Risikomanagement Flashcards

1
Q

Ungewissheitsbegriff

A
  • Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt bestimmter Zustände -> Entscheidungen bei Risiko
  • Fehlende Wahrscheinlichkeiten -> Entscheidungen unter Ungewissheit
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2
Q

Risikobegriff

A
  • ökonomisch: Abweichung von tatsächlichem und erwartetem Ergebnis
  • reiner Risikobegriff: beinhaltet keine Chancen, fasst lediglich Schadensgefahren zusammen
  • spekulatives Risiko: ungewisse Ereignisse. Vermögensmindernd oder -mehrend.
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3
Q

Betriebswirtschaftliches Risikomanagement

A
  • Maßnahmen, um die Gefahr einer Erfolgsminderung zu identifizieren -> Gefahren vorbeugen, Auswirkungen vermeiden, vermindern, versichern.
  • Ansatzpunkte: Unfallrisiken, Liquiditätsrisiken, Marktrisiken, politische und technologische Risiken

Ansatz 1: traditionell mit Beschäftigung mit reinen Risiken.
Ansatz 2: Systemorientiert mit Risiko als Gefahr und Chance gleichzeitig.

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4
Q

Klinisches Risikomanagement

A
  • Risiken, die aus der Behandlung von Patienten resultieren -> haftungsrechtlicher Schaden schließt sich an
  • Heinrichs Gesetz: Auf viele kleine Fehler folgt irgendwann ein großer Fehler.
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5
Q

Risiken der Wertschöpfungskette

A
  • Externe Risiken aus Veränderung der Rahmenbedingungen sind schlecht beeinflussbar -> demografische Veränderungen, Anspruchsverhalten, Medialisierung, Einweisungsverhalten
  • Interne Risiken aus Entscheidungen innerhalb des Krankenhauses:
    • allgemeine Dienstleistungsrisiken: Qualität der Unterbringung, Verpflegung.
    • spezielle Dienstleistungsrisiken: medizinische Abläufe, Leistungen usw.
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6
Q

Versicherbarkeit

A

A: Haftungsrechtliche Risiken durch Versicherung abgedeckt.
B: Wirtschaftliche Risiken ohne Versicherung
- finanzielle Risiken
- Kapazitätsrisiken
- Liquiditätsrisiken
- Image- Risiken

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7
Q

Haftungsrechtliche Aspekte

A
  • Keine speziellen Vorschriften zur zivilrechtlichen Arzthaftung -> BGB als Grundlage
  • Arzthaftung zweigleisig: Entweder Verletzung der Vertragspflicht oder deliktische Ansprüche aus unerlaubter Handlung -> Verschuldungshaftung, wenn gegen Regeln der ärztlichen Kunst verstoßen wurde
  • > Verjährung nach drei Jahren bei deliktisch oder Vertragsrecht
  • Schäden am Körper, Leben und Gesundheit -> 30 Jahre
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8
Q

Gründe Risikomanagement - Vertragliche Ansprüche

A
  • Schadensersatz und Schmerzensgeld möglich
  • totaler Krankenhausaufnahmevertrag -> Haftung beim KH. Bei Arztzusatzvertrag: Haftung auch bei leitendem Arzt
  • gespaltener Arzt- Krankenhausvertrag bei Belegärzten
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9
Q

Gründe Risikomanagement - Deliktische Ansprüche

A

3 Bereiche:
1. Eigenes Verschulden des Krankenhausträgers: Organisationspflichten
2. Schuldhaftes Handeln des Arztes
3. Widerrechtliches Verhalten der Verrichtungsgehilfen des Krankenhausträgers
Keine Exkulpationsmöglichkeit bei Chefärzten für den Krankenhausträger

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10
Q

Gründe Risikomanagement - Haftungsrechtliche Risiken

A
  • Behandlungsfehler: Komplikationen einer Behandlung oder Therapie. Übernahmeverschulden, wenn Arzt Handlung vornimmt, die eigene Fähigkeiten überschreitet. Auch Diagnosefehler.
  • Aufklärungsfehler: Rechtlich wirksame Aufklärung bei jeden ärztlichen Eingriff nötig.
  • Organisationsfehler: Behandlungsabläufe lückenlos und fachgerecht. Auch Wartung und Sicherheit der Geräte.
  • Dokumentationsfehler: Beweislastumkehr möglich, wenn Dokumentation nicht verfügbar oder fehlerhaft.
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11
Q

Gründe Risikomanagement - Patientenrechtegesetz

A
  • Risikomanagement verpflichtend
  • > Behandlungsprozess aus Patientensicht transparenter gestalten
  • Informations- und Aufklärungspflicht sowie Einsichtnahme in Krankenunterlagen
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12
Q

