Entscheidungen Flashcards

1
Q

Was sind Entscheidungen?

A
  • Auswahl einer Option zwischen vielen Alternativen
  • einfache Entscheidung
    • Präferenzen klar, Konsequenzen eindeutig
    • unspektakulär, weil Ergebnisse nicht relevant oder mit Sicherheit an Ziel führt
  • schwierige Entscheidung
    • Mit größerer Anzahl an Entscheidungsalternativen
    • Mit größerer Anzahl an Eigenschaften der Alternativen
    • Unter Zeitdruck
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2
Q

Welche Entscheidungsarten gibt es?

A
  • Intuitiv
    • Spontan, „aus dem Bauch heraus“
    • Eng mit Gefühlen verknüpft, basieren oft auf Erfahrung
    • gut bei stabilen, bekannten Umgebungen (hoch-validen Umgebungen, wo die Beziehungen eindeutig sind)
  • Analytisch
    • Systematisches Überlegen, Abwägen von Vor- und Nachteilen
    • Langsamerer, aber präziser rationaler Prozess
    • In unbekannten, instabilen Umgebungen
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3
Q

Was sind die Entscheidungssysteme nach Epstein und Slovic?

A
  • erfahrungsbezogenes System
    • Ganzeinheitlich, intuitiv
    • Affektiv
    • Assoziative Verknüpfungen
    • Verhalten aufgrund emotionsgeladener Erfahrungen
    • Schnelle Verarbeitung
    • Unmittelbar handlungsorientiert
  • Analytisches System
    • Analytisch
    • Logisch,
    • Logische Verknüpfungen
    • Verhalten aufgrund bewussten Abwägens von Vor- und Nachteilen
    • Langsame Verarbeitung
    • Mittelbar handlungsorientiert
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4
Q

Was ist die Affektheuristik?

A

Der Affektheuristik entsprechend werden Situationen und Entscheidungsalternativen danach beurteilt, ob sie angenehm oder unangenehm, bedrohlich oder ungefährlich sind

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5
Q

Entscheidungen unter Sicherheit

A
  • Alle verfügbaren Informationen über Alternativen und deren Konsequenzen sind bekannt.
  • Entscheidungen unter Sicherheit sind selten und ideal
  • können in theoretischen Modellen untersucht werden
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6
Q

Entscheidungen unter Risiko

A
  • Wahrscheinlichkeiten sind bekannt, aber das Ergebnis ist unsicher
  • Verhalten der Menschen: Sie berechnen selten den Erwartungswert, sondern fokussieren auf Aspekte wie die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes oder Gewinns.
  • Risiko ist wahrscheinlicher, da wir häufig nur mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten.
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7
Q

Entscheidungen unter Ambiguität

A
  • Weder Konsequenzen noch Wahrscheinlichkeiten sind klar
  • Ambiguitätseffekt
    • Menschen vermeiden ambigue Entscheidungen, weil sie unklare Wahrscheinlichkeiten als unangenehm empfinden.
    • Menschen neigen dazu, Situationen zu bevorzugen, in denen Wahrscheinlichkeiten klar sind, was zu irrationalem Verhalten führen kann
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8
Q

Ellsberg-Paradoxon

A
  • Teilnehmer bevorzugen Entscheidungen, bei denen die Wahrscheinlichkeiten bekannt sind (z.B. roter Ball in einer Urne mit 30 roten Bällen, 60 schwarzen und gelben Bällen und Entscheidung zwischen schwarzen oder roten), obwohl mathematisch die Alternativen gleichwertig sind.
  • Demonstriert, dass selbst rationale Entscheidungsträger Ambiguität meiden, auch wenn die Alternativen objektiv gleichwertig sind.
  • Individuen auf Märkten lehnen Ambiguität ab und verhalten sich oft inkonsistent.
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9
Q

Welche Entscheidung wird bevorzugt?

A

Menschen bevorzugen Sicherheit gegenüber Risiko und Risiko gegenüber Ambiguität.

