Sitzung 5: Verhaltenstherapie Teil 2 Flashcards

1
Q

Welche Methoden der dritten Welle VT gibt es?

A
  1. Achtsamkeit
  2. Entspannung
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Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Entwicklung

A
  1. Kabat-Zinn (1990): entwicklete “mindfulness-based reduction” als Ursprung von heutigen Achtsamkeitsverfahren in der VT
  2. buddistische Tradition: Achtsamkeit beinhaltet wesentliche Elemente von Meditationswegen
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3
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Definition und Grundlage

A
  1. Definition: Aufmerksamkeit soll absichtsvoll und nichtwertend auf den gegenwärtigen Moment gerichtet werden –> Wertefreiheit ist das wichtigstes Element
  2. Grundlage: Den gegenwärtigen moment achtsam zu erleben; Aufmerksamkeit auf besondere Art ausrichten –> Beispiel Duschen: Wie fühlt sich das Wasser an, wie riecht das Duschgel, …
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4
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Therapeutisches Potenzial

A
  1. Autopilot: Ausstieg aus den Autopilotenmodus ermöglicht bewusste Reaktion auf Situationen
  2. bewusster Umgang: Achtsamer Kontakt mit angenehmen Situationen, so werden diese bewussster und lebendiger wahrgenommen
  3. Abdriften: in negative Grübelleien kann unterbunden werden
  4. Vorrübergehende Ereignisse: Gedanken und Gefühle können als Vorrübergehende Ereignisse wahrgenommen werden
  5. Körperzentrierung: Felt sense –> Erweiterung der rein kognitiven Ebene
  6. Akzeptanz: Fördert einen akzeptierenden und offeneren Umgang mit der inneren (& äußeren) Realität –> wichtig man möchte nicht die Wahnehmungen und Gedanken an sich verändern, sondern den Umgang damit
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5
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Evidenzen

A
  1. Aufgrund einer unzureichenden Studienlage liegt eine begrenzte empirische Evidenz für die Wirkseise achtsamkeitsbasierter Ansätze vor
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6
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Ansätze und Methoden

A
  1. Achsamkeitsanaloge Ansätze
  2. Achsamkeitsinformierte Ansätze
  3. Achtsamkeitsbasierte Ansätze
  4. Achtsamkeitstechniken
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7
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Ansätze und Methoden: 1. Achtsamkeitsanaloge Ansätze

A
  1. Definition: Interventionen, die den Ansätzen und Prinzipien der Achtsamkeit ähneln
  2. Beispiel: Gedankenexploration während einer Exposition
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8
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Ansätze und Methoden: 2. Achtsamkeitsinformierte Ansätze

A
  1. Definition: multimodale Behandlungsmethoden bei denen Achtsamkeit, Akzeptanz und andere Fertigkeiten gezielt vermittelt werden
  2. Beispiel:
    a) dialektisch-behaviorale Therapie (DBT)
    b) Acceptance and Commitment Therapie (ACT)
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9
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Ansätze und Methoden: 3. Achtsamkeitsbasierte Ansätze

A
  1. Definition: Achtsamkeit ist das grundlegende Therapieziel
  2. Beispiele:
    a) Mindfulbness-based congitive therapy (MBCT)
    b) mindfulness based stress reduction (MBSR)
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10
Q

Methoden 3. Welle: 1. Achtsamkeit - Ansätze und Methoden: Beispiele für Achtsamkeitstechniken

A
  1. Body-Scan
  2. Atemmeditation
  3. Yoga
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11
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Zweck

A

Entspannungsmethoden dienen der Herstellung eines als angenehm erlebten Zustands und der Vermittlung von bewältigungsstrategien für Angstsituationen bzw. psychophysiologische Spannungszustände

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12
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Grundannahme

A

Antagonismus: man kann nicht gleichzeitig Angespannt und Entspannt sein

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13
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung -Anwendung und Effekte

A
  1. Anwendung: Entspannungstechniken werden in klinischer Praxis nicht alleine, sondern in ein umfassendes Behandlungsvorgehen eingebettet
  2. Effekte:
    a) Individuell sehr unterschiedlich wirksam
    b) Entspannungsmethoden führen nur bei mehrwöchigem regelmäßigem und selbstständigen Training zu stabilen Effekten
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14
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Methoden

