Psychiatrie und Psychosomatik Flashcards

1
Q

Übersetze die Abkürzung “ICD-10”

A

“International Classification of Diseases and Related Health Problems”

“10” - beschreibt die 10. Revision/Auflage

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1
Q

Nenne und beschreibe die drei Anwendungsprinzipien im Abschnitt “F” der ICD-10

A

Störungsprinzip - Anwendung des “Störungsbegriffes”, NICHT des Krankheitsbegriffes zum Auflösen von Stigmata

Prototypenprinzip - Nicht alle Aspekte/Symptome müssen zutreffen um eine Diagnose zu rechtfertigen (Vorgabe eines Mindestvorkommens von Symptomen über best. Zeitraum)

Komorbididtätsprinzip - Mehrere Störungen aus den 9 Obergruppen können auf eine Person zutreffen und komplexe (Mehrfach-) Stördiagnosen ergeben

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2
Q

Nenne drei Vor - und Nachteile der ICD-10

A

Vorteile:
-Internationale Anerkennung
- Prägnante, kurzgehaltene Kodierung
- Logische, plausible Beschreibung

Nachteile:
- Objektive, sachliche Beschreibung ohne Erklärung und verstehenden Aspekt)
- Große Anzahl an Items
- Bisweilen zu großer Ermessensspielraum

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3
Q

Charakterisiere die Symptomatik der Belastungs - und Anpassungsstörungen

A

Die jeweils entstehende Symptomatik kann auf belastende Lebensereignisse/Traumatisierungen zurückgeführt werden, welche den Betroffenen i.d.R. bekannt sind

Die Betroffenen erleben die entstehenden Symptome in direktem Zusammenhang mit d. Belastung/Trauma

Die Betroffenen leiden unter der Symptomatik und möchten diese loswerden (ich-dyston)

Die Symptomatik ist geprägt durch Angst/Angespanntheit/Gereiztheit

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4
Q

Nenne die 3 Subtypen der Belastungs - und Anpassungsstörungen

A
  • Akute Belastungsreaktion
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Anpassungsstörung
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5
Q

Erläutere die Symptomatik der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

A
  • Erleben eines kurz - oder langanhaltenden Ereignisses von außergewöhnlicher Bedrohung/katastrophalem Ausmaß, welches tiefgreifende Verzweiflung/Trauma auslöst
  • Erstes Auftreten von Symptomen NICHT zeitnah zum Trauma (meist innerhalb v. 6 Monaten nach Ereignis, in speziellen Fällen erst nach Jahren/Jahrzehnten)
  • Bsp. für Symptome: Anhaltende Erinnerungen, Flashbacks, Bedrängung in Belastung ähnelnden Situationen, sich wiederholende Träume, Ein - und Durchschlafstörungen, erhöhte Schreckhaftigkeit
  • Ausweitung/Chronifizierung bei Nichtbehandlung
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6
Q

Beschreibe die Symptomatik einer akuten Belastungsreaktion

A
  • Erleben einer außergewöhnlichen physischen/psychischen Belastung
  • Erstes Auftreten von Symptomen zeitnah zur Belastung (innerhalb 1h)
  • Bei Milderung der Belastung klingen die Symptome nach frühestens 8h ab
  • Bleibt die Belastung bestehen, so beginnen die Symptome frühestens nach 48h nachzulassen
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7
Q

Was ist eine Anpassungsstörung?

A

Eine Anpassungsstörung beschreibt das Erleben einer psychosozialen Belastung NICHT außergewöhnlichen/katastrophalen Ausmaßes

Es handelt sich hierbei um eine dauerhafte/anhaltende Belastung (z.B. belastende Lebensveränderung, wie der Tod eines geliebten Menschen), welcher sich der Mensch anpassen müsste

Auftreten der Symptome meist innerhalb 1 Monats nach der Lebensveränderung

Die Symptomatik verhält sich sehr individuell und neigt zur Chronifizierung

Folgen können schwere suizidale Depressionen oder z.B. Suchterkrankungen sein

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8
Q

Charakterisiere die Symptomatik von Angststörungen

A

Angststörungen bezeichnen psychische Störungen, bei denen:

  • unkontrollierbare Ängste (mit allen, für Angstzustände typischen physischen/psychischen Symptomen) auftreten
  • OHNE, dass eine äußerlich erkennbare/realistische Bedrohung vorliegt
  • OHNE, dass eine körperliche Erkrankung Auslöser von Symptomen ist
  • Ich-Dyston
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9
Q

In welche drei Formen können Angststörungen unterteilt werden?

A
  • Panikstörungen
  • Generalisiertes Angstsyndrom
  • Phobien
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10
Q

Was ist eine Phobie?