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10
Q

Erwartungswerttheorie

A
  • Definition: Beschreibt objektive Entscheidungen bei Unsicherheit, basierend auf Wahrscheinlichkeiten und erwarteten Konsequenzen.
  • Grundidee: Entscheidungsträger sollen die Alternativen anhand der Gewinnhöhe und der Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten.
  • Daniel Bernoulli kritisierte diese Theorie und stellte fest, dass Menschen eher den Nutzen (statt den Wert) des Geldes bewerten. Dies führte zur Entwicklung der Erwartungsnutzentheorie.
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11
Q

Erwartungsnutzentheorie

A
  • Die Erwartungsnutzentheorie betont den Nutzen, den eine Person subjektiv aus den Konsequenzen einer Entscheidung zieht.
  • Grundidee: Menschen maximieren nicht den Gewinn, sondern den Nutzen.
  • Die subjektive Erwartungsnutzentheorie integriert subjektive Wahrscheinlichkeiten und Nutzen, um reale Entscheidungsprozesse besser zu modellieren.
  • Unterschied zur EUT: Hier wird nicht nur der Nutzen berücksichtigt, sondern auch subjektive Wahrscheinlichkeiten.
  • deskriptive Entscheidungsmodell
    • wie tatsächlich Entscheidungen gefällt werden
  • präskriptive Entscheidungsmodell
    • wie optimal Entscheidungen gefällt werden
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12
Q

Merkmale subjektiven Erwartungsnutzentheorie

A
  1. Es gibt einen identifizierbaren Entscheider.
  2. Alle Alternativen sind im Voraus bekannt.
  3. Konsequenzen können vorweggenommen und bewertet werden.
  4. Bewertung erfolgt anhand beständiger Ziele.
  5. Wahrscheinlichkeiten können den Ereignissen zugeordnet werden.
  6. Relevante Informationen werden gesucht und berücksichtigt.
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13
Q

Ultimatumspiel

A
  • Grundidee: Zwei Spieler teilen einen Geldbetrag auf. Spieler A macht ein Angebot an Spieler B. B kann das Angebot annehmen oder ablehnen.
    • Wenn B annimmt: Beide Spieler erhalten die vorgeschlagenen Beträge.
    • Wenn B ablehnt: Beide gehen leer aus.
  • Spielziel für A: So viel Geld wie möglich behalten.
    • Beispiel: A bekommt 100 Euro und bietet B nur 1 Euro an. A würde dann 99 Euro behalten.
  • Charakteristika Ultimatumspiele
    • Die Person, die die Verteilung vornimmt, kann damit rechnen, dass die andere
      Person das Angebot bei erlebter mangelnder Fairness ablehnt.
    • Der Gewinn der Personen ist vom Verhalten beider Personen abhängig
  • Theorie vs. Realität:
    • Theoretisch sollte B immer annehmen, da 1 Euro besser ist als nichts.
    • In der Praxis lehnen Menschen kleine, als unfair empfundene Angebote oft ab, auch wenn das für sie bedeutet, nichts zu bekommen.
    • Typischerweise werden etwa 40-50 % des Gesamtbetrags angeboten, um eine Ablehnung zu vermeiden.
  • Experimentelle Ergebnisse:
    • Studien auf verschiedenen Kontinenten zeigen, dass Angebote zwischen 26 % und 58 % des Gesamtbetrags variieren, je nach Kultur.
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14
Q

Diktatorspiel

A
  • Grundidee: Ähnlich wie beim Ultimatumspiel, aber mit einem wichtigen Unterschied:
    • Spieler B hat keine Wahlmöglichkeit. Er muss das Angebot von Spieler A annehmen, egal wie unfair es ist.
  • Rationale Theorie: Spieler A könnte theoretisch den gesamten Betrag für sich behalten und B nichts geben, da B keine Möglichkeit hat, das Angebot abzulehnen.
  • Experimentelle Ergebnisse: Trotz der Möglichkeit, egoistisch zu handeln, geben viele Spieler A dennoch einen fairen Anteil an Spieler B. Das zeigt, dass Fairness und soziale Normen eine wichtige Rolle spielen.
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15
Q

Was zeigen Ultimatum- und Diktatorspiel?