A
  1. Progressives Muskelrelaxtion
  2. Angewandte Entspannung
  3. Autogenes Trainig
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15
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Methoden: 1. Progressive Muskelrelaxation

A

systematischer Wechsel von muskulärer Anspannung und Entspannung

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16
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Methoden: 2. Angewandte Entspannung

A

Selbstbeobachtung dann Entspannungsinduktion führt auf dauer zu konditionierter Entspannung –> Wenn man also merkt, dass das Stresslevel hoch geht, dann macht man direkt einen individuelle Entspannungsübung

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17
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Methoden: 3. Autogenes Training

A
  1. Schwere- oder Muskelübungen
  2. Wärmeübnungen
  3. Atemübungen
  4. Herzübungen
  5. Bauch- oder Sonnengeflechtsübungen
  6. Stirnübungen
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18
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Effektivität

A
  1. Effektstärken: von Therapieerfolgen der PMR und des autogenen Trainings liegen im Prä-Post-Vergleichen durchschnittlich im mittleren Bereich
  2. Dauer: Der Erfolg der Entspannungsbehandlung nimmt mit der Anwendungsdauer und -häufigkeit der Übungen im Lebensalltag zu
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19
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Indikation

A
  1. somatoforme Störungen
  2. Schlafstörungen
  3. Angststörungen
  4. Abhängigkeitstörungen
  5. Erschöpfungszuständen (Neurasthenie)
  6. hyperkinetischen Störungen
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20
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Kontraindikation

A
  1. geringer Konzentrationsfähigkeit
  2. Atemwegserkrankungen
  3. neurologische Störungen
  4. Schwere Intelligenzminderung
  5. akute psychotische Zustände
  6. aukte kardiovaskuläre Zustände
  7. akute dominant parasymathische Zustände
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21
Q

Methoden der 3. Welle: 2. Entspannung - Nebenwirkungen

A
  1. entspannungsinduzierte Angstzustände
  2. Depersonalisation/Derealisationsphänomene
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22
Q

Konfrontationsmethoden: Definition und welche Methoden sidn Konfrontationsmethoden?

A
  1. Übungen, durch die Vermeidungsverhalten aufgehoben und damit negative kognitivemotionale
    Reaktionen auf bestimmte Situationen, Problemfelder oder Personen
    abgebaut werden
  2. Reizkonfrontation, Expositionsmethoden, Exposition mit Reaktionsverhinderung
    bzw. Reaktionsmanagement = Konfrontationsmethoden
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23
Q

Konfrontationsmethoden: Anwendung(sbereiche) & Ziel

A

I. Sukzessives Ausschleichen: Von Sicherheits- und Vermeidungsverhalten erhöht den Erfolg von Reizkonfrontation
II. bei Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen, PTBS, Abhängigkeitserkrankungen bewährt (Neudeck, 2015)  hier Methode der Wahl
III. Ein Baustein: I.d.R. als Therapiebaustein eingesetzt, kombiniert mit anderen Methoden

-_> Ziel: ein veränderter Umgang mit der jeweiligen emotionalen Aktivierung zu erlernen

24
Q

Konfrontationsmetoden: Fokus & Arten

A

I. Arten: In-sensu („in Gedanken“) vs. In-Vivo („Im Erleben“)
II. Fokus: Gradiert (mit zunehmender Reizintensität) vs. Massiert (zeitlich extensiven, auf starke Reize orientiert)

25
Q

Konfrontationsmetoden: In-Vivo & in-Sensu Beispiele

A
  1. In-Vivo:
    a) Expisiton in vivo
    b) interozeptive Exposition
    c) Angstbewältigungstraining
    d) Skills geleitete Exposition bei Borderline Störung
  2. In Sensu
    a) systematische Desensibilisierung
    b) Sorgenexposition
    c) Implosion (imagiery Exposure)
26
Q

Konfrontationsmetoden: systemische Desensibilisierung- Ablauf

A

(i) Verhaltensanalyse
(ii) Besprechung des Therapierationals
(iii) Indentifikation einer Hierachie
(iv) Vermittlung eines Entspannungsverfahrens
(v) systematisch gesteigerte Reizkonfrontation

