Soziale Kognition Flashcards
Grundlagen in ersten Lebensmonaten
- erkennen (und präferieren) menschlicher Gesichter
- Neugeborenenimitation (= Artgenossen imitieren)
- Wahrnehmung von Verhaltenskontingenzen (= präferieren von sozialem, unperfektem Verhalten)
- Protokonversation (= zuhören und reagieren / Turn Taking)
- soziales Lächeln (ab 2 Monaten)
Dyadische Interaktionen
Zwischen zweien (in ersten Lebensmonaten)
Triadische Interaktionen
Mit anderen auf etwas drittes beziehen (ab 9 Monaten); joint attention / gemeinsame Aufmerksamkeit
Check attention (joint attention - Fähigkeit)
Aufmerksamkeit prüfen / teilen; Vergewisserung über gemeinsame Aufmerksamkeit (9-12 Monate)
Follow attention (joint attention - Fähigkeit)
Aufmerksamkeit verfolgen; Kind folgt Blick / Geste (11-14 Monate)
Direct attention (joint attention - Fähigkeit)
Aufmerksamkeit lenken; distale Zeigegesten des Kindes; deklaratives und imperatives Zeigen (13-15 Monate)
Deklaratives Zeigen
„Ich möchte, dass du das auch siehst.“
Imperatives Zeigen
„Ich will das haben.“
Störung sozialer Kognition
Autismus: Defizit in joint attention, Imitation, …
Helfen
Ziel / Problem des anderen erkennen und Motivation haben, etwas für anderen zu tun
(nachweisbar mit 14 Monaten)
Kooperation
Eine oder mehrere Personen nehmen interdependente Rollen ein, um gemeinsames Ziel zu erreichen
(nachweisbar zwischen 14 und 18 Monaten)
Overjustification-Effect
Extrinsische Belohnung verringert das Auftreten ursprünglich intrinsisch motivierten Verhaltens.
Studie zum Overjustification-Effect (Warneken & Tomasello)
Extrinsische Belohnung verringert altruistisches Hilfeverhalten bei 20 Monate alten Kindern.
Intrinsische Motivation zu prosozialem Verhalten sehr früh ausgeprägt.
Theory of Mind (ToM)
Fähigkeit, das Verhalten anderer mentalistisch zu interpretieren / selber Theorie dazu entwickeln, warum sich Person X gerade so verhält / Zuschreibung mentaler Zustände (Wünsche, Überzeugungen, Lügen, Wissen, …)
Kennzeichen des Mentalen - Perner (1991)
Mentale Zustände…
- sind der inneren Erfahrung zugänglich
- beeinflussen Verhalten
- können Objekte / Ereignisse missrepräsentieren
Studie zu frühem Verständnis zielgerichteter Handlungen - Woodward (1998)
- Hand greift immer nach dem gleichen Ziel
- Hand greift nach einem anderen Ziel - längere Blickzeit, da Kind über neues Ziel verwundert
= 5 Monate alte Kinder verstehen zielgerichtete Handlungen (aber auch Intentionen?)
Mentalistisches Verständnis
Verständnis über Intentionen
Teleologisches Handlungsverständnis
Zielgerichtetheit wird bestimmt über Verrechnung von beobachteter Handlung, Zielzustand und situationalen Gegebenheiten
Verrechnung erfolgt nach Rationalitätsprinzip
Mentalistische Annahmen hierzu nicht zwingend notwendig
Voraussetzung für ToM
Studie zu frühem mentalistischem Handlungsverständnis - Meltzoff (1995), Carpenter et al. (1998)
„failed attempt Studien“:
1. Person zieht an zwei Enden einer Hantel, rutscht aber ab und kann Endstück nicht davon lösen
2. Imitieren Kinder fehlerhafte (teleologisch) oder intendierte korrekte Handlung (mentalistisch)?
3. Kinder ab 10 Monaten imitieren intendierte korrekte Handlung (Brandone & Wellman, 2009)
Weitere Zeichen für frühes mentalistisches Handlungsverständnis
„whoops and there“-Studie - Carpenter et al. (1998):
Kinder mit 14 Monaten imitieren nur absichtsvolle, keine zufälligen Handlungen
„unwilling versus unable“-Studie - Behne et al. (2005):
Kinder mit 9 Monaten interagieren länger mit Personen der „unabled“ Bedingung
Studie zum Verständnis von Wünschen - Repacholi & Gopnik (1997)
„Brokkoli-Cracker-Versuch“:
Kind mag lieber Cracker, VL mag liebe Brokkoli
= Kinder mit 18 Monaten verstehen, dass andere Personen andere Wünsche haben (geben dem VL Brokkoli, keine Cracker)
Welche mentalen Vorgänge verstehen Kinder schon früh?
Innerhalb des 1. und 2. Lebensjahres:
- referentielle Gesten
- Unterscheidung zufälliger / absichtlicher Handlungen
- intentionale Handlungen
- Wünsche
- …
Epistemische Zustände
Wissen(szustände) / etwas wissen
Doxastische Zustände
Überzeugungen / etwas stark glauben, annehmen oder für möglich halten