Soziale Interaktionen Flashcards
Was ist soziale Interaktion?
- Wechselseitiges Handeln von mindestens zwei Akteuren.
- Unterscheidung zur Kommunikation: Kommunikation kann einseitig sein, Interaktion hingegen erfordert Aktion und Reaktion.
Wodurch wird soziale Interaktion gekennzeichnet?
- Soziale Interaktion ist dynamisch und kann auf verschiedenen Ebenen betrachtet
werden, wie z. B. Ausdruck, Kognitionen und Verhältnis der Interaktionspartner. - Soziale Interaktionen werden ausgewählt.
- Ob Kooperation oder Wettbewerb innerhalb sozialer Interaktionen auftritt, ist von
Erwartungen und der Interpretation des Verhaltens der Akteure abhängig. - Der Erfolg sozialer Interaktionen wird durch die Zielerreichung der Interaktionspartner
ermittelt.
Wovon geht die Austauschtheorie aus?
- Die Austauschtheorie untersucht menschliche Interaktionen basierend auf Eigeninteresse.
- geht vom rationalen Verhalten eines Menschen in sozialen Situationen aus
- Somit wählen Menschen die für sie günstigste Handlungsalternative.
Was sind die historischen Wurzeln der Austauschtheorie?
- basiert auf Grundannahmen über Interdependenz und ist stark beeinflusst von B.F. Skinners Behaviorismus
- Gesetz des Effekts: Verhalten, das positive Konsequenzen bringt, wird häufiger wiederholt.
Analyse und Konzepte dyadischer Beziehungen nach Thibaut und Kelley
- Rationales Verhalten und Matrizenmodell
- Konflikte und subjektive Transformationen
- Vergleichsniveau (Cl) und Vergleichsniveau für Alternativen (Clalt)
- Einfluss von Cl und Clalt auf Beziehungen
- Determinanten der Zufriedenheit
Rationales Verhalten und Matrizenmodell
- Menschen handeln rational und wählen die günstigste Handlungsalternative in sozialen Situationen.
- Matrizen (wie in der Spieltheorie) stellen Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen symbolisch dar.
- Die Matrix zeigt die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit der Akteure in bestimmten Interaktionssituationen
Konflikte und subjektive Transformationen
Konflikte sind nicht unvermeidbar; Akteure können subjektive Transformationen vornehmen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und Konflikte zu vermeiden.
Vergleichsniveau (Cl) und Vergleichsniveau für Alternativen (Clalt)
-
Cl: Standard für akzeptable Ergebnisse in bestimmten Situationen, basierend auf Erfahrungen in ähnlichen Situationen.
- Akteure streben danach, das Cl zu erreichen oder zu übertreffen (ähnlich einem Hochspringer, der seine Bestleistung anstrebt).
-
Clalt: Vergleichsniveau für Alternativen; bezieht sich auf die beste verfügbare Alternative zu einer bestehenden Beziehung.
- Höheres Clalt, wenn alternative Beziehungen mehr Belohnungen bieten, und niedriger, wenn sie mehr Kosten verursachen
- Einfluss von Cl und Clalt auf Beziehungen:
- Wenn die aktuellen Ergebnisse in einer Beziehung besser sind als die erwarteten Alternativen, bleibt der Akteur in der Beziehung.
- Zufriedenheit entsteht, wenn die Ergebnisse die Erwartungen übertreffen, während Frustration entsteht, wenn die Ergebnisse unter den Erwartungen liegen.
Determinanten der Zufriedenheit
- Zufriedenheit ist relativ und wird durch den Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit dem Cl bestimmt.
- Weitere Faktoren, wie die Befriedigung von Grundbedürfnissen, beeinflussen ebenfalls die Zufriedenheit.
Kontrollausübung und Macht
- Kontrolle führt zu Macht der Bestrafung: Die Macht des Kontrollierenden basiert auf der Fähigkeit, negative Konsequenzen zu verhängen.
- Hohe Frustration entsteht, wenn die Konsequenzen unterhalb des Cl liegen und das Clalt sehr niedrig ist, was zu einer hohen Abhängigkeit führt.
- Wenn andere Gruppen die Person nicht aufnehmen, bleibt die Abhängigkeit hoch
Umgang mit Frustration
- Um Frustration zu verringern, können Personen:
- Alternative Möglichkeiten ignorieren.
- Angriffe planen, um die Barrieren zur Veränderung zu überwinden.
- Diese Situation führt zu unfreiwilliger Abhängigkeit.
Verschiedene Arten der Abhängigkeit
-
Freiwillige Abhängigkeit:
- Ergebnisse übertreffen sowohl Cl als auch Clalt (z. B. ein Mitarbeiter in einer unterstützenden Firmenkultur).
- positive Ergebnisse übertreffen Erwartungen und Alternativen (z. B. gute Arbeitsplatzkultur).
-
Unfreiwillige Abhängigkeit:
- Hohe Frustration und Abhängigkeit, wenn die Alternativen begrenzt sind.
- schlechte Alternativen und Zwang
Kontrolltypen
- Akteurkontrolle: Ergebnisse hängen allein vom eigenen Verhalten ab.
- Partnerkontrolle: Ergebnisse hängen allein vom Verhalten des Partners ab.
- Gemeinsame Kontrolle: Ergebnisse hängen von beiden Verhaltensweisen ab.
- Je größer die Kontrolle des Partners, desto größer die Abhängigkeit der Person.
- Verfügbare Alternativen reduzieren die Macht des Partners.
Interdependenztheorie
- Erweiterung: Die gegebene Matrix (Eigeninteresse) wird in eine effektive Matrix (berücksichtigt transformierte Interessen) umgewandelt.
- Fokus auf soziale und langfristige Ziele, sowie auf die Interessen anderer.
- Die Transformation verändert die Wahrnehmung und das Verhalten in sozialen Interaktionen.
Interdependenzanalyse
- Ziel: Unterscheidung zwischen der gegebenen Matrix und der effektiven Matrix.
- Systematische Analyse der Interdependenzkomponenten:
- Konkordanz: Passen die Interaktionsmuster zusammen?
- Diskordanz: Weichen die Interessen ab?