Krankenhausmanagement/Prozesskostenrechnung Flashcards
Aufgaben Management
Planung
Steuerung
Kontrolle
Normatives Management
- Langfristige Orientierung und Festlegung der Philosophie des Krankenhauses
- Legt Verfassung fest: Grundordnung und Regelungen, Satzungen aber auch Rechtsform
- Vision als Leitidee. Beantwortet das “Warum” etwas getan wird
- Mission definiert den Grundzweck und die Zielausrichtung für das strategische und operative Management. Definiert das “Was”.
- Zielformulierung
- Krankenhauskultur als Spiegel des Verhaltens der Mitarbeiter
Strategisches Management
- Mittel- bis langfristige Ausrichtung
- Entwicklung strategischer Programme:
- langfristige Gültigkeit
- Sicherung des langfristigen Erfolgs
- schaffen Handlungsmöglichkeiten
- berücksichtigen Risiken
- übergreifende Perspektive
- Auswahl von Strukturen und Systemen nach der formulierten Mission
- Ziel: Positionierung und Ausnutzung von Ressourcen
- Synergie von Strategie, System und Struktur
Operatives Management
- Umsetzung der normativen und strategischen Vorgaben im Alltag durch konkrete Handlungen
- Bezieht sich auf einzelne Bereiche
- Zeigt auf, ob zuvor getroffene Vorgaben auch umgesetzt werden können.
Integration
- horizontale Integration trifft Entscheidung auf einer der drei Ebenen und muss dabei die Interessen von Stakeholdern zusammenführen.
- vertikale Integration über die Grenzen der Ebenen hinweg.
-> Top down: von normativer Ebene über strategische zur operativen Ebene.
Bottom up: Auf unterster Ebene werden Probleme sichtbar, die strategisch gelöst werden müssen
Prozesskostenrechnung - Allgemein
- Variante der Vollkostenrechnung und Ergänzung der traditionellen Kostenrechnung
- Verrechnung der Gemeinkosten als größter Faktor im KH auf die Kostenträger
- Ziel ist verursachungsgerechte Verrechnung mit höherer Kostentransparenz
- Prozessoptimierung nach den Kriterien Qualität, Kosten und Zeit
- Dreistufige Gliederung:
- Erstellung einer Prozesshierarchie
- Identifikation von Prozessgrößen
- Ermittlung Prozesskostensätze
Prozesskostenrechnung - Tätigkeitsanalyse
- Analyse über durchgeführte Prozesse, die wiederholt vorkommen
- Ausgangspunkte:
- Mitarbeiterbefragungen
- Dokumentenanalyse
- Arbeitsanweisungen
- > i.d.R. Befragung der Kostenstellenleiter
- Nach Befragung wird Prozesshierarchie erstellt, sowohl vertikal als auch horizontal
1. Tätigkeiten
2. Teilprozesse (Tätigkeiten mit logischem Zusammenhang)
3. Hauptprozesse (Zusammenfassung von mehreren Teilprozessen mit gleichen Kosteneinflussfaktor) - erste Sichtweise: Teilprozesse sind Tätigkeiten, die der Erstellung einer gleichartigen Leistung dienen. Innerhalb einer Kostenstelle, die mehrere Teilprozesse erbringen kann.
- > bereichs- oder abteilungsorientiert, Schnittstellen fehlen
- zweite Sichtweise: Kostenstellenübergreifende Abläufe berücksichtigt. Analyse von Hauptprozessen 2. Ordnung.
Identifikation von Prozessgrößen
- Prozessgrößen (Cost Driver) beschreiben Leistungsmenge, mit der ein Prozess in einer Periode durchgeführt wird (z.B. Anzahl der gewaschenen Patienten)
- Leistungsmengenneutral (lmn): unabhängig von Leistungsmenge oder anderen Faktoren
- Leistungsmengeninduziert (lmi): abhängig von der zu erbringenden Leistungsmenge -> Identifizierung von Cost Drivern möglich
- Auswahl von Cost Drivern, die die Gesamtkosten maßgeblich beeinflussen. Wichtig: Sollten von gleicher Einflussgröße abhängig sein (z.B. Fallzahl, Verweildauer etc)
Ermittlung Prozesskostensätze
- Gibt Gemeinkosten einer einmaligen Ausführung eines Prozesses an
- Ermittlung durch zwei Verfahren:
- Bottom up: diagnostische und therapeutische Zwecke. Materialkosten werden einzelnen Prozessen zugeordnet.
