Sitzung 1: Einführung Entwicklungspsychologie Flashcards

1
Q

Was ist Entwicklung?

A

alle ontogenetischen Veränderungen

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Q

Definiere Ontogenese und Phylogenese

A
Ontogenese= Entwicklung des Individuums
Phylogenese= Entwicklung zum Mensch werden (wie hat sich der Mensch im Laufe der Entwicklung verändert?)
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3
Q

Womit befasst sich die Entwicklungspsychologie?

A

mit der Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und ggf. Beeinflussung ontogenetischer Veränderungen im Verhalten und Erleben

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4
Q

Entwicklung entspricht einer … Veränderung in der Ontogenese

A

zeitbezogenen

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5
Q

Was genau möchte die Entwicklungspsychologie erklären?

A

kausale Erklärungsvariable
(chronologisches Alter ist keine kausale Erklärungsvariable, sondern eine Trägervariable - auch wenn es sich um eine zeitbezogene Veränderung handelt)

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6
Q

Alter = Entwicklung

Richtig oder Falsch?

A

Falsch

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7
Q

Was sind Aufgaben der Entwicklungspsychologie?

A

Veränderungen des Individuums im Zeitablauf beschreiben (nach Lebensabschnitten), erklären (= Entwicklungstheorien), vorhersagen (=Prognose), verändern (= Intervention)

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8
Q

Eine Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist das Beschreiben. Was ist damit gemeint? Nenne Beispiele.

A

Man gibt an, was in welchem Lebensalter geschieht. Z.B. Eintritt in den Kindergarten = neue soziale Gegebenheiten.
Phänomene des Erstspracherwerbs: Was ist bei allen Kindern in welchen Etappen zu beobachten?

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9
Q

Eine Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist das Erklären. Was ist damit gemeint? Nenne Beispiele.

A

Es gibt Entwicklungstheorien (z.B. von Piaget - kognitive Entwicklung von Kindern)
Warum sagen Kinder im Deutschen “ich gehte” o.ä., obwohl sie das nie gehört haben?

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10
Q

Eine Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist das Vorhersagen. Was ist damit gemeint? Nenne Beispiele.

A

Man entwickelt Prognosen darüber, wie sich ein Kind entwickeln wird, woran das liegt.
Hat der Umfang des frühkindlichen Wortschatzes Auswirkungen auf die weitere Sprachentwicklung? = präventive und interventionierende Maßnahmen

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11
Q

Eine Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist das Verändern. Was ist damit gemeint? Nenne Beispiele.

A
  • Intervention
  • helfen, damit sich das Potential entfalten kann
  • Welche Entwicklungsziele sind anzustreben (s. Beschreiben) und mit welchen therapeutischen Methoden können sie erreicht werden?
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12
Q

Beschreibe die Merkmale des engen Entwicklungsbegriffs

A
  • Entwicklung als Veränderungsreihe mit mehreren Schritten (=Stufenmodell)
  • auf einen End-Reifezustand ausgerichtet (=unidirektional=
  • diese Veränderungen sind gegenüber dem Ausgangszustand höherwertig
  • immer auf ein höheres Niveau ausgerichtet
  • qualitativ-struktuelle Transformationen (wird immer besser)
  • Stufen können nicht übersprungen werden
  • Entwicklung ist bei allen Menschen gleich (=universell)
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13
Q

Nenne ein Beispiel für den engen Entwicklungsbegriff

A

motorische Entwicklung: vom Krabbeln zum Laufen

- die Entwicklung wird qualitativ besser und wird auch nicht wieder rückgängig

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14
Q

Wo liegen die Grenzen des engen Entwicklungsbegriffs?

A
  • immer Stufen?
  • immer höheres Niveau?
  • nur qualitative Veränderungen?
  • alles universell?
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15
Q

Nenne ein Beispiel für die Grenzen des engen Entwicklungsbegriffs

A

Age-Crime-Curve:
- zeigt einen typischen Verlauf von Kriminalität in einer Gesellschaft
- zeigt, dass z.B. die Anzahl von Crimes steigt -> höheres Ausmaß an Kriminalität ist nicht wünschenswert - nicht höherwertig
- zeigt, dass die Kriminalitätsrate auch wieder sinkt, also Entwicklung kann auch weggehen
-

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16
Q

Beschreibe die Merkmale des erweiterten Entwicklungsbegriffs

A
  • Betrachtung der gesamten Lebensspanne
  • allgemeine UND differentielle Entwicklung
  • Betrachtung von speziellen Gruppen (Hochbegabte, spez. Störungen, unterschiedliche Kulturen)
  • weg von Reife, hin zu nachhaltigen Veränderungen (auch Verluste, Einschränkungen - vor allem mit Blick auf die hintere Lebensspanne)
  • weg von “normaler” Entwicklung, hin zu spezifischen Konstellationen oder Dispositionen, die auch mit Defiziten in der Entwicklung einhergehen können
  • Suche nach Erklärungen für Kontinuität (Stabilität) und Diskontinuität (Innovation)
17
Q

Was sind die 4 Kernaussagen der Lebensspannenperspektive?

A

1) Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess
2) Entwicklung ist mehrdimensional und geht in mehrere Richtungen
3) Entwicklung ist äußerst plastisch
4) Entwicklung ist eingebettet in unterschiedliche Kontexte:
- Altersabhängige Einflüsse
- Epochal bedingte Einflüsse
- Nichtnormative Einflüsse

18
Q

Lebensspannenperspektive:

Innerhalb jedes Lebensabschnittes ereignen sich Veränderungen in drei Kategorien. Welche sind das?