A

Eine Phobie bezeichnet die konkrete Angst vor einem Objekt/einer Situation, die nicht maßgeblich gefährlich ist und als solche auch vom Betroffenen anerkannt wird

Die Symptome beschränken sich auf d. gefürchtete Objekt/Situation und/oder Gedanken daran

Emotionale Belastung durch Angstsymptome und/oder Vermeidungsverhalten

Bsp. - soziale Phobie, Aviophobie, Klaustrophobie

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11
Q

Was ist eine Panik-Störung?

A

Eine Panikstörung beschreibt das Auftreten plötzlicher, nicht vorhersehbarer heftiger Angst - und Panikattacken, welche sich nicht auf e. konkrete Situation/Objekt beschränken

Symptome - Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche, Erstickungsgefühl, etc.

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12
Q

Was ist ein generalisiertes Angstsyndrom?

A

Die generalisierte Angststörung bezeichnet das andauernde Erleben von unspezifischer, weniger ausgeprägter auf - und abschwellender Angst

Symptome - z.B. andauernde Nervosität, Muskelanspannung, Zittern, Herzklopfen, Schwitzen

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13
Q

Was bedeutet der Ausdruck “Angst vor der Angst”?

A

Beschreibt die Angst vor dem erneuten Auftreten einer Panikattacke, nachdem eine solche bereits einmalig oder mehrfach erlebt wurde

  • Angst vor Unberechenbarkeit des Auftretens
  • Angst vor Panik-Attacke begünstigt Angstsymptomatik und kann somit eine Panik-Attacke begünstigen
  • Bestärkte Angst und Verlust sozialer Teilhabe durch Vermeidung von Situationen, in denen eine Panik-Attacke auftreten könnte
  • Mögliche Folgen können e. generalisierte Angststörung, Depressionen, Zwänge o. Phobien sein
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14
Q

Charakterisiere die Symptomatik der Zwangsstörungen

A
  • Gekennzeichnet durch Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen (mind. 1h tägl. über Zeitraum v. 2 Wochen)
  • Zwänge werden als dem Ich zugehörig erlebt, also als eigene Gedanken oder Handlungen
  • Zwänge wiederholen sich ständig und werden von den Betroffenen als übertrieben/unsinnig erlebt, das Ausführen dieser wird als unangenehm empfunden
  • Betroffene versuchen Widerstand zu leisten, leiden aber weiterhin unter ihren Zwängen
  • Erkrankung NICHT auf neurologische/internistische Erkrankung zurückzuführen
  • Können als Belastungs - und neurotische Störungen auftreten
  • Sind durch Dauer/Leidensdruck häufig mit Depressionen verbunden
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15
Q

Nenne zwei Hauptsymptome der Zwangsstörung

A
  1. Zwangsgedanken - wiederkehrende Gedanken
  2. Zwangshandlungen - wiederkehrende Handlungen
16
Q

Was ist eine dissoziative Störung?

A

Eine dissoziative Störung bezeichnet den teilweise/völligen Integrationsverlust physischer und/oder psychischer Funktionen (ohne neurologische/körperliche Ursache)

Der Integrationsverlust bezieht sich dabei auf:
- Kontrolle von Bewegung
- Erinnerung an Vergangenheit
- Wahrnehmung
- Identitätsbewusstsein

Eine dissoziative Störung ist psychogen - bedeutet, dass diese stets mit Trauma/chronischem Stress/unlösbaren inneren Konflikten in Verbindung gebracht wird

17
Q

Nenne 5 dissoziative Symptomgruppen

A
  • Dissoziative Amnesien - vorübergehende Teilamnesien
  • Dissoziativer Stupor - vorübergehend eingeschränkte/ganz ausbleibende Reaktion auf Umwelt (mit Bewegungslosigkeit)
  • Dissoziative Identitätsstörung - Ausbildung mehrerer Teilidentitäten neben der eigentlichen Identität, unabhängig von Alter/Geschlecht eigener Identität mit möglicher Kommunikation der Teilidentitäten untereinander
  • Dissoziative Ohnmachtsanfälle
  • Dissoziative Bewegungsstörung - Schwäche/Lähmung, Koordinationsstörungen (Ataxie), Unfähigkeit zu Gehen/Stehen, übertriebenes Schütteln/Zittern
18
Q

Was beschreibt der Begriff der “affektiven Störung”?

A
  • Krankhaft veränderte Gefühlslage
  • Störung der Fähigkeit emotional angemessen/reguliert auf Situationen/Gegebenheiten reagieren zu können
  • Unmittelbarer „Eindruck“ - der Affekt - ist betroffen
  • Bezeichnung aller Phänomene, die als primäre Symptomatik Depressionen und/oder (Hypo-) Manien beinhalten
19
Q

Was ist eine unipolare affektive Störung?

