SKL - Innere/Geriatrie Flashcards
Was ist eine Herzinsuffizienz?
Eine Herzinsuffizienz bezeichnet eine verminderte Belastbarkeit aufgrund einer ventrikulären Funktionsstörung
Durch die eingeschränkte Funktion des Herzens, kann der Körper nicht mit ausreichend Blut/Sauerstoff (O2) versorgt werden
Erläutere die Formen der Herzinsuffizienz
Vorwärtsversagen - Blutvolumen (welches linkes Herz in den Körper pumpt) kann O2-Bedarf nicht mehr decken - niedrige Auswurfleistung = Unterversorgung d. Körpers mit O2
Rückwärtsversagen - Zum Herzen transportiertes Blut kann nicht adäquat weitergeleitet werden, somit kommt es zu Blutrückstau vor rechtem/linken Ventrikel, Blut fehlt dann bei O2-Versorgung des Körpers
Unterteilung des Rückwärtsversagens:
Rechtsherzinsuffizienz - Kann zu Stauungsgastritis/Leberkapselspannung; Oberbauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen führen
Linksherzinsuffizienz - Blutstau in Lungengefäßen - Gefahr eines Lungenödems
Was ist ein Akutes Koronarsyndrom (ACS)?
Das akute Koronarsyndrom beschreibt eine “Arbeitsdiagnose” bei unklaren Thoraxbeschwerden, solange die genaue Ursache noch unklar ist (instabile Angina pectoris/ Myokardinfarkt - starke Ähnlichkeit)
Beschreibe die Symptomatik eines akuten Koronarsyndroms (ACS)
- Angina pectoris Beschwerden (hinter Sternum lokalisierter Schmerz, ausgelöst durch physische/psychische Belastung - Atemnot/Panikgefühl)
- Bis hin zu plötzlichem Pumpversagen d. Herzens - Blutdruckabfall (Hypotonie)
- Tachykardie (schneller Puls)
- Blässe
- Kaltschweißigkeit
- Kreislaufstillstand
Beschreibe die Komplikationen/Folgen eines akuten Koronarsyndroms (ACS)
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz
- Kardinogener Schock
- Schäden der Herzstruktur
- Kammerflimmern (häufigste Todesursache)
Welche Risikofaktoren können ein akutes Koronarsyndrom (ACS) bedingen?
- Diabetes Mellitus (DM)
- Hypertonie
- Rauchen
- Alter
- männliches Geschlecht
Erläutere kurz die Symptomatik einer Angina pectoris
“Brustenge”
- Thoraxschmerz
- retrosternales Druckgefühl mit Ausstrahlung in li. Schulter/Arm
- Atemnot/Panikgefühl
- Schweißausbrüche
- Symptome lassen in Ruhe nach
Beschreibe kurz die Symptomatik eines Myokardinfarktes (Herzinfarkt)
Ein Myokardinfarkt beschreibt den Verschluss einer Koronararterie und die folgenden Nekrose eines Herzmuskelteils (Funktionsverlust)
Die Symptome ähneln der Angina pectoris!
Beschreibe das Krankheitsbild der Koronaren Herzkrankheit (KHK)
Eine KHK bezeichnet die Manifestation einer Arteriosklerose (schleichende, krankhafte Veränderungen der Arterienwände)
Folge ist die Verengung der Herzkranzgefäße und eine dadurch bedingte Minderdurchblutung des Herzmuskels (nicht gedeckter O2-Bedarf)
Dies führt zu Schmerzen unter Belastung, da d. Muskelschicht nicht ausreichend versorgt wird
Nenne die möglichen Formen einer Arteriosklerose
Atherosklerose (Ablagerung fetthaltiger Plaques)
Mediasklerose (betrifft die mittlere Wandschicht)
Arteriolosklerose (betrifft kleinere Arterien)
Was ist eine Arteriosklerose?