Systematische Desensibilisierung
gilt trotz Einsatz von Entspannungstechniken
als konfrontative Methode, da
die Konfrontation mit angstauslösenden
Items trotz Entspannung eine
Angstreaktion hervorrufen

27
Q

Konfrontationsmetoden: Zentrale Annahmen

A

i) Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1960): ist Basis in Bezug auf Entstehung und Aufrechterhaltung durch Vermeidungsverhalten von Angst
(ii) Ursprüngliche Annahme der Reziproken Inhibition: (Unvereinbarkeit von Angst und Sicherheit)  empirisch wiedersprechende Befunde: gerade die Patienten mit hoher Herzrate während der systematischen Desensibilisierung finden sich stärkste Effekte (Lang et al. 1970)
(iii) Habituation und Löschung
(iv) Kognitive Erweiterung: Aufbau von neuen Erwartungen durch Erfahrung erhöht die Selbsteffizienzerwartung

28
Q

Konfrontationsmetoden: Angstbewältigungstraining: Definition

A

Milde Form der Reizkonfrontation in sensu kombiniert mit einem
Entspannungstraining als Bewältigungstraining in vivo

29
Q

Konfrontationsmetoden: Angstbewältigung - Ablauf

A
  1. Erlernen von PMR
  2. Psychoedukation
  3. Provokation (leichter) Angst
  4. Aktives Bewältigen der Angst durch Entspannung
  5. Üben
    Mit zunehmender Praxis erlernen die Patienten die propriorezeptiven Reize für
    muskuläre Anspannung zu erkennen und versetzen sich in Entspannung
    * Wichtig: aufkommende Angst soll frühzeitig wahrgenommen werden –> bei ersten
    Anzeichen von Angst soll die erlernte Entspannung eingesetzt werden
30
Q

Konfrontationsmetoden: Graduierte und massierte Reizkonfrontation: Doierte Konfrontation und Entscheidung ob graduiert oder massiert

A
  1. Konfrontation in dosierter Form (in vivo): Beruhigung, Entspannung oder andere
    Bewältigungsversuche werden explizit und strikt unterbunden
  2. Ob graduiert oder massiert gearbeitet wird hängt von dem Tempo der Patient*innen
    ab (Heinig et al., 2018)
31
Q

Konfrontationsmetoden: Graduierte und massierte Reizkonfrontation - Wirkmechanismus

A
  1. Ursprünglich angenommener Wirkmechanismus: Habituation erzielt keine ausreichende und dauerhafte Furchtreduktion (Blakely & Abramowitz, 2016)
  2. Emotional-Processing-Theory (Foa & Kozak, 1986): Furcht wird in einem Gedächtnisnetzwerk als Furchtstruktur repräsentiert und durch Exposition verändert
  3. Inhibitionslernen: es wird gelernt, dass der angstbesetzte Reiz nicht mehr die
    befürchtete Konsequenz vorhersagt und sie dadurch gehemmt wird (Weisman, &
    Rodebaugh, 2018)
32
Q

Konfrontationsmetoden: Graduierte und massierte Reizkonfrontation- Ablauf

A
  1. Diagnostische Phase (Engineering)
  2. Psychoedukation und kognitive Vorbereitung (Teaching) –> ggf.
    Gedankenexperiment
  3. Exposition, Evaluation und Prophylaxe (Training) –> Therapeut*innen Begleitung
  • Graduiertes Vorgehen (Habituationstraining)
  • Massiertes Vorgehen (Reizüberflutung, Flooding)
  • Interozeptive Exposition
33
Q

Konfrontationsmethoden: Implosionstherapie - In Sensu: Ablauf

A
  1. Erstellen einer Angsthierarchie: Reize, die der ursprünglichen Konditionierungssituation am ähnlichsten sind, in der Hierarchie ganz oben
  2. Reizkonfrontation: Erfolgt in sensu; Patient*innen werden in Gedanken mit stark
    angstauslösenden Reizen konfrontiert –> hohes Angstniveau wird versucht so lange
    zu halten bis
  3. Implosion: spontaner Rückgang der Angststärke und –symptomatik
34
Q

