Pflegemanagement Flashcards
Pflegearten
- Personenorientiert: Gruppen-, Bereichs-, Bezugspflege
- Tätigkeitsorientiert: Funktionspflege -> Taylorsche Arbeitsteilung
Funktionspflege:
- eine PK für gleiche oder ähnliche Arbeiten an einem Patienten
- Gesamtorganisation bei Stationsleitung
- CAVE: rigide Zeitplanung
- fehlende Bezugspersonen für Patienten
Gruppenpflege:
- Zusammenfassung von Patienten zu Pflegegruppen in zentralisierten Krankenhäusern
- Abteilungsleitung übernimmt Führungsrolle
Bereichspflege:
- modifizierte Gruppenpflege: jede PK übernimmt alle Tätigkeiten bei einer kleinen Gruppe von Patienten
- Stationsleitung mit Gesamtaufsicht
-> Dezentralisierung von Aufgaben und Verantwortungen
+: Reduktion körperlicher Belastung für PK
Selbstständige Organisation möglich (teilautonome Arbeitsgruppen)
Bezugspflege:
- eine PK für einen Patienten während der gesamten Aufenthaltsdauer
- hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung
- individuelle Abstimmung möglich
- 4 Rollen: Primärpflegekraft, Sekundärpflegekraft, Stationsleitung, aktiver Patient
Pflegeprozess
Besteht aus:
- Pflegeassessment, Pflegediagnose, Pflegeziele und -planung, Pflegeintervention, Pflegeevaluation -> Feedback- Schleifen
Pflegeassessment:
- systematische Einschätzung der Familie und des Patienten
- Screening- Assessment zur anfänglichen Einschätzung
- Basisassessment zur Informationssammlung, ATL, Gesundheitszustand, Pflegebedürftigkeit
- Fokusassessment mit problemspezifischeren Informationen (Dekubitus, Inkontinenz etc)
Pflegediagnose:
- Gesundheitszustand beurteilen, erkennen und benennen
- Grundlage für Pflegeinterventionen
Pflegeziele:
- Formulierung mit Patienten und Familien zusammen
- Priorisierung in Fern- und Nahziele
Pflegeplanung:
- Planung der Aktivitäten mit der 6-W-Regel (was, wie, wie viel, wann, womit, von wem)
Pflegeintervention:
- Tätigkeiten zur Unterstützung des Patienten anhand der zuvor festgelegten Ziele. Sollen Patientenunabhängigkeit bewahren
Pflegeevaluation:
- Pflegeprozess rückwirkend bewertet
Interdisziplinäre Prozessgestaltung
- Abstimmung der einzelnen Teilaktionen essentiell wichtig, um gesamten Prozess optimal zu gestalten
- > Entwicklung von clinical pathways zur Verzahnung
- > Interventionen je nach DRG, Diagnose etc klar definiert und standardisiert
- Ziel: Reibungsverluste minimieren und Mehrfachuntersuchungen reduzieren
Pflegemanagement
Pflegedienstleitung:
- Gesamtverantwortung Organisation, Qualität und Dokumentation
- Patientenbezug: Richtlinien, Qualität
- Personalpolitik: Koordination Personaleinsatz und Einsatzpläne
- Organisationsentwicklung: Gestaltung von Arbeitsabläufen, Personalbedarf, Stellenplan
- Betriebsleitung: Haushaltsplan Pflegebereich, Beschaffung von Anlagegütern
- Ausbildung: Betreuung Azubis
Budget der Pflegedienstleitung
- Personalkosten
- größter Anteil am Budget
- Kontrolle durch Pflegepersonalordnung - Sachkosten
- Fortbildungskosten
- > eher untergeordnete Punkte
Dienstplangestaltung
Verantwortlichkeiten auf 3 Ebenen:
- Patientenebene mit Gewährleistung der Gesamtversorgung
- Mitarbeiter mit ausreichender Qualifikation und Anzahl
- Pflegeorganisation
-> Arbeitszeitmodell als Ergebnis der Planung
- 3 Schicht Modell mit Übergabegespräch während Überschneidungszeitraum -> hohe Belastung, Mehrarbeit, Entfall Pausen möglich
- 4 Schicht Modell mit Kernarbeitszeit: Flexibilisierung. Maximale Anzahl während Kernarbeitszeit. In Nebenzeiten/Nacht nur Minimalbesetzung
- Arbeitszeitkonten: Ansammeln von Arbeitszeit möglich. Abbuchen dann individuell möglich
- Faktorisierung: Arbeitszeit in Form von Zeit dem Konto gutgeschrieben. Je nach Arbeitszeitraum wird die Zeit mit einem Zuschlag versehen
-> Niederschrift in Dienstplan. Gesamtverantwortung bei Stationsleitung
Controlling
Kernthemen: Leistungspotential, Leistungserstellung und Leistungsergebnis
Leistungspotential:
- Ressourcen des Pflegebereiches
- Personal, Material, Zimmer
Leistungserstellung:
- Kombination der Ressourcen
Leistungsergebnis:
- Resultat der Leistungserstellung
-> Controllinggrößen: Qualität, Kosten, Zeit
Effektivitätsbezogenes Controlling
Vier Teilschritte:
- Identifikation von Qualitätsmerkmalen
- Ausprägungen von Qualitätsmerkmalen messen
- Qualitätsabweichungen aufdecken
- Verbesserungsmaßnahmen
Potentialbezogen:
- SERVQUAL: Messung von Service und Qualität -> Kundenzufriedenheit
- Penalty- Reward- Faktoren: Wahrnehmung der Leistung durch den Patienten
- Qualitätsaudits
Prozessbezogen: kundenorientiert und anbieterorientiert
- kundenorientiert: Kontakt identifizieren, Qualitätswahrnehmung messen, Qualitätsabweichungen feststellen.
- anbieterorientiert: erfüllen die Dienstleistungen gesetzliche Standards?
Kundenorientiertes prozessbezogenes Controlling
Sequenzielle Ergebnismethode
-> persönliche Befragung der Patienten
- Anonymität durch geschulte Interviewer wahren
- Personal- und Betriebsrat einschalten
- hoher Aufwand
Critical-Incident-Methode
-> Ergebnisse bewertet, die positiv oder negativ herausstechen
Beschwerdeanalyse
-> nur negative Erfahrungen berücksichtigt
Frequenz- Relevanz- Analyse für Probleme (FRAP)
-> Bewertung der Problemfelder nach Häufigkeit (Frequenz) und der Relevanz für den Kunden -> Matrix mit entsprechender Dringlichkeit wird erstellt
Anbieterorientiertes prozessbezogenes Controlling
GAP- Analyse: Beurteilt Ursachen, weshalb die Patienten nicht die Pflege erhalten, die sie erwarten. Verknüpfendes Controllinginstrument
- Definition von verschiedenen GAPs je nach Situation
GAP 1: Wahrnehmungslücke GAP 2: Spezifikationslücke GAP 3: Durchführungslücke GAP 4: Kommunikationslücke GAP 5: Folge aus 1-4
Effizienzbezogene Instrumente
- CAVE: Gemeinkosten dominieren die variablen Kosten stark
- Auslastungsschwankungen sind zu berücksichtigen
- Integration des Patienten kann Kostentreiber sein
- Pflegeleistungen sehr individuell -> Kalkulationsschwierigkeiten durch erschwerte Vergleichbarkeit
Instrumente:
- Prozesskostenrechnung
- Target Costing: Zielwertorientierung
- Cost Benchmarking: Vergleichswertorientierung