Gründe Risikomanagement - Wettbewerb der Krankenhäuser

A
    1. Grund für Einführung eines Risikomanagements
  • Messung der Intensität an 3 Kriterien:
    1. Anzahl der Anbieter: Weniger Anbieter -> höhere Intensität
    2. Produkthomogenität: Wettbewerb steigt bei größerer Homogenität
    3. Markttransparenz: Vergleichbarkeit z.B. durch Qualitätsbericht
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13
Q

Grundlagen Risikomanagement

A

Stufenweise aufgebaut:

  • Risikoidentifikation
  • Risikobewertung
  • Risikosteuerung
  • Risikoüberwachung
  • Vorgehen nach PDCA- Zyklus
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Perfectly
14
Q

Risikokultur

A
  • Wie wird mit Risiken umgegangen, welche Sicherungsmaßnahmen sind nötig
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Perfectly
15
Q

Risikopolitik

A
  • Welche Risiken sind selbst zu tragen und welche müssen abgesichert werden
  • langfristige oder kurzfristige Lösungen
  • Verantwortlichkeiten werden festgelegt
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16
Q

Risikostrategie

A
  • Vorgaben werden konkretisiert

- Ziele werden gefasst und festgelegt

17
Q

Risikomanagementsystem

A

Besteht aus:

  1. internes Überwachungssystem
  2. Controlling
  3. Risiko- Frühwarnsystem
  4. besteht aus:
    - organisatorische Sicherungsmaßnahmen: Regelungen zum Aufbau und Ablauf mit Funktionstrennung
    - interne Revision als vom Prozess unabhängige Überwachung
    - Kontrollen prozessabhängige Maßnahmen, die in den Arbeitsablauf integriert sind
  5. Planung, Informationsversorgung, Kontrolle und Steuerung. Informationen über Risiken müssen gewonnen werden
  6. Informationssammlung zu latenten Gefahren.
18
Q

Risikoidentifikation

A
  • Bestandsaufnahme von Schwachstellen, Gefahrenquellen, Schadensursachen und Störpotentiale nach der Risikostrategie
  • nach den Grundsätzen Wirtschaftlichkeit, Aktualität und Vollständigkeit
  • Ansätze:
    1. Erfahrungsansatz: regressiver Charakter durch Rückgriff auf eingetretene Ereignisse
    2. analytischer Ansatz: Früherkennung, bevor ein Schaden eintritt
  • Einteilung:
    1. qualitativ: subjektive Einschätzung
    2. quantitativ: Sammlung/Auswertung von Daten
  • interne Risiken:
    1. Auswertung interner Dokumente
    2. Befragungen
    3. Prozessanalysen
    4. CIRS zur Meldung von Fehlern oder Beinahe- Fehlern
  • externe Risiken:
    1. Stärken- Schwächen- Analyse
    2. Konkurrenzanalyse
    3. Benchmarking
  • Prognose mit mathematischen Verfahren hilfreich. Konzept der schwachen Signale nach Ansoff.
19
Q

Risikobewertung

A

Bewertung der identifizierten Risiken: Erwartungswerte mit Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schadensausmaß. Abbildung jedoch oft ungenau.

Verfahren zur Parameterbestimmung:

  1. Delphi- Verfahren
  2. Workshops
  3. interne Expertenbefragungen
  4. Szenarioanalysen
  • Wechselwirkungen mit anderen Risiken entscheidend und nicht einzelner Wert allein.
  • Bewertung auch durch FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) möglich:
    1. Systembeschreibung: Auflistung potentieller Fehler
    2. Kennzahlenermittlung: Bedeutung (B), Wahrscheinlichkeit(A) und Entdeckungswahrscheinlichkeit(E)
    3. Risikobewertung: Risikoprioritätszahl durch Multiplikation von A,B und E
    4. Optimierung
20
Q

Risikosteuerung

A
  • Risikopositionen aktiv beeinflussen und gestalten durch
  1. Risikovermeidung
  2. Überwälzung von Risiken: Z.B. durch Versicherungen
  3. Risikoverminderung durch organisatorische, personelle und technische Maßnahmen
  4. Eigenes Tragen der Risiken je nach Risikopolitik
21
Q

Risikoüberwachung

A
  • die bedeutendsten Risikoparameter überwachen und kontrollieren
  • umfassende Dokumentation nötig
22
Q

Ergebnisse

A
  • Verbesserungspotential bei 60-80% aber eher langfristig gesehen
  • Weiche Kriterien z.B. durch Identifikation der Mitarbeiter
  • Harte Kriterien: Kostenpunkte in unmittelbare und mittelbare Kosten unterteilt

Unmittelbare Kosten:

  • Auswirkung auf die Versicherungsprämien erheblich
  • positive Auswirkung auf Personal- und Sachkosten
  • Vermeidung unproduktiver Leerlaufzeiten

Mittelbare Kosten:

  • Verbesserte Stellung bei MDK
  • positive volkswirtschaftliche Effekte