Konfrontationsmethoden: Indikation

A
  1. Implosion: bei
    a) Generalisierte Angststörung
    b) Zwangsstörung
    c) PTBS
  2. Systematische Desensbilisierung/Exposition:
    a) Phobien
    b) alle Störungen mit Angstreaktionen
  3. Angstbewältigungstraining:
    a) vor allem bei diffusen Ängsten
35
Q

Konfrontationsmethoden: Imaginery Exposure

A

Als Traumaexposition bei PTBS und Sorgenexposition bei GAS
–> Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy

36
Q

Konfrontationsmethoden: Kontraindikation

A
  1. Fehelndes Einverständnis des P.
  2. .Suizidalität oder Suizidversuche in der Vorgeschichte
  3. psychotische Symptome/ Psychose in der Vorgeschichte
  4. Erkrankungen des Herz-Kreislaf-Systems
  5. Borderline-Störung
37
Q

Rollenspiele: Vorteile von Rollenspielen

A
  1. Effektiv: Therapie ist besonders Effektiv, wenn auch Erfahrungen auf der Verhaltensebene gemacht werden können

2.Geschützer Rahmen: Rollenspiele als geschütze und kreative Möglichkeit, Verhaltensweisen zu verstehen/ zu verändern

  1. Vielseitig:
    a) Einsatz und Anpassungsmöglichkeiten, daher keine generelle Methode
    b) Settings: können unterschiedlich gestaltet sein (Einzel, paarm Gruppe) und störungsübergreifend
  2. schrittweise Einübung:
    a) Vorspiel vom T. als Modell, dann im Verlauf Übernahme durch P.
    –> Strategien werden eingeübt, neue Verhaltensweisen verstärkt
38
Q

Rollenspiel: Wirkweise

A
  1. Modelllernen: Lernen vom Modellverhalten des T.
  2. Operante Methoden: durch z.B.: Lob des T.
  3. Kognitive Umstrukturierung: Sammeln neuer Erfahrungen im Rollenspiel
  4. Verbesserung der Selbstwirksamkeitserwartung: z.B.: durch zunehmendes Vertrauen in die eig. Fähigkeiten
  5. Habituation: durch Exposition
39
Q

Rollenspiel: Einsatzmöglichkeiten

A
  1. Diagnostisches Rollenspiel: Exploration, Aufdeckung bestimmter dysfunktionaler und reaktiver Verhaltensweisen einschließlich kognitiver und emotionaler Prozesse
  2. Trainierendes/ therapeutisches ROllenspiel: z.B.: Verhaltensexperiment. Zielen auf die Veränderung der Reaktion des P. ab –> Im Einzel- oder Gruppensetting
  3. Transfer in die reale Situation: z.B.: graduierte oder geplante Verhaltensweisen in Alltag übertragen
  4. Rollenspiel im Rahmen der Ausbildung zum PP.: wichtiger Baustein für theoretische & praktische Ausbildung sowie Selbsterfahrung
40
Q

Selbstmanagement als Ziel

A

Patient*in wird dazu befähigt in möglichst eigenständiger Weise mit bisherigen und neu auftretenden Problemen einen Umgang zu finden

41
Q

Selbstmanagement als Methode

A
  1. Einsatz von konkreten Strategien zur Steuerung, Veränderung und
    Aufrechterhaltung von Verhalten
  2. Selbstregulation als Strategie: Selbstbeobachtung, Selbstbewertung,
    Selbstverstärkung (Kanfer & Karoly, 1972)
  3. Selbstkontrolle: Spezialfall von Selbstregulation; insbesondere relevant in
    Konfliktsituationen –> „Widerstehen einer Versuchung“ und „heldenhaftes Verhalten“
    (Logue, 1994)
    –> In der VT steht Selbstmanagement als Grundlage des Menschenbilds und des
    therapeutischen Vorgehens
42
Q

Rückfallprophylaxe: warum wichtig?

