Schulfähigkeitsdiagnostik Für Verschiedene Schularten Flashcards

1
Q

Schulreife

A
  • Ursprügnliches Konzept: Schulreife als etwas, was man früher oder später entwickelt
  • Schulfähigkeit heute gesehen als Zusammenspiel dreier Bereiche (Nickel 1990)
    > Schule (Lehrpläne, Anforderungen)
    > Schüler (kognitive und körperliche Voraussetzungen sowie Motivation)
    > Umfeld (vorschulische Bildung in Kindergarten, familiäre Situation)
  • Kritik: vor allem Schule trägt wesentlich zur kognitiven Entwicklung bei —> früher eingeschulte Kinder profitieren eigentlich immer („Grenzalterskinder“, die nur wegen einem Tag Unterschied später eingeschult wurden, Winship et al. 1997)
  • Diagnostik erfasst normalerweise: Sprache, Wahrnehmung, Motorik, Verhalten und allgemeine Intelligenz
  • Beispiel: Göppinger sprachfreier Schuleignungstests (GSS) von 1998
    > Ziele: Überblick über Voraussetzungen ohne Sprache zu verwenden
    > Durchführung: ca. 45min, Gütekriterien erfüllt (Validität bis zu vierten Schuljahr: r = .68) > Aufbau: 10 Untertests, z.B. Bildfehler finden [Unterscheidungsvermögen], Abmalen [Feinmotorik], Merkfähigkeit, Konzentration, Bilder zu Geschichte zu ordnen [Spracherfassung]
  • Problem vieler Tests: unterschiedliche Anforderungen an erreichte Prozentränge etc.
    —> kaum vergleichbar
  • Leistung der Tests: hohe Effizienz, d.h. Ungeeignete werden gut aussortiert
  • Förderung und Prävention
    > Notwendigkeit, Probleme schon vor Schuleintrittsalter zu erkennen
    > Programme: z.B. Denktrainings von Klauer
    o Adressaten: 5-8 Jährige, 10-12 Jährige und lernschwache Jugendliche
    o Ziel: Vermittlung von induktivem Denken (Entdeckung von Gesetzmäßigkeiten & Regelhaftigkeit), Beziehung zur fluiden Intelligenz, Förderung analogen Denkens
    o Strategie: Durch die Entdeckung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden werden Regelmäßig erkannt
    o Häufigsten Evaluation mit gutem Erfolg
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2
Q

Übergang in die Sekundarstufe I

A
  • Kritik (nach Langfeldt 1999): Leistung für Schularten wird nicht definiert (i.S.v. „Wer das kann, geht auf diese Schule“), sondern es wird selektiert („Wer nicht ganz gut ist, geht nicht auf das Gymnasium“)
  • Bis heite relevante Tendenz: Besuch des Gymnasiums setzt höhere Intelligenz sowie auch sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Fähigkeit zum abstrakten Denken voraus
  • Auslese: i.d.R. Nur durch beurteilung der betreffenden Lehrer psychologische und wissenschaftliche Auswahl in vielen anderen Ländern
  • Klassische Untersuchung im bundesdeutschen Gebiet: Undeutsch, 1969
    > Von den uneingeschränkt für das Gymnasium empfohlenen Schülern waren 52% erfolgreich, 17% wiederholten, 31% gingen ab
    > Korrelationskoeffizient Vorhersage - Erfolg: r = .25
    > Ähnlich von Weiss (1985): Für Stuttgarter Abiturienten war die Erfolgswahrscheinlichkeit 80% bei Gymnasialempfehlung, 57% bei Realschulempfehlung und 43% bei Hauptschulempfehlung
  • Deutscher Zusammenhang zwischen sozialer Schicht und Gymnasialempfehlung
    > Fehlender Ehrgeiz sozial schwächerer Eltern; müssen durch Lehrer beraten werden
    > Elternwahl macht Besuch der „richtigen“ Schule nicht wahrscheinlicher (Ingenkamp 1993)
  • Große Abhängigkeit der Schulempfehlung von der Klassenzugehörigkeit (Ingenkamp 1993)
  • Aufnahmeprüfung durch weiterführende Schulen
    > z.B. Probeunterricht, schriftliche Prüfungen
    > Undeutsch (1969): reine Willkür, Anforderungen schwanken sehr stark
    > Weiss (1989): besitzen sehr geringen prognostischen Wert
  • Verbesserung der Fairness beim Übertritt
    > Verbesserung der punktuellen Auslese durch höhere Vergleichbarkeit Des Lehrerurteils und bessere Testkonstruktion
    > Längere Probephase statt Punktuelle Auslese
    > Verbesserung und Vermehrung diagnostischer Maßnahmen
  • Längsschnittstudie nach Sauer und Gamsjäger (1996): beste Resultate bei Kombination von Grundschulnoten und Schulleitsungstests (verlässliche individuelle Resultate dennoch kaum erreichbar)
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