SKL Neurologie Flashcards

1
Q

Erläutere die verschiedenen Formen von Hirndruckzeichen und charakterisiere deren Symptomatik

A

akut:
- Kopfschmerz
- Schwindel
- Übelkeit/schwallartiges Erbrechen
- Zunehmende Bewusstseinsstörung (bis zum Koma)

chronisch:
- psychische Auffälligkeiten
- Epilepsie
- Stauungspapille (Ödem an Einmündung d. Sehnervs in Netzhaut)

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2
Q

Was ist ein Hydrozephalus? Beschreibe die Symptomatik und Therapie

A

Der Hydrozephalus bezeichnet die Erweiterung der Liquorräume durch ein gestörtes Gleichgewicht der Liquorpruduktion und - Resorption.
Er kann angeboren oder erworben sein, die Symptomatik ist abhängig vom Zeitpunkt (Alter) des Auftretens.

Symptomatik im Säuglingsalter:
- ballonartige Verformung des Schädels (da Schädelplatten noch weich sind)
- Sonnenuntergangsphänomen - Verdrehung d. Augapfels nach Unten durch Druck auf Hirnnerven III, IV und VI - Nerven d. Augenmotorik)

Symptomatik nach Verschluss der Knochenhäute:
- Hirndruckzeichen

Therapie/Intervention - Überleitung d. überschüssigen Liquors in Peritoneum (Bauchfell) und Therapie der begleitenden Symptome, z.B. Fiebersenkung, etc.

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3
Q

Nenne mögliche Ursachen von Ischämien (Minderperfusion/vollständiger Durchblutungsausfall e. Gewebes/Körperteils/Organs)

A
  • Kardiale Embolien (Verschluss e. Blutgefäßes durch Pfropf)
  • Atherosklerose
  • Gefäßdissektionen (Einriss e. Gefäßwand - A. karotis, A. vertebralis, intrazerebral)
  • Zerebrale Vaskulitis (Gefäßentzündung)
  • Stenosen (Verengung e. Hohlorgans)
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4
Q

Was ist das Leitsymptom eines Schlaganfalls?

A

Ein neues, plötzlich auftretendes fokal-neurologisches Defizit - örtlich begrenzte Veränderung im Gehirn führt zu Funktionsstörung in anderer Körperregion, z.B. Sprachstörungen, Sehstörungen oder Paresen

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5
Q

Nenne die häufigste Hirninfarktlokalisation

A

A. cerebri media, bei Verschluss des Basilarstromgebietes besteht unbehandelt eine sehr hohe Letalität

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6
Q

In welche Formen kann ein Schlaganfall (Apoplex) unterteilt werden?

A
  • ischämisch (Minderperfusion)
  • hämorrhagisch (Blutungen betreffend/zu Blutung führend)
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7
Q

Wie erfolgt die Therapie eines Schlaganfalls?

A
  • schnelle, stationäre Aufnahme, Einleitung der Diagnostik und Akuttherapie (time is brain)
  • Reperfusion betroffener Areale durch:
  • Thrombolysetherapie (bis 4 1/2h danach möglich)
  • manuelle Thrombektomie (6-7h danach möglich)
  • Vermeiden von Komplikationen/Sicherung der Vitalfunktionen

Langzeittherapie - Thrombozytenaggregationshemmer, z.B. ASS und Vollheparinisierung zur Thrombose-Prophylaxe

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8
Q

Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall lassen sich beeinflussen?

A
  • arterielle Hypertonie
  • Vorhofflimmern
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Adipositas
  • Diabetes mellitus (DM)
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9
Q

Welche Risikofaktoren eines Schlaganfalls sind nicht beeinflussbar?