A

Bei Vielzahl von psychischen Störungen handelt es sich um chronische
Erkrankungen
→ Z. B.: 50% Rückfall bei Alkoholabhängigkeit; >60% bei Drogenabhängigkeit
(Lindenmeyer, 2018)

43
Q

Rückfallprophylaxe: Situative Rückfallbereiche

A

Innere Risikosituationen (60% aller Rückfälle) vs. äußere Risikosituationen (40% aller Rückfälle) (Marlatt, 1985)

44
Q

Rückfallprophylaxe: Modell-Annahmen

A
  1. Vielzahl an Rückfallmodellen (lerntheoretisch, verhaltensökonomisch,
    informationstheoretisch, neurobiologisch …) (Siehe Kap. 43 in Margraf & Schneider, 2018)
  2. Zusammenfassung von Modellannahmen: Rückfälle zum Teil unterschwellige
    Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Gedächtniseffekte
45
Q

Rückfallprophylaxe: Ziel

A

Ziel ist es, spezifische Kompetenzen zur erfolgreichen Bewältigung von
Rückfallsituationen durch ein intensives Training zu erhöhen

46
Q

Rückfallprophylaxe: Was ist wichtig bei der Erarbeitung zu beachten?

A
  1. individuelle situative Trigger
  2. Stress
  3. Mangel an kurzfristig verfügbaren Ressourcen
47
Q

Rückfallprophylaxe: Therapeutische Methoden und Techniken

A
  1. Vorstellungsübungen
  2. Ablehnungstraining
  3. Konfrontation in vivo
  4. Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention
  5. Notfallplan zur Überwindung von Rückfällen
48
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Hintergrund

A
  1. Basiert auf der Tradition des radikalen Behaviorismus und funktionalen
    Kontextualismus
  2. Relational Frame Theory (Hayes, Barnes-Holmes und Roche 2001): sprachliches und kognitives Verhalten können zu Einschränkungen in Verhaltens- und Handlungsressourcen führen –> Arbeit an/mit Kognitionen in ACT fokussiert auf die Frage wie hilfreich und funktional diese sind
49
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Grundlegende Prinzipien

A
  1. akzeptieren
  2. Neuorientiereung
50
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Wirkprinzipien und Durchführung

A
  1. Psychische Flexibilität: präsent sein, sich öffnen und das tun, was wichtig ist
  2. 6 Kernkompetenzen
    - Akzeptanz und Bereitschaft
    - Kognitive Defusion
    - Im Hier und Jetzt präsent sein
    - Selbst als Kontext
    - Werte
    - Engagiertes Handeln
  3. Förderung der sechs Kernkompetenzen findet insbesondere durch
    erlebnisorientierten Techniken, Metaphern, Paradoxien und intensiven
    therapeutischen Beziehungsgestaltung statt
51
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: 1. Werte

A

Wissen, was zählt. Was wünsche ich mir tief in meinem Herzen

52
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: 2. engagiertes Handeln

A

Wirksame, wetegeleitetes Hadneln. Tun, was wichtig ist

53
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: 3. Selbst - als- Kontext

A

Die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle, Empfindungen und alle Handlungen in jedem einzelnen Moment wahrzunehmen

54
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: 4. Kognitive Diffusion

A

Sich von Gedanken, Bildern, Erinnerungen, distanzieren. Die Gedanken kommen und gehen lassen

55
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: 5. Akzeptanz und Bereitschaft

A

Sich öffnen für schmerzliche Gefühle, Empfindungen, Emotionen ihrem Raum geben, Abstand zu gedanken, Gefühlen herstellen

56
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: Im Hier und Jetzt präsent sein

A

Im Hier und jetzt psychische Präsent sein, Kleine Schritte

57
Q

Acceptance & Commitment Therapie (ACT): Kernkompetenzen: Wirksamkeit

A

1.In über 140 RCT-Studien Wirksamkeit für unterschiedliche Patient*innengruppen nachgewiesen (vgl. z. B. Levin et al., 2012); ebenfalls metaanalytisch untersucht (A-Tjak et al., 2015; Ruiz, 2012)

  1. Vielversprechende Erfolge auch für „behandlungsresistente“ Behandlungspopulationen (Gloster et al., 2015)
  2. ACT bei Depressionen, Angststörungen, Substanzmissbrauch, psychotischen Störungsbildern, Zwangserkrankungen, chronischen Schmerzen, Tinnitus, Adipositas, Nikotinabhängigkeit, Trichotillomanie, Epilepsie, Diabetes, Stigma,
    Burnout sowie Problemen am Arbeitsplatz als wirksam erwiesen (Hoyer & Knappe, 2020)