Sitzung 10: Emotionsregulation Flashcards

1
Q

Was ist eine wichtige Grundlage für Theorien der Entwicklungsregulation?

A

Menschen sind Akteure ihrer Entwicklung und aktiv daran beteiligt

  • Entwicklung eine Richtung geben
  • bestimmte Inhalte auszuwählen
  • Ziele zu definieren

ABER Menschen sind dabei mit biologischen und gesellschaftlichen Grenzen konfrontiert

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2
Q

Was ist das Ziel der Entwicklungsregulation?

A

eine Balance zu finden

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3
Q

Was sind zwei wichtige Bereiche für die Entwicklungsregulation?

A
  1. Umgang mit Stress und Herausforderungen

2. Zieldefinition und Zielerreichung

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4
Q

Was ist eigentlich Stress?

A
  • Stress ist die körperliche und seelische Anpassungsreaktion von Lebewesen bei Gefahr
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5
Q

Nenne Beispiele für Reaktionen des Körpers auf Stress. Wozu dienen diese?

A

die Blutgefäße in Haut, Skelettmuskeln, Gehirn und im viszeralen System ziehen sich zusammen

erhöhtes Schwitzen

die Bronchien erweitern

Herz schlägt schneller

  • um den Körper auf diese Kampf-Flucht-Situation vorzubereiten
  • > der Körper kümmert sich in dem Moment um nichts anderes als Kampf oder Flucht
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6
Q

Seyle: verschiedene Stressoren verursachen unspezifische Körperreaktionen, die in drei Phasen ablaufen. Was sind diese drei Phasen?

A

Stufe 1: Alarmreaktion (im Laufe des Lebens unzählige Male wiederholt)
= da ist ein Stressor und darauf wird der Körper vorbereitet

= falls anhaltend, dann treten die langsameren Komponenten von Stufe 2 ein

Stufe 2: Widerstand (im Laufe des Lebens unzählige Male wiederholt)
= man versucht den Stress zu bewältigen (z.B. Kampf oder Flucht)

= wenn starker Stress anhält, dann erschöpfen sich die Hormonreserven, Ermüdung tritt ein und es kommt zu Stufe 3

Stufe 3: Erschöpfung
= Reserven sind aufgebraucht, Körper fährt runter
Beispiel: oft Depression, Erkrankung, Tod

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7
Q

Erkläre das allgemeine Adaptionssyndrom

A
  • In der Alarmreaktion sinkt der Widerstand kurz ab
  • Man beginnt sich mit dem Stress auseinanderzusetzen
  • > Widerstand steigt an
  • sollte das erfolgreich sein, sinkt der Widerstand wieder ab
  • Stress kann aber auch länger bestehen bleiben (Lebenssituation die sehr negativ behaftet ist)
  • > Widerstand bleibt bestehen, bis der Körper nicht mehr kann
  • endet oft in Krankheit oder sogar Tod
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8
Q

Was sind Beispiele für Stressoren?

A
  • Physikalische Stressoren (Hitze, Lärm)
  • Soziale Stressoren (zwischenmenschliche Konflikte)
  • Ökologische Stressoren (negative Wohnsituation)
  • Ökonomische Stressoren (finanzielle Probleme)
  • Berufliche Stressoren (Zeitdruck, Hektik)
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9
Q

Nenne ein Beispiel für sehr starke Stressoren, und für weniger starke Stressoren

A

sehr stark: Tod eines nahen Familienangehörigen

weniger stark: Veränderung der Schlafgewohnheiten

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10
Q

Erkläre die Prozesse der Adaption und Sensibilisierung in Bezug auf das subjektive Wohlbefinden nach unterschiedlichen Lebensereignissen

(s. Folie 13)

A

Adaption:
- das WB ist immer auf einem Basiswert

    1. Stressor: WB sinkt ab, erholt sich mit der Zeit aber wieder (Beispiel: Beginn eines Studiums, Aufregung)
    1. Stressor: drückt das WB auch runter, aber nicht mehr so sehr wie beim ersten Mal, weil man sich schon dran gewöhnt hat (Neues Seminar, wieder Aufregung, aber man kennt schon Leute, etc)
    1. Stressor: noch weniger …

Sensibilisierung:
- Basiswert an WB

    1. Stressor (Tod eines Angehörigen): WB sinkt ab, man berappelt sich wieder auf das Basis-WB
    1. Stressor (erneuter Todesfall): WB sinkt, man berappelt sich wieder, erreicht aber nicht mehr dieses Basisniveau
    1. Stressor: noch weniger …

= können das WB dauerhaft verändern

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11
Q

Beschreibe das Stressmodell von Lazarus und erkläre es anhand des Beispiels zur Prüfungsvorbereitung

A
  1. Umwelt:
    - werden bestimmte Reize wahrgenommen (Stressoren)
    (Es sind nur noch ein paar Wochen bis zur Psychologie Klausur, durch das Anhören der VL kommt dieser Reiz ins Bewusstsein)
  2. Person, primäre Bewertung:
    - positiv: Ich bin gut vorbereitet
    - irrelevant: Ich bin eh nur Gasthörer
    - gefährlich: Herausforderung (Toll, mal gucken, ob ich das, was ich gelernt habe, auch richtig anwenden kann), Bedrohung (Ich bin nicht so gut vorbereitet, das wird schwierig), Verlust (ich hab keine Ahnung davon, die Klausur ist für mich eh schon gelaufen)
  3. Person, sekundäre Bewertung (Was kann ich denn jetzt tun?):
    - ausreichende Ressourcen: genügend Zeit zum Lernen, tolle KommilitonInnen zum Lernen
    - mangelnde Ressourcen: keine KommilitonInnen zum Lernen, keine Zeit
  4. Stress
  5. Coping (Stressbewältigung):
    - problemorientiert (Situation selbst ändern): schnell noch viel lernen, irgendwie mit KommilitonInnen in Verbindung setzen
    - emotionsorientiert (Bezug zur Situation ändern): Entwicklungspsychologie ist für mich eh noch nie relevant gewesen, ich glaube ich lasse das sein = Ziel abwerten
  6. Neubewertung (Anpassung und Lernen)
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12
Q

Was ist ein Beispiel für problemorientiertes Coping?

