Grundbegriff Erziehen Flashcards
Grundverständnisse von Erziehung
Erziehung - grossziehen, ernähren (stark mit Kinder verbunden)
Erziehung zielgerichtete Einwirkung
(ganz klar, zu einem Zweck, Ziel wird verfolgt, Verhalten wird versucht zu beeinflussen)
Die erziehende Person formt die zu erziehende Person
o Bildmetaphern: Prägung einer Wachstafel, Führen auf der rechten Bahn
Erziehung - Entwicklung der Natur (Beim Begriff Natur bezieht sich die Pädagogik auf die Genetik, Bewusstsein, dass Erzieher nicht direkt einwirken kann, beschränkt sich darauf Obtimale Umgebung zu gestalten)
Unterstützen, pflegen, begleiten, fördern
Erziehende/r wirkt nicht direkt ein; optimale Rahmenbedingungen, optimale Umweltbedingungen; Arrangieren
o Bildmetaphern: Wachsenlassen eines Samenkorns, Geburtshilfe, Erweckung oder Erleuchtung
Warum erziehen? Drei Ansätze
Mündige Person
o Erziehung gibt den Heranwachsenden die Möglichkeit sich als Person so zu entwickeln, dass sie sich von der Unmündigkeit zur Mündigkeit entwickeln können= Selbstständiges und bewusstes Handeln= Endpunkt der Erziehung
Machtausgleich
o Dadurch, dass das Kind schutzbedürftig auf die Welt kommt, ist es in einer starken Abhängigkeit zu Erwachsenen
o Erwachsene haben eine grosse Macht über Kinder
o Erziehung zur Aufhebung des Machtgefälles
Entwicklung hin zur Autonomie des Kindes
Generationsverhältnis
o Die ältere Generation gibt der jüngeren Generation Wissen weiter, um zu verhindern, dass jede Generation wieder bei null beginnen muss
o Einseitige Einwirkung, da die ältere Generation über mehr Wissen verfügt
Grundstruktur von Erziehung (rational, zielgerichtetes Vorgehen, Wirkung kann jedoch nicht unbedingt erzielt werden)
Wer soll erziehen?
Wer soll erziehen? Eltern Näheres Umfeld Gesellschaft Pädagogische Fachpersonen
Erziehungsstile
Bekannte Typologisierung Bekannte Dreiteilung
Es gibt keine Reinkultur; ein individueller Erziehungsstil ist immer eine Mischform aus allen drei Führungsstilen
Autoritär
(unbedingten Gehorsam fordern)
Abwerten des Gegenübers
„Du musst…“, keine Möglichkeit an den Regeln zu rütteln; keine Diskussion
Negative Rückmeldung, Strafe
Demokratisch
(freiheitlich, nach Prinzipien der Demokratie)
- Zeigen
- Dem Kind Wahl offen lassen
- Arrangieren (Raum nutzen
- Mehrfach Rückmeldungen geben, aufbauend, ermunternd, lobend
Laissez faire
Gewährenlassen, Nichteinmischung)
Regeln werden nicht konsequent durchgesetzt = Kind muss alles alleine machen
Autoritärer Stil
z.T. Gewalt
o Kaum Autonomie
o Selbstwertverminderung, Verunsicherung, Entwicklung von Kompensationsstrategien
Niedrige Selbstwirksamkeit
Kennt seine eigenen Bedürfnisse nicht, kann nicht dafür einstehen
o Rebellion, Widerstand, Aggression
o Rückzug
Permissiver Stil
kaum Regeln, Inkonsequenz, obschon die Berücksichtigung der Bedürfnisse hoch ist
o Nützen Nachlässigkeit der Eltern aus
o Lernen nicht, sich an Regeln zu halten
o Egozentrismus, Mühe sich einzufügen
o Wenig Selbstdisziplin, werden zu wenig gefördert
o Überforderung da die Orientierung fehlt
o Verunsicherung
o Ev. Aggression, um Grenzen auszutesten
Vernachlässigender Stil
kaum autoritär, kaum den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet
o Sucht Zuneigung und Bestätigung ausserhalb vom Elternhaus
o Kind lernt Normen und Werten nicht kennen, lernt nicht sich an Regeln zu halten, ev. fehlende soziale Integration (Bindungsstörungen, die im Erwachsenenalter zu einer Persönlichkeitsstörung führen kann)
o Kennt seine eigenen Bedürfnisse nicht, kann nicht dafür einstehen
o Entwicklungsauffälligkeiten v.a. in der frühkindlichen Entwicklung
o Überforderung da die Orientierung fehlt
o Keine Anerkennung, keine Liebe; Einsamkeit
o Ev. Rückzug, Rebellion, Suche nach Strukturen
Überbehütender Stil
sehr hohe Autorität, stark an den Bedürfnissen der Kinder orientiert o Kaum Autonomie o Selbstwirksamkeitsproblematik o Keine Risikofreudigkeit o Individualitätseinschränkung o Verwöhnung
Autiritativer-partizipativer Stil
Autorität der Erwachsenen zurückhaltend und umsichtig, sensible für kindliche Bedürfnisse
Drei grosse A. Anerkennung, Anregung, Anleitung
Kompetenzen und Fähigkeiten aufbauen, damit Kinder fähig werden, ihr eigenes Leben zu leben.
Anregung: Stimulation entwicklungsspezifisch (keine Unter- und Überforderung)
Anerkennung: Entwicklung von Selbstwirksamkeit fördern
Anleitung: Orientierung schaffen
Konsequenzen
Natürliche Konsequenzen: Bsp. Bauchschmerzen von
zu viel Glace
Logische Konsequenzen: erzieherische Konsequenz
(Konsequenz muss etwas mit dem Fehlverhalten zu tun
haben und zeitlich darauf folgen)
(müssen individuelle Konsequenzen sein
Dimensionen einer entwicklungsförderlichen Erziehung
Emotionale Wärme Anteilnahme Zuwendung Trost Körperkontakt (richtiges Mass) Lächeln Freundliche Zuwendung
Emotionale Kälte Ablehnung Distanz Desinteresse Kein Körperkontakt Ignorieren Unfreundliche Abwendung
Emotionale Überhitzung Überbehütung Einengung Abhängigkeit Fürsorgliche Belagerung