Sitzung 3: Interventionsforschung Flashcards
Phasen der Interventionsforschung nach Grawe (1997)
- Legitimationsphase
- Wettbewerbsphase
- Verschreibungsphase
- Prozessforschungsphase
–> Progressive Neuentwicklung von Verfahren vs. konservative Bewertung bzw. evaluation bereits bestehender Verfahren trennen
Phasen der Interventionsforschung nach Grawe (1997): 1. Legitmiationsphase
Ist Psychotherapie generell überhaupt wirksam? –> gibt es überhaupt einen psychotherapeutischen Effekt?
Phasen der Interventionsforschung nach Grawe (1997): 2. Wettbewerbsphase
- Welche Form/ Verfahren der Psychotherapie ist besser (oder sogar am besten?)
- Auch störungsspezifisch gedacht
–> Auf Verfahrens- und Methodenebene
Phasen der Interventionsforschung nach Grawe (1997): 3. Verschreibungsphase
Welche Form der Psychoptherapie ist bei wem, wann und unter welchen Umständen indiziert?
–> Analog zur medikamentösen interventionsforschung; welches Verfahren ist für welche Krankheit am besten? Wie können wir dies prüfen/ erklären?
Phasen der Interventionsforschung nach Grawe (1997): 4. Prozessforschungsphase
- Auf welche Weise wirkt Psychotherapie?
- Es lassen sich zwei Strömungen der Prozessforschung ausmachen:
a) grundlagenwissenschaftliche Forschung: progressives Potential, denn dieser Ansatz kann als Grundalge für die Neu- bzw. Weiterentwicklung von Interventionen dienen
b) Theorien neuer Generationen: versuchen, bisherige Ergenisse der Psychotherapieprozessforschung neu - d.h. insbesondere unabhängig von Therapieschulen zu integrieren
–> Hier kommen wieder allg. Wirkfaktoren ins Spiel
Psychotherapietheorien neuer Generationen: Problem herkömmlicher Therapieschulen
- Begrenzt: Die Weiterentwicklung und Legitimation ist immer nur im rahmen ihrer theoretischen Grezen beforschbar, ist daher begrenzt –> Befunde anderer Schulen werden beispielsweise nicht zur Kenntnis genommen, wenn sie nicht in das eigene Denkkonzept passen
- Die Funktion der Theorien “erster Generation” bestand darin, eine neue Perspektive einzunehmen, und so bestimmte Phänomene und Zusammenhänge erst als solche zu erkennen –> Das Problem damit ist aber, dass es hierbei zur Vermischung: von Fakten mit Erklärung/ Interpretation kommt
Psychotherapietheorien neuer Generationen: Definition
Theorien zweiter Generation als “neue” Modelle, um Gesamtheit von Fakten besser erklären zu können
Entwicklungsprozess der Psychotherapie: Wechselwirkung
- Neue Fakten: führen zu immer wirkamere therapeutischer Vorgehensweisen, erfordern jedoch
- neue Erklärungen: führen zu immer “wahreren” und nützlicheren Therapietheorien
und schaffen somit wieder neue Fakten
–> Wechselwirkung
s.F. 8
Phasen der Therapieprüfung
Analogie zur Pharmaprüfung
1. Phase: Konzeptentwicklung
2. Phase: Exploration
3. Phase: Wirksamkeitprüfung
4. Phase: Anwendung
Phasen der Therapieprüfung: 1. Phase - Konzeptentwicklung
- explizierung theoretischer Annahmen
- Analogstudien
- Manualentwicklung Intervention muss hinsichtlich expliziter Regeln beschreibbar sein
Phasen der Therapieprüfung: 2. Phase - Exploration
- Einzellfallstudien
- Prä-Post Analysen
- Durchführbarkeitsstudien
- prozess-Outcome
Phasen der Therapieprüfung: 3. Phase - Wirksamkeitsprüfung
- Efficacy (= Wirksamkeit): Prüfung durch z.B.: enge Einschlusskriterien, Zufallszuweisung und Standardisierung
- Wirksamkeitsstudien: randomized controll trails (RCT)
- Randomisierte Effektivitätsstudien
Phasen der Therapieprüfung: 4. Phase - Anwendung
- Klinische Nüztlichkeit bzw. Effektivität: systematische Lockerung der strengen Kontrollen
- Nicht randomisierte erweiterte Einschlusskriterien
- Neutralistische Bedingungen
Phasen der Therapieprüfung: Welche Phase hat eine besondere Bedeutung
Phase 3
Phasen der Therapieprüfung: Phase 3 - wichtige Prinzipien und Anforderungen: Allgemeine Prinzipien
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit
- vorliegendes Studienprotokoll
- Bias minimieren
- präzision maximieren
- Abschätzen wir robust Ergebnisse sind
- Begutachtung durch Ethik-kommission