“Arteriosklerose” bildet den Überbegriff für die Erkrankung der Gefäßwände und beschreibt die allgemeine Arterienwandverkalkung
Erläutere den Krankheitsverlauf einer Atherosklerose
- Ein Endothelschaden führt zu einer erhöhten Permeabilität (Durchlässigkeit)
- LDL (Cholesterin)/Kalk lagert sich in geschädigtes Endothel ein
- Makrophagen wandern in Arteriengewebe ein und versuchen Cholesterin abzubauen,
- Sie können Cholesterin nicht richtig aufnehmen/verdauen und werden zu Schaumzellen - gehen unter/verbleiben in Arteriengewebe - Hierdurch wird das Einwandern von Bindegewebszellen ausgelöst, welche Cholesterinkristalle ablagern - Entstehung eines Plaques (Verkalkung)
Beschreibe die Folgen einer Arteriosklerose
- Einlagerung von Cholesterinkristallen verhärten Gefäßwand, diese wird zunehmend starr
- Begünstigung/Bestärkung e. Hypertonie
- Hoher Blutdruck begünstigt weitere Endothelschäden
- Möglicher Teilverschluss d. Gefäßes (z.B. pAVK in Beinen)
- Plaqueruptur - durch diese kann Thrombus entstehen (Embolie)
Nenne mögliche Folgeerkrankungen einer Arteriosklerose
- Chronischer arterieller Gefäßverschluss (z.B. KHK, Angina pectoris, pAVK)
- Akuter arterieller Gefäßverschluss (z.B. Myokardinfarkt, akute Extremitätenischämie, Schlaganfall)
- Aneurysma
- Aneurysma dissecans (Aortenruptur durch Erweiterung der Aorta)
Was ist eine Leberzirrhose?
Eine Leberzirrhose bezeichnet eine chronische Erkrankung, bei welcher das Lebergewebe zunehmend zerstört wird und die Leber ihre Funktion einbüßt
Nenne die unspezifischen Symptome einer Leberzirrhose
- Müdigkeit/Abgeschlagenheit
- Druck - und Völlegefühl
- Blähungen
- Übelkeit
- Gewichtsabnahme
Liste die spezifischen Symptome einer Leberzirrhose
- Ikterus (gelbe Skleren - Umhällung des Augapfels, Gelbfärbung der Haut, heller Stuhl, etc.)
- Lackzunge/Lacklippen
- Mundwinkelrhagaden
- Caput medusae (Gefäßveränderungen an Bauchdecke)
- Gynäkomastie (gutartige Vergrößerung d. Brustdrüsen beim Mann)
- Weißnägel
- Hodenathrophie
Erläutere die Therapiemaßnahmen einer Leberzirrhose
- Alkoholverbot/-Abstinenz (Weglassen ursächlicher Noxe)
- Weglassen aller potentiell lebertoxischen Medikamente
- Behandlung der Grunderkrankung
- Ausreichende Nährstoff-/Kalorien-/Vitaminzufuhr
- ultima ratio (Lebertransplantation)
Was ist eine Gastritis und in welche Formen kann diese unterschieden werden?
Eine Gastritis ist die Entzündung der Magenschleimhaut, sie kann akut/chronisch verlaufen
Was können Ursachen einer Gastritis sein?
- übermäßiger Fett - und Alkoholkonsum
- Medikamenteneinnahme
- Erreger (Salmonellen, Noro-Virus)
- Stress
In welche chronischen Verlaufsformen kann eine Gastritis unterteilt werden?
Typ-A - (autoimmun bedingt) - meist Auto-Antikörper gegen Belegzellen
Typ-B - (bakteriell bedingt) - Infektion mit Helicobacter pylori
Typ-C - (chemisch bedingt) - Medikamenteneinnahme, Rauchen, etc.
Wie kann eine Gastritis therapiert werden?
