einzige beeinflussende Zelle im Hirn)
Raymond Cattell (Unterschied zw. fluider (bewegliche, beschreibt eigentliches Denken, Fähigkeit, etwas Neues zu entwickeln, Probleme zu lösen, Zusammenhänge zu erschliessen) und kristalliner Intelligenz (Wissen, Gelerntes, Abgespeichertes))
• Wechsler (erster Intelligenztest)
• Big 5 (Traits) heute weitverbreitetstes Modell
Traits
• Trait vs. state:
o state: aktueller Zustand, aktuelle Prozesse (ich habe jetzt Angst, obwohl ich normalerweise nicht ängstlich bin lässt sich meist mit dem Umstand der Situation erklären) Motivation
o trait: Persönlichkeitsmerkmal/Disposition, langanhaltend, stabil, über versch. Situationen hinweg (z.B. Ängstlichkeit) Motiv
• Traits steuern unser Verhalten
• Beispiel:
o Trait: Schüchternheit
o Reizsituation: Eine Rede halten, Fremde treffen etc.
o Reaktionen: Erröten, Schweigen, seltsame Gesten, Gedächtnisdefizite
Allports traits Theorie
- Kardinale Traits: Nicht alle haben sie, sie sind so dominant, dass fast alle Handlungen auf sie zurückzuführen sind. (z.B. Mutter Theresa: Selbstaufopferung zum Wohle anderer Menschen)
- Zentrale Traits: wesentliche Charakterzüge einer Person (z.B. Ehrlichkeit, Optimismus)
- Sekundäre Traits: Weniger auffällige spezifische Merkmale, die das Verhalten vorhersagen können (und weniger die Persönlichkeit) z.B. Nahrungspräferenzen
Lexikalischer Ansatz
• Sammlung von tausenden von Adjektiven und danach Reduktion auf 16
• Anhand von 16 Faktoren kann jede Person beschrieben werden
o Sachorientierung vs Kontaktorientierung = Wärme
o Zurückhaltung vs. Selbstsicherheit = Soziale Kompetenz
o Robustheit vs. Sensibilität = Empfindsamkeit
Eysenck 3 Dimensionen
- Persönlichkeitskreis mit vier Möglichkeiten: Melancholisch, cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch
- Dimensionen: Labil oder stabil, introvertiert oder extravertiert und als 3. Dimension: Anpassung oder Psychotizismus (asozial/aggressiv)
Big 5
• Fünf-Faktoren-Modell (Eselsbrücke: Ein Vogel geht nach Olten)
• Werte auf 5 versch. Dimensionen, sind je nach Person auf verschiedener Stufe zwischen den zwei Polen
o Extraversion (gesprächig, durchsetzungsfähig vs. ruhig, zurückhaltend und schüchtern)
o Verträglichkeit (mitfühlend, freundlich und herzlich vs. kalt, streitsüchtig und unbarmherzig)
o Gewissenhaftigkeit (Organisiert, verantwortungsbewusst und vorsichtig vs. sorglos, leichtsinnig und verantwortungslos)
o Neurotizismus (stabil, ruhig, zufrieden vs. ängstlich, instabil und launisch)
o Offenheit für Erfahrungen (kreativ, intellektuell und offen vs. einfach, oberflächlich und nicht intelligent)
Psychodynamische Theorien
- Mächtige innere Kräfte formen die Persönlichkeit und motivieren das Verhalten
- Bezug zu den Theorien von Freud (unbewusst auf Persönlichkeit zugreifen)
- Vergleich mit einem Eisberg (grösster Teil der menschlichen Persönlichkeit ist unbewusst)
- Abwehrmechanismen des Ichs: Unbewusst erlernte Strategien im Gegensatz zu den bewussten Copingstrategien
- Dazu gehören Realitätsverleugnung (Weigerung der Wahrnehmung), Verschiebung, Fantasie, Verdrängung, Rationalisierung, Isolation, Projektion etc.
- Wir brauchen die Abwehrmechanismen und sie sind gut, wir können jedoch unreife und reife Abwehrmechanismen haben
Humanistische Theorien
Rogers Theorie (humanistische Idee), ist das, was wir in der Sozialen Arbeit anwenden.
• Zeichnen sich besonders durch Integrität der persönlichen und bewussten Erfahrungen einer Person und ihres Wachstumspotentials aus.
Selbst
Selbstkonzept
Wie ich mich sehe
• Mentales Konstrukt einer Person über ihre Fähigkeiten und Eigenschaften
Selbstverwirklichung
• Ein Konzept in der Persönlichkeitspsychologie, das sich auf das konstante Streben einer Person nach der Realisierung ihres Potenzials und der Entwicklung vorhandener Talente und Möglichkeiten bezieht