SIMA Flashcards
Veränderungen der Gedächtnisleistungen im Alter
kognitive „Alterung“
- > Nachlassen geschwindigkeitsabhängiger kognitiver Leistungen
- -> Prozess der Aufnahme und Verarbeitung der Information sowie das Reagieren auf neue oder mehrfache Anforderungen laufen verlangsamt ab und somit erschwert
Unterscheidung intellektueller Alternsprozesse in „flüssigen“ und „kristallisierten“ Funktionen
–> „flüssige“ Funktionen: Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung
= unterliegen alterskorreliertem Abbau
–> „kristallisierte“ Leistungen: Fähigkeit zur Problemlösung unter Einsatz erfahrungsgebundenen oder erlernten Wissens
= können bis ins hohe Lebensalter stabil bleiben oder gesteigert werden
Objektive Altersveränderungen der Gedächtnisleistung beleuchtet durch drei theoretische Ansätze …
- Mehr-Speicher-Ansatz (Atkinson + Shiffrin, 1968; Fleischmann, 1989)
- Tiefe der Informationsverarbeitung, „Levels-of-Processing“-Ansatz (Craik, 1984; Craig + Lockhart, 1972)
- Allgemeines Nachlassen von Leistungsmöglichkeiten und –fähigkeiten, Ressourcen-Modell (Kausler, 1991)
Mehrspeichermodell:
- Unterscheidung der Gedächtnisfunktionen als informationsverarbeitende Prozesse
Annahme: hintereinander folgende Verarbeitungsstufen - Unterscheidung hierbei in: sensorischer Speicher, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
weiterhin Unterscheidung in:
- Primärgedächtnisleistung = eher passive, „mechanische“ Behaltensprozesse -> unterliegen im Altersverlauf geringen Veränderungen
- Sekundärgedächtnisleistung = aktive, dynamische Verarbeitungsprozesse, z.B. aktives Memorieren ->lassen mit zunehmenden Alter deutlich nach
–> generelle Verlangsamung kognitiver Prozesse, erschwert aktive Verarbeitung zu speichernder Informationen
Tiefe der Informationsverarbeitung
- Gedächtnisleistungen von „Tiefe“ der Informationsverarbeitung abhängig
- Gedächtnisleistungen werden demnach umso schlechter, je weniger „tief“ Verarbeitung erfolgt und je weniger Informationen differenziert ausgebildet werden
mögliche Gründe für weniger „tiefe“ Verarbeitung bei Älteren:
- ältere Menschen setzen „tiefe“ Verarbeitung weniger spontan ein
- ältere Menschen sind zu „tiefen“ Verarbeitungen nicht in gleichem Umfang fähig wie jüngere (Kausler, 1991)
Allgemeines Nachlassen der Leistungsmöglichkeiten
- nachlassende Gedächtnisleistungen als Folge allgemeinen alterskorrelierten Nachlassens kognitiver Basisleistungen
folgende Annahmen diskutiert:
- Nachlassen kognitiver Verarbeitungsgeschwindigkeit
- Defizite im Arbeitsgedächtnis: Verarbeitungskapazität des Arbeitsgedächtnisses vermindert
–> aktive Prozesse der Informationsverarbeitung können nicht mehr effektiv durchgeführt werden
Ziele des Programms
Verbesserung von Gedächtnisleistungen
- auf mehrdimensionalen und sich ergänzenden Ebenen
- Übung von Grundfunktionen der Informationsverarbeitung
- Training von Gedächtnisstrategien
Programmeignung/ Zielgruppe
Senioren mit altersgemäßen kognitiven Leistungen ohne klinische Auffälligkeiten
Rationale Begründung der Trainingsmethoden
- Alltagsbezug wird hergestellt
- Basis auf empirisch abgeleitetem und überprüften Gedächtnismodell
Wirksamkeit des Trainings
Wurde empirisch auf folgende Treatments überprüft:
Kognitiver Status, Gesundheitsstatus, dementielle Symptomatik, depressive Symptomatik und Selbstständigkeit
-Teilnehmer des Gedächtnis- und Psychomotoriktrainings erzielten im Vergleich zur Kontrollgruppe bedeutsame Verbesserung
unerwünschten Nebenwirkungen
Keine Informationen vorhanden
Adressatengerechte Materialien und Methoden
Ja,
- Spezifikation auf Adressaten
- durch Modifikation auch bei Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Klar und übersichtliche Strukturierung
Klare und übersichtliche Strukturierung des Trainings
- jede Trainingseinheit explizit erläutert
- insgesamt 20 Trainingseinheiten á 90 min
Rahmenbedingungen
für jede Trainingseinheit einzeln dargestellt
Trainerqualifikation
Klare Instruktionen zu allen Übungseinheiten
Gemeinsamkeiten Neurovitalis und SIMA
- Zielgr. ältere Menschen
- Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit
- Ähnliche Übungsstruktur (Information über den Ablauf , Wiederholung des Stoffes aus der Vorstunde und Gruppenübungen)
- Studien mit älteren Probanden sind schwierig: Hohes Dropout-Risiko
- Nicht geeignet für Menschen mit ausgeprägten kognitiven Beeinträchtigungen
- Adressatengerechte Materialien und Methoden
- Klar und übersichtliche Strukturierung