- Abschalten/Reduzieren von Noxen
- medikamentöse Therapie
Beschreibe die Symptome einer Gastritis
- Epigastrischer Druckschmerz
- Oberbauchschmerzen
- Meist unauffälliger körperlicher Befund
- Symptomatik meist nach Mahlzeiten
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit/Erbrechen
- Völlegefühl
- Blähungen
Beschreibe das Krankheitsbild der Pneumonie (Lungenentzündung) und wie diese eingeteilt werden kann
- Erregerassoziierte Erkrankung der Lunge - durch Viren/Bakterien/Pilze/Protozoen
Einteilung in:
- ambulant/nosokomial erworben
- beatmungsassoziierte Pneumonien
- Pneumonien bei Immunsupprimierten
In welcher Form kann die Lunge bei einer Pneumonie befallen werden?
Form der Pneumonie kann z.B. anhand des Radiologiebefundes sichtbar gemacht werden, dieser zeigt:
- Lobärpneumonie (Befall d. gesamten Lungenlappens/eines Segmentes, gesamtes Segment weist gleiches Entzündungsstadium auf) - Lungenlappen scharf abgegrenzt (radiolog.)
- Bronchopneumonie (Entzündung d. Bronchien und Alveolen) - herdförmige Verschattung (radiolog.)
- Interstitielle Pneumonie (idiopathisch) - Streifenschatten (radiolog.)
Zudem kann zusätzlich in typische (z.B. durch Pneumokokken) und atypische Pneumonien unterschieden werden
Wie kann eine Pneumonie therapiert werden?
- Körperliche Schonung, jedoch begleitet durch Frühmobilisation (Pat. sollte sich innerhalb erster 24h für mind. 20 Min. außerhalb des Bettes aufhalten)
- Atemtherapie, ggf. mit Kochsalzinhalation
- Flüssigkeitszufuhr
- Ggf. PCM/Ibuprofen gegen Fieber
- Mukolytika (schleimlösende Medikamente)
- U.U. Sauerstoffzufuhr
Erläutere den Diabetes mellitus Typ I
- Autoimmun-Erkrankung, bei welcher die Beta-Zellen d. Langerhans-Inseln im Pankreas zerstört werden, folglich kann kein Insulin mehr produziert werden
- PatientInnen sind lebenslang auf externe Insulinzufuhr angewiesen
Was ist Diabetes mellitus?
- Erkrankung des Insulinstoffwechsels in Inselzellen (Insulin-Produktion) d. Pankreas
- Einteilung in verschiedene Typen, am bekanntesten Typ I u. II
Erläutere den Diabetes mellitus Typ II
Beruht in erster Linie auf verminderter Reaktion der Körperzellen auf Insulin, es kommt zu:
Erworbener Insulinresistenz - Insulin wird weiterhin produziert, Körperzellen bilden jedoch Resistenz gegenüber Insulin, aufgrund mehrfach erhöhtem Blutzuckerspiegel (relativer Insulinmangel)
Mehrproduktion von Insulin - Auf ausbleibende Reaktion d. Körperzellen auf Insulin folgt erhöhte Insulin-Produktion um Resistenz zu kompensieren, wodurch sich Resistenz verstärkt - folglich wird nicht mehr ausreichend Glukose aufgenommen und verbleibt im Blut - somit, Blutzucker dauerhaft über Normalwert
**Versagen der Beta-Zellen* - durch dauerhaft hohe Belastung wird Insulin-Produktion gänzlich eingestellt - es kommt zu absolutem Insulinmangel
Welche Funktionen besitzt das Pankreas?
Exokrine Funktion - Produktion von Enzymen, welche Nahrungsbestandteile im Darm spalten
Endokrine Funktion - Produktion von Hormonen (u.a. durch Langerhans-Inseln), welche den Blutzucker regulieren (Glukagon/Insulin)
Welche Funktion hat Insulin?