A

Das Auftreten eines einzelnen Extrems, entweder Manie/Depression

20
Q

Was ist eine bipolare Störung?

A

Eine bipolare Störung bezeichnet den wiederholten Wechsel von hypomanischen/manischen und depressiven Episoden

Zwischen diesem Wechsel können symptomfreie oder symptomarme Phasen stattfinden

21
Q

Nenne 5 verschiedene Symptomgruppen einer Schizophrenie

A
  1. Halluzinationen
  2. Wahn/inhaltliche Denkstörungen/Ich-Störung
  3. Desorganisiertes Denken/Sprechen - Formale Denkstörung
  4. Desorganisiertes, bzw. katatones Bewegungsverhalten
  5. Negativsymptome
22
Q

Unterscheide Halluzination und Wahn

A

Halluzination:
- „Sinnestäuschungen“ - schwere Wahrnehmungsstörungen, bei der alle Sinneskanäle betroffen sein können
- Zeitlich andauernd u. sich wiederholend
- Unterteilung in Halluzinationen 1. u. 2. Ranges:

  1. Rang (häufig) - akustische Halluzinationen, Leibhalluzinationen (Missempfindungen, angeblich von außen)
  2. Rang (seltener) - optische/olfaktorische/gustatorische/taktile Halluzinationen, Zönästhesien (Missempfindungen ohne angebliche Einwirkung von außen - „Körper ist aus Stein“, „Wasser rinnt über die Arme“

Wahn:
- Komplexe, typische Idee - Falschbeurteilung der Wirklichkeit, an welcher vorübergehend mit absoluter subjektiver Gewissheit festgehalten wird
- Häufig, z.B. Verfolgungs-, Vergiftungs-, Größenwahn
- Können mit oder ohne Halluzinationen auftreten
- Tendenz zur Ausbreitung - immer mehr realistische/halluzinatorische Wahrnehmungen werden zur Bestätigung des Wahngedankens herangezogen

23
Q

Was ist eine Sucht?

A

Eine Sucht bezeichnet den chronischen und zur Notwendigkeit gewordenen Missbrauch eines Suchtmittels, diese kann stofflich/nicht-stofflich sein

Hierbei entsteht eine psychische Abhängigkeit (durch bestimmte Suchtmittel kann eine zusätzliche körperliche Abhängigkeit entstehen

24
Q

Nenne jeweils 3 stoffliche und nicht-stoffliche Sucherkrankungen

A

stofflich:
- Alkohol-/Trinksucht - Störungen durch Alkohol
- Störungen durch Opioide (Opium, Morphium, Heroin)
- Störungen durch Missbrauch von Sedativa (angstlösend z.B. Benzodiazipine)

25
Q

Nenne und beschreibe kurz die 5 Trinker-Typen

A

Konflikttrinker - Trinkt mit dem Bewusstsein Probleme zu haben, die aktuell nicht anders zu bewältigen/zu ertragen sind

Gesellschaftstrinker - Trinkt mit dem dringenden Bedürfnis andere Menschen zu treffen um nicht alleine zu sein

Episodischer Trinker - Trinkt episodisch, paar Tage/Wochen exzessiv, verlässt dabei oft das häusliche Umfeld, ohne, dass nahestehende Personen über Aufenthalt informiert sind - kehr lt danach in “normales Leben” zurück , zwischen Phasen oft abstinent

Spiegel-Trinker - Trinkt morgens/über den Tag verteilt um einen bestimmten Pegel aufrechtzuerhalten, fühlt sich nur mit Pegel lebendig/leistungsfähig - begleitet von körperlichen Entzugserscheinung, irreversiblen Folgeschäden und zunehmenden mentalen Einbußen - allgemeiner Verfall

Süchtiger Trinker - Trinkt als Spiegeltrinker mit allmählich steigendem Alkoholpegel (Notwendigkeit der Dosis-Erhöhung durch Habituation/Gewohnheit) - Fortsetzung des Verfalls

26
Q

Nenne die Stationen der Behandlungskette in Gesundheits - und Rehabilitations-System für Alkoholabhängige

A
  1. Vorbereitung auf die Therapie (Drogenberatungsstellen, Motivierung zur stationären Therapie und Hilfe bei Auswahl, Antragstellung)
  2. Entgiftung (Krankenhaus, u.U. Intensivmedizin, ZIEL - Freiheit v. körperlichen Entzugssymptomen)
  3. Entwöhnung (stationärer Aufenthalt in spezialisierter Suchtklinik, Psychotherapie, Angehörigenberatung, Schuldenberatung, Wohnungs-/Arbeitssuche)
  4. Nachsorge (Selbsthilfegruppen, ambulante Therapie)