Sitzung 2 Allgemeine Psychotherapie, Begriffe und Indikationsstellung Flashcards
Wirkung von Psychotherapie
- Vielfalt: es gibt eine groß Vielfalt von therapeutischen Verfahren, Methoden und Technicken
- Effektivität: hohe Effektivität und wirksamer als ein natürlicher Heinlungsprozess, schützendes Umfeld oder Placebo
- Gesamtwirkung: von Psychotherapie d = 1.2 (sehr groß)
Vergleich von Psychotherapieverfahren in ihrer Wirkung
- kleine Unterschiede: es gibt eher kleine Unterschiede in der Wirkung zwischen unterschiedlichen Psychotherapieverfahren ( d = 0.15; sehr klein)
- Störungsspezifische Unterscheide:
a) Depressionen: ähnliche Wirkung über Verfahren hinweg
b) Angst- und Zwangsstörungen: kognitive-verhaltenstherapeutische Methoden effektiver
Wichtig bei dem Vergleich verschiedener Therapieverfahren
- Testfrequenz: nicht alle psychotherapeutischen Verfahren werden gleich viel getestet - KV am meisten
- unterschiedlich Wege: zwar wird das gleiche Ziel erreicht, aber mit unterschiedlichen Wegen
–> wenn wir uns unterschiedliche Verfahren anschauen, kann also nicht so einfach gesagt werden, was besser wirkt
Wie wirkt Psychotherapie: die zwei Gegensätzlichen Positionen
- Allgemeine Psychotherapie
- Allgemeine Wirkfaktoren
Wie wirkt Psychotherapie: 1. Allgemeine Psychotherapie - Standpunkt
- Verschiedene Wege: positive therapeutische Wirkungen können auf unterschiedliche Weise herbeigeführt werden –> ver. Wege führen zum gleichen Ergebnis
- Therapeutisches Handeln: sollte sich daher nicht auf eine bestimmte Methode fixieren, sondern im individuellen Fall entscheiden, welche Möglichkeiten es gibt, Patient*innen individuell zu helfen
Wie wirkt Psychotherapie: 2. Allgemeine Wirkfaktoren - Standpunkt
- Nicht-entscheidene Unterschiede: Wirkung ver. Therapiemethoden beruht auf einer Reihe allgmeiner Wirkfaktoren. Therapiemethoden unterscheiden sich in Aspekten, die fpür die eingentliche Wirkung der Therapie nicht entscheidened sind
- Wirkung von Psychotherapie: hängt davon ab, wie gut es gelingt, die allgemeinen Wirkfaktoren zu realisieren
Spezifische Wirkfaktoren - Definition und Eigenschaften
- Definition: Faktoren, die von dem psychotherapeutischen Ansatz oder vom Störungsbild abhängig sind
–> z.B.: Exposition in der VT, Übertragung in der AP - Eigenschaften:
a) Theoriegeleitet: spezifische Wirkfaktoren sind vom Störungsmodell mit Krankheitsursachen des jeweiligen Ansatzes abgeleitet
b) Standardisierte Umsetzung: empirisch fundierte und störungsspezifische Psychotherapieansätze und Therapieleitlinien
–> den spezifischen Wirkfaktoren stehen allgemeine Wirkfaktoren entgegen
Allgemeine Wirkfaktoren - Eigenschaften/ Unterschied zu spezifischen Wirkfaktoren
- Jede Form von Psychotherapie: sollten in jeder Form von psychotherapie (mehr oder weniger stark) zum tragen kommen
- keine Technik: sind nicht belibig varriierbar, also nicht bestandteil der therapeutischen Technik
- Keine Eizellösung: es gibt viele ver. allgemeine Wirkfaktoren und nicht eine Lösung –> Meist wird auf die Beziehungs-, Bewältigungs- und Verstehensebene Bezug genommen
Allgemeine Wirkfaktoren: Sechs allgemeine Wirkfaktoren (nach Franke, 1961, 1971)
- Vertrauensvolle Beziehung
- Erklärungsprinzip
- Problemanalyse
- Vermittlung von Hoffnung
- Vermittlung von Erfolgserlebnissen
- Förderung emotionalen Erlebens
Allgemeine Wirkfaktoren: 1. Vertrauensvolle Beziehung:
intensive, emotional bestetzte Beziehung zwischen Hilfesuchenden und Helfer
Allgemeine Wirkfaktoren nach Frank: 2. Erklärungsprinzip
(Glaubenssystem/ Mythos); bezüglich der Ursachen der Erkankung und eine damit zusammenhängende Methode für ihre Beseitigung/ Behebung –> im Sinne der Psychoedukation
Allgemeine Wirkfaktoren nach Frank: 3. Problemanalyse
die dem Patienten Möglichkeiten der Behandlung eröffnet
Allgemeine Wirkfaktoren nach Frank: 4. Vermittlung der Hoffnung
mit dem Ziel, der Demoralisation des Patienten abzubauen
Allgemeine Wirkfaktoren nach Frank: 5. Vermittlung von Erfolgserlebnissen
Die sowohl der Hoffnung weiter Nahrung geben als auch dem patienten zunehmend Sicherheit und kompetenz vermitteln
Allgemeine Wirkfaktoren nach Frank: 6. Förderung emotionalen Erlebens
Als Vorrausetzung für eine Einstellungs- und Verhaltensänderung
Allgemeine Wirkfaktoren: Drei “Change Agents” nach Karasu 1986
- Affektives Erleben: Gefühle hervorrufen und auf Widerstände, Abwehrmechanismen und Konflikte verweisen
- kognitive Bewältigung:
a) Klärung von Motiven/ Bedeutungen
b) Korrektur von dysfunktionalen Einstellungen
c) Integration neuer Perspektiven - Verhaltensregulation: Erlernen neuer Verhaltenskompetenzen und verbesserte Verhaltenskontrolle
Allgemeine Wirkfaktoren: Fünf Faktoren nach Weinberger, 1995
- Vertrauensvolle Therapiebeziehung
- positive Therapieerwartung
- konfrontation mit den Problemen
- Vermittlung von Bewältigungserfahrungen: oder kogntiver Kontrolle über problematische Aspekte des Erlebens/ Verhaltens
- Attributierung des Therapieerfolgs auf sich selbst: Verbesserung auf das eigene Tun beziehen
Modell einer Allgemeine Psychotherapie nach Grawe: Eigenschaften des Modells
- unvollständig: stellt kein vollständiger Entwurf einer allgemeinen Psychotherapie da, aber wichtige bestandteile für eine Allgemeine psychotherapeutische Veränderungstheorie
- Keine Zusammenhänge: Grawe macht keine Aussagen über Zusammenhänge der Wirkfaktoren untereinander
Modell einer Allgemeine Psychotherapie nach Grawe: Wirkfaktoren einer allgemeinen Psychotherapie
- Ressourcenaktivierung
- Motivationale Klärung
- Problemaktualisierung
- Aktive Hilfe zur Problembewältigung