A
  • Alter
  • genetische Disposition
  • männliches Geschlecht
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10
Q

Welche Funktion besitzt der N. opticus und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv II - Nervus opticus

Funktion - Sehnerv (Teil der Sehbahn)
Prüfung:
- einfache Visusprüfung (Erkennen e. Gegenstands in bestimmter Reichweite)
- fingerperimetrische Gesichtsfeldprüfung (Augen fixieren festen Punkt, TH bewegt Finger durch Gesichtsfeld, Patient gibt an sobald Finger gesichtet werden)
- Prüfung der Pupillenmotorik - Pupillenreaktion, Form/Größe

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11
Q

Welche Funktion besitzt der N. olfactorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv I - Nervus olfactorius

Funktion - riechen, auch schmecken
Prüfung:
- Riechtest (12 versch. Gerüche)

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12
Q

Welche Funktion besitzt der N. oculomotorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv III - Nervus oculomotorius

Funktion - Bewegung d. Augapfels
Prüfung:
- Finger mit Blick folgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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13
Q

Welche Funktion besitzt der N. trochlearis und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv IV - Nervus trochlearis

Funktion - Augenbewegung
Prüfung:
- Symmetrie d. Augenbewegungen
- Finger mit Blick verfolgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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14
Q

Welche Funktion besitzt der N. trigeminus und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv V - Nervus trigeminus

Funktion - Gesichtssensibilität, Innervation d. Kaumuskulatur
Prüfung:
- Palpation d. Nervenaustritte (Gesicht)
- Mund öffnen/schließen lassen, gleichzeitige Palpation d. Kaumuskeln

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15
Q

Welche Funktion besitzt der N. abducens und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv VI - Nervus abducens

Funktion - Augenbewegung nach außen
Prüfung:
- Symmetrie d. Augenbewegungen
- Finger mit Blick verfolgen
- Augen öffnen/schließen lassen

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16
Q

Welche Funktion besitzt der N. facialis und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv VII - Nervus facialis

Funktion - Mimik, Innervation d. Tränen - und Speicheldrüsen, beteiligt bei Weiterleitung v. Geschmacksinformationen
Prüfung:
- Stirn runzeln
- Augen zukneifen
- Wangen aufblasen
- Zähne zeigen
- Pfeifen lassen
- Geschmack prüfen nach salzig/süß/sauer

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17
Q

Welche Funktion besitzt der N. vestibulocochlearis und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv VIII - Nervus vestibulocochlearis

Funktion - Weiterleitung sensorischer Informationen aus Gleichgewichts - und Hörorgan
Prüfung:
- Hörprüfung
- Kopfimpulstest (Kopf wird ruckartig bewegt, während Blick die Nase fixiert - Blick sollte auf Nase bleiben)

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18
Q

Welche Funktion besitzt der N. glossopharyngeus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv IX - Nervus glossopharyngeus

Funktion - Schluckmotorik
Prüfung:
- Kehlkopfpalpation während d. Schluckens
- Testen des Würgreflexes

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19
Q

Welche Funktion besitzt der N. vagus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv X - Nervus vagus

Funktion - (Hauptnerv des Parasympathikus) Regulation von Organen (Herz-Rhythmus, GI-Trakt (Verdauung))
Prüfung:
- Inspektion von Gaumenzäpfchen und - Segel
- Würgreflex
- Stimmprüfung

20
Q

Welche Funktion besitzt der N. accessorius und wie lässt sich dieser prüfen?

A

Hirnnerv XI - Nervus accessorius

Funktion - Kopfrotation
Prüfung:
- Schulterheben gegen Widerstand
- Kopfdrehen gegen Widerstand

21
Q

Welche Funktion besitzt der N. hypoglossus und wie kann dieser geprüft werden?

A

Hirnnerv XII - Nervus hypoglossus

Funktion - Zungenmotorik
Prüfung:
- Abweichen der Zunge zur “kranken” Seite
- Zunge von innen gegen Wange drücken

22
Q

Nenne die 12 Hirnnerven

A

N. olfactorius
N. opticus
N. oculomotorius
N. trochlearis
N. trigeminus
N. abducens
N. facialis
N. vestibulochochlearis
N. glossopharyngeus
N. vagus
N. accessorius
N. hypoglossus

23
Q

Aus welchen Teilscores setzt sich die “Glasgow-Coma-Scale” zusammen und wie viele Punkte in der Bewertung sind jeweils möglich?

