Soziale Interaktionen Flashcards

1
Q

Was ist soziale Interaktion?

A
  • Wechselseitiges Handeln von mindestens zwei Akteuren.
  • Unterscheidung zur Kommunikation: Kommunikation kann einseitig sein, Interaktion hingegen erfordert Aktion und Reaktion.
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2
Q

Wodurch wird soziale Interaktion gekennzeichnet?

A
  • Soziale Interaktion ist dynamisch und kann auf verschiedenen Ebenen betrachtet
    werden, wie z. B. Ausdruck, Kognitionen und Verhältnis der Interaktionspartner.
  • Soziale Interaktionen werden ausgewählt.
  • Ob Kooperation oder Wettbewerb innerhalb sozialer Interaktionen auftritt, ist von
    Erwartungen und der Interpretation des Verhaltens der Akteure abhängig.
  • Der Erfolg sozialer Interaktionen wird durch die Zielerreichung der Interaktionspartner
    ermittelt.
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3
Q

Wovon geht die Austauschtheorie aus?

A
  • Die Austauschtheorie untersucht menschliche Interaktionen basierend auf Eigeninteresse.
  • geht vom rationalen Verhalten eines Menschen in sozialen Situationen aus
  • Somit wählen Menschen die für sie günstigste Handlungsalternative.
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4
Q

Was sind die historischen Wurzeln der Austauschtheorie?

A
  • basiert auf Grundannahmen über Interdependenz und ist stark beeinflusst von B.F. Skinners Behaviorismus
  • Gesetz des Effekts: Verhalten, das positive Konsequenzen bringt, wird häufiger wiederholt.
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5
Q

Analyse und Konzepte dyadischer Beziehungen nach Thibaut und Kelley

A
  • Rationales Verhalten und Matrizenmodell
  • Konflikte und subjektive Transformationen
  • Vergleichsniveau (Cl) und Vergleichsniveau für Alternativen (Clalt)
  • Einfluss von Cl und Clalt auf Beziehungen
  • Determinanten der Zufriedenheit
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6
Q

Rationales Verhalten und Matrizenmodell

A
  • Menschen handeln rational und wählen die günstigste Handlungsalternative in sozialen Situationen.
  • Matrizen (wie in der Spieltheorie) stellen Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen symbolisch dar.
  • Die Matrix zeigt die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit der Akteure in bestimmten Interaktionssituationen
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7
Q

Konflikte und subjektive Transformationen

A

Konflikte sind nicht unvermeidbar; Akteure können subjektive Transformationen vornehmen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und Konflikte zu vermeiden.

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8
Q

Vergleichsniveau (Cl) und Vergleichsniveau für Alternativen (Clalt)

A
  • Cl: Standard für akzeptable Ergebnisse in bestimmten Situationen, basierend auf Erfahrungen in ähnlichen Situationen.
    • Akteure streben danach, das Cl zu erreichen oder zu übertreffen (ähnlich einem Hochspringer, der seine Bestleistung anstrebt).
  • Clalt: Vergleichsniveau für Alternativen; bezieht sich auf die beste verfügbare Alternative zu einer bestehenden Beziehung.
    • Höheres Clalt, wenn alternative Beziehungen mehr Belohnungen bieten, und niedriger, wenn sie mehr Kosten verursachen
  • Einfluss von Cl und Clalt auf Beziehungen:
    • Wenn die aktuellen Ergebnisse in einer Beziehung besser sind als die erwarteten Alternativen, bleibt der Akteur in der Beziehung.
    • Zufriedenheit entsteht, wenn die Ergebnisse die Erwartungen übertreffen, während Frustration entsteht, wenn die Ergebnisse unter den Erwartungen liegen.
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9
Q

Determinanten der Zufriedenheit

A
  • Zufriedenheit ist relativ und wird durch den Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit dem Cl bestimmt.
  • Weitere Faktoren, wie die Befriedigung von Grundbedürfnissen, beeinflussen ebenfalls die Zufriedenheit.
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10
Q

Kontrollausübung und Macht

A
  • Kontrolle führt zu Macht der Bestrafung: Die Macht des Kontrollierenden basiert auf der Fähigkeit, negative Konsequenzen zu verhängen.
  • Hohe Frustration entsteht, wenn die Konsequenzen unterhalb des Cl liegen und das Clalt sehr niedrig ist, was zu einer hohen Abhängigkeit führt.
  • Wenn andere Gruppen die Person nicht aufnehmen, bleibt die Abhängigkeit hoch
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11
Q

Umgang mit Frustration

A
  • Um Frustration zu verringern, können Personen:
    • Alternative Möglichkeiten ignorieren.
    • Angriffe planen, um die Barrieren zur Veränderung zu überwinden.
  • Diese Situation führt zu unfreiwilliger Abhängigkeit.
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12
Q

Verschiedene Arten der Abhängigkeit

A
  • Freiwillige Abhängigkeit:
    • Ergebnisse übertreffen sowohl Cl als auch Clalt (z. B. ein Mitarbeiter in einer unterstützenden Firmenkultur).
    • positive Ergebnisse übertreffen Erwartungen und Alternativen (z. B. gute Arbeitsplatzkultur).
  • Unfreiwillige Abhängigkeit:
    • Hohe Frustration und Abhängigkeit, wenn die Alternativen begrenzt sind.
    • schlechte Alternativen und Zwang
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13
Q

