Sitzung 10: Neuropsychologische Psychotherapie Flashcards
Definition: Neuropsychologie
- Teilgebiet der Psychologie: das sich mit dem Zusammenhang von psychischen Prozessen und Hirnstrukturen beschäftigt
- Es werden zwei große Teilgebeite der Neuropsychologie unterschieden:
a) klinische Neuropsychologie
b) kognitive Neuropsychologie
s. F. 6
Entstehung der Neuropsychologie: Die Wichtigsten Personen und was sie gemacht haben
- Jh bedeutsam für die Entwicklung der Neuropsychologie –> “Hirnwekzeugstörungen”
- Broca (1861): Bericht über aphasischen P. Monsieur Tan –> nicht fluide Aphasie (s.F. 8) –> Differenzialdiagnostische Abgrenzung zu Schziophrenie & Demenz wichtig!
- Harlow (1868) Beschreibung von schwrern Persönlichkeitsveränderung nach einer frontalen Läsion (Fall Phineas Gage)
- Wernicke (1874): Beschreibung eines sprachgestören P.
- Folge der Beschreibungen:
a) Verdeutlichung der zentralen Rolle de Gehirns für das Erleben und Verhalten
b) Einbezug von Psycholog*innen und eren methodischer Expertise bei der Diagnostik hirnverletzter P.
Fluide vs. nicht-fluide Aphasie
- Fluide Aphasie (Wernike): Die Sprachkontrolle ist gestört, während die Sprachproduktion unbeeinträchtigt bleibt –> Man kann die Person schlecht verstehen, da sie Satzbausteine durcheinanderbringt und Wörter verwechselt werden
- nicht fluide Aphasie (Broca): Die Sprachproduktion ist gestört
s. F. 10
Enstehung der Neuropsychologie: Ab den 1960/70
- In 1960/70: beginn von systematischer Entwicklung von Methoden zur Behandlung von Gehirngeschädigten P.
- Erkenntnis: Das Gehrin ist in seiner Struktur veränderbar und besitzt Plastizität
- Interventionen: im Rahmen eines “therapeutischen Milieus”:
a) Umfassender Ansatz
b) Fokus auf Wiederherstellung von Funktionen
c) Entwicung neuer Lebensziele
d) Einbezug der Persönichkeit
e) ggf. multiple Störungen mit berücksichtigen
f) Bedürfnisse der Angehörigen berücksichtigen - Weiterentwicklung im Bereich der Psychatire und klinischen Psychologie –> Neuropsychologischer Forschungsansatz gewinnt an Bedeutung
Methoden der Neuropsychologie: Testverfahren - Was machen Neuropsychologische Testverfahren
- Erfassung: ver. kognitiver Funktionen und Prozesse (z.B.: elementare sensorische, motorische Funktionen, komplexe kognitive Prozesse)
- Registrierung des Verhaltens in ms möglich
- Qualitative [und quantitative] Beurteilung möglich
Methoden der Neuropsychologie: Testverfahren - Wichtige Kriterien für die Auswahl von Tests
- Sensitivität: Kranke werden korrekt erkannt
- Spezifität: Gesunde werden korrekt erkannt
im Hinblick auf das Vorhandensein von Hirnschädigungen
Methoden der Neuropsychologie: Testverfahren - Worauf können sie Hinweise liefern?
Auf eine einfache oder doppelte Dissoziation:
1. einfach Dissoziation: “Auftrennen” eines psychischen Prozesses in Teilprozesse
2. Doppelte Assoziation: Wenn zwei hirngeschädigte P. spiegelbildlich kognitive Störungen nach Läsionen in zwei unterschiedlichen Hirnarealen aufweisen –> Gibt Hinweis darauf, dass zwei kognitiven Funktionen durch unterschiedliche Hinareale realisiert werden s.F. 15
Methoden der Neuropsychologie: Testverfahren - Verfahren zur Untersuchung des Gehirns
- Funktionelle Verfahren:
a) Elektrozephalografie (EEG)
b) Magnetenzephalografie (MEG)
c) Positronenemissionstomografie (PET) - Strukturelle Verfahren:
a) Computertomografie (CT)
b) Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) - Strukturell-funktionelle Verfahren:
a) Funktionelle KErnspintomografie (fMRT) - direkte Stimulation kortikaler Areale:
a) Transkranielle Magnetstimulation (TMS) –> gut für Therapie ensetzbar
Neuronale Netzwerke: Definition & Untersuchung
- Definition: Komplexes und dynamisches System aus parallel und sequenziell aktiven neuronalen Strukturen, die an der Realisierung kognitiver Prozesse beteiligt sind
- Untersuchung: möglich durch bildgebende Verfahren
–> Untersuchung von Hirnarealen in Bezug auf ihre metabolischen Aktivität während bestimmter kognitiver Anfoderungen
neuronale Plastizität: Definition
- Definition: Die kontinuleirliche Strukurelle oder die Effizienz betreffende Veränderung von synaptischen Verbindungen aufgrund von Umwelterfahrungen –> wechselseitige Beeinflussbarkeit neuronaler Prozesse durch Umwelt und Genom
–> Diese Veränderungen sind sowohl im Kindes- als auch Erwachsenenalter möglich
für Beispiel s. F. 18
Neuronale Plastizität in der Therapie
Spielt eine zentrale Rolle für Psychatrie und klinische Psychologie -_> z.B.: PTBS-Behandlung: Erhöhung der präfrontalen hemmung auf limisches System (Cognitive Processing Therapy)
Neuropsychologische Therapie in der Anwendung - Allgemein
- 2012: wurde die neuropsychologische Therapie als Behandlungsmethode in den Leistungkatalog der Gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen
Neuropsychologische Therapie in der Anwendung - Definition Neuropsychologische Therapie in den Richtlinien
Behandlung von hirnorganisch verursachten Störungen geistiger (kognitiver) Funktionen, des emotionalen Erlebens, des Verhaltens und der Krankhetisverarbeitung sowie der damit verbundenen Störungen psychosozialer Beziehungen
Neuropsychologische Therapie in der Anwendung - Indikationen für eine Neuropsychologische Therapie
- F04: Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Akkohol oder anderen psychotrope Substanzen bedingt
- F06.6: Organische emotional labile (astenische) Störung
- F06.7: Leichte Kognitive Störung
- F06.8: Sonstige näher bezeichnete organische psychische Störungen aufgrund einer Schädigung odeer Funktionsstörung des Gehrins oder einer körperlichen Erkrankung
- F06.9: Nicht näher bezeichnete oragnische psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
- F07: Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
- jeweils nach insbesondere im Rahmen eines akuten Ereignisses (z.B.: Schlaganfall/ Schädel-Hirn-Trauma) erworbenen Hirnschädigung oder Hirnerkrankgung (hirnorganische Störung) Die Anwendung der neuropsychologischen Therapie ist dabei nur zulässig bei krankheitswerten Störungen in denen folgende Hirnleistungsfunktionen (Teilleistungsbereichen):
a) Lernen und Gedächtnis
b) Höhere Aufmerksamkeitsleistungen
c) Wahrnehmung & räumiche Leistungen
d) Denken, Planen und Handeln
e) Psyische Störungen bei organischen Störungen
Neuropsychologische Therapie in der Anwendung - Ausschlussdiagnosen
- F00 bis F 03 = Dementielle Erkrankungen
- F05 = Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen
- F 06 = Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer anderen körperlichen Erkrankung
a) F06.0: Organische Halluzinose
b) F06..1: organische katatone Störung
c) F06. 2: Organische wahnhafte Störung - F09 = Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychiche Störung
- Sprahstörungen
s. F. 21