- ermöglicht Aufnahme von Zucker (Glukose) aus dem Blut in Körperzellen
- ermöglicht Speicherung von Glukose in Leber u. Muskeln
- Hemmt Neuproduktion von Glukose in d. Leber
Welche Formen des Insulinmangels gibt es?
Absoluter Insulinmangel - Es wird kein Insulin produziert
Relativer Insulinmangel - Insulin wird produziert, es wird aber nicht darauf reagiert
Welche Risikofaktoren bestehen für den Erwerb von Diabetes mellitus Typ II?
“Wohlstandskrankheit”
- erhöhte Nahrungsaufnahme
- mangelnde Bewegung
- Adipositas
- genetische Veranlagung
Beschreibe die Symptome eines Diabetes Typ II
Im noch reversiblen Stadium:
- Abgeschlagenheit
- Allgemeines Unwohlsein (Zeichen, dass aufgenommene Energie - Glukose - nicht mehr in Körperzellen ankommt
Im fortgeschrittenen Stadium (manifestierter Diabetes Typ II):
- Polydypsie (Vermehrtes Trinken)
- Polyurie (häufiges Wasserlassen)
- Müdigkeit
- Schwäche
- Schwindel
- Sehstörungen
- Wechsel von Appetitlosigkeit/Hungerattacken
- Harnwegsinfekte
- schlechte Wundheilung
Erläutere die Therapie eines Diabetes mellitus Typ II
Ernährungstherapie:
- Reduktionskost (fettarm, wenig Kohlehydrate)
- regelmäßige Nahrungsaufnahme, ohne Zwischenmahlzeiten
- Kein Weißmehl/Zucker
- Kein Alkohol
Bewegungstherapie:
- Bewegung sorgt für Einbau von Glukose-Transportern in Muskelzellen
Medikamentöse Therapie (Anwendung wenn Blutzucker-Spiegel nach 3 Monaten nach o.g. Therapie nicht im erwünschten Bereich liegt):
- Orale Antidiabetika - Erhöhung des Insulinsensivität d. Gewebes, verlängerter Zeitraum d. Insulinasuschüttung
- Insuline - kurzwirksam/langwirksam und Mischinsuline in Form von Spritzen/Pumpen
Was ist Gicht?
Gicht bezeichnet eine symptomatische Hyperurikämie (zu hoher Harnsäurespiegel im Blut), bei welcher es zu Entzündungen in den Gelenken kommt
Beschreibe die Entstehung der Symptomatik von Gicht
Absonderung von Natriumkristallen (Salz o. Harnsäure) - chem. Prozess, bei welchem die Kristalle abfallen und nicht zersetzt werden
- diese lagern sich in verschiedenen Geweben als “Tophi” (entzündliche Knoten) an
- Interaktion dieser Tophi mit Makrophagen u. Leukozyten führt zu entzündlicher Reaktion
- dauerhafter Entzündungsvorgang führt zu Gelenk - und Knochendestruktion (chronisch)
- Ausfällung häufig an peripheren Körperregionen, wie Zeh/Ohrläppchen/Finger
Was sind mögliche Ursachen von Gicht?
- Vermehrte Produktion von Harnsäure durch chronisch üppige Ernährung (viel Fleisch/Alkohol)
- Vermehrte Produktion von Harnsäure durch Mangel an Enzym d. Harnsäurestoffwechsels (HGPRT)
- Verminderte renale Exkretion
- Vermehrter Zellzerfall
Wie kann Gicht therapiert werden?
- Umstellung der Ernährungsgewohnheiten
- Verzicht auf Alkohol
- Normalisierung des Körpergewichtes
- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- Ggf. Umstellung der Medikamente
Wie kann ein akuter Gichtanfall therapiert werden?
- Schmerzmittel, ggf. Glukokortikoide
- Ruhigtstellen/Kühlen d. Gelenkes
Wie kann eine chronische Gicht behandelt werden?
- Medikamente zur Senkung d. Harnsäurespiegels - meist Allopurinol