Kontrolltypen

A
  • Akteurkontrolle: Ergebnisse hängen allein vom eigenen Verhalten ab.
  • Partnerkontrolle: Ergebnisse hängen allein vom Verhalten des Partners ab.
  • Gemeinsame Kontrolle: Ergebnisse hängen von beiden Verhaltensweisen ab.
  • Je größer die Kontrolle des Partners, desto größer die Abhängigkeit der Person.
  • Verfügbare Alternativen reduzieren die Macht des Partners.
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14
Q

Interdependenztheorie

A
  • Erweiterung: Die gegebene Matrix (Eigeninteresse) wird in eine effektive Matrix (berücksichtigt transformierte Interessen) umgewandelt.
  • Fokus auf soziale und langfristige Ziele, sowie auf die Interessen anderer.
  • Die Transformation verändert die Wahrnehmung und das Verhalten in sozialen Interaktionen.
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15
Q

Interdependenzanalyse

A
  • Ziel: Unterscheidung zwischen der gegebenen Matrix und der effektiven Matrix.
  • Systematische Analyse der Interdependenzkomponenten:
    • Konkordanz: Passen die Interaktionsmuster zusammen?
    • Diskordanz: Weichen die Interessen ab?
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16
Q

Komponenten der Interdependenz (Kelley et al., 2003)

A
  • Akteurkontrolle (reflexive Kontrolle): Kontrolle über die eigenen Konsequenzen.
  • Partnerkontrolle (Schicksalskontrolle): Einfluss des Partners auf die eigenen Ergebnisse.
  • Gemeinsame Kontrolle (Verhaltenskontrolle): Spezifische Passung der Interaktionspartner (Verhaltenskontrolle).
17
Q

Die Transformation der Motivation

A
  • ist ein Schlüsselkonzept der Interdependenztheorie
  • verändert die Wahrnehmung der gegebenen Ergebnismatrix, indem unterschiedliche Zielsetzungen wie Kooperation, Altruismus oder Wettbewerb wichtiger werden
18
Q

Was beeinflusst die Transformation?

A

Sozialisation

  • Individualistische Orientierung: Maximierung des eigenen Vorteils.
  • Altruistische Orientierung: Maximierung der Vorteile des Partners.
  • Kooperative Orientierung: Maximierung des gemeinsamen Gewinns.
19
Q

Motivationsarten

A
  • Wettbewerbsorientierung (max rel): Maximierung des Abstands zum Partner (größere Gewinne für sich).
  • Altruistische Orientierung (max other): Fokussiert auf das Wohl des Partners.
  • Kooperative Orientierung (max joint): Ziel ist der maximale gemeinsame Gewinn.
  • Streben nach Gleichheit (min diff): Minimierung der Unterschiede in den Ergebnissen zwischen den Partnern, was langfristig zu stabilen Interaktionen führen kann.
20
Q

Gerechtigkeitsprinzipien und Transformation

A
  • Relative Gleichheit (equity): Belohnungen werden nach individuellen Beiträgen verteilt.
  • Absolute Gleichheit (equality): Gleichmäßige Verteilung der Ergebnisse.
  • Bedürfnisprinzip (need): Berücksichtigung besonderer Bedürfnisse, z. B. in Familienstrukturen.
21
Q

Ursachen der Transformation

A
  • Proximale Ursachen: Motivationen, die aus der aktuellen Situation entstehen.
  • Distale Ursachen: Faktoren, die auf interindividuelle Unterschiede oder frühere Erfahrungen zurückzuführen sind (z. B. Vertrauen, Beziehungsmotive).
22
Q

Wie beeinflusst Motivation die Art und Weise wie Informationen gesucht und verarbeitet werden?

A
  • Defensivmotivation: Wunsch, eigene Überzeugungen zu bestätigen (z. B. Selbstwert schützen).
  • Impression Motivation: Streben nach sozialer Akzeptanz, beeinflusst durch relevante Personen.
  • Accuracy Motivation: Suche nach objektiver Wahrheit, beeinflusst durch kognitive Verzerrungen.
23
Q

Positive und negative Interaktionsdynamiken

A
  • Positive Dynamik: Vertrauen und gegenseitige Verstärkung entstehen durch prozedurale und interaktionale Gerechtigkeit.
  • Negative Dynamik: Misstrauensspiralen und Defensivhaltungen können durch Bedrohung von Bedürfnissen ausgelöst werden.
24
Q

Die Prinzipal-Agent-Theorie (PAT)

A
  • PAT beschreibt arbeitsteilige Beziehungen zwischen einem Auftraggeber (Prinzipal) und einem Auftragnehmer (Agent).
  • Typisch für diese Beziehungen ist eine Informationsasymmetrie: Der Agent hat einen Wissensvorsprung gegenüber dem Prinzipal.
  • Ziel: Der Prinzipal möchte, dass der Agent seine spezialisierten Fähigkeiten und sein Wissen im Interesse des Prinzipals einsetzt.
25
Q

Herausforderung PAT

A

Informationsasymmetrie:

  • Aufgrund der Wissenslücke kann der Prinzipal nicht immer einschätzen, ob der Agent im Interesse des Prinzipals oder nur zu seinem eigenen Vorteil handelt.
  • Die Theorie geht von der Annahme der Nutzenmaximierung beider Parteien aus, was zu Interessenkonflikten führen kann.
  • Unsicherheiten entstehen vor allem, wenn die Interessen beider Parteien nicht übereinstimmen.