Sitzung 3: Gene und Umwelt Flashcards
Beschreibe den Begriff “Nature”. Nenne ein typisches Beispiel.
- natürliche Veranlagung
- Verhalten wird über genetische Veranlagung erklärt
- Verhalten ist schon vorprogrammiert und entfaltet sich im Laufe des Lebens
- Stabilität: bestimmte Merkmale (z.B. sprachliche Fähigkeiten, Ängstlichkeit) sind bei einem Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägt, was bis ins hohe Alter so bleibt
- typisches Beispiel: “ganz der Vater, ganz die Mutter”; Blutgruppe
Beschreibe den Begriff “Nurture”. Nenne ein Beispiel.
- Entwicklungsumgebung
- Verhalten wird über Umwelt(-einflüssen) und Erwerb (Lernen) von Verhaltensmustern erklärt; Erfahrungen
- Plastizität: Veränderungen sind möglich und wahrscheinlich, wenn neue Erfahrungen gemacht werden
- Beispiel: Warum ist jemand etwas abweisender? Aufgrund von früheren Erfahrungen; Sprache, Haarlänge
In welchem Bereich (Nature oder Nurture) findet man mehr pädagogische Maßnahmen vor und warum?
Nurture
Im Bereich Nature ist man eher zögerlich mit päd. Maßnahmen, weil man davon ausgeht, dass bestimmtes Verhalten einfach schon genetisch veranlagt ist
Wer war z.B. ein Vertreter der Natureansätze?
Was hat er gemacht?
Francis Galton (1822-1911) Cousin von Charles Darwin
- Stammbaumforschung
- starker Verfechter einer genetischen Basis von psychischen Eigenschaften
- Unterschiede zwischen Völkern haben eine genetische Basis
- Eugenik
- einer der ersten Zwillingsforscher
Die frühen Natureansätze haben positive und weniger positive Entwicklungen mit sich gebracht. Welcher Forschungsbereich hat damals schon viel gebracht und wird auch heute noch eingesetzt?
Zwillingsforschung
Was ist die Idee der Zwillingsforschung?
- Nature und Nurture zu trennen; die Varianz der Personen den genetischen oder den Umweltaspekten zuzuschreiben
- eineiige Zwillinge teilen 100% der Gene, deshalb müssen alle Unterschiede auf Umwelteinflüsse zurückgehen
- durch Variation der Entwicklungsbedingungen bestimmt man den Erblichkeitsanteil bei interessierender Eigenschaft
- > Variation der Genähnlichkeit (zweieiige Zwillinge nur 50% geteilte Gene, eineiige 100%)
- > Variation der Umwelt (eineiige Zwillinge, die getrennt aufwachsen oder die zusammen aufwachsen?)
Was ist der Korrelationskoeffizient?
- sagt etwas darüber aus, wie zwei Messreihen im Zusammenhang zueinander stehen -> Zusammenhang zwischen zwei Variablen
Was ist der Heritabilitätsindex (h²) und was sagt er aus?
- auch Erblichkeitsfaktor
- prozentuale Anteil eines Verhaltens, der durch genetische Ursachen erklärt werden kann
- zur Berechnung nutzt man Varianz in den Genen (eineiig 100%, zweieiig 50%)
- aus Unterschieden in der Korrelation zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen kann man den Anteil der Umwelt und den genetischen Anteil berechnen
- NUR für Populationen nicht für Individuen
- NUR für eine bestimmte Gruppe, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Umgebung lebt
- sagt mehr über die Umwelt aus, als über Vererbung
(s. Folie 9)
Der Heritabilitätsindex sagt mehr über die Umwelt aus, als über Vererbung. Erläutere dies an Beispielen.
- je besser ein Schulsystem auf die Bedürfnisse einzelner Schüler eingeht, desto stärker wird der Umweltanteil: die Umwelt bietet jedem das Potential sich zu entfalten, der Erblichkeitsfaktor sinkt: Studie würde ergeben, dass wenig Erblichkeit der Fall ist
- genetischer Anteil dort am höchsten, wo keine individuelle Förderung: wenn Schule allen das gleiche bietet, herrscht keine Varianz in der Umwelt; Varianz würde eher genetisch erklärt werden
- anderes Beispiel: man würde einen hochintelligenten Menschen in ein sehr anregungsarmes Umfeld sperren. Dann würde die Person nicht die Möglichkeit haben sich kognitiv so zu entwickeln, dass er seine Leistungsfähigkeit ausleben kann
Was sind unter anderem Ziele der Neurowissenschaften, Molekulargenetik?
- Identifikation biologischer Substrate von Verhalten und Erleben
- Genidentifikation (Beispiel: Trisomie 21 - ganz typische Entwicklungsergebnisse)
- neuronale Aktivität
- Hirnanatomische Veränderungen
Bsp.: Humangenomprojekt = s. Folie 12)
Bsp.: Hirnreifung = s. Folie 13)
Was sind Ansätze zur ökologischen Entwicklung?
- Lernen durch klassisches Konditionieren
- Lernen durch operantes Konditionieren
Wichtig ist auch die Frage danach, was es eigentlich für Umwelten gibt und wie ähnlich/unähnlich wirken diese? Erkläre den Unterschied zwischen geteilten und nicht geteilten Umwelten.
geteilte Umwelt: gemeinsame Anregungen eines Menschen (z.B. Zwillinge bekommen die gleichen Sachen, konsumieren die gleichen Medieninhalte, gleiche Mitschüler, ..)
nicht geteilte Umwelten: individuelle Erfahrungen eines Menschen (z.B. Zwillinge bekommen zwar die gleichen Sachen, aber schätzen sie unterschiedlich wert; die gleiche objektive Erfahrung kann subjektiv unterschiedlich sein - nach außen geteilt, nach innen nicht geteilt
- weitere Bespiele: unterschiedlicher Freundeskreis, beste Freunde, von Lehrkräften anders behandelt aufgrund von Persönlichkeitseigenschaften/Unterschieden
Welche Aussage ist richtig?
- Anlage ODER Umwelt ist bedeutsam
- Anlage UND Umwelt ist bedeutsam
- Anlage UND Umwelt ist bedeutsam
Welche Einflüsse fließen auf die Merkmalsvarianz ein?
s. Schaubild - Folie 18
- genetische Einflüsse (z.B. Blutgruppen - rein genetisch)
- geteilte Umwelt
- nicht geteilte Umwelt
- Gen-Umwelt-Kovariation
- Gen-Umwelt-Interaktion
Ist Sprache ein genetischer oder ein Umweltaspekt?
reiner Umweltaspekt: Neugeborene können jede Sprache erlernen, wenn es sehr früh hineingebracht wird