A

physische, kognitive und soziale Ebene

19
Q

Lebensspannenperspektive:

Entwicklung ist mehrdimensional und mehrdirektional. Was ist damit gemeint?

A

Mehrdimensional: Entwicklung wird von einer komplexen Mischung aus biologischen, psychischen und sozialen Wirkfaktoren beeinflusst
- Kinder, die biologisch spät in die Pubertät gekommen sind, werden vom Umfeld anders behandelt als Kinder, die schon eher in die Pubertät gekommen sind

Mehrdirektional: Entwicklung verläuft mindestens in zwei Richtungen (Entwicklung ist Ausdruck von Wachstum und Rückgang)
- Es gibt auch Probleme, mit denen man umgehen muss

20
Q

Lebensspannenperspektive:

Entwicklung ist äußerst plastisch. Was ist damit gemeint?

A
  • individuelle Veränderungsmöglichkeiten sind enorm

- auch nach Rückschlägen kann sich Entwicklung wieder aufstellen

21
Q

Lebensspannenperspektive:

Definiere altersabhängige, epochal bedingte und nicht normative Einflüsse

A

Altersabhängige Einflüsse: Ereignisse, die sehr eng mit der betreffenden Altersstufe verbunden sind
Epochal bedingte Einflüsse: Ereignisse, die einer historischen Epoche eigen sind (-> Ähnlichkeit innerhalb einer Kohorte = Menschen, die in etwa der gleichen Zeit geboren sind z.B. die 90er Kinder)
Nichtnormative Einflüsse: Irreguläre Ereignisse, die nur von einem oder wenigen Menschen erlebt werden und keinem vorhersagbaren Zeitplan folgen

22
Q

Zu welchem Kontext würde ein Lottogewinn zählen?

A

Nichtnormativer Einfluss

23
Q

Zu welchem Kontext würde der zweite Weltkrieg zählen?

A

Epochal bedingter Einfluss

24
Q

Zu welchem Kontext würde eine Krebserkrankung zählen?

A

Nichtnormativer Einfluss

25
Q

Zu welchem Kontext würde eine Abnahme der Sehstärke zählen?

A

Altersabhängiger Einfluss

26
Q

Lebensspannenperspektive:

Was versteht man unter Gewinnen und Verlusten?

A

Gewinne: dass Menschen sich oder etwas sich entwickelt:

  • neuer Job
  • physisch mehr Kraft
  • mehr Autonomie gewinnen

Verluste: all die Erfahrungen, wenn Menschen Einschränkungen erleben
- man wird älter, physisch nicht mehr so kräftig

27
Q

Beispiel Lebensspannennperspektive: s. Folie 24

A

Paradox = Trotz zunehmender Verluste bleibt die Lebenszufriedenheit hoch

  • je jünger man ist, desto mehr Gewinne
  • je älter, desto mehr Verluste (=Verlust an Möglichkeiten durch physischen Abbau)
  • > Wie kann man das erklären?
28
Q

Ist der Entwicklungsverlauf kontinuierlich oder diskontinuierlich? Definiere Kontinuität und Diskontinuität.

A

Kontinuität: Säuglinge und Kleinkinder reagieren auf ihre Umwelt in ähnlicher Weise wie Erwachsene, unterschiedlich ist lediglich der Grad an Komplexität
= Prozesse sind vorhanden, nehmen mit der Zeit zu
= alles ist schon angelegt, man entwickelt sich weiter

Diskontinuität: Säuglinge und Kleinkinder haben eine besondere Art des Denkens, Fühlens und Verhaltens, die sich qualitativ von der Erwachsener unterscheidet
= Entwicklung kann je nach Alter sehr unterschiedlich interpretiert werden
= “Funktionieren” ist für Kinder und Erwachsene unterschiedlich
= diskontinuierliche Entwicklung = Stufentheorien

29
Q

Welche zwei Arten von Prozessen gibt es in der Entwicklung?

A

Stufentheorien und Lerntheorien

30
Q

Was sind Stufentheorien und was sind Lerntheorien?

A

Stufentheorien:
Entwicklung: Durchlaufen qualitativ unterschiedlicher Stufen
- Bsp.: Piaget
= diskontinuierliche Entwicklung

Lerntheorien:
Entwicklung: quantitative Veränderung
= kontinuierliche Entwicklung

Achtung: qualitative und quantitative Veränderungen treten oft gemeinsam auf

31
Q

Was ist ein Beispiel für ein klassisches Stufenmodell der Entwicklung?
Was kennzeichnete dies?
(s. Folie 29)

A

Psychosoziale Stadien nach Erikson

  • enger Entwicklungsbegriff, aber er hat die ganze Lebensspanne betrachtet
  • verschiedene Stufen, in jeder müssen unterschiedliche Herausforderungen gemeistert werden
32
Q

Welche Kritik wurde an dem Entwicklungsmodell von Erikson ausgeübt?

A
  • Reduktion der Entwicklungsstufen auf einzelne Bereiche bzw. Stufen
  • etwas traditionelle Sicht auf Entwicklung (wenig Raum für Diversität) = eher ein Modell für die weiße gebildete Mittelschicht
  • Übergang Jugendalter -> Erwachsenenalter heutzutage nicht mehr klar
33
Q

Gibt es einen charakteristischen Entwicklungsverlauf oder verschiedene Entwicklungsverläufe?

A

s. Folien 35 & 36

  • Entwicklung eher wie die Äste eines Baumes, die sich in verschiedene Richtungen ausstrecken
  • viele potentielle Richtungen sind möglich, abhängig von den Entwicklungsumwelten