A
  • Menschen handeln oft nicht rein rational und egoistisch, wie es die ökonomische Theorie vorschlägt
  • Fairness, soziale Normen, moralische Überlegungen, Kooperation, Vertrauen und Gerechtigkeit spielen eine wichtige Rolle in Entscheidungsprozessen.
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16
Q

Aufbau Gefangenendilemma

A
  • Das Gefangenendilemma ist ein klassisches Modell der Spieltheorie, das Kooperation und individuelle Rationalität untersucht
  • Zwei Personen (Gefangene) werden beschuldigt, ein Verbrechen begangen zu haben, jedoch gibt es kaum Beweise.
    • Mögliche Entscheidungen:
      1. Beide schweigen → Beide erhalten eine milde Strafe (2 Jahre).
      2. Einer gesteht, der andere schweigt → Derjenige, der gesteht, kommt frei; der andere erhält 7 Jahre.
      3. Beide gestehen → Beide erhalten eine Strafminderung (5 Jahre).
    • Zentrales Dilemma: Kooperation (Schweigen) bringt den besten kollektiven Nutzen, jedoch führt individuelles Streben nach Freiheit (Gestehen) zu einem schlechteren Gesamtergebnis.
  • Kollektive und individuelle Perspektive
    • Individuelle Perspektive: Es scheint vorteilhaft, zu gestehen und den anderen zu verraten (egoistische Strategie).
    • Kollektive Perspektive: Schweigen bringt das beste Gesamtergebnis (2 Jahre insgesamt).
    • Problem: Ohne Absprachen führt Misstrauen oft zu Verrat, was insgesamt die Strafen erhöht (5 Jahre).
  • Einmaliges vs. wiederholtes Gefangenendilemma
    • Einmaliges Spiel: Rational ist es, den anderen zu verraten, da keine Konsequenzen für zukünftige Kooperationen bestehen.
    • Wiederholtes Spiel: Vertrauen und Kooperation können sich über mehrere Runden entwickeln, da vergangenes Verhalten zukünftige Entscheidungen beeinflusst.
    • Rückwärtsinduktion: Bei bekanntem Ende des Spiels führt dies zum schrittweisen Abbau der Kooperation.
    • Unbekannte Rundenanzahl: Hier kann sich Kooperation etablieren, da der Partner direkten Verrat in der nächsten Runde „bestrafen“ kann.
17
Q

Ergebnis Gefangenendilemma

A
  • Das Gefangenendilemma zeigt die komplexen Dynamiken von Kooperation und Verrat, sowohl in theoretischen Modellen als auch in realen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Situationen.
  • Mithilfe des Gefangenen-Dilemmas kann nachgewiesen werden, dass individuell rationale Entscheidungen zu kollektiv schlechteren Ergebnissen führen können als kooperative Entscheidungen.
  • Langfristige Kooperation kann sich lohnen, insbesondere in wiederholten Spielen, wo Vertrauen und Reziprozität aufgebaut werden.
18
Q

Anwendung Gefangenendilemma

A
  • Anwendung auf reale Konflikte
  • Das Gefangenendilemma spiegelt reale Situationen wider, wie z. B.:
    • Politische Konflikte (Kriege, Abrüstung).
    • Wirtschaftliche Verhandlungen (Unternehmen, die entweder kooperieren oder konkurrieren).
    • Transaktionen im Internet (z. B. Verkäufer und Käufer, die Vertrauen aufbauen müssen).
19
Q

Welche Spiele eignen sich, um einmalige und wiederholte Entscheidungen zu simulieren?

A
  • feiglingsspiel
  • Geschlechterkampf-spiel