A

Kampf oder Flucht, auf Klausur vorbereiten

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13
Q

Was ist ein Beispiel für emotionsorientiertes Coping?

A

Entspannungstechniken, Medikamente, Alkohol, Ablenkungstechniken

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14
Q

Was bedeutet Zieldefinition in der Entwicklungsregulation?

A

dass man sein Wohlbefinden auch an gewissen Zielen ausrichtet, aktiv neue Ziele auswählt und das Verhalten daran anpasst

Dazu dienen:
Entwicklungsaufgaben
Kontextuelle Zwänge und Standards
Opportunitäten

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15
Q

Zieldefinition
Erläutere das Modell von Nurmi

(s. Folie 18)

A

Soziale Kontexte:

  • Normative Lebensereignisse (Schuleintritt, Berufsbeginn)
  • Möglichkeiten (werden vom sozialen Kontext geprägt; Man hört von Jobs, die man machen kann)
  • Standards und Deadlines zur Evaluation (Wie stehen eigentlich die anderen?)

führt zu Schemata:

  • Lebensspannenentwicklung
  • Kontextuelles Wissen: Weiß ich denn, wie ich diese Möglichkeiten umsetzen kann?
  • Selbstkonzept: Welches habe ich?

Aus den beiden Bereichen ergibt sich eine -> Zukunftsorientierung:

  • Motivation steigt
  • Ziele werden gesetzt
  • Pläne werden gemacht
  • Pläne werden umgesetzt
  • Evaluation
  • Attribution: entweder ist es gelungen oder nicht
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16
Q

Was bedeutet Zielregulation in der Entwicklungsregulation?

A

Balance zwischen Anspruch und Wirklichkeit

  • > Opportunitäten reduzieren sich im Laufe des Lebens
  • > daher wird eine Zielerreichung zunehmend unwahrscheinlicher
17
Q

Was sagt das Zweiprozessmodell von Brandtstätter aus?

A
  • erklärt das Paradox zwischen der Zunahme von Verlusten im Alter aber trotzdem hoher Zufriedenheit
  • Vergleiche zwischen Realität und Idealvorstellung müssen in Einklang mit der Vorstellung vom Selbst gebracht werden, damit Menschen sich wohlfühlen und zufrieden sind

Dabei spielen zwei Prozesse eine Rolle:

  1. Assimilative Prozesse:
    Verhalten wird auf die Ziele ausgerichtet und man versucht die Ziele zu erreichen (mehr Lernen, um besser zu werden)
  2. Akkomodative Prozesse:
    Ziele umdeuten, neu definieren (gute Note ist nicht mehr so wichtig) -> wie beim emotionsregulierenden Coping

= wenn man diese beiden Prozesse zusammen einsetzt, bleibt das WB auch bei schwierigen Situationen recht positiv ausgeprägt
-> mit hohen Verlusten kann man möglicherweise nicht mehr so gut assimilativ wirksam sein, aber sehr gut akkomodativ
(im Alter: laufen ist bisschen schwierig, aber für mein Alter geht es mir gut!) = man will gar nicht mehr das gleich erreichen wie in jungen Jahren und damit kann das WB aufrecht erhalten werden

18
Q

Was sagt die Selektive Optimierung mit Kompensation (SOK) von Baltes aus?

A

Selektiv: Auswahl der Ziele

Optimierung: für wichtige Bereiche mehr trainieren und üben

Kompensation: Alternativen zur Bewältigung von Verlusten suchen

19
Q

Was sagt das Modell der Primären und Sekundären Kontrolle von Heckhausen aus?

A
  • geht davon aus, dass es nicht zwei sondern vier Strategien gibt

selektiv-primär (Ziel-orientiert + problemorientiert):
Investition interner Ressourcen

selektiv-sekundär (Ziel-orientiert + emotionsorientiert):
Motivation aufrechterhalten

kompensatorisch-primär (Schaden-orientiert + problemorientiert):
Investition externer Ressourcen

kompensatorisch-sekundär (Schaden-orientiert + emotionsorientiert):
Zielablösung, Schutz der eigenen Motivation

= Strategien werden nicht wahllos eingesetzt, sondern die eingesetzten Strategien stehen in unterschiedlichem Maße über die Lebensspanne zur Verfügung
= Strategien werden auch in Abhängigkeit von Zielerreichung eingesetzt

20
Q

Bedürfnisorientierte Modelle: Sozioemotionale Selektivitätstheorie

A

Ältere Menschen sind stärker mit Emotionsregulation beschäftigt
-> werden sich der Endlichkeit des Daseins bewusst

Daher funktioniert das Modell auch bei anderen Gruppen

  • schwerer Krankheit
  • Katastrophe