Standardbewertungssatz(z.B. Kosten pro Minute)Leistungsstandard(z.B. Dauer)= Prozesskostensatz
ProzesskostensatzProzessmenge=lmi- Prozesskosten
- Bottom up: diagnostische und therapeutische Zwecke. Materialkosten werden einzelnen Prozessen zugeordnet.
- Top down: Für Bereiche, bei der eine Gemeinkostenart überwiegt (z.B. Personal). Gesamtkosten werden auf Basis der Mitarbeiterbeanspruchung zugerechnet.
Prozesskostensatz= Prozesskosten/Prozessmenge
Prozesskosten= Personenjahre pro Prozess*Jahreslohn
Personenjahre pro Prozess= Prozessmenge*Zeitbedarf/Personenjahr
Umlage der lmn- Prozesse zu den lmi- Prozessen:
Umlagesatz= lmn-Prozesskosten/lmi- Prozesskosten *100
-> Addition aller Kostensätze ergibt Gesamtkostensatz
Profit- Center
- Untergliederung eines Unternehmens in Teilbereiche
- Ermittlung Profit jeder Teileinheit in bestimmter Periode
- Merkmale: Prozessoptimierung, Ergebnisverantwortung, Autonomie
- durch Gewinnermittlung in einzelnen Organisationseinheiten Prozess- und Ergebnisoptimierung möglich
Profit- Center: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Ergebnisverantwortung
- Senkung der Nachfrage
- Innovationsdruck
- einfache Implementierung
- Erhöhung des Prozess- Know- hows
- Erfolgsbeteiligung
- raschere Entscheidungen
Nachteile:
- Konflikte zwischen Ergebnisverantwortung und Entscheidungskompetenz
- Mitarbeiterstruktur unverändert
- Zusatzqualifikation nötig
- Gemeinkostenbelastung des Bereiches
- Doppelarbeit durch Dezentralisierung
- Zielkonflikte
Balanced- Scorecard
- Strategische Ziele werden konretisiert, der Realisierungsgrad mit Kennzahlen erfasst. Visualisierung z.B. mit Ampelanzeige.
- Sehr flexibel und vielfältig einsetzbar
- Mischung aus Ergebniskennzahlen und Leistungstreibern
- Vier gleichberechtigte Perspektiven
1. Finanziell
2. Kunden
3. Internes Management
4. Innovations-, Lern- und Wachstumsperspektive - > zwei bis drei Unterziele mit Messgrößen, Zielwerten und Aktionen.
- > Gleichgewichtsverhältnisse zwischen den Bestandteilen angestrebt.
- Instrument des strategischen Managements
- > Nutzung innerhalb einer Feedbackschleife
Umweltanalysen
- Bestandteil des strategischen Managements
- Erhebung von Daten zur unternehmerischen Umwelt des Krankenhauses:
- Makroökonomie
- Lieferanten
- Patienten
- Konkurrenz
- > Bewertung bzgl. Entwicklung und Konsequenzen für das Krankenhaus
- Globale Umwelt stellt übergeordnete Faktoren dar, die für alle Branchen von Bedeutung sind:
ökonomisch, technologisch, soziokulturell, ökologisch
Umweltanalysen - Marktanalysen
- Eigenschaften von Märkten, Teilmärkten und Marktsegmenten untersucht:
- Nachfrager: Patienten
- Anbieter: Krankenhäuser
- Austauschbeziehungen
- Unterteilung in homogene Teilmärkte
- > Analyse von Marktvolumen, Marktwachstum, Marktanteil und Mitbewerbern
Umweltanalysen - Risikoanalyse
- Betriebswirtschaftliche und klinische Risiken erkennen -> Strategien erarbeiten