A
  • Augen (öffnen) (4 P.)
  • Sprache (5 P.)
  • Motorik (6 P.)
24
Q

Wie teilt die Glasgow-Coma-Scale ein SHT ein?

A

15-13 Punkte - leichtes SHT (z.B. Gehirnerschütterung)
12-9 Punkte - mittelschweres SHT
8-3 Punkte - schweres SHT

Ab 8 P. und darunter wird intubiert!

25
Q

Was ist die “Glasgow-Coma-Scale” (GCS)?

A

Ein Bewusstseinsschema für Bewusstseins - und Hirnfunktionsstörungen nach e. SHT

26
Q

Was sind quantitative Bewusstseinsstörungen und wie können diese unterteilt werden?

A

Eine quantitative Bewusstseinsstörung beschreibt die Veränderung der Wachheit/Vigilanz

Unterteilung in:

Somnolenz - schläfriger Zustand, erweckbar durch äußere Reize, z.B. akustisch

Sopor - nur durch starke Reize erweckbar, Bsp. auf Schmerzreiz erfolgt gezielte Abwehrbewegung

Koma - keine Reaktion auf äußere Reize, keine Schmerzreaktion

27
Q

Was sind qualitative Bewusstseinsstörungen und wie können diese unterteilt werden?

A

Qualitative Bewusstseinsstörungen beschreiben die Störungen von Bewusstseinsinhalten

  • Bewusstseinseintrübung
  • Bewusstseinseinengung
  • Bewusstseinsverschiebung
    (z.B. Störungen der Wahrnehmung oder Halluzinationen)
28
Q

Was ist ein SHT (Schädel-Hirn-Trauma)?

A

Ein SHT bezeichnet die Verletzung des Schädels mit folgender Funktionsstörung und/oder Schädigung des Gehirns

29
Q

In welche Formen lässt sich ein SHT einteilen?

A

Einteilung eines SHT erfolgt anhand des Zustandes der Dura mater (“harte” Hirnhaut)

Unterteilung in:

gedecktes SHT - geschlossene Verletzung des Gehirns, intakte Dura mater

offenes SHT - Verletzung von Kopfhaut/Schädelknochen und Dura mater, Verbindung des intrakraniellen Raums mit Außenwelt

30
Q

Wie erfolgt die Diagnostik eines SHT?

A
  • (Notfall) Anamnese
  • körperliche Untersuchung
  • GCS-Bestimmung
  • Bildgebung (Goldstandart - Notfall-CT)
31
Q

Nenne die Nerven des Plexus brachialis und die dazugehörigen Leitsymptome

A
  • N. medianus - Schwurhand
  • N. radialis - Fallhand
  • N. ulnaris - Krallhand
32
Q

Was ist ein Motoneuron?

A

Ein Motoneuron bezeichnet eine Nervenzelle, die mit ihrem Axon direkte/indirekte Kontrolle über einen Muskel ausübt, sie stellen die efferenten Nervenbahnen dar

33
Q

Was bedingen Schädigungen des 1. oder 2. Motoneurons?

A

Schädigung des 1. Motoneurons - Steigerung d. Reflexe (Hyperreflexie)

Schädigung des 2. Motoneurons - Verminderte Reflexe (Hyporeflexie)

34
Q

Welche entzündlichen Erkrankungen des Hirngewebes sind dir bekannt?

A
  • Meningitis
  • Enzephalitis
  • Myelitis
35
Q

Was ist eine Meningitis?

A

Entzündung der Hirnhäute (Meningen), Subarachnoidalraum auch betroffen

36
Q

Beschreibe die Symptomatik und den Krankheitsverlauf einer bakteriellen Meningitis

A
  • gelb-eitrige Trübung im Liquor (durch Granulozyten/Bakterienreste)
  • Krankheitsverlauf i.d.R. akut mit Kopfschmerz, Fieber, Meningismus (Lichtempfindlichkeit, Nackensteifheit), Übelkeit/Erbrechen, untersch. starken Bewusstseinsstörungen

Formen der bakteriellen Meningitis:
- Meningokokkenmeningitis
- Pneumokokkenmeningitis
- Borelliose

37
Q

Beschreibe die Stadien einer Borelliose

A
  • Lokale Infektion mit Rötung (Erythema migrans, “Wanderröte”) - Stadium I
  • Erregergeneralisation - Stadium II
  • Persistierende Infektion, Monate/Jahre nach Manifestation/chronisch - Neuroborelliose (Ausbreitung der Borellien auf NS)
38
Q

Beschreibe die Symptomatik und den Krankheitsverlauf einer viralen Meningitis

A
  • Keine Trübung, aber Lymphozytose (Zunahme von Lymphozyten) im Liquor

Einteilung d. Krankheitsverlaufes in:

akut - Meningismus kann fehlen, hohes Fieber

chronisch - langsame Entwicklung, rezidiverend, muss nicht entzündlich-symptomatisch auftreten, teils symptomatische Psychose

39
Q

Erläutere die Therapie einer Meningitis

A

bakteriell - Antibiotika-Therapie
viral - Aciclovir

Gabe beider Medikamente, wenn Erreger noch unbekannt ist!

40
Q

Was ist eine Enzephalitis?

A

Eine Enzephalitis ist die Entzündung des Hirngewebes, in 70% der Fälle ist diese viral bedingt, weniger häufig liegt eine bakterielle Ursache vor

41
Q

In welche drei Formen kann eine virale Enzephalitis eingeteilt werden?

A
  • Herpes-Simplex-Enzephalitis
  • Frühsommer-Mningoenzephalitis (FSME)
  • HIV-Infektion
42
Q

Wie erfolgt die Therapie einer Enzephalitis?

A
  • Symptomatische Therapie (Fieber-/Schmerzsenkung)
  • Aciclovir (bei Viren)
  • Antibiotika-Therapie (bei Bakterien)
43
Q

Was ist eine Myelitis?

A

Eine Myelitis beschreibt eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks

44
Q

Was ist Morbus Parkinson?

A

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die einen Dopaminmangel bedingten Symptomkomplex ergibt

45
Q

Nenne typische Symptome von M. Parkinson

A
  • Bradykinese (Verlangsamung automatischer physiologischer Bewegungsabläufe)
  • Akinese (Verlust automatischer physiologischer Bewegungsabläufe)
  • Hypokinese (Verlangsamung der Spontanmotorik)

zusätzliche Kriterien:
- Ruhetremor (Muskelzittern)
- Rigor (Muskelsteifheit)
- Posturale Instabilität (Verminderung/Verlust d. aufrechten Körperhaltung, OK-Neigung nach vorne - gesteigerte Instabilität)

46
Q

Beschreibe die Ätiologie von Chorea Huntington

A
  • vererbbare/erbliche Erkrankung des NS
  • Manifestation im 35.-50. LJ
  • autosomal-dominante Vererbung über das Huntington-Gen

Chorea Huntington ist gekennzeichnet durch die Degeneration bestimmter Neurone im Striatum (Kerngebiet im Vorderhirn) und assoziierten Hirnarealen

47
Q

Erläutere die Symptomatik von Chorea Huntington

A
  • Hyperkinetisch-hypotones Syndrom
  • Choreatische Hyperkinese (unwillkürlich einschießende Bewegung d. Gesichts/d. Extremitäten, z.B. Grimassieren, Chamäleonzunge, Klavierspielbewegungen)
  • Schwere psychopathologische Veränderungen
  